Jakob Lorber: 'Die geistige Sonne' (Band 2)


Kapitelinhalt 24. Kapitel: Gebete des Verstandes und des Herzens.

(Am 10. Juni 1843 von 4 1/2 - 6 1/4 Uhr Nachmittags.)

Originaltext 1. Auflage 1870 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 6. Auflage 1976 Lorber-Verlag

01] Nun sehet, die ganze zahlreiche Anwohnerschaft dieses Hauptpalastes fällt in einem Kreise auf ihr Angesicht vor dem Altare, auf welchem noch die Flamme lodert. Auch der Aelteste verabsäumt nicht, Solches zu thun.

02] Ihr möchtet wohl wissen, wie solche Menschen nun beten? Solche Menschen beten in ihrer Art also, wie ihr da betet in eurer Art. Sie beten zu Gott, dem allerhöchsten Herrn Himmels und der Erde; ihr Gebet ist eine Bitte, welcher der lebendige Wunsch innewohnt, daß ihnen der Herr das geben möchte, um was sie Ihn bitten. Ihr betet nach euerer Art, wohlgemerkt, wenn ihr wahrhaft betet, in euerem Herzen, und begleitet euer Gebet ebenfalls mit dem Wunsche des Erhörens euerer Bitte, in welcher eigentlich das Gebet besteht.

03] Bei diesen Menschen aber ist das Gebet mehr ein Geberdengebet, denn ein inneres Herzensgebet; es ist ungefähr dasselbe, als so ihr arbeitet mit eurem Verstande und geberdet euch dabei unwillkürlich nach der Art euerer Gedanken. Also ist das Gebet dieser Menschen kein Gefühlsgebet, welches aus dem Herzen kommt, sondern ein Verstandesgebet, welches aus den Gedanken der Seele im Kopfe herkommt. Die Menschen überlegen in dieser Stellung ein Jeder nach dem Grade seiner Weisheit, was da wohl das Klügere wäre.

04] Ihre Stellung dabei beurkundet nicht, wie bei euch, eine gewisse demüthige und zerknirschte Andacht des Herzens, sondern es ist nur ein Zeichen, daß sie in diesem Zustande sich gegenseitig nicht im Geringsten stören sollen; - ein Jeder überlegt ungestört bei sich das Klügere mit dem Wunsche, daß Gott der Allmächtige dasselbe möchte geschehen lassen. Hat Jemand nach seiner Art den weisesten Punkt gefunden, so mag er für sich dann auch ganz ruhig wieder aufstehen, und dann lesen in der Flamme, inwiefern sein Weisheitspunkt in der Schrift der Flamme sich wiederfinden läßt. Läßt er sich finden, so bleibt der aufgestandene Beter schon stehen; - läßt sich aber sein Weisheitspunkt in der Flamme nicht finden, so legt sich der Beter sogleich wieder auf sein Angesicht nieder, und betet, oder denkt vielmehr weiter nach, was in seiner Sphäre wohl das Klügste sein dürfte.

05] Sehet, das ist das Gebet im Allgemeinen bei den Menschen dieses Weltkörpers; ganz besonders aber Derjenigen, welche den Patriarchalhäusern angehören. - Ihr saget hier freilich wohl: Warum wenden sich denn diese Menschen nicht lieber an den Herrn, auf daß Er ihnen zeigete die rechte Klugheit? Denn das müssen sie doch einsehen, das der Herr endlos weiser ist, denn all' ihr Verstand, und daß Er ihnen auch das sicher geben kann und wird, um was sie Ihn bitten.

06] Ich sage euch: Solches ist wohl richtig gedacht, insofern Jemand die großen Weltverhältnisse nicht kennt; aber wenn Jemand diese kennt, so wird er allenthalben die heilige Ordnung des Herrn erkennen, und wird sagen, daß auch diese Menschen in ihrer Art vor Gott vollkommen giltig beten, weil also zu beten ihre Ordnung ist.

07] Warum denn aber? - Die Ursache wird sich gar leicht darstellen lassen; - und so höret denn!

