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Kapitelinhalt 261. Kapitel: Zustrom von Dämonen und Naturgeistern. Jesus über das Wesen der Berggeister. Jakob Lorber, der Knecht, dem Jesus durch seine Engel diktiert, mit seinen Getreuen im Gesichtskreise der heiligen Gesellschaft. (Am 6. Okt. 1850)

Originaltext 1. Auflage 1898 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 2. Auflage 1929 Lorber-Verlag
Versnummerierung nach 3. Aufl. 1963, Lorber-Verlag

01] Fragt Robert: „Woher sind denn diese, und was wollen sie? O HErr und Vater aller Engel und Menschen! Vergib mir, daß ich Dir fast beständig mit allerlei Fragen in den Ohren liege; aber ich kann wahrlich nicht umhin; denn was ich da schon für allerlei Wesen gesehen habe, das geht schon sogar für uns vollendetere Geister in's beinahe Unglaubliche über. Wahrlich, hier zeigt sich Deine Macht, Würde und Herrlichkeit auf eine vor Meinen Augen noch nicht dagewesene Weise; denn fast überall hast Du Dich wenigstens vor meinen Augen so passiv als möglich verhalten. Alles mußten wir Anderen freilich nur nach Deinem Worte vollziehen; hier aber gleichen wir Alle nun dem schaulustigen Volke in irgend einer Komödie, das den Künstler anstaunt, und wohl mit besten Gefühle mitgeht, aber ihn in seiner Kunst sonst nirgendwo unterstützen und ihm behülflich sein kann. - O HErr, sage mir doch, wie denn das nun so kommt in diesem Gebirgslande."

02] Sage Ich: „Mein lieber Bruder! Das rührt daher, weil Geister aus Gebirgsländern mit geringer Ausnahme stets mit einer helleren Sehe begabt sind, als die mehr abgestumpften der Flachländer. Diese uns nun zu vielen Hunderttausenden umschwärmenden Geister wissen genau, daß sie sich in der Geisterwelt befinden, und machen sich diesen ihnen wohl bewußten Zustand, so gut es nur immer gehen kann und mag, zu Nutzen. Sie sind freilich wohl noch von vielen abergläubischen Dingen umgarnt, und sehen nicht selten den Floh für einen Elefanten an; aber das macht eben nicht viel; denn andererseits sind sie dann aber darum auch fassungskräftiger, und begreifen eher einen Wink, als ein Flachländer eine ganz große mit allen Argumenten bestbestellte Unterrichtsrede über den alleinigen Umstand, daß sie gestorben sind.

03] Wo demnach so derbmaterielle Menschengeister vorkommen, dort müsset ihr wohl eher Mir den Weg bahnen, weil das Allergeistigste sich mit dem Materiellen nie sogleich unmittelbar in die Berührung setzen kann und darf, Meiner Ordnung zufolge; und siehe, da eben seid ihr dann als eine Mittelstufe vonnöthen; aber hier, wo die Geister gar wohl wissen, was sie sind, da kann dann schon, ohne ihnen zu schaden, sogleich Ich Selbst mit ihnen zweckdienlich verkehren. Wie aber die Bewohner der Berge schon auf der Erde im Grunde bei weitem genügsamer sind und leben, als die nimmer satt werden wollenden Bewohner der Flachländer, eben so sind auch die Geister der Bergbewohner. Sie sind leicht zufriedengestellt. So sie bitten, muß man ihnen allezeit etwas thun, und sie sind dann sogleich zufrieden. Gäbe man ihnen aber nichts, so wäre es gefehlt, denn das würde sie zu sehr traurig, und am Ende dennoch wieder sehr ungestüm machen, und ihnen alles Vertrauen nehmen.

04] Aus dem Grunde geschieht es ja auch dann und wann, daß solchen Menschen auf der Erde in den sogenannten Wallfahrtsorten irgend eine erbetene Gnade zu Theil wird. Es ist zwar eine solche Zulassung durchaus nicht gutzuheißen, weil sie die Flehenden nur in ihrem Aberglauben bestärkt; aber lasse Ich so 'was gar nicht zu, so verlieren sie am Ende Alles, was nur immer irgend mit dem Namen Glauben belegt werden kann und mag; und siehe, das wäre dann noch schlimmer. Wenn man nur blos zwischen einem großen und zwischen einem kleinen Uebel zu wählen hat, so ist es doch sicherlich besser, das kleine denn das große zu wählen. Meinst du nicht auch also, Mein Bruder Robert?"

