H. E. Sponder

Palästina


Im zentralen und umfangreichsten Werk der Neuoffenbarungsschriften, im "Großen Evangelium Johannes", das 10 Bände umfaßt, sind im Zuge der Schilderungen der dreijährigen Lehrtätigkeit Jesu auch zahlreiche geographische und geschichtliche Angaben enthalten. Dabei stimmen die Positionen vieler Orte im biblischen Palästina, wie auch manche topographische Angaben und landschaftliche Schilderungen ganz oder teilweise nicht mehr überein mit den heutigen diesbezüglichen Gegebenheiten. Auf diese teils durch geophysikalische Vorgänge verursachten Veränderungen - besonders durch das noch weitere Absinken des Sees Genezareth, der Jordantalfalte und des Toten Meeres unter das Niveau des Meeresspiegels und die damit erfolgte Veränderung der Ufer -, teils durch historische Ereignisse, vor allem kriegerischer Natur, und der inzwischen eingetretenen Zerstörungen der meisten menschlichen Siedlungen bis zum völllgen Verschwinden derselben und spätere Neugründungen, auf alle diese verändernden Fakten finden sich im "Groben Evangelium Johannes" selbst verschiedene Hinweise.

Eine dementsprechend auf die Zeit Christi abgestimmte Rekonstruktion der palästinensischen Landkarte brachte der Lorber-Verlag in seinem Kartenbüchlein mit dem Titel "Die Erdenwege des Herrn Jesus" heraus. Die betreffenden Mitteilungen und Hinweise im 'Großen Evangelium Johannes'. sind vor allem: im jl.ev04.002,02 "Nazareth wird man nicht mehr finden, wohl aber ein anderes über dem Gebirge von hier gegen Untergang. Genezareth wird erlöschen. Nur Tiberias diesseits des Meeres (von Galiläa) wird bleiben; Cäsarea Philippi, da wir nun sind, ist schon erloschen". "Und also wird es auch ergehen mit Jerusalem und noch gar vielen Orten des gelobten Landes, das vielfach in eine Wüste wird verwandelt werden."

im jl.ev06.036,04: von der Stelle, "wo der Jordan das Galiläische Meer verläßt und sich dann nach links dem Toten Meere zuwendet durch ein langes und stark nach Osten hin gebogenes Tal", "von da geht man auch guten und wohlgebahnten Weges hinauf nach Jerusalem, von welchem Wege aber heutzutage (gemeint ist die Zeit der Niederschrift dieses Textes durch Jakob Lorber) freilich wohl nichts mehr zu entdecken ist, wie von all den Orten am Galiläischen Meere, das heutzutage auch schon um ein starkes Drittel kleiner geworden ist".

Im Anhang zum 'Großen Evangelium Johannes', im Band XI befaßt sich der Text vom 29. März 1864 (jl.ev11.229 ff.) ebenfalls mit der Lage der biblischen Orte in Palästina. Wir lesen und a.: "Der einzige (Ort), Bethlehem, befindet sich noch so ziemlich an derselben Stelle." "Was die Lage Jerusalems betrifft, so ist nicht mehr als ein Achtel von der Stelle, wo einst das große Jerusalem stand, als wahr anzunehmen ... Wie sehr sich die Ortslage Jerusalems verändert hat, beweist, daß nun der Ölberg, der jetzt auch schon eine andere Gestalt hat als damals, sich jetzt beinahe ganz im Osten von dem neuen türkischen Jerusalem befindet, während sich das alte Jerusalem zum größten Teile mehr östlich als westlich vom Ölberg befand."

"Von Emmaus bei Jerusalem ist keine Spur mehr vorhanden." Auch die in den Evangelien genannten und bekannten Orte in Galiläa kann ein "noch so bibelfester Geograph nimmer finden". Als Ausnahme ist (analog zu jl.ev04.002) auch an dieser Stelle Tiberias angegeben. In jl.ev11.233 wird auch das Absinken der großen Jordan-Talfalte samt dem Toten Meer durch "die großen Erdbeben und Erdrevolutionen" ungefähr um das Jahr 1000 n. Chr. erwähnt.

In jl.ev10.077 fällt anläßlich eines Erdbebens in Golan die Bemerkung (jl.ev10.077,12), daß "die meisten Häuser Galiläas, Judäas und noch anderer Holzreichtumsländer" zu Christi Zeiten aus Holz erbaut waren, was ebenfalls die seither eingetretenen Verwüstungen dieser damals so gesegneten Gegenden grell beleuchtet.


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