Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Band 5, Kapitel 108


Jesu Vorhersage über das Technikzeitalter, Arbeitslosigkeit, Hunger, Elend und neue Propheten.

01] (Der Herr:) ”Aber es wird kommen am Ende eine Zeit, in der die Menschen zu einer großen Klugheit und Geschicklichkeit in allen Dingen gelangen werden und erbauen werden allerlei Maschinen, die alle menschlichen Arbeiten verrichten werden wie lebende, vernünftige Menschen und Tiere; dadurch aber werden viele Menschen arbeitslos, und die Magen der armen, arbeitslosen Menschen werden voll Hungers werden. Es wird sich dann steigern der Menschen Elend bis zu einer unglaublichen Höhe. Alsdann werden abermals von Mir Menschen erweckt werden, und sie werden verkünden die Wahrheit Meines Namens über zweihundert Jahre lang. Wohl denen, die sich daran kehren werden, obwohl ihre Zahl nur eine geringe sein wird!

02] Wenn aber auch die Zahl der Reinen und Guten wie zu den Zeiten Noahs sich sehr verringern wird, dann soll die Erde abermals beschickt werden mit einem allgemeinen Gerichte, in welchem weder der Menschen noch der Tiere, noch der Pflanzen geschont wird. Es werden da den stolzen Menschen nichts mehr nützen ihre feuer- und todspeienden Waffen, nichts ihre Burgen und ehernen Wege, auf denen sie mit der Schnelligkeit eines abgeschossenen Pfeiles dahinfahren werden; denn es wird ein Feind aus den Lüften angefahren kommen und wird sie alle verderben, die da allzeit Übles getan haben. Das wird sein eine wahre Krämer- und Wechslerzeit.

03] Aber was Ich erst jüngsthin einmal zu Jerusalem im Tempel den Wechslern und Taubenkrämern tat, das werde Ich dann im Großen tun auf der ganzen Erde und werde zerstören alle die Kramläden und Wechselbuden durch den Feind, den Ich aus den weiten Lufträumen der Erde zusenden werde wie einen dahinzuckenden Blitz mit großem Getöse und Gekrache. Wahrlich, gegen den werden vergeblich kämpfen alle die Heere der Erde; aber Meinen wenigen Freunden wird der große, unbesiegbare Feind kein Leids tun und wird sie verschonen für eine ganz neue Pflanzschule, aus der neue und bessere Menschen hervorgehen werden!

04] Fasst dieses wohl! Denkt aber ja nicht, daß Ich das alles also haben wolle, und es wäre darum etwa das alles schon also bestimmt! Das alles sei ferne von Mir und euch! Aber es wird also sein, wie vor den Zeiten Noahs: Die Menschen werden von ihren vielen Weltkenntnissen und erworbenen Fertigkeiten einen stets böseren Gebrauch machen und werden ganz freiwillig allerlei Gerichte aus den Tiefen Meiner Schöpfung über sich und am Ende über die ganze Erde heraufbeschwören. Da aber sage auch Ich dann mit euch, Meinen biederen Römern: Volenti non fi iniuria! (Dem Wollenden geschieht nicht unrecht!)

05] Ja, es sollen die Menschen mit Maß und Ziel ja alles haben und sich errichten die mannigfachen Bequemlichkeiten fürs irdische Leben und sollen schonen ihre Hände vor schweren Arbeiten, um desto mehr Zeit zu gewinnen für die Bearbeitung und Veredlung ihrer Herzen und Seelen, und sollen sein alle gleich voll Freudigkeit in Meinem Namen durch ihr ganzes Leben; aber unter ihnen soll es keinen Leidenden und Traurigen geben, außer einen mutwilligen Sünder wider jede gute bestehende Ordnung in Meinem Namen!

06] Aber wenn mit der natürlich zunehmenden Geschicklichkeit der Menschen auch ihre Selbstsucht, Habgier und Herrschsucht zunehmen wird und also die Verfinsterung der Menschengemüter, dann natürlich können davon auch die schlimmen Folgen nicht unterm Wege verbleiben! Denn so ihr einen Fuß um den andern schnell weiter und weiter setzet, so kann die Folge des schnellen Weiterkommens nicht ausbleiben. Wer aber mit dem Weitersetzen seiner Füße zaudert, muß sich auch gefallen lassen, so ihm sogar eine Schnecke vorkommt. Von einer Höhe herabfallen, bringt dem Leibe offenbar den Tod; wenn aber jemand das aus der Erfahrung weiß und springt aber dennoch von einer großen Höhe in eine Tiefe hinab, - was ist dann das?

07] Seht, das ist blinder Mutwille, und die arge Folge davon nicht Mein Wille, sondern das unwandelbare Gesetz Meiner ewigen Ordnung, das weder örtlich speziell und noch weniger irgend allgemein aufgehoben werden kann! Oder meint ihr, daß Ich etwa darum dem Feuer seine zerstörende Hitze nehmen soll, auf daß ein Narr, der in ein Feuer sich stürzt, keinen Schaden leide?! Oder soll Ich dem Wasser das nehmen, daß es ein Wasser ist und der Mensch im selben ehestens ersticken muß, so er entweder unvorsichtig oder mit Gewalt eines andern oder mutwillig in dasselbe fällt?!“



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