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Kapitelinhalt 207. Kapitel: Anliegen der Geister der Regenten. Ihre Erzählung vom feurigen Reiter und dessen Weissagung über Weltende und Wiederkunft. Die Regenten erbitten irdische Hilfe, Paulus verheißt geistige. (Am 22. Juni 1850)

Originaltext 1. Auflage 1898 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 2. Auflage 1929 Lorber-Verlag
Versnummerierung nach 3. Aufl. 1963, Lorber-Verlag

01] Paulus richtet sich nun auf, und sagt zu den Bewohnern der Gruft: „Ihr habt uns von unserer Bahn abgeleitet und berufen, euch gewisserart dringend nöthig hierher zu folgen. - Was wollet ihr denn, daß wir euch nun hier thun sollen? - Welches Thatenvermögen trauet ihr uns wohl zu? - und wodurch waret ihr denn genöthiget, zu uns zu kommen? - Redet nun, auf daß wir euch helfen nach eurer Noth und nach der Rührigkeit eures Gemüthes!"

02] Tritt der Eine vor und sagt: „Ich bin ein Römisch-Deutscher (die Würde wird bei irdisch höchstgestellten Personen im Geisterreiche nicht leichtlich genannt, manchmal auch die Namen nicht), bin hier meines Namens und der Würde der erste, und heiße R.; ich sah letzthin eine große Bewegung in der Luft, und ein feuriger Reiter trat zu mir hin und sagte: Dieß euer Haus wird euch wüste gelassen werden, und kein Stein auf dem andern. Die Erde wird durch Feuer und Blut gesäubert werden; ein großes Wehe wird erschallen aus dem Munde der Großen, und Feuer und Pest wird zu Millionen hinraffen die Armen, und es solle kommen der Welt Ende. - Das waren die Schreckensworte des feurigen Reiters. Und als der feurige Reiter also geredet hatte, da hat uns Alle eine sehr große Furcht angewandelt, so daß wir zu schreien anfingen vor zu großer Angst.


03] Aber der feurige Reiter sagte darauf zu uns: »Es wird aber zuvor noch berufen Gott der Herr Alle, auch die Verworfensten; im Geisterreiche wird der Herr Selbst kommen, und wird Sich zu erkennen geben Allen, die ihre Nacht gefangen hält; die sich an Ihn wenden werden, die wird Er auch erhalten. Es werden Ihm aber vorangehen Seine Knechte Petrus, Paulus und Johannes, und werden den Gefangenen verkünden das Licht, welches da kommt aus dem Namen des allmächtigen Gottes. Und die den Namen aufnehmen werden in ihr Herz, die werden selbst einen neuen Namen bekommen, und der Herr wird wieder aufrichten ihre morschen Vesten und zerfallenen Burgen.

04] Also wird der Herr auch kommen auf die Erde, und zwar zuerst auch nur durch's Wort, aus dem Herzen und Munde der Weisen, die Er erwecket hat, und noch mehrere erwecken wird; dann aber, so die Erde geläutert wird sein, auch in Seiner allerhöchstheiligsten Person, zu allen Denen, die Ihn lieben und eines reinen erbarmenden Herzens sind." - Darauf verließ uns der feurige Reiter, fuhr wie ein Blitz von dannen, und wir sahen ihn dann nicht wieder.

05] Nun aber haben wir vernommen ein Gerücht, daß und zwar in diese unsere alte Residenzstadt Wien über die 'Spinnerin am Kreuze' Menschen angekommen seien, die sich für Gottesboten ausgeben, und auch Wunderthaten verrichten, um durch sie für die Blinden die Wahrheit ihrer Sendung zu bekräftigen; wir sind auch bei dieser Kunde, sogleich diesen unsern Höchstadlings-Palast verlassend, in guter Ordnung hinausgeeilet, um womöglich mit solchen Boten selbst zusammenzukommen; wir sind mit ihnen wirklich zusammengekommen und haben sie hierher geführet. Ihr selbst seid unleugbar solche Boten!

06] Wir Fürsten legen darum unser Anliegen dahier zu euren Füßen, daß ihr unsere alten Vesten und Burgen wieder aufrichten und derart befestigen möchtet, daß sie nimmer von irgend einem Feinde wieder möchten erobert und zerstöret werden. Auch diesen unsern Höchstadlings-Palast möget ihr derart festen, daß ihn nimmer Jemand solle verwüsten können. Das ist nun aber auch unser ganzes Anliegen, dessentwegen wir euch entgegenkamen und hierher geführet haben. Denn könnte diesem unsern Höchstadlings-Palaste irgend etwas Uebles zugefüget werden, so wäre das auch rück- und vorwirkend ein großes Unglück für die hohe Habsburg-Lothringer Dinastie, und es stünde bald sehr am Spiele um ihren Fortbestand.

