H. E. Sponder

Kraft


Im 'Großen Evangelium Johannes', Band II, Kapitel 228 wird erläutert, daß "keine Kraft etwas wirken kann, wenn sich ihr nicht eine Gegenkraft entgegenstellt". Einem "goliathstarken Menschen" würde alle seine Kraft nichts nützen, "so man ihn gleich den Wolken in den freien Luftraum stellte". Aber auf "der mit ihm vereinigten Ruhekraft des Bodens, auf dem er steht, kann er der anstürmenden Bewegung Trotz bieten".

In "Robert Blum", Band II befaßt sich das Kapitel 292 ebenfalls mit Kraft und Gegenkraft: "Solange sich eine Kraft nicht äußern kann, besteht sie in sich selbst nur als eine stumme Kraft und ist in ihrem Bestande nach außen hin, als ob sie gar nicht da wäre." "Soll die Kraft aber nach außen wirkend auftreten, muß ihr eine Gegenkraft gestellt werden, durch welche die erste in ihrem ruhigen Fortfluß gestört wird. Wo ein solcher störender Konflikt geschieht, wird sowohl die eine wie die andere Kraft ersichtlich. Die erste geht dabei aber unfehlbar in eine zweite über und umgekehrt die zweite in eine erste. Erst auf diese Weise werden die beiden Kräfte einander wahrnehmbar und somit auch in der Art ihrer Tätigkeit ersichtlich."

Im Band "Lebensgeheimnisse" wird im Text "Kraft, Stoff, Geist" dargetan, "daß Kraft nichts für sich Selbständiges, noch allein Daseiendes, sondern nur das Produkt eines anderen unsichtbaren Faktors ist..." "Die Kraft äußert sich zwar in allen möglichen Richtungen und unter allerlei Formen, das Bedingende derselben ist aber eine höhere Potenz, die, sich äußern wollend, als Kraft nur erscheinlich ist; daher Kraft als selbständiges Ding gar nicht existiert, niemals selbständiger Lebensfaktor, sondern das Produkt von zwei höheren Faktoren, nämlich der Ruhe und der Bewegung ist!"

Diese Faktoren entsprechen einerseits der Kraft der Schwere oder Anziehungskraft, und auf der anderen Seite "der (Flieh)Kraft oder dem Zug, alles Bestehende zu zerstären und aus demselben wieder Neues zu formen".

"Die Ruhe drückt sich aus im Stoff (Materie), und die auf diese einwirkende Lebenstätigkeit (Bewegung), die alles erhält und alles belebt, ist der Geist, welcher der Anreger der Kraft und der Hauptfaktor des ganzen Lebens ist." (Siehe die zum Thema zitierten Stichwörter.)


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