Jakob Lorber: 'Die geistige Sonne' (Band 2)


Kapitelinhalt 123. Kapitel: Rückblick auf die geschauten 10 Geistersphären.

(Am 11. Dezember 1843, von 4 1/4 - 5 Uhr Abends.)

Originaltext 1. Auflage 1870 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 6. Auflage 1976 Lorber-Verlag

01] Nun seid ihr wieder hier; möchtet ihr Mir denn nicht so in euerem Gemüthe kund thun, was Alles ihr bei Meinem Johannes gesehen, erfahren und somit gelernt habt? - Ihr steht jetzt wohl voll Achtung da vor Mir, und saget in euch: Was sollen wir Dir, o Herr, erzählen, Dir, Dem unsere Gedanken schon eher bekannt waren, als wir sie noch gedacht haben, ja eher, als noch eine Sonne die Strahlen aus der weiten Unendlichkeit an sich zog, um sie dann wieder aus sich mit vielfach erhöhter Kraft strahlen zu lassen?

02] Ja, Meine lieben Kinder, der Vater weiß zwar für Alles; aber dessen ungeachtet bespricht Er sich gern mit Seinen Kindern, als wüßte Er nicht für Alles. - Ich aber sehe in euch eine geheime Frage, und diese lautet also:

03] O Vater, Du ewige Liebe und Wahrheit! Unbegreiflich groß und wunderbar über alle menschlichen Begriffe ist das, was wir nun in den Sphären Deiner Engelsgeister vom Ersten bis zum Letzten gesehen, gehört, erfahren und gelernt haben. Nun aber möchten wir von Dir dazu noch ein heiliges Wort vernehmen, das uns kund thäte, ob alles das wirklich also die volle Wahrheit ist?

04] Sehet, Meine lieben Kinder, also lautet euere geheime Frage; und Ich antworte euch darauf also: Gleich im Anfange schon, als wir das äußere Zifferblatt unserer Uhr betreten haben, oder vielmehr diese Außensphäre der geistigen Sonne, habe Ich euch gesagt, wie der Himmel und die ganze geistige Welt sich nicht irgend örtlich zur Erscheinlichkeit darstellt, sondern er ist, wie alle geistige Welt, in den Geistern selbst; oder die Lebenssphäre eines Geistes ist seine Welt, die er bewohnt.

05] Ich sagte, um Euch davon zu überzeugen, euch ein Gleichniß vor, in welchem Ihr ein sogenanntes Diorama beschautet. Diesem Gleichnisse gleich, führte Ich dann vor euch nach einer gewissen Ordnung die hier noch anwesenden zehn Geister, und zeigte euch dabei an, wie ihr allda ebenfalls ein geistiges Diorama treffen und in der Sphäre eines jeden Geistes ein anderes Bild der geistigen Welt zur Beschauung bekommen werdet.

06] Solches war auch der Fall, wie ihr euch bisher nun zehnfach überzeugt habt, indem ihr in der Sphäre eines jeden dieser zehn Engelsgcister allzeit die geistige Welt in einer ganz andern Form erschauetet. Das ist nun mehr als sonnenklar vor euch; und Ich aber habe euch noch hinzu gesagt, daß ihr dieses geistige Diorama in eben denselben Geistern wiederholtermaßen durchgehen könnet, und ihr werdet die geistige Welt wieder in einer ganz anderen Form erschauen.

07] Also dürftet ihr auch in die Sphären noch anderer Geister treten, und ihr würdet in einer jeden solchen Sphäre wieder eine ganz andere Form der geistigen Welt sowohl in ihren einzelnen Verhältnissen, wie in ihrem Gesammtbestande erblicken. - Darnach aber betrachtet kann Ich euch auf euere Frage auch keine allgemein bestimmte Antwort geben, außer daß Ich euch sage: es verhält sich hier in Allem also: Wie der Same, so ist die Frucht, wie die Werke, so der Lohn, und wie die Liebe als Grund der Werke, also die Form der Welt, die sie geistig in sich erschafft.

