Ist es Bestimmung des Menschen, Gott zu finden und zu erkennen?

Wichtige Fragen - direkte Antworten aus den Neuoffenbarungen Jesu durch Prophet Jakob Lorber (1800-64)


Inhaltsübersicht:


Wie kann man Gott finden? (jl.ev03.110,18)

Es gibt sehr viele Wege, Gottes Existenz zu erkennen und ihn zu finden. Der Mensch besitzt sogar Sinne und Organe, mit denen er Gott leicht finden kann: (jl.ev03.110,18) Es "hat das Herz des Menschen, das mit Gott zunächst verwandt ist, allein die Bestimmung, Gott zu suchen und auch zu finden und dann aus dem gefundenen Gott zu nehmen ein neues, unverwüstliches Leben. Wer aber Gott mit einem andern Sinne sucht, der kann Ihn ebensowenig finden, als ein Mensch, der sich die Augen fest verbindet, mit dem Ohre oder mit der Nase oder mit den Augen die Sonne finden und schauen kann.

19] Der rechte und lebendige Sinn des Herzens aber ist die Liebe. Wer demnach diesen innersten Lebenssinn recht erweckt und mit ihm Gott zu suchen beginnt, der muß Gott auch ebenso bestimmt und beschaulich finden, als ein jeder Mensch, so er nicht völlig blind ist, mit seinem Auge die Sonne alsogleich finden muß und schauen ihre Lichtgestalt.

20] Wer aber ein weises Wort hören will, darf sich nicht die Ohren verstopfen und mit dem Auge hören wollen; denn das Auge sieht wohl das Licht und alle die erleuchteten Formen, aber die geistigere Form des Wortes läßt sich nicht beschauen, sondern nur anhören mit dem Ohre.

Ist Gott eher über die Natur oder durch wahre Belehrung und dann aus sich selbst zu erkennen? (jl.ev08.108,10)

Jesus riet seinen Jüngern: (jl.ev08.108,10) Weist "die Menschen nicht zu sehr auf die Natur der materiellen Dinge der Welt hin, daß sie Gott in ihnen suchen sollen. Ihr werdet damit die Menschen zu einem Ahnen und Wittern des Daseins eines Gottes, aber nie zu Dessen voller Erkenntnis und zum wahren und lebendigen Glauben an Ihn bringen.

11] So ihr aber Meine Lehre, wie ihr sie von Mir klarst und reinst überkommen habt, euren Brüdern gebet, so werden sie euch hören und werden die Lehre auch annehmen, und da Meine Worte Kraft, Macht und Leben in sich bergen, so werden sie auch eine ganz andere Wirkung in den Herzen und Gemütern eurer Brüder hervorbringen als alle erdenklichen Beweise aus dem Bereiche der materiellen Welt und ihrer Ordnung.

12] Wenn aber dann die Menschen an Mich glauben werden und auch leben und handeln nach Meiner Lehre und also nach Meinem Willen, da werden sie dann schon den wahren Lehrer und Weiterführer in sich finden, der sie in alle andern Wahrheiten führen wird.

13] Wer Gott und Sein ewiges Lebensreich finden will, der muß das in sich, also in seines Herzens stillem Kämmerlein in der Liebe zu Gott und zum Nächsten zu suchen anfangen. Und a wer da ernstlich zu suchen angefangen hat und im Suchen nicht nachläßt, der wird auch das finden, was er gesucht hat; aber wer im Suchen lau wird, der wird das, was er wohl finden möchte, so es ihm keine zu große Mühe kostete, auf dieser Welt und auch jenseits schwerlich oder auch gar nicht finden. (a mt.07,07-08; lk.11,09-10; jer.29,13-14; dtn.04,29; jl.ev08.108,11-14: jl.bmar.179,14; jl.ev01.145,04-05; jl.ev02.137,16; jl.ev03.100,17; jl.ev05.267,03; jl.ev08.069,02; jl.ev11.007,10; VatB.395)

14] Schicket daher nur Mein lebendiges Wort voraus und machet dann erst hinterher die, welche Mein Evangelium angenommen haben, auf den Grund und auf die Erscheinungen der Dinge und ihrer Ordnung in dieser Welt aufmerksam, und ihr werdet also die besten Erfolge von eurer Arbeit und Mühe ernten!"

