Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


KapitelinhaltVom einzig wahren 'Schutzpatron' (26.06.1841)

01] So jemand an die Hilfe und Führung von gewissen Schutzgeistern und Engeln glaubt, der ist gleich dem, der da wohl kennt den Monarchen, daß er überaus gut ist, aber aus Furcht, es möchte dem Monarchen vielleicht doch nicht recht sein, daß er ihn selbst belästigen würde mit seiner vermeintlichen Ungeschicklichkeit, so schlingt er sein Band um andere Schutz- und Hilfswesen und glaubt am Ende, daß diese ihm in allem Ernste (allein) geholfen oder ihn vor Gefahren geschützt haben, während doch nur der Monarch als der Hauptbauherr dem Schwachgläubigen seine Hilfe und seinen Schutz durch diejenigen hat zuteil werden lassen, auf welche sich der Schwachgläubige berufen hat.

02] Denkt das einmal so recht in euch! Ihr wisst, daß alle Menschen und alle Geister und Engel nichts sind, als von Mir frei getragene Gedanken, die allzeit ihr Leben und ihr alles aus Mir haben, und zwar ein jeder so viel, als es Meiner ewigen Ordnung gemäß für ihn gerade am zweckdienlichsten ist.

03] Wenn aber nun einer kommt zu dem andern und sagt ihm: »Helfe mir in diesem und jenem!« - und wenn dann der andere dem Anrufenden wie aus sich helfen will, ist das nicht gerade so, wie wenn ein Blinder den andern führen und ein Toter dem andern das Leben einhauchen oder ein Übertrauriger den andern Übertraurigen trösten möchte?

04] Ich sage euch, es hat jeder Mensch, Geist und Engel genug, daß er für sich steht, und hat auch nicht ein Atom mehr, daß er aus sich für einen anderen stehen könnte.

05] Wer aber zu Mir kommt, mit was immer für einem Bedürfnisse und schlingt das lebendige Band des Glaubens um Mich, den allein Lebendigen, wie soll dem nicht werden, darum er sich mit Mir durch den lebendigen Glauben verband?

06] Es gibt demnach auf dem Wege der reinen Wahrheit nur einen einzigen wahren Schutzgeist - und dieser bin Ich Selbst!

07] Alle anderen »Schutzgeister« (d.h. die sogenannten »Schutzpatrone«. - Von Gott berufene Schutzgeister und Schutzengel hat jeder Mensch, diese aber walten, in Vollmacht Gottes, unvermerkt ihres Amtes und wollen nicht angerufen und verehrt sein, sondern lenken alle Liebe und alles Vertrauen des Menschen immer auf den »einzig wahren und höchsten Schutzgeist«, den Vater in Jesus.) rühren her von einem durch gewinnsüchtige Anstalt der äußeren Kirche hervorgerufenen Schwachglauben.



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