Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1, S. 12


   (Fortsetzung:) 04] Denn siehe, Ich bin ein Vater der Verfolgten, ein Tröster der Betrübten - aber auch ein sehr strenger Richter der von euch zuviel geliebten Kinder. Denn das Übermaß eurer Liebe verdirbt eure Kinder und macht sie unfähig zum Empfange Meiner Gnade. - Daher lasse du künftig allen gleich angedeihen, was ihnen nützlich ist, not- und wohltut, und bezwinge dein Herz - und Meine Gnade wird dich in ihre Mitte nehmen!

05] Und glaube, daß Ich es bin, der dir das sagt, als euer guter Vater. - Was du matt siehst, das sehe Ich scharf. Wohin du aber mit aller Schärfe blickst, da schaue Ich durch die Finger. Was die Welt richtet, das nehme Ich auf; was aber die Welt erhöht, das wird nieder zu stehen kommen vor Mir. - Siehe die Ehebrecherin, gerichtet von der Welt! Ihre Schuld habe Ich in den Sand geschrieben, damit sie der Wind möge verwehen. - So sollt es auch ihr alle tun, wollt ihr Meine rechten Kinder sein, die Ich mehr liebe, als du es je wirst fassen können.

06] So wie die Sonne scheint und wie der Regen fällt auf alles Gras, so sei eure Liebe gegen eure Kinder! - Gegen die fremden aber sei sie wie ein Feuerbrand und wie ein Wolkenbruch, damit keine Eigenliebe in euch und in euren Kindern herrsche - wodurch dann euer Vertrauen stark werde und Ich euch allezeit helfen kann und werde, da wo ihr am schwächsten seid.

07] Das sei dir ein kleiner Trost! - Wo Ich hinein will, da fege Ich zuerst! - Das sagt euer guter, heiliger Vater. - Amen.

KapitelinhaltAbergläubischer Gebrauch des Kreuzes und der Kreuzigungsgegenstände; rechte und falsche Liebe zu Jesus. (24.04.1840)

01] Der, die Freude hat an Meiner 'Haut' und da heißet M.S. und in hohen Ehren hält das Holz des Kreuzes und das Eisen der Nägel gleichachtet den Händen, die durchbohrt wurden, und das Kreuz gleich dem Gekreuzigten - und die schon viel gelitten hat wegen ihrer Doppelliebe, der sage, was Ich Ihr sagen lasse, ihrer Gesundheit und ihres Heiles willen.

02] Sie soll das Kreuz nicht mehr lieben denn Mich und die Nägel nicht mehr denn das gekrönte Haupt! Denn die so tun, müssen viel leiden aus dieser ihrer verkehrten Liebe. Wer das Kreuz liebt, dem gebe Ich es gerne, und so die Nägel, so die Krone. Und wer aus Liebe zu Mir das Kreuz, die Nägel und die Krone liebt, der wird gekreuzigt gleich Mir. Wer Mich aber so liebt, des Kreuzes, der Nägel und der Krone wegen, der liebt Meine »Haut«, da sie ist voll Blutstropfen, Schlägen und Wundmalen, und gleicht dadurch jenen Kindern, die ihre Eltern erst dann zu lieben anfangen, wenn diese, von vielen Leiden gedrückt, weinen vor der Türe ihrer Kinder.



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