08] Ihr habet zwar verschiedene Formen geschaut, aber dennoch überall eine und dieselbe Wahrheit. Denn an der Form liegt nichts, sondern Alles nur an der Wahrheit.

09] Und so wollte Ich euch nicht etwa zeigen, wie der Himmel, die geistige Welt oder die Hölle aussieht, sondern nur, wie sich dieses Alles nach der Art der Liebe in eines jeden Menschen Geiste ausbildet.

10] Aus dem Grunde habt ihr im überreichen Maße tausenderlei Formen geschaut, und bei jeder Form ward euch die innere Wahrheit kund gethan; und somit kann Ich euch sagen, daß ihr in der Sphäre der Wahrheit den ganzen Umfang des geistigen Lebens gesehen habet!

11] Was aber natürlich die Formen betrifft, so geht dieses so sehr in das Unendliche, daß ihr es in Ewigkeiten nicht im geringsten Theile sogar völlig erschauen werdet können! - Und so könnt ihr damit vollkommen ruhigen Gemüths in der Fülle der Wahrheit zufrieden sein; besonders wenn Ich euch noch hinzu sage, daß, so lange diese Erde von Menschen bewohnt wird, die geistigen Lebensverhältnisse noch nie so umfassend und völlig enthüllt kund gegeben wurden, als dieses Mal.

12] Was immer da Jemand sucht, in welch' immer für einem Verhältnisse er sich befindet, kann er in dieser Veroffenbarung auf ein Atom genau finden, wie es mit ihm steht.

13] Wer dieses Alles mit tiefer Aufmerksamkeit und großer Andacht durchlesen wird, der wird die grosse überzeugende Wahrheit nicht nur in dieser Sonnenveroffenbarung, sondern lebendig in sich selbst finden.

14] Damit aber ein Jeder das Alles in sich selbst als vollkommen wahr finden möge, will Ich in der noch kurzen Folge einige Gleichnisse und Bilder hinzufügen, welche alle die geheimen Winkel dieser Offenbarung erleuchten sollen. - Für heute daher Meinen Segen, und gut!

01] Der Herr: Nun seid ihr wieder hier: Möchtet ihr Mir nicht in eurem Gemüte kundtun, was alles ihr bei Meinem Johannes gesehen, erfahren und somit gelernt habt? Ihr steht jetzt wohl voll Achtung vor Mir und sagt in euch: Was sollen wir Dir, o Herr, erzählen, Dir, dem unsere Gedanken schon bekannt waren, bevor wir sie gedacht haben, ja noch eher, als eine Sonne die Strahlen aus der weiten Unendlichkeit an sich zog, um sie dann wieder aus sich mit vielfach erhöhter Kraft strahlen zu lassen? -


02] Ja, Meine lieben Kinder, ihr habt recht, der Vater weiß zwar alles, aber dessen ungeachtet bespricht Er sich gerne mit Seinen Kindern, als wüßte Er nicht alles. Ich aber sehe in euch eine geheime Frage und diese lautet also:

03] O Vater, Du ewige Liebe und Wahrheit! Unbegreiflich groß und über alle menschlichen Begriffe wunderbar ist das, was wir nun in den Sphären Deiner Engelsgeister vom ersten bis zum letzten gesehen, gehört, erfahren und gelernt haben. Nun aber möchten wir von Dir dazu noch ein heiliges Wort vernehmen, das uns kundtut, ob alles das wirklich also die volle Wahrheit ist?

04] Sehet, Meine lieben Kinder, so lautet eure geheime Frage, und Ich antworte euch darauf also: Gleich im Anfange, als wir das äußere Zifferblatt unserer Uhr betrachtet haben, oder vielmehr die Außensphäre der geistigen Sonne, habe Ich euch gesagt, wie der Himmel und die ganze geistige Welt sich nicht irgend örtlich zur Erscheinlichkeit darstellen, sondern sie sind, wie alle geistige Welt, in den Geistern selbst. Oder: die Lebenssphäre eines Geistes ist seine Welt, die er bewohnt.