07] Im Erdjahre 1848 ward in diesem unsern Höchstadlings-Palaste nur ein einziger Stein ein wenig locker, und sehet, die Dinastie hatte zu thun, um sich in ihrem uralten Ansehen zu behaupten. Sie hat sich nun wieder gefestet und hat den gerechtest redlichen Sinn - ihre Unterthanen bestens zu regieren und zu leiten, die Guten zu belohnen, und die Bösen ganz rücksichtslos zu bestrafen, nach dem Maße ihrer Vergehen, was gewiß vollkommen dem Willen Gottes gemäß ist und sein muß, weil Er Selbst es also thut und also haben will; es wäre darum wahrlich ein unberechenbares Uebel für alle ihr untergebenen Völker, so sie (die Dinastie) nun könnte in irgend etwas gefährdet werden, oder am Ende gar um ihren alten Thron kommen.«"

08] Sagt Paulus: „Freunde! die Profezeihung des feurigen Reiters ist richtig wohl, doch noch nicht „gerichtet"; aber eure Bitte und eure Sorge, die euch zu bitten nöthigt, ist eitel, übereitel und sehr thöricht. - Was können euch die allen Vesten und Burgen auf der Erde mehr nützen, deren viele Tausende durch der Zeiten Walten in Schutt verwandelt worden sind? Es hat wohl der feurige Reiter von der Aufrichtung eurer Vesten und Burgen geredet; aber es sind darunter nicht zu verstehen eure alten irdischen Vesten und Burgen, sondern euer Glaube und eure Hoffnung durch die Macht der Liebe zu Jesu, Gott dem Herrn. Das ist die Veste und die Burg; diese will der Herr bei euch, die ihr hier zufolge eures höchst eignen Wollens in tiefer Geistesnacht schmachtet, schon lange Zeiten, aufrichten und neu beleben. So ihr das wollet, da sage ich zu euch – im Namen des HErrn, Der auch hier ist, aber ihr Ihn nicht erkennet, und noch nie erkannt habt: Das wird der Herr euch auch thun, so ihr Ihn darum bitten werdet;

09] auch die irdische Dinastie wird Er erhalten, so lange Er es für gut finden wird, und so lange diese so handeln wird, daß die Völker von ihr aus in keinerlei zu große Noth gerathen. Sollten die Völker aber in ihrem Herzen zu sehr laut zu klagen anfangen, dann wird der Herr der Dinastie auch sobald ein volles Ende zu machen verstehen. Denn die Dinastie ist vor Gott nichts, und ihr Thron ist auch nichts; und sie ist nicht da des Thrones wegen, und der Thron nicht der Dinastie wegen; sondern sie ist da als ein weise sein sollender Hirte der Kinder Gottes. Kann oder will sie diese Gottes-Heerde nicht hüten vor allerlei Uebeln, und nimmer Gott geben, was Dessen ist, da ist sie nicht mehr zu brauchen; der Herr wird dann auch wissen einer hochtrabenden Dinastie ein völliges Ende zu bereiten und zu geben.

01] Paulus richtet sich nun auf und sagt zu den Bewohnern der Gruft: "Ihr habt uns von unserer Bahn abgeleitet und berufen, gewisserart dringend nötig hierher zu folgen. - Was wollet denn, daß wir euch nun hier tun sollen? Welches Tatenvermögen trauet ihr uns wohl zu? Und wodurch waret ihr denn genötigt, zu uns zu kommen? - Redet nun, auf daß wir euch helfen nach eurer Not und nach der Rührigkeit eures Gemütes!"

02] Tritt der eine vor und sagt: "Ich bin ein Römisch- Deutscher (Anmerkung: Die Würde wird bei irdisch hochgestellten Personen im Geisterreiche nicht leichtlich genannt, manchmal auch die Namen nicht), bin hier meines Namens und der Würde nach der Erste und heiße Rudolf. - Ich sah letzthin eine große Bewegung in der Luft, und ein feuriger Reiter trat zu mir hin und sagte: »Dies euer Haus wird euch wüste gelassen werden und kein Stein auf dem andern! Die Erde wird durch Feuer- und Blut gesäubert werden! Ein großes Wehe wird erschallen aus dem Munde der Großen, und Feuer und Pest wird zu Millionen hinraffsen die Armen! Und es soll kommen der Welt Ende!«  Das waren die Schreckensworte des feurigen Reiters. Und als der feurige Reiter also geredet hatte, da hat uns alle eine sehr große Furcht angewandelt, so daß wir zu schreien anfingen vor zu großer Angst.

03] Aber der feurige Reiter sagte darauf zu uns: »Es wird aber zuvor noch berufen Gott der Herr alle, auch die Verworfensten. -Ins Geisterreich wird der Herr Selbst kommen und wird Sich zu erkennen geben allen, die ihre Nacht gefangen hält. Die sich an Ihn wenden werden, die wird Er auch erhalten. Es werden Ihm aber vorangehen Seine Knechte Petrus, Paulus und Johannes und werden den Gefangenen verkünden das Licht, welches da kommt aus dem Namen des allmächtigen Gottes; und die den Namen aufnehmen werden in ihr Herz, die werden selbst einen neuen Namen bekommen, und der Herr wird wieder aufrichten ihre morschen Festen und zerfallenen Burgen.

