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Text nach Erstauflage 1898 (Faksimile, Band 2), inhaltlich und stilistisch unverändert hier in neuer Rechtschreibung


Kapitelinhalt 287. Kapitel: Die drei Kaiser erhalten ihre Reichs-Würdezeichen. Jesus über deren Bedeutung. Die große Bestimmung der Bürger des höchsten Himmels.

(Am 28. Nov. 1850)

01] Alsogleich werden die Reichsinsignien herbeigeschafft; auf rotstrahlenden Polstern werden sie den Dreien vorgehalten, auf dass sie dieselben nehmen sollen zum Zeichen der Verherrlichung dessen, was sie auf Erden wohlberufen waren. Aber auch diese drei irdischen Kaiser weigern sich entschieden, in Meinem Hause und gar an Meiner Seite Kronen, Zepter, Schwert und Purpur zu tragen, indem doch Ich als ein König aller Könige, und als ein wahrster und vollkommenster HErr aller Herrlichkeit weder eine Krone noch ein Zepter, und noch weniger ein Schwert und einen Purpur trüge.

02] Ich aber sage zu ihnen: „Meine lieben Freunde! Von einem beständigen Tragen dieser Insignien ist ja ohnehin keine Rede; aber annehmen und haben müsst ihr so etwas dennoch. Es gibt hier gar sehr verschiedenartige Situationen des Lebens, oft die großartigsten Besuche aus all' den zahllosesten Weltgebieten und sehr viele Sendungen in verschiedene Welten und Sonnen. So gibt es auch Sendungen in die zwei unermesslichsten unteren Himmel, und sonderlich in ihre zahllosen Vereine, und Sendungen in alle die zahllosen Geisterweltregionen der Welten aller Art und Maß ohne Zahl. Für solche Gelegenheiten müssen von hier abgesandte Erzengel mit Insignien versehen sein und sie tragen zu einem großen Zeichen, dass sie selbst den mächtigsten Sieg über sich erfochten haben, und nun mit Mir Herren sind über die ganze Unendlichkeit.

03] Bei Sendungen auf die Erde, wo Meine Kinder wachsen und erzogen werden, ist das freilich wohl nicht nötig, denn diese müssen in der möglichst größten Einfachheit erzogen werden; daher sie denn auch von hier aus mit nichts Strahlendem dürfen aus ihrer ohnehin sehr mühsam gehaltenen Demut geweckt werden. Aber ganz anders ist es bei Geistern, die da Bewohner großer Mittelsonnen sind, schon im größten Lichte und Glanze geboren werden, und in Wohnungen leben, gegen die Alles, was ihr sogar hier seht, wie eine ärmliche Hütte dasteht. Da heißt es dann auch zu Zeiten, so es nötig ist, in höchster Pracht und im höchsten Glanze auftreten;

04] und seht, bei solchen eben nicht zu selten vorkommenden Fällen braucht ihr dann auch solche Insignien, durch die ihr den betreffenden Geistern kund tut, dass ihr Fürsten aus den allerhöchsten Himmeln und gleichsam Brüder des allerhöchsten Gottesgeistes seid. Unter dem Tritte eurer Füße müssen Sonnengebiete erbeben und eures Mundes Stimme muss gleichen dem Donner jener Gewitter, die auf den größten Sonnenwelten die Flammengemüter ihrer großen und mächtigsten Bewohner im tiefsten Respekte erhalten. Ich meine, ihr werdet nun wohl begreifen, warum euch hier solche Zeichen eingehändigt werden.

05] Die Krone ist ein Zeichen, dass ihr der Seele nach, die da nun ist euer geläuterter Leib, Meine Kinder, und dem Geiste nach, der aus Meinem Herzen stammt, und Mein Ich in euch ist, Meine Brüder seid. Das Zepter aber zeigt an, dass ihr, da ihr Mein Ich in euch habt, mit Mir gleiche Regenten der Unendlichkeit seid für ewig. Das Schwert aber ist ein Zeichen von der Macht und Gewalt, die euch von Mir gegeben, und für immer eingeräumt ist; und der Purpur aber bezeugt, dass euer Äußerstes wie euer Innerstes pur Liebe ist, und ihr gleich Mir überall nur durch die Macht der Liebe Alles ordnen, bändigen und beherrschen wollt. Und so denn mögt ihr nun ohne alles Bedenken diese Insignien annehmen."

06] Sagt Rudolf: „O HErr und Vater voll Güte, Liebe und Erbarmung! Wir Drei sind nun wohl so sehr ausgezeichnet, dass wir Dir dafür ewig nie in nur einiger Genüge werden danken können; aber siehe, meine anderen irdischen Kinder sind, obschon in diesen allerhöchsten Himmel aufgenommen, aber dennoch außer dieser Stadt gestellt worden, und können unmöglich eben so glücklich sein als wir; wäre es denn nicht tunlich, dass auch sie hierher kommen dürften und gestellt werden uns gleich?"

07] Sage Ich: „Mein Bruder! du sorgst dich etwas zu spät; sieh' dich nur nach der Türe um, durch die wir hereingekommen sind, und du wirst sie Alle sehen mit den gleichen Insignien bekleidet. Sie kommen voll Wonne Mir dafür zu danken. Es ist zwischen ihnen und euch Dreien nur der Unterschied, dass sie diese Insignien ein wenig früher als ihr in ihren majestätischen Wohnungen überkommen haben, daher sie dieselben auch schon tragen, während ihr sie noch nicht angenommen habt. Wie gefällt euch das?" - Sagt Rudolf: „O HErr und Vater! Deine Güte und Macht ist zu groß; ich finde keine Worte, Dir meinen Dank auszudrücken. Sie haben also auch die gleiche Bestimmung mit uns?"

08] Sage Ich: „Ganz natürlich! Alle Bewohner dieses Meines allerhöchsten Himmels haben die gleiche übergroße Bestimmung; aber freilich haben die am meisten zu tun, die in Meiner nächsten Nähe in Meinem höchsteigenen Hause wohnen, gleichwie auch diejenigen Lebensnerven des Menschen in fortwährend größter Tätigkeit sind und sein müssen, die dem Herzen zunächst liegen."

09] Rudolf und Alle danken Mir nun aus allen Kräften; aber Ich berufe den Robert und sage zu ihm: „Mein lieber Bruder! Gehe mit den 3 Brüdern Petrus, Paulus und Johannes, die den Hausbrauch schon kennen, und bestelle dort einen guten Tisch; du verstehst Mich, was Ich meine; nehmt aber ja den größten, denn wir werden unser sehr Viele sein, die daran Teil nehmen werden."


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