08] Diese Menschen erkennen und sagen: Wenn wir uns zu Gott kehreten darum, daß Er uns gebe eine wahre Klugheit, so würden wir dadurch Gott einen Vorwurf machen, und einen großen Schimpf anthun; denn wir würden dadurch ja vor Gott die Behauptung aufstellen, als hätte Er als der Allerweiseste und Allergerechteste uns trügen wollen, und müssen wir daher die Klugheit, welche der Herr Gott Himmels und der Erde (die Bewohner dieses Weltkörpers, wie jedes andern, nennen ihre Unterlage eben so gut Erde, wie ihr die eurige) in uns gelegt hat, in hohen Ehren halten, und sie benutzen nach Seiner Ordnung. Wenn wir diese Klugheit in uns werden verbraucht haben, und sehen dann das Bedürfniß nach einer höheren Klugheit ein, so erst steht uns zu, Gott zu bitten um das, was uns mangelt, indem wir es verbraucht haben.

09] Sehet, in dieser Ordnung stehen die Menschen dieses Weltkörpers, und beten auch darnach. - Wem entsprechen sie aber in dem Wesen des Menschen? - Sie entsprechen, nachdem sie Bewohner einer Centralsonne sind, dem Gehirne; freilich wohl nur einem einzelnen Nerven in selbem, welcher Nerve zunächst dem Ausläufer des Sehnervens ziemlich nahe an der Gehirnhaut liegt. - Darum denn ist auch ihre Art und ihre Ordnung diese, daß sie zumeist mit Dem, was sie haben, vollkommen zufrieden sind; ungefähr auf diese Weise, wie die Verstandesmenschen bei euch auch mit nichts so sehr zufrieden sind, wie mit ihrem Verstande, indem ein Jeder glaubt den besten zu haben, und oft je weniger Verstand Jemand besitzt, er desto zufriedener mit demselben ist.

10] Ganz anders verhält es sich freilich wohl mit dem Gefühlsmenschen, der in seinem Herzen denkt; dieser erkennt, daß alles menschliche Verstandeswissen ein pures Stückwerk ist, und daß derjenige Mensch der verständigste ist und der weiseste, der es dahin gebracht hat, daß er in seiner Demuth sagen kann: Ich weiß nichts; denn all' mein Wissen wiegt nicht ein Sonnenstäubchen gegen die unendliche Weisheit Gottes aus. Ein solcher Mensch hat dann erst den wahren Weisheitshunger überkommen, welcher ihn die große Speisekammer erst wird auffinden lassen, welche der Herr so überreichlich ausgestattet hat.

11] Giebt es aber nicht auch in dieser unserer Centralsonnenwelt ähnliche Menschen? - O ja, wir haben bereits Zwei gesehen, und das sind diejenigen, welche da ihre Hände auf den Altar gelegt haben; denn die Hand auf den Altar legen besaget eben Solches, daß da ein Mensch seine große Armuth in sich aufgefunden hat, neben ihr aber auch ein hellschimmerndes Lämpchen, das da steht vor einer beschriebenen Tafel im eigenen Herzen, auf welcher mit deutlich leserlicher Schrift geschrieben steht:

12] „Unsterblicher Geist! Demüthige dich in deiner Hoheit; entzünde dich in deiner Liebe zu Gott, und kehre also zu Ihm, der dich erschaffen hatte, zurück; alldort im großen Vaterhause wirst du es in endloser Fülle finden, was dir hier so sehr gebricht!"

13] Und sehet nun, wenn Jemand aus diesen Menschen solches Alles in sich gefunden hat, dann wird er ein stiller Weiser, und trachtet nach nichts Anderem sehnlicher, als zu gelangen auf den Weg, der da führt nach jenem Ziele, das er gefunden hat aus der erleuchteten Tafel in seinem Herzen. - Es hat zwar ein jeder Mensch dieses Weltkörpers ein solches Täfelchen in sich; aber nicht ein Jeder läßt das schimmernde Lämpchen vor demselben leuchten, sondern versetzt das Lämpchen zu allermeist in die Mitte seines Gehirns. Daher es denn auch kommt, daß aus den zahllos vielen Bewohnern dieses Weltkörpers nur gar Wenige dahin gelangen, daß sie legen möchten ihre Hand auf den Altar.