04] Ebenso wird der Herr auch kommen auf die Erde, und zwar zuerst auch nur durchs Wort aus dem Herzen und Munde der Weisen, die Er erweckt hat und deren Er noch mehrere erwecken wird. Dann aber, so die Erde wird geläutert sein, wird Er auch kommen in seiner allerhöchstheiligsten Person zu allen denen, die Ihn lieben und eines reinen, erbarmenden Herzens sind!« Darauf verließ uns der feurige Reiter, fuhr wie ein Blitz von dannen, und wir sahen ihn dann nicht wieder.

05] Nun aber haben wir ein Gerücht vernommen, daß in diese unsere alte Residenzstadt Wien über die ,Sennerin am Kreuze' Menschen angekommen seien, die sich für Gottesboten ausgeben und auch Wundertaten verrichten, um durch sie für die Blinden die Wahrheit ihrer Sendung zu bekräftigen. Wir sind auch bei dieser Kunde, sogleich diesen unsern Höchstadlings-Palast verlassend, in guter Ordnung hinausgeeilt, um womöglich mit solchen Boten selbst zusammenzukommen. Wir sind mit ihnen wirklich zusammengekommen und haben sie hierher geführt. Ihr selbst seid unleugbar solche Boten!

06] Wir Fürsten legen darum unser Anliegen zu euren Füßen - dahingehend, daß ihr unsere alten Festen und Burgen wieder aufrichten und derart befestigen möchtet, daß sie nimmer von irgendeinem Feinde wieder möchten erobert und zerstört werden. Auch diesen unsern Höchstadlings-Palast möget ihr derart festen, daß ihn nimmer jemand soll verwüsten können! - Das ist nun aber auch unser ganzes Anliegen, dessentwegen wir euch entgegenkamen und euch hierher geführt haben. Denn könnte diesem unserm Höchstadtings-Palaste irgend etwas Übles zugefüget werden, so wäre das auch rück- und vorwirkend ein großes Unglück für die hohe Habsburg-Lothringer Dynastie, und es stünde bald sehr ihr Fortbestand auf dem Spiele.

07] Im Erdjahre 1848 ward in diesem unserm Höchstadlings-Palaste nur ein einziger Stein ein wenig locker, und sehet, die Dynastie hatte zu tun, um sich in ihrem uralten Ansehen zu behaupten. - Sie hat sich nun wieder gefestet und hat den gerechtest redlichen Sinn, ihre Untertanen bestens zu regieren und zu leiten, die Guten zu belohnen und die Bösen ganz rücksichtslos zu bestrafen nach dem Maße ihrer Vergehen, was gewiß vollkommen dem Willen Gottes gemäß ist und sein muß, weil Er Selbst es also tut und also haben will. Es wäre darum wahrlich ein unberechenbares Übel für alle untergebenen Völker, so die Dynastie nun in irgend etwas könnte gefährdet werden oder am Ende gar um ihren alten Thron kommen würde!«

08] Sagt Paulus: "Freunde, die Prophezeiung des feurigen Reiters ist wohl richtig, doch noch nicht - gerichtet (ausgerichtet, verwirklicht)! - Aber eure Bitte und eure Sorge, die euch zu bitten nötigt, ist eitel über eitel und sehr töricht! Was können euch die alten Festen und Burgen auf der Erde mehr nützen, deren viele Tausende durch der Zeiten Walten in Schutt verwandelt worden sind?! Es hat wohl der feurige Reiter von der Aufrichtung eurer Festen und Burgen geredet; aber es sind darunter nicht zu verstehen eure alten irdischen Festen und Burgen, sondern euer Glaube und eure Hoffnung durch die Macht der Libe zu Jesu, Gott dem Herrn! Das ist die Feste und die Burg! Diese will der Herr bei euch, die ihr hier zufolge eures höchsteigenen Wollens in tiefer Geistesnacht schmachtet, schon seit langen Zeiten aufrichten und neu beleben. So ihr das wollet, da sage ich zu euch im Namen des Herrn, der auch hier ist, den aber ihr nicht erkennet und noch nie erkannt habt: Das wird der Herr euch auch tun, so ihr Ihn darum bitten werdet!

09] Auch die irdische Dynastie wird Er erhalten, solange Er es für gut finden wird und solange diese so handeln wird, daß die Völker von ihr aus in keinerlei zu große Not geraten. Sollten die Völker aber in ihrem Herzen zu laut zu klagen anfangen, dann wird der Herr der Dynastie auch alsobald ein volles Ende zu machen verstehen. Denn die Dynastie ist vor Gott nichts und ihr Thron ist auch nichts, und sie ist nicht da des Thrones wegen und der Thron nicht der Dynastie wegen, sondern sie ist da als ein weisesein-sollender Hirte der Kinder Gottes! Kann oder will sie diese Gottes-Herde nicht hüten vor allerlei Übeln und nimmer Gott geben, was Dessen ist, dann ist sie nicht mehr zu brauchen! Der Herr wird dann auch wissen, einer hochtrabenden Dynastie ein völliges Ende zu bereiten!"

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