Besteht der Lebenssinn darin, Gott zu finden? Ist dies durch Liebe oder durch Verstand leichter?(jl.ev03.110,07)

jl.ev03.110,07] (Jesus zu Helena): "»Mühe dich nicht zu reden; denn diese Sprache deines Herzens ist Mir lieber um vieles denn eine noch so gewählte deines Mundes!

08] Denn sieh, es gibt nun auf der Erde schon einige, und es wird in der Folge noch mehrere gehen, die zu Mir sagen werden: >Herr, Herr!< Und Ich werde ihnen erwidern und sagen: >Was rufet ihr, Fremdlinge?! Ich kenne euch nicht und habe euch noch nie erkannt! Denn ihr seid noch allzeit Kinder des Fürsten der Lüge, des Hochmuts, der Bosheit, der Nacht und aller Finsternis gewesen! Darum weichet von Mir, ihr allzeitigen Täter des Übels!< Und Ich sage es dir, daß dann unter ihnen viel Heulens und Zähneknirschens sein wird!

09] Sie werden ihren Gott suchen in endlosen, nie erreichbaren Fernen und Tiefen und werden Ihn nicht finden, dieweil sie es für sich zu gemein fanden, Mich zu suchen in ihrer nächsten Nähe, nämlich im Herzen!

10] Wahrlich, wer Gott nicht sucht, wie du Ihn gesucht hast, der wird Ihn nicht finden, auch in alle Ewigkeit nicht!

11] Gott ist in Sich die reinste und höchst endlos mächtigste Liebe und kann darum nur durch die Liebe gefunden werden!

12] Dich trieb gleich anfangs die Liebe dazu, obschon du zu sündigen wähntest, so du Mich liebtest; und siehe, du fandest Mich. - Ich kam dir mehr denn auf dem halben Wege entgegen, so wie deinem Vater Ouran. Ebenso aber sollen Mich in der Zukunft auch alle, die Mich finden wollen, suchen, und sie werden Mich finden, wie du Mich gefunden hast.

13] Aber die Mich suchen werden mit ihrem hochmütigen Verstande, die werden Mich nicht finden in Ewigkeit!

14] Denn die Mich suchen mit dem Verstand, gleichen einem Menschen, der ein Haus kaufte, von dem er hörte, daß unter dessen Mauern ein großer Schatz verborgen liege. Als das Haus sein ward, fing er an, im selben zu graben bald hier und bald dort; aber er nahm sich keine rechte Mühe, grub ganz leicht nur und fand darum den Schatz nicht, der tief vergraben war. Da dachte er: >Aha, ich weiß, was ich tun werde; von außen werde ich ums Haus zu graben anfangen und werde so sicher eher auf des vergrabenen Schatzes Spur kommen!<

15] Und so fing er an, außerhalb des Hauses zu graben, und fand natürlich den Schatz nicht, indem derselbe in der Mitte der Tiefe seines Hauses vergraben war; und je weiter vom Hause er des Schatzes wegen neue Gruben schlug, destoweniger fand er den Schatz, um dessentwillen er doch das ganze Haus gekauft hatte. Denn wer etwas dort sucht, wo es nicht ist und nie sein kann, der kann das Gesuchte auch unmöglich finden.

16] Wer da Fische fangen will, der muß mit dem Netze ins Wasser; denn in der Luft schwimmen keine Fische. Wer Gold graben will, der muß es nicht mit dem Netze im Meere suchen, sondern in der Tiefe der Berge.

17] Mit den Ohren kann man nicht sehen und mit den Augen nicht hören. Jeder Sinn hat seine eigentümliche Einrichtung und ist daher für eine gewisse Verrichtung bestimmt.

18] Ebenso hat das Herz des Menschen, das mit Gott zunächst verwandt ist, allein die Bestimmung, Gott zu suchen und auch zu finden und dann aus dem gefundenen Gott zu nehmen ein neues, unverwüstliches Leben (geistige Neugeburt, d. Hrsg.). Wer aber Gott mit einem andern Sinne sucht, der kann Ihn ebensowenig finden, als ein Mensch, der sich die Augen fest verbindet, mit dem Ohre oder mit der Nase oder mit den Augen die Sonne finden und schauen kann.

19] Der rechte und lebendige Sinn des Herzens aber ist die Liebe. Wer demnach diesen innersten Lebenssinn recht erweckt und mit ihm Gott zu suchen beginnt, der muß Gott auch ebenso bestimmt und beschaulich finden, als ein jeder Mensch, so er nicht völlig blind ist, mit seinem Auge die Sonne alsogleich finden muß und schauen ihre Lichtgestalt.

