Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 350


14] Aber selbst diese Schrift war den meisten zu Meiner Zeit lebenden Juden unverständlich, weil die Vokale zwischen den Konsonanten nicht vorkamen (wie dies noch in der slawischen Sprache, die auch sonst manches Verwandte mit der Ursprache hat, der Fall ist.); und man fand sich genötigt, eine neue Abschrift zu machen, an der sich die sogenannten alten Schriftgelehrten über zweihundert Jahre lang beteiligten. Der Name Schriftgelehrter rührte denn auch daher, nicht als ob er den rechten Sinn der Schrift verstünde, in welchem Stücke die meisten Schriftgelehrten samt den Pharisäern die pursten Schafsköpfe waren, sondern weil sie die alte vokallose Schrift aus den Zeiten der Richter lesen konnten. Daher es euch auch nicht Wunder nehmen sollte, daß es zwischen Mir und solchen Schriftgelehrten stets zu einem Wortkampfe kam, an dem sie ihrer erwiesenen Blindheit halber kein Wohlgefallen hatten. Mit dem werden die beiden obigen fraglichen Texte begreiflich genug dargetan.


Kapitelinhalt "Ich bin nicht gekommen, euch den Frieden dieser Welt zu geben"

{Mt.10,34 f.

01] Aber nun kommt das 10. Kapitel mit dem 34., 35., 36. Verse (Mt.), allwo es heißt:

02] "Ihr sollt nicht wähnen, daß Ich gekommen sei, Frieden auf Erden zu streuen. Ich bin nicht gekommen, euch den Frieden dieser Welt zu geben, sondern das Schwert zum Kampfe. Denn Ich bin nur gekommen, den Menschen zu erregen wider seinen Vater, die Tochter wider ihre Mutter und die Schnur (Schwiegertochter) wider ihre Schwieger(mutter). Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein."

03] Wer diese drei Verse buchstäblich nimmt, die noch dazu sehr mangelhaft übersetzt sind, der kommt notwendig in ein Labyrinth von Irrtümern, aus denen er auch mit dem Lichte einer Urzentralsonne nicht herauskommen kann. Denn wie aus dem Vorhergehenden ersichtlich, lehre und begehre Ich alle erdenkliche Nachgiebigkeit, Friedlichkeit und Freundlichkeit unter den Menschen; und Moses selbst lehrt in seinem vierten Gebote aus Meinem Munde: "Ehre und achte und liebe Vater und Mutter, auf daß du lange lebest und es dir wohlergehe auf Erden."



Home  |    Inhaltsverzeichnis  |   Werke Lorbers