14] Aber wenn ihr einen Blick auf euere Erde zurückwerfet, so werdet ihr nahe dasselbe Verhältnis ohne angestrengtes Suchen mit leichter Mühe finden. Denket nur auf das Wort des Herrn, indem Er sagte: „Viele sind berufen, aber Wenige auserwählt." - Und ihr werdet die Auserwählten eines bedeutenden Ortes sehr leicht auf den Fingern abzählen können.

15] Worin aber liegt der Grund? Weil Niemand, oder aus den Vielen nur höchst Wenige sich die Worte des Herrn gefallen lassen, welche da lauten: „Verleugne dich selbst, nehme das Kreuz auf deine Schulter, und folge Mir nach!"

16] Den Menschen auf dieser Centralsonnenwelt ist freilich wohl diese endlose Gnade nicht zu Theil geworden, daß ihnen der Herr Selbst den geraden und nächsten Weg mit eigenem heiligen Munde gelehrt und gezeigt, und ihnen auf diese Weise nicht nur ein schimmerndes Lämpchen, sondern eine ganze Centralsonne vor ihr Täfelchen hingestellt hätte, aber dessen ungeachtet stehen sie nicht außer der Möglichkeit, das Täfelchen des ewigen Lebens in ihren Herzen zu finden, und darnach ihr Leben einzurichten. Dazu leben sie auch lange genug, um das in sich zu gewärtigen; - denn es giebt allda Menschen, die so alt sind wie ein halbes Menschengeschlecht auf eurer Erde. Zudem sind sogar die Geisterseelen der Abgestorbenen, wenn sie es wollen, derselben Uebersiedlung fähig, als wie sie es waren bei ihren Leibesleben, zwischen welchen beiden Leben bei den Menschen dieser Welt ohnehin kein gar zu bedeutender Unterschied obwaltet, indem sie sich allezeit sehen und sprechen können, so oft sie Solches nur wollen.

17] Wir aber haben nun auch genug, um die Art des Betens dieser Menschen einzusehen; - unsere Beter haben sich bereits erhoben um den Altar, und wir wollen darum ihrem ferneren Benehmen noch eine kurze Aufmerksamkeit spenden, und uns sodann wieder weiter begeben auf dieser unserer Welt.

01] Nun seht, die ganze zahlreiche Inwohnerschaft dieses Hauptpalastes fällt in einem Kreise auf ihr Angesicht vor dem Altare, auf welchem noch die Flamme lodert. Auch der Älteste verabsäumt nicht, solches zu tun.

02] Ihr möchtet wohl wissen, wie solche Menschen nun beten? Solche Menschen beten in ihrer Art also, wie ihr betet in eurer Art. Sie beten zu Gott, dem allerhöchsten Herrn Himmels und der Erde. Ihr Gebet ist eine Bitte, welcher der lebendige Wunsch innewohnt, daß ihnen der Herr dies geben möchte, um was sie Ihn bitten. Ihr betet nach eurer Art, wohlgemerkt, wenn ihr wahrhaft betet, in eurem Herzen, und begleitet euer Gebet ebenfalls mit dem Wunsche des Erhörens eurer Bitte, in welcher eigentlich das Gebet besteht.

03] Bei diesen Menschen ist das Gebet mehr ein Gebärdengebet denn ein inneres Herzensgebet; es ist ungefähr dasselbe, als so ihr arbeitet mit eurem Verstande und gebärdet euch dabei unwillkürlich nach der Art eurer Gedanken. Also ist das Gebet dieser Menschen kein Gefühlsgebet, welches aus dem Herzen kommt, sondern ein Verstandesgebet, welches aus den Gedanken der Seele im Kopfe herkommt. Die Menschen überlegen in dieser Stellung ein jeder nach dem Grade seiner Weisheit, was da wohl das Klügere wäre.