20] Wer aber ein weises Wort hören will, darf sich nicht die Ohren verstopfen und mit dem Auge hören wollen; denn das Auge sieht wohl das Licht und alle die erleuchteten Formen, aber die geistigere Form des Wortes läßt sich nicht beschauen, sondern nur anhören mit dem Ohre."

Ist Gott zu finden und seine Ordnung kennenzulernen und einzuhalten ein zentrales Lebensziel und Lebenszweck? (jl.ev10.078,10)

(Ein Jünger Jesu: ) "Erstens gibt es von Ewigkeit her nur einen, allein wahren Gott, und dieser Gott will von uns Menschen gesucht, gefunden, erkannt und durch die strenge Haltung Seiner Gebote, die Er zu unserem Heile gab, verehrt werden; und zweitens, weil es eben einen Gott gibt, den ein nur etwas tiefer forschender Mensch aus Seinen Werken schon ganz wohl wahrnehmen kann, so soll der Mensch voll wahrer Liebgier (Liebesverlangen) diesen Gott denn auch eifrigst suchen, aber nicht von heute bis morgen den leichtsinnigen Kindern gleich, sondern von Tag zu Tag mit stets zunehmendem Eifer und Fleiß und mit einer in der Liebe zu Ihm wachsenden Sehnsucht, und Gott wird sich von solch einem Sucher schon ebenso finden lassen, wie Er Sich von mir und schon von gar vielen hat finden lassen.

11] Und hat Er Sich von einem oder auch mehreren Menschen, die Ihn auf eine rechte Art suchten, finden lassen, dann wird Er solchen treuen Suchern schon kundtun, was sie nach Seinem allerweisesten Willen fürder zu tun und wie sie zu leben haben, um in Seiner Liebe und Gnade zu verbleiben und von Ihm zum ewigen Leben der Seele erweckt zu werden.

12] Ein solcher Mensch wird dann auch in seinem wahrhaft lebendigen Glauben und Vertrauen bei allen noch so gefahrdrohenden Vorkommnissen auf dieser materiellen Lebensprüfungswelt nicht schwach und wankend werden, sondern er wird alles in aller Geduld und in voller Ergebung in den ihm bekannten göttlichen Willen ohne viel Furcht und Angst ertragen und am Ende Gott für alles danken, weil er einsehen wird, daß Gott alle die Vorkommnisse in dieser Welt nur zum wahren Besten der Menschen verordnet hat. Wer denn Gott also gefunden hat, der hat wohl sicher seines Lebens höchsten und allerwertvollsten Schatz gefunden!

13] Und weil das wohl der allerhöchste und wertvollste Menschenlebensschatz ist - was ihr nun wohl einsehen werdet -, so lohnt es sich wohl sicher der Mühe, solch einen Schatz auch mit dem höchsten Eifer und Ernst so lange zu suchen, bis man ihn gefunden hat.

14] Wie mühen sich die Menschen ab im Jagen und Suchen nach irdischen, vergänglichen Schätzen und Gütern! Einer bohrt in die Berge, um Gold, Silber und Edelsteine zu finden; der andere taucht in die Tiefe des Meeres, um etwelche Perlen zu finden; ein dritter befährt auf einem gebrechlichen Schiffe das weite stürmische Meer, um in einem fremden Lande seine heimatliche Ware um einige wenige Pfennige teurer an den Mann zu bringen, - und so treibt der eine dies und der andere jenes, und es ist dabei keinem die Mühe zu sauer, wenn er durch sie nur irgendeinen vergänglichen Lebensvorteil erhaschen kann. Warum will man sich denn nicht auch im Aufsuchen des allerhöchsten Lebensschatzes diese Mühe nehmen, da man doch weiß, daß ihn zu allen Zeiten die Menschen, die ihn mit einem wahren Eifer suchten, auch treu und wahrhaft gefunden haben?"

jl.ev10.079,05] Jesus bekräftigte diesen Vorsatz: »Wisset: Ein vollkommen ernstlicher Wille zu einer Arbeit, durch die ein höchster und wahrhaft allerbester lebzweck erzielt werden kann, ist an und für sich schon so gut wie das Werk selbst; denn das vollendete Werk in seiner vollsten Ausdehnung folgt auf den einmal gefaßten Willen um so rascher, je ernster der Wille dessen ist, der ein Werk zu realisieren beginnt. Euer Hauptmann hat euch schon den rechten Weg gezeigt und die rechten Mittel an die Hand gegeben.«

Liebe zu Gott und den Nächsten als Lebensaufgabe (jl.ev09.156,05)

jl.ev09.156,05] Wir sollen nur an einen und allein wahren Gott glauben, Ihn über alles ganz rein lieben und unsere Nebenmenschen auch. Ja, das wäre eine der schwersten Lebensaufgaben eben nicht, aber wer und wo ist dieser allein wahre eine Gott?