05] Ich zeigte euch, um euch davon zu überzeugen, ein Gleichnis, in welchem ihr ein sogenanntes Diorama beschautet. Deisem Gleichnisse gleich führte Ich dann vor euch nach einer gewissen Ordnug die hier noch anwesenden zehn Geister und zeigte euch dabei an, wie ihr allda ebenfalls ein geistiges Diorama treffen und in der Sphäre eines jeden Geistes ein anderes Bild der geistigen Welt zur Beschauung bekommen werdet.

06] Solches war auch der Fall, wie ihr euch bisher nun zehnfach überzeugt habt, indem ihr in der Sphäre eines jeden dieser zehn Egelsgeister allezeit die geistige Welt in einer ganz anderen Form schautet. Das ist nun mehr als sonnenklar vor euch; und Ich habe euch noch hinzugesagt, daß ihr dieses geistige Diorama in ebendenselben Geistern wiederholtermaßen durchgehen könnet und ihr die geistige Welt wieder in einer ganz anderen Form erschauet.

07] Also dürftet ihr auch in die Sphären noch anderer Geister treten, und ihr würdet in einer jeden solchen Sphäre wieder eine ganz andere Form der geistigen Welt sowohl in ihren einzelnen Verhältnissen wie in ihrem Gesamtbestande erblicken. Darnach aber betrachtet, kann Ich euch auf eure Frage auch keine allgemein bestimmte Antwort geben, außer,daß Ich euch sage, es verhält sich hier in allem also! Wie der Same, so die Frucht, wie die Werke, so der Lohn, und wie die Liebe als Grund der Werke, also die Form der Welt, die sie geistig in sich erschafft.

08] Ihr habt zwar verschiedene Formen geschaut, aber dennoch überall eine und dieselbe Wahrheit. Denn an der Form liegt nichts, sondern alles nur an der Wahrheit.

09] Und so wollte Ich euch nicht etwa zeigen, wie der Himmel, die geistige Welt oder die Hölle aussehen, sondern nur, wie sich dieses alles nach der Art der Liebe in eines jeden Menschen Geiste ausbildet. -

10] Aas dem Grunde habt ihr im überreichen Maße tausenderlei Formen geschaut, und bei jeder Form ward euch die innere Wahrheit kundgetan. Und somit kann Ich euch sagen, daß ihr in der Sphäre der Wahrheit den ganzen Umfang des geistigen Lebens gesehen habt.

11] Was aber natürlich die Form, betrifft, so gehen diese so sehr in das Unendliche, daß ihr sie in Ewigkeiten der Ewigkeiten nicht im geringsten Teile werdet völlig erschauen können! - Und so könnt ihr damit vollkommen ruhigen Gemüts in der Fülle der Wahrheit zufrieden sein; besonders wenn Ich euch noch hinzusage, daß, solange diese Erde von Menschen bewohnt wird, die geistigen Lebensverhältnisse noch nie so umfassend und völlig enthüllt kundgegeben wurden wie dieses Mal.

12] Was immer da jemand sucht, in was immer einem Verhältnisse er sich befindet, er kann in dieser Offenbarung auf ein Atom genau finden, wie es mit ihm steht.

13] Wer dieses alles mit tiefer Aufmerksamkeit und großer Andacht lesen wird, der wird die große überzeugende Wahrheit nicht nur in dieser Sonnen-Offenbarung, sondern lebendig in sich selbst finden.


14] Damit aber ein jeder das alles in sich selbst als vollkommen wahr finden möge, will Ich in der noch kurzen Folge einige Gleichnisse und Bilder hinzufügen, welche alle die geheimen Winkel dieser Offenbarung erleuchten sollen. - Für heute daher Meinen Segen und damit gut! -

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