04] Ihre Stellung dabei beurkundet nicht, wie bei euch, eine gewisse demütige und zerknirschte Andacht des Herzens, sondern es ist nur ein Zeichen, daß sie in diesem Zustande sich gegenseitig nicht im geringsten stören sollen. Ein jeder überlegt ungestört bei sich das Klügere mit dem Wunsche, daß Gott der Allmächtige dasselbe möchte geschehen lassen. Hat jemand nach seiner Art den weisesten Punkt gefunden, so mag er für sich dann auch ganz ruhig wieder aufstehen und dann lesen in der Flamme, inwiefern sein Weisheitspunkt in der Schrift der Flamme sich wiederfinden läßt. Läßt er sich finden, so bleibt der aufgestandene Beter schon stehen. Läßt sich aber sein Weisheitspunkt in der Flamme nicht finden, so legt sich der Beter sogleich wieder auf sein Angesicht nieder und betet oder denkt vielmehr weiter nach, was in seiner Sphäre wohl das Klügste sein dürfte.

05] Seht, das ist das Gebet im allgemeinen bei den Menschen dieses Weltkörpers; ganz besonders aber derjenigen, welche den Patriarchalhäusern angehören. Ihr sagt hier freilich wohl: Warum wenden sich denn diese Menschen nicht lieber an den Herrn, auf daß Er ihnen zeige die rechte Klugheit? Denn das müssen sie doch einsehen, daß der Herr endlos weiser ist denn all ihr Verstand, und daß Er ihnen auch das sicher geben kann und wird, um was sie ihn bitten.

06] Ich sage euch: Solches ist wohl richtig gedacht, insofern jemand die großen Weltverhältnisse nicht kennt, aber wenn jemand diese kennt, so wird er allenthalben die heilige Ordnung des Herrn erkennen und wird sagen, daß auch diese Menschen in ihrer Art vor Gott vollkommen gültig beten, weil also zu beten ihre Ordnung ist.

07] Warum denn aber? Die Ursache wird sich gar leicht darstellen lassen; und so hört denn!

08] Diese Menschen erkennen und sagen: Wenn wir uns zu Gott kehrten darum, daß Er uns gebe eine wahre Klugheit, so würden wir dadurch Gott einen Vorwurf machen und einen großen Schimpf antun, denn wir würden dadurch ja vor Gott die Behauptung aufstellen, als hätte Er als der Allerweiseste und Allergerechteste uns trügen wollen, und müssen wir daher die Klugheit, welche der Herr Gott Himmels und der Erde (die Bewohner dieses Weltkörpers wie jedes andern nennen ihre Unterlage ebensogut Erde wie ihr die eurige) in uns gelegt hat, in hohen Ehren halten und sie benutzen nach Seiner Ordnung. Wenn wir diese Klugheit in uns werden verbraucht haben und sehen dann das Bedürfnis nach einer höheren Klugheit ein, so erst steht uns zu, Gott zu bitten um das, was ums mangelt, indem wir es verbraucht haben.

09] Seht, in dieser Ordnung stehen die Menschen dieses Weltkörpers und beten auch darnach. Wem entsprechen sie aber in dem Wesen des Menschen? Sie entsprechen, nachdem sie Bewohner einer Zentralsonne sind, dem Gehirne; freilich wohl nur einem einzelnen Nerven in selbem, welcher Nerv zunächst dem Ausläufer des Sehnerven ziemlich nahe an der Gehirnhaut liegt. Darum denn ist auch ihre Art und ihre Ordnung diese, daß sie zumeist mit dem, was sie haben, vollkommen zufrieden sind; ungefähr auf diese Weise, wie die Verstandesmenschen bei euch auch mit nichts so sehr zufrieden sind, wie mit ihrem Verstande, indem ein jeder glaubt, den besten zu haben, und oft, je weniger Verstand jemand besitzt, er desto zufriedener mit demselben ist.

10] Ganz anders verhält es sich freilich wohl mit dem Gefühlsmenschen, der in seinem Herzen denkt. Dieser erkennt, daß alles menschliche Verstandeswissen ein pures Stückwerk ist, und daß derjenige Mensch der verständigste ist und der weiseste, der es dahin gebracht hat, daß er in seiner Demut sagen kann: Ich weiß nichts; denn all mein Wissen wiegt nicht ein Sonnenstäubchen gegen die unendliche Weisheit Gottes auf. Ein solcher Mensch hat dann erst den wahren Weisheitshunger überkommen, welcher ihn die große Speisekammer auffinden lassen wird, die der Herr so überreichlich ausgestattet in sein Herz gelegt hat.