Ist es leicht, Gott zu lieben? (JL.Him2.340)

Auf die Frage der W. H., wie sie es anstellen solle, Jesus über alles zu lieben, bekam sie von Jesus durch Lorber die Antwort:

02] "Ich weiß wohl, daß du Mich, wenn es so ziemlich leicht sein könnte, so recht von ganzem Herzen über alles lieben möchtest. Aber das ist eben der 'hakliche' Umstand, daß dieses nicht ganz so leicht sein kann, wie du es dir, größerer Bequemlichkeit wegen, wünschen möchtest.

03] Mich über alles zu lieben, ist eine recht schwere Lebensaufgabe - weil Ich nicht so, wie allenfalls ein junger Mensch, in geschmeidigen Kleidern sichtbar bin, Mich auch nicht darauf verstehen kann, euch Mädchen im sogenannten guten Tone den Hof zu machen. Auch bin Ich weltlicherseits ein rechter 'Schroll', der sich auf die feine Sprache eigentlich nie verlegt hat und die Gegenwart von manchmal sehr empfindlichen Kindern auch gar nicht brauchen kann. Ich rede, so Ich rede, so hübsch derb von der Leber weg; meine es aber damit freilich wohl allezeit am allerbesten.

04] Aber das will nicht jedermann gefallen. Und darum geschieht es denn auch gar so leicht, daß sich junge, wohlgestaltete und wohlgesittete Mädchen leichter in irgendeinen jungen Weltmenschen verlieben können, besonders wenn er so recht nett zusammengestutzt ist - als in Mich, einen rauhen Zimmermannssohn, der dieses Handwerk bis in sein dreißigstes Jahr ausgeübt hat, um Sich und Seinen irdischen Eltern, Brüdern und Schwestern das tägliche, kümmerliche Brot zu verdienen, und der sehr grobe Hände hatte, mit vielen Arbeitsblattern versehen, und durchaus keine feine Rede; wohl mitunter fürs gemeine Volk recht herzlich, aber nie fein.

05] Siehe, so wie Ich aber war, bin Ich noch: weltlich ungeschliffen, geraden, aber stets ewig wahren Wortes, ein Feind aller Weltpracht, die den Geist verdirbt; und schaue auf sonst nichts, als bloß nur aufs Herz und auf dessen Werke!

06] Nun siehe, so du nun wissen möchtest, wie du es anfangen sollest, um Mich so recht über alles zu lieben, da frage dein Herz, wenn du so einen recht durch und durch arbeitsmüden Tagwerker, in grobe Kleider gehüllt, von der Sonne verbrannt, im Gesichte voll Bart und grober Arbeitsfalten und Striemen, siehst - ob du dich in ihn so recht von ganzem Herzen verlieben könntest darob, daß er Mir, so sein Herz in Ordnung ist, am nächsten steht?

07] Wirst du finden, daß du so einem Taglöhner, wie Ich Selbst einer auf der Erde war, recht von Herzen vor der ganzen Welt gut sein könntest, so werden auch wir uns in dem Grade nähern, als du in dir selbst die Möglichkeit gefunden hast, dich im Herzen also zu demütigen. (Obschon Ich wieder nicht verlange, daß jemand das wirklich in der Tat ausführen solle, wozu er im Herzen die lebendige Befähigung hat! Denn da bin Ich vollkommen durch den demütigen Willen zufrieden.)

08] Wer Mich recht lieben will, der muß Mich als gemeinen Taglöhner und Zimmermannsgesellen zu lieben anfangen und so emporsteigen zum Herrn, zum Vater und dann zum Gotte. - Dann wird er Mich bald und leicht »über alles« lieben. - Aber wohlgemerkt! Allezeit beim gemeinen Zimmermannsgesellen anfangen! Sonst geht es schwer oder gar nicht!


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