Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 3, Seite 177


22.
   24a] "Selig ist der Knecht, wenn der Herr kommt und findet ihn (seine Pflicht) tun." (lk.12,37)
   24b] Es fragt sich hier, was für eine Pflicht denn? - Nichts anderes als allein nur Meinen Willen, der da besteht einzig und allein nur in der anbefohlenen Liebe, wodurch dann im Geiste und in aller Wahrheit lebendig gebetet wird: Dein Wille geschehe! - Versteht solches zum ewigen Leben! -

23.
   25a] "Man fasst Most in neue Schläuche, so werden beide erhalten (mt.09,17)

   25b] Also kann das lebendige Wort auch nur in solche Herzen eingehen, welche durch die Selbstverleugnung vollends neu geworden sind. Würde es sich aber künden in den alten unratvollen und dadurch auch morschen Herzen, so würde es mit ihnen gerade das machen, was da macht der neue Most in den alten morschen Schläuchen - nämlich, daß er sie zerreißt und dann mit ihnen selbst zugrunde geht. Aus eben dem Grunde solle man auch nicht die Perlen den Schweinen vorwerfen. Solches ist ebenfalls äußerst wohl zu beachten. - - -

24.
   26a] "Die Weisheit rechtfertigt sich bei ihren Kindern." (mt.11,19)
   26] Also ist es treu und wahr. Aber darum sollen sich diese nicht kümmern, wenn sie von der Welt nicht verstanden werden; denn anders sind die Wege der Nacht und wieder viel ander's die des Tages. Wer am Tage wandelt, der weiß, wohin er geht; aber die Gäste der Nacht rennen durcheinander wie Irrsinnige und weiß keiner, warum und wohin. - Daher solle sich der Tag nicht kümmern um das Urteil der Nacht; sondern der Tag rechtfertigt den Tag! - Solches sollt ihr auch recht wohl verstehen. - - -



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