Jakob Lorber: 'Die Erde'


50. Kapitel: Geistereinflüsse bei der Zeugung des Menschen (15. März 1847)

Originaltext 1. Auflage 1856 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 4. Auflage 1953 Lorber-Verlag

01] Es ist euch zwar schon über das Wesen des Menschen, dessen Seele und Geist so viel gesagt worden, daß ihr, so zu sagen, schon fast das Meiste wisset, was das ganze Wesen des Menschen betrifft; auch die Zeugung ist euch schon auf die mannigfaltigste Weise gezeigt worden. Es bleibt demnach nur noch übrig, euch den Einfluß der Geister zu zeigen, den diese bei der Zeugung des Menschen haben.

02] Was die materielle Zeugung betrifft, so unterscheidet sie sich von der gemein thierischen wenig oder gar nicht; der Unterschied liegt mehr im Inneren.

03] Die Seele muß natürlicher Weise schon vor der Zeugung complet da sein, das heißt, sie muß alle substantiellen Specifica in sich vereinen, welche sonst im ganzen Universum vertheilt sind, und ihr von allen Seiten zugeführt werden.

04] Ein solches vollkommenes substantielles Specifical-Compendium ist dann schon die Seele; nur sind die Specifica in ihr gewisserart chaotisch untereinandergemengt also, daß man allenfalls sagen könnte: Die Seele ist vor der Zeugung ein Knaul, ein sogenannter gordischer Knoten, der erst entwirrt werden muß, um zu einer Form zu gelangen. Die Entwirrung dieses Knotens beginnt eben mit dem Acte der Zeugung; denn da wird dieser gordische Seelenknoten in den Mutterleib getrieben und umhülset.


05] Innerhalb dieser Umhülsung fangen dann die correspondirenden Intelligenzen sich zu erkennen, und sich einander zu nähern, und einander zu ergreifen an; damit sie aber das können, verschaffen ihnen die Geister in ihre Umhülsung Licht, in welchem Lichte sich diese substantiellen Specificalintelligenzen erkennen, aussondern, sich dann einander annähern, ergreifen und verbinden, und das Alles durch die Nöthigung aus dem Willen jener Geister, denen dieses Geschäft anvertraut ist. Diese Geister aber sind das, was ihr Schutzgeister nennet, und sind Engel und große Engel, die alle da Einfluß nehmen; und da giebt es keinen Menschen, der nicht wenigstens drei Schutzgeister, zwei Engel und einen großen Engel hätte, über die noch ein Siebenter wachet, Den ihr schon wohl kennet!

06] Diese Schutzgeister und Engel sind vom Augenblicke der Zeugung fortan um die neugezeugte Seele, und sorgen unablässig für die ordnungsmäßige Ausbildung derselben.

07] Hat die Seele einmal in ihrer Umhülsung die menschliche Form wieder bekommen, so werden ihr dann aus dem Mutterleibe entsprechende Specifica zugeführt; diese Specifica verwendet endlich die Seele zu ihrer eigenen festeren Aneinanderbindung ihrer Intelligenzen.

08] Ist das geschehen, so strömen aus dem Mutterleibe schon wieder andere und neue Specifica in den Ort der neuen Menschwerdung im Mutterleibe; diese werden schon zur Bildung der Nerven verwendet; die Nerven sind gewisserart Stricke und Schnüre, die von der Seele überall ergriffen werden können, und angezogen, um dadurch dem nachfolgenden Leibe eben durch diese Schnüre und Stricke jede mögliche Bewegung geben zu können.

09] Sind die Nerven in ihren Grundlagen und Verbindungen fertig, dann strömen schon wieder neue Specifica nach. Diese werden zur Bildung der Eingeweide angeordnet; und sind die Haupteingeweide in den ersten organischen Grundlagen dargestellt, so werden sie dann sogleich mit den Hauptnerven verbunden.