11] Gibt es aber nicht auch in dieser unserer Zentralsonnenwelt ähnliche Menschen? - O ja, wir haben bereits zwei gesehen, und das sind diejenigen, welche ihre Hände auf den Altar gelegt haben. Denn die Hand auf den Altar legen besagt eben solches, daß da ein Mensch seine große Armut in sich aufgefunden hat, neben ihr aber auch ein hellschimmerndes Lämpchen, das vor einer beschriebenen Tafef im eigenen Herzen steht, auf welcher mit deutlich leserlicher Schrift geschrieben steht:

12] Unsterblicher Geist! Demütige dich in deiner Hoheit; entzünde dich in deiner Liebe zu Gott und kehre also zu ihm, der dich erschaffen hat, zurück. Alldort im großen Vaterhause wirst du es in endloser Fülle finden, was dir hier so sehr gebricht!

13] Und seht nun, wenn jemand von diesen Menschen solches alles in sich gefunden hat, dann wird er ein stiller Weiser und trachtet nach nichts anderem sehnlicher, als auf den Weg zu gelangen, der nach jenem Ziele führt, das er gefunden hat auf der erleuchteten Tafel in seinem Herzen. Es hat zwar ein jeder Mensch dieses Weltkörpers ein solches Täfelchen in sich; aber nicht ein jeder läßt das schimmernde Lämpchen vor demselben leuchten, sondern versetzt das Lämpchen zu allermeist in die Mitte seines Gehirns. Daher es denn auch kommt, daß aus den zahllos vielen Bewohnern dieses Weltkörpers nur gar wenige dahin gelangen, daß sie möchten ihre Hand auf den Altar legen.

14] Aber wenn ihr einen Blick auf eure Erde zurückwerft, so werdet ihr nahe dasselbe Verhältnis ohne angestrengtes Suchen mit leichter Mühe finden. Denkt nur an das Wort des Herrn, da Er sagte: »Viele sind berufen, aber wenige auserwählt.« - Und ihr werdet die Auserwählten eines bedeutenden Ortes sehr leicht an den Fingern abzählen können.

15] Worin aber liegt der Grund? Weil niemand oder aus den vielen nur höchst wenige sich die Worte des Herrn gefallen lassen, welche da lauten: »Verleugne dich selbst, nehme das Kreuz auf deine Schulter und folge Mir nach!«

16] Den Menschen auf dieser Zentralsonnenwelt ist freilich wohl diese endlose Gnade nicht zuteil geworden, daß ihnen der Herr Selbst den geraden und nächsten Weg mit eigenem heiligem Munde gelehrt und gezeigt und ihnen auf diese Weise nicht nur ein schimmerndes Lämpchen, sondern eine ganze Zentralsonne vor ihr Täfelchen hingestellt hätte, aber dessen ungeachtet stehen sie nicht außer der Möglichkeit, das Täfelchen des ewigen Lebens in ihrem Herzen zu finden und darnach ihr Leben einzurichten. Dazu leben sie auch lange genug, um das in sich zu gewärtigen; - denn es gibt allda Menschen, die so alt sind wie ein halbes Menschengeschlecht auf eurer Ende. Zudem sind sogar die Geisterseelen der Abgestorbenen, wenn sie es wollen, derselben Übersiedlung fähig, als wie sie es waren bei ihrem Leibesleben, zwischen welchen beiden Laben bei den Menschen dieser Welt ohnehin kein gar zu bedeutender Unterschied obwaltet, indem sie sich allezeit sehen und sprechen können, so oft sie solches nur wollen.

17] Wir aber haben nun auch genug, um die Art des Betens dieser Menschen einzusehen; die Beter haben sich bereits erhoben um den Altar, und wir wollen darum ihrem ferneren Benehmen noch eine kurze Aufmerksamkert spenden und uns sodann wieder weiterbegeben auf dieser unserer Welt.

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