Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 3, Seite 102


Kapitelinhalt Ein Wort an Ans. Wortemsig (5.04.1841, abends um 10 Uhr, nachdem Jakob Lorber die 58. Strophe der 'Erlösung' niedergeschrieben und dem Ans. H. vorgelesen hatte. (Lehrgedicht: Die Erlösung - Die große Zeit der Zeiten' (Pathiel), d. Hg.)

Ans. H. sagte zu Jakob Lorber, daß jede Tat des Herrn die größte sei, und daß Seine Tatengröße nicht mit der Elle des menschlichen Verstandes und Herzens gemessen werden könne; es sei die Menschwerdung des Herrn so groß wie Sein Lehramt, und dieses so groß wie Sein Kreuzestod, und dieser so groß wie die Sendung des Heiligen Geistes, und diese so groß wie das Wohnen des Herrn im Herzen Seiner armen und schwachen Getreuen. - Hierauf wurden Jakob Lorber folgende vier Verse in die Feder gegeben:

Du Emsiger im Worte mußt dich nicht in leeren Zank versinken,
O sieh, ein schuldlos Kindlein wird die große Wahrheit traulich euch zuwinken!!!
Daher mußt dich in nichts begründen,
Dann wirst das Große du schon finden.
Ich Amen, Ich Amen, Ich Amen.


Kapitelinhalt Unsittliche Amtsverwaltung (06.05.1841)

(Die Landratsstelle an And. H.)

01] Schreibe nur, denn Ich weiß es schon, daß du und alle der Welt lauter Unzüchtler und Hurer und Ehebrecher seid. - Wer da hat ein Amt, der hat es ja der mitzlichen Amtierung wegen, nicht aber etwa des Gehaltes oder der Bequemlichkeit wegen. Sucht aber jemand ein bequemes Amt, so ist er ein Unzüchtler, da er wohlleben möchte, ohne wohlzutun - gleich einem, der die Ehe flieht und scheut sich'zu sorgen für Weib und Kind, aber dafür aller Weiberwelt den Hof macht und am Ende seines Fleisches Lust und Begierde sich entweder mit den schmutzigsten Huren oder wohl durch Selbstbefleckung stillt.

02] Wer ein gutes Amt hat, da er recht viel Gutes wirken mag, sucht oder möchte aber eines, in welchem wahrlich nichts denn die allerbarste Hurerei getrieben wird, der ist gleich einem, der sich möchte von seinem Weibe darum scheiden, um dann mit einer bedungenen Hure nach der andern sein Wesen zu treiben, ohne darob von seinem Weibe die gerechtesten Vorwürfe anhören zu müssen. - Wer aber sein Amt vertauschen will gegen ein anderes, hat der nicht geistig ehebrecherische Gesinnungen? Und das noch vorzugsweise bei einem solchen Amte, da man ist eine wahre Obrigkeit des Gesetzes, die aus Mir besteht, - mit einem Amte, das da keine Obrigkeit, sondern nur eine Prozesse führende Behörde ist, und das vorzugsweise nur für den Adel und Priesterstand, und hat wenig oder gar nicht mit Meinem armen, gemeinen Volke zu tun. -



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