05] Sagt Robert: „O Du mein liebevollster Vater! Das versteht sich ja allezeit von selbst; das kann ja auch gar nicht anders sein. - Aber was wollten denn gestern Abend nach dem irdischen Kalender die Zwölfe, die so gegen halb 6 Uhr von der Stadt zu uns heraufkamen? Einen kenne ich wohl schon; das ist der, der da in Deinem Namen Brot und Wein mit sich brachte. Das ist so ein schwaches irdisches Knechtlein von Dir, und schreibt, was Du ihm durch irgend einen Engel in Deinem Namen in die Feder diktirest; aber die Anderen waren mir ganz fremd."


06] Sage Ich: „Das waren eben diejenigen wenigen Freunde in dieser Stadt, derentwegen wir hauptsächlich von Wien aus diesen Abstecher gemacht haben. (Namen der Zwölfe: Jakob L., Andreas H., Anselm H. und dessen 6 Kinder: Wilhelmine, Julie, Alexandrine, Angelika, Peter und Felix; dann Cölestin H. und die zwei Frauen: Mathilde E. und Eleonore I.) Siehe, diese lieben Mich, und haben einen guten Glauben, obschon sie Mich nicht sehen. Hätte Ich Mich ihnen gezeigt, so hätten sie aus Liebe zu Mir sogleich das Leben ihres Leibes am Berge gelassen. Aber das darf nicht sein in dieser Zeit, sie haben auf der Welt noch manche Arbeit in Meinem Namen zu verrichten, und Ich habe sie lieb, und lasse ihnen noch manche Zeit auf der Erde zu ihrer Vollendung.


07] Sie werden mit der Zeit diese unsere Handlung der Welt kundthun in kurzer Zeit; da werden Viele ihr Heil darinnen finden; aber Viele der reinen Weltkinder werden sich darob auch sehr ärgern, werden aber dabei zu Grunde gehen fisisch und moralisch; denn Solche werden fürder kein Licht unmittelbar aus den Himmeln irgendwo mehr finden. Hast du aber auch die zwei Weiblein beobachtet, die da mitwaren? Sahst du ihre glühenden Herzen?"

08] Sagt Robert: „O ja, HErr und Vater! Das waren wirklich ein Paar von solch einer Schönheit, wie ich seit Deiner irdischen Mutter Maria noch keine gesehen habe. Wahrlich da wäre meine Helena, und des Peter Peter Mathilde wohl so zu sagen nichts dagegen. Es waren auch die anderen Fünfe sehr himmlisch schön, aber die Beiden waren gar ungemein schön und herrlich. Aber Eine aus den Fünfen konnte ich nicht so recht ausnehmen; sie wandte ihr Angesicht stets ab von mir; wer war denn Die?"

09] Sage Ich: „Das war die irdische Mutter (Elisabeth H. 29. Nov. 1848) der vier Töchter und der zwei Söhne des Ans. H. W.; diese aber ist keine Bürgerin der Erde mehr, sondern eine reine Bürgerin der Himmel. Sie wandte deshalb auch stets ihr Gesicht von dir ab, weil ihre zu große Schönheit dir sogar schädlich hätte werden können; denn das ist ein ungemein schöner Engel. Sie wollte bei dieser Gelegenheit auch Theil nehmen an der Freude ihrer Familie, und fand sich darum auch in dem Kreise ein, natürlich durch Meine besondere Zulassung."

10] Sagt Robert: „Was waren denn hernach das für junge Böcklein, die da ganz ungebärdig auf diese Höhe kamen, und einige Minuten lang hrrumsprangen, als wenn ihnen nur sogleich die ganze Welt zugehört hätte?" - Sage Ich: „Das waren so ein paar naseweise Schmeißfliegen, die noch einige Ueberpuppungen werden durchmachen müssen, bis ihre Seele die volle menschliche Form überkommen wird. Derlei Wesen haben vor uns noch keine andere Bedeutung, als die der Schmarotzerpflanzen auf den saftigen Aesten der Fruchtbäume; daher auch kein Wort mehr über derlei Nullen eines schmutzigen Daseins."

