Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


16] Liebe Kinder, betrachtet diese Gabe nicht als eine menschliche, sondern als eine, die voll Lebens ist! Faßt sie wohl in eure Herzen und tut darnach, so werdet ihr erkennen, daß das Wort alles in allem ist und wie das Wort bei Gott und Gott Selbst das Wort ist ewig! Amen.

17] Das sagt eben dieses Wort euch aus Sich Selbst! Amen.

KapitelinhaltGrund und Wesen des Zweiten Gesichts (aus der Lorberschrift »Die zwölf Stunden«; 21.03.1841)

01] Es ist das sog. »Zweite Gesicht« nicht etwa ein Zeichen von einem geweckteren Geiste, sondern es hat seinen Grund bloß nur in einem etwas erhöhteren Seelenleben und ist überhaupt ein Eigentum jener Menschen, die stets in großer Not und natürlicher Abgezogenheit von der Welt zu leben genötigt sind.

02] Daß dieses Zweite Gesicht mit der geistigen Gewecktheit keine Verwandtschaft hat, kann euch auch der Umstand hinreichend bezeugen, daß eines solchen zweiten Gesichts auch sogar die Tiere fähig sind, deren Individualität durchgehends nichts Geistiges, wohl aber eine Seele zur ferneren Ausbildung in sich trägt.

03] Ihr werdet nun freilich fragen, welche Wirklichkeit dasjenige hat, was sich im Zweiten Gesicht beschaulich darstellt? Allein es wird gar nicht schwer sein, diesen Knoten für euch zu lösen. - Wenn ihr noch im tiefen Winter begraben seid und euch von allen Seiten die starren Schnee- und Eisfelder schaurig anblicken, ja wenn ihr noch dazu in kalten Gemächern zu wohnen genötigt wäret, sagt, werdet ihr euch da nicht nach dem Frühlinge und nach dem Sommer ganz gewaltig zu sehnen anfangen? Und wird sich nicht die Phantasie eurer Seele vorzugsweise damit beschäftigen, euch bildlich den Frühling und den Sommer vorzuführen?



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