10] Nach dieser Arbeit geht es dann mit schon wieder etwas anderen Specifiken an die völlige Ausbildung der Eingeweide. Da aber natürlich in dem Kopfe die meisten Nerven zusammenlaufen, und zwar hauptsächlich im Hinterhaupte, in dem auch die Seele ihren Kopf hat, so beginnt zugleich mit der Bildung der Eingeweide auch die Bildung des Kopfes, welcher das entsprechendste Bild der Seele ist, weil alle Intelligenz der Seele sich durch gewisse Hauptausstrahlungen im Kopfe concentrirt; und weil die Augen das allervollkommenste Symbol der Intelligenz sind, so wird auch der Kopf und besonders die Augen am ersten ersichtlich sein; denn in den Augen strömen alle Ausstrahlungen der einzelnen Intelligenzen der Seele durcheinander, und bilden durch eben dieses Durcheinanderströmen die naturmäßige Sehkraft der Seele, mittelst welcher sie die Außenwelt in sich selbst hineinschauen kann.

11] Ist die Seele mit dieser Arbeit fertig durch die Willenshülfe der Geister, so werden ihr wieder neue Specifica zugeführt; aus denen werden dann schon allerlei Dinge des menschlichen Leibes geordnet. Es braucht hier nicht des Machens oder Schaffens; die Sache macht sich von selbst, wenn ihr nur der Weg in die Ordnung angezeigt ist. Und so wird hier Fleisch, Knorpel, Muskeln, Sehnadern und Knochen gestaltet, und es ergreift sich von selbst, was zu Einem und Demselben gehört; nur würde die Richtung verfehlt sein und dadurch auch die Form, wenn die Geister nicht den Intelligenzspecifiken durch ihre weise Willenskraft den rechten Weg vorzeichneten, was sogar manchmal geschehen kann, wann sich die Mutter, die so ein Kind in sich trägt, manchmal in ihrem Gemüthe in die Hölle begiebt, wo dann freilich Meine guten Geister und Engel nicht volle werkthätige Gesellschaft leisten können. - Die Folge solches Uebels ist gewöhnlich eine Mißgeburt, oder manchmal gar ein Einschiebling aus der Hölle, welchen das sogenannte gemeine Volk einen Wechselbalg nennt; - daher es jeder Mutter zu empfehlen wäre, sich während der Schwangerschaft so christlich tugendhaft als möglich zu betragen.

01] Es ist euch zwar schon über das Wesen des Menschen, dessen Seele und Geist so viel gesagt worden, daß ihr sozusagen schon fast das meiste wisset, was das ganze Wesen des Menschen betrifft; auch die Zeugung ist euch schon auf die mannigfaltigste Weise gezeigt worden. Es bleibt demnach nur noch übrig, euch den Einfluß der Geister zu zeigen, den diese bei der Zeugung des Menschen haben.

02] Was die materielle Zeugung betrifft, so unterscheidet sie sich von der gemein-tierischen wenig oder gar nicht; der Unterschied liegt mehr im Innern.

03] Die Seele muß natürlicherweise schon vor der Zeugung komplett da sein, d.h. sie muß alle substanziellen Spezifika in sich vereinen, welche sonst im ganzen Universum verteilt sind und ihr von allen Seiten zugeführt werden.

04] Ein solches vollkommenes substanzielles Spezifikalkompendium (eine Vereinigung der substanziellen Spezifika) ist dann schon die Seele; nur sind die Spezifika in ihr gewisserart chaotisch (ungeordnet) also untereinandergemengt, daß man allenfalls sagen könnte: die Seele ist vor der Zeugung ein Knäuel, ein sogenannter gordischer Knoten, der erst entwirrt werden muß, um zu einer Form zu gelangen. Die Entwirrung dieses Knotens beginnt eben mit dem Akte der Zeugung; denn da wird dieser gordische Seelenknoten in den Mutterleib getrieben und umhülst.

05] Innerhalb dieser Umhülsung fangen dann die korrespondierenden Intelligenzen an sich zu erkennen, sich einander zu nähern und einander zu ergreifen. Damit sie aber das können, verschaffen ihnen die Geister in ihre Umhülsung Licht, in welchem Lichte sich diese substanziellen Spezifikalintelligenzen erkennen, aussondern, sich dann einander annähern, ergreifen und verbinden, und das alles durch die Nötigung aus dem Willen jener Geister, denen dieses Geschäft anvertraut ist. Diese Geister aber sind das, was ihr 'Schutzgeister' nennt, und es sind Engel und große Engel, die alle da Einfluß nehmen; und da gibt es keinen Menschen, der nicht wenigstens drei Schutzgeister, zwei Engel und einen großen Engel hätte, über die noch ein Siebenter wacht, Den ihr schon wohl kennet!