01] Fragt Robert: "Woher sind denn disese, und was wollen sie? O Herr und Vater aller Engel und Menschen! Vergib mir, daß ich Dir fast beständig mit allerlei Fragen in den Ohren liege! Aber ich kann wahrlich nicht umhin; denn was ich da schon für allerlei Wesen gesehen habe, das geht nun schon sogar für uns vollendetere Geister ins beinahe Unglaubliche über. Wahrlich, hier zeigt sich Deine Macht, Würde und Herrlichkeit auf eine vor meinen Augen noch nicht dagewesene Weise! Denn fast überall hast Du Dich wenigstens vor meinen Augen so passiv als möglich verhalten. Alles mußten wir anderen, freilich nur nach Deinem Worte, vollziehen. Hier aber gleichen wir alle nun dem schaulustigen Volke in irgendeiner Komödie, das den Künstler anstaunt und wohl mit dessen Gefühle mitgeht, aber ihn in seiner Kunst sonst nirgendwo unterstützen und ihm behilflich sein kann. - O Herr, sage mir doch, wie denn das nun so kommt in diesem Gebirgslande."

02] Sage Ich: "Mein lieber Bruder! das rührt daher, weil Geister aus Gebirgsländern mit geringer Ausnahme stets mit einer helleren Sehe begabt sind als die mehr abgestumpften der Flachländer. - Diese uns nun zu vielen Hunderttausenden umschwärmenden Geister wissen genau, daß sie sich in der Geisterwelt befinden und machen sich diesen ihnen wohl bewußten Zustand, so gut es nur immer gehen kann und mag, zu Nutzen. Sie sind freilich wohl noch von vielen abergläubischen Dingen umgarnt und sehen nicht selten den Floh für einen Elefanten an. Aber das macht eben nicht viel; denn andererseits sind sie dann aber darum auch fassungskräftiger und begreifen eher einen Wink, als ein Flachländer eine ganz große mit allen Argumenten bestbestellte Unterrichtsrede über den alleinigen Umstand, daß sie gestorben sind.

03] Wo demnach so derbmaterielle Menschengeister vorkommen, dort müsset ihr Mir zuvor wohl den Weg bahnen, weil das Allergeistigste Meiner Ordnung zufolge sich mit dem Materiellen nie sogleich unmittelbar in Berührung setzen kann und darf, und siehe, da eben seid ihr dann als eine Mittelstufe vonnöten. Aber hier, wo die Geister gar wohl wissen, was sie sind, da kann dann schon sogleich Ich Selbst mit ihnen zweckdienlich verkehren, ohne ihnen zu schaden. Wie aber die Bewohner der Berge schon auf der Erde im Grunde bei weitem genügsamer sind und leben, als die nimmer satt werden wollenden Bewohner der Flachländer, ebenso sind auch die Geister, welche die Berge bewohnen. Sie sind leicht zufriedengestellt. So sie bitten, muß man ihnen allezeit etwas tun, und sie sind dann sogleich zufrieden. Gäbe man ihnen aber nichts, so wäre es gefehlt. Denn das würde sie zu sehr traurig und am Ende dennoch wieder sehr ungestüm machen und ihnen alles Vertrauen nehmen.

04] Aus diesem Grunde geschieht es ja auch dann und wann, daß solchen Menschen auf der Erde in den sogenannten Wallfahrtsorten irgendeine erbetene Gnade zuteil wird. Es ist zwar eine solche Zulassung durchaus nicht gutzuheißen, weil sie die Flehenden nur in ihrem Aberglauben bestärkt. Aber lasse Ich so etwas gar nicht zu, so verlieren sie am Ende alles, was nur immer irgend mit dem Namen Glauben belegt werden kann und mag. Und siehe, das wäre dann noch schlimmer. Wenn man nur zwischen einem großen und zwischen einem kleinen Übel zu wählen hat, so ist es doch sicherlich besser, das kleinere als das große zu wählen. Meinst du nicht auch also, Mein Bruder Robert?"

