Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 288


05] Alsonach besagt das für euch so rätselhafte Trilogon nichts anderes als: So Ich, dein Herr und Gott, dir so viel Gnade erwies und stellte dich schon vor das sonst schwer zu erreichende Ziel und du erkennst es, bleibst aber vor ihm stehen wie ein eitler Geck voll Hunger vor einer vollen Schüssel, da verhungere, falle und stirb! - Und bist du also am Ziele und erkennst, daß es das rechte ist, ergreifst es aber nicht, sondern gehst an demselben nur also hochtrabend und herrschsüchtig vorüber, als wäre die Beherrschung und Tyrannisierung der ganzen Unendlichkeit dir und deiner Macht beschieden, da ist der Fall desto mächtiger und desto voller jeglichen Unheiles, und es ist dann auch sogar unmöglich, solch einem Gefallenen wieder aufzuhelfen und ihn zurück ans wahre Ziel zu bringen, wie solches auch Paulus in einem Briefe an die Hebräer (6, 48) zeigt, da er also spricht:

06] "Denn es ist unmöglich, daß die, so sie einmal erleuchtet sind und geschmeckt haben die himmlische Gabe und teilhaftig geworden sind des heiligen Geistes und geschmeckt haben das gütige Gotteswort und die Kräfte der künftigen Welt, wenn sie dennoch abfallen und wieder in ihnen selbst von neuem kreuzigen den Sohn Gottes und ihn verspotten, - daß sie dann wieder sollen erneuert werden zur Buße (d.h. zur gültigen und wirksamen Rückkehr). Denn nur die Erde, die den Regen trinkt, der oft über sie kommt, und gutes Kraut denen trägt, die sie bebauen, empfängt Segen von Gott. Welche aber Dornen und Disteln trägt, die man hernach verbrennt, ist kein nütze und dem Fluche (d.i. dem Falle) nahe."

07] Ich meine nun, ihr werdet auf diese gründliche Erläuterung euer ominöses Trilogon wohl verstehen und somit auch einsehen, wie es zu nehmen ist für jedermann, ob er ein Kaiser oder ein Bettler ist, - denn vor Mir ist einer wie der andere gleich. Übernimmt sich ein Kaiser, wie es schon mit gar vielen der Fall war, da seht Napoleon an und erseht die Folgen solch herrschsüchtigsten Übermutes. - Und übernimmt sich ein Bettler in zu großer Würdigung und geheimer Hochschätzung seiner Armut und wird darum zudringlicher, als es ihm gebührt, da muß er sich's dann auch selbst zuschreiben, so er von der Türe gewiesen wird, vor der er zu stark betteln wollte.

08] Mehr brauche Ich euch nicht zu sagen, denn alles andere, was daraus noch für die Zeit und für die Ewigkeit folgen kann, werdet ihr ohne weitere Erläuterung wohl von selbst sehr leicht zu folgern imstande sein. - Nur das sei euch allen gesagt, daß ihr das alles auch zuvörderst an euch beachtet, so werdet auch ihr zu dem Erdreiche gehören, das da von Mir gesegnet wird, da es ein gutes und bequemes Kraut denen bringt, die es mit allem Fleiße besäen, amen. Das spricht der allezeit Wahrhaftige amen, amen, amen. - -



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