06] Diese Schutzgeister und Engel sind vom Augenblicke der Zeugung fortan um die neugezeugte Seele und sorgen unablässig für die ordnungsmäßige Ausbildung derselben.

07] Hat die Seele einmal in ihrer Umhülsung die menschliche Form wieder bekommen, so werden ihr dann aus dem Mutterleibe entsprechende Spezifika zugeführt. Diese Spezifika verwendet endlich die Seele zu ihrer eigenen festeren Aneinanderbindung ihrer Intelligenzen.

08] Ist das geschehen, so strömen aus dem Mutterleibe schon wieder andere und neue Spezifika in den Ort der neuen Menschwerdung im Mutterleibe; diese werden schon zur Bildung der Nerven verwendet. Die Nerven sind gewisseart Stricke und Schnüre, die von der Seele überall ergriffen und angezogen werden können, um dadurch dem nachfolgenden Leibe eben durch diese Schnüre und Stricke jede mögliche Bewegung geben zu können.

09] Sind die Nerven in ihren Grundlagen und Verbindungen fertig, dann strömen schon wieder neue Spezifika nach. Diese werden zur Bildung der Eingeweide angeordnet; und sind die Haupteingeweide in den ersten organischen Grundlagen dargestellt, so werden sie dann sogleich mit den Hauptnerven verbunden.

10] Nach dieser Arbeit geht es dann mit schon wieder etwas anderen Spezifiken an die völlige Ausbildung der Eingeweide. Da aber natürlich in dem Kopfe die meisten Nerven zusammenlaufen, und zwar hauptsächlich im Hinterhaupte, in dem auch die Seele ihren Kopf hat, so beginnt zugleich mit der Bildung der Eingeweide auch die Bildung des Kopfes, welcher das entsprechendste Bild der Seele ist, weil alle Intelligenz der Seele sich durch gewisse Hauptausstrahlungen im Kopfe konzentriert. Und weil die Augen das allervollkommenste Symbol der Intelligenz sind, so wird auch der Kopf und besonders die Augen am ersten ersichtlich sein; denn in den Augen strömen alle Ausstrahlungen der einzelnen Intelligenzen der Seele durcheinander und bilden durch eben dieses Durcheinanderströmen die naturmäßige Sehkraft der Seele, mittelst welcher sie die Außenwelt in sich selbst hineinschauen kann.

11] Ist die Seele mit dieser Arbeit durch die Willenshilfe der Geister fertig, so werden ihr wieder neue Spezifika zugeführt; aus denen werden dann schon allerlei Dinge des menschlichen Leibes geordnet. Es braucht hier nicht des Machens oder Schaffens; die Sache macht sich von selbst, wenn ihr nur der Weg in die Ordnung angezeigt ist. Und so wird hier Fleisch, Knorpel, Muskeln, Sehnadern und Knochen gestaltet, und es ergreift sich von selbst, was zu einem und demselben gehört; nur würde die Richtung verfehlt sein, und dadurch auch die Form, wenn die Geister den Intelligenzspezifiken durch ihre weise Willenskraft nicht den rechten Weg vorzeichneten, was sogar manchmal geschehen kann, wenn sich die Mutter, die so ein Kind in sich trägt, manchmal in ihrem Gemüte in die Hölle begibt, wo dann freilich Meine guten Geister und Engel nicht volle werktätige Gesellschaft leisten können. Die Folge solchen Übels ist gewöhnlich eine Mißgeburt oder manchmal gar ein Einschiebling aus der Hölle, welchen das sogenannte gemeine Volk einen 'Wechselbalg' nennt, - daher es jeder Mutter zu empfehlen wäre, sich während der Schwangerschaft so christlich tugendhaft als möglich zu betragen.


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