05] Sagt Robert: "O Du mein liebevollster Vater! Das versteht sich ja allezeit von selbst; das kann ja auch gar nicht anders sein. - Aber was wollten denn gestern Abend (nach dem irdischen Kalender) die zwölfe, die so gegen halb sechs Uhr von der Stadt zu uns heraufkamen? - Einen kenne ich wohl schon. Das ist der, der da in Deinem Namen Brot und Wein mit sich brachte. Das ist so ein schwaches irdisches Knechtlein von Dir und schreibt, was Du ihm durch irgendeinen Engel in Deinem Namen in die Feder diktierst. - Aber die anderen waren mir ganz fremd."

06] Sage Ich: "Das waren eben diejenigen wenigen Freunde in dieser Stadt, derentwegen wir hauptsächlich von Wien aus diesen Abstecher gemacht haben. (Die Namen der Zwölfe sind: Jacob Lorber, Andreas Hüttenbrenner und dessen sechs Kinder: Wilhelmine, Julie, Alexandrine, Angelika, Peter und Felix. Dann Cölestin Hüttenbrenner und die zwei Frauen: Mathilde E. und Elenore J.) Siehe, diese lieben Mich und haben einen guten Glauben, obschon sie Mich nicht sehen. Hätte Ich Mich ihnen gezeigt, so hätten sie aus Liebe zu Mir sogleich das Leben ihres Leibes am Berge gelassen. Aber das darf nicht sein in dieser Zeit, sie haben auf der Welt noch manche Arbeit in Meinem Namen zu verrichten. Und Ich habe sie lieb und lasse ihnen noch manche Zeit auf der Erde zu ihrer Vollendung.

07] Sie werden in kurzer Zeit diese unsere Handlung der Welt kundtun. Da werden viele ihr Heil darinnen finden. Aber viele der reinen Weltkinder werden sich darob auch sehr ärgern, werden aber dabei zugrunde gehen naturmäßig und moralisch. Denn solche werden fürder kein Licht unmittelbar aus den Himmeln irgendwo mehr finden. - Hast du aber auch die zwei Weiblein beobachtet, die da mitwaren? Sahst du ihre glühenden Herzen?"


08] Sagt Robert: "O ja, Herr und Vater! Das war wirklich ein paar von solch einer Schönheit, wie ich seit Deiner irdischen Mutter Maria noch keine gesehen habe. Wahrlich, da wäre meine Helena und des Peter Peter Mathilde wohl sozusagen nichts dagegen. Es waren auch die andern fünf sehr himmlisch schön, aber die beiden waren gar ungemein schön und herrlich, aber eine aus den fünfen konnte ich nicht so recht wahrnehmen; sie wandte ihr Angesicht stets von mir ab. Wer war denn die?"

09] Sage Ich: "Das war die irdische Mutter (Elisabeth Hüttenbrenner, gest. 29. Nov. 1848) der vier Töchter und der zwei Söhne des Ans. H.W. (Anselm Hüttenbrenner). Diese aber ist keine Bürgerin der Erde mehr, sondern eine reine Bürgerin der Himmel. Sie wandte deshalb auch stets ihr Gesicht von dir ab, weil ihre zu große Schönheit sogar dir hätte schädlich werden können; denn das ist ein ungemein schöner Engel! Sie wollte bei dieser Gelegenheit auch teilnehmen an der Freude ihrer Familie und fand sich darum auch in dem Kreise ein - natürlich durch Meine besondere Zulassung."

10] Sagt Robert: "Was waren denn hernach das für junge Böcklein, die da ganz ungebärdig auf diese Höhe kamen und einige Minuten lang herumsprangen, als wenn ihnen nur sogleich die ganze Welt zugehört hätte?" - Sage Ich: "Das waren so ein paar naseweise ,Schmeißfliegen' (unreife Naturseelen), die noch einige Überpuppungen werden durchmachen müssen, bis ihre Seele die volle menschliche Form überkommen wird. Derlei Wesen haben vor uns noch keine andere Bedeutung, als die der Schmarotzerpflanzen auf den saftigen Ästen der Fruchtbäume. Daher auch kein Wort mehr über derlei Nullen eines schmutzigen Daseins."

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