Krankheiten
Krankheiten sind immer als Störung der natürlichen Ordnung zu verstehen, leiblich wie geistig. Einen guten Überblick über Ursachen und Folgen geben die "Himmelsgaben", Band I, Seite 273 ff. unter dem Text vom 30. Januar 1841. "Obschon der Leib naturmäßig alle Elemente in sich begreift, so ist in gesundem Zustand von jedem nur soviel da, als es der Naturordnung gemäß ist."
Die Störung besteht demnach "in den unverhältnismäßigen Proportionen, d.h. im ungeteilten Zuviel, oder, unter anderen Umständen, im Zuwenig".
In den Leib geratene Fremdstoffe "wie z. B. Gift aller Art in allen Elementen - bemüht sich der Leib in seiner organischen Tätigkeit mittels des Nervengeistes hinauszuschaffen". Gelingt das nicht, "dann hemmt ein solcher Fremdteil die ordnungsmäßige Tätigkeit der Organe und verursacht allerlei Störungen im Kreislauf des Blutes und aller aus demselben entspringenden Säfte. Wenn diese dadurch nicht rechtzeitig zur Sättigung zu den bestimmten Organen gelangen können, werden die Organe hungrig, schrumpfen zusammen, verursachen ein krampfhaftes, schmerzhaftes Ziehen, werden matter und matter; und schließlich wird der Leib völlig abgespannt, und die Organe verlieren samt der Elektrizität ihre elektrische Spannkraft. Die Folge davon ist, daß der Leib hinfällig und krank wird".
Wenn aber ein Mensch "schon von der Geburt an verdorben wird, da schon wegen des (sexuell) unordentlichen Lebens der Eltern demselben fremdartige Teile eingeboren werden, so nennt ihr ein solches Übel ,angeerbt' oder ,chronisch'. Und wenn ein solches Übel sich dann auf eine ganze Generation übergehend erstreckt", verbindet es sich so sehr Krankheiten mit der Natur des Menschen, daß es nicht mehr als unnormal bemerkt, sondern als normal angesehen wird. Und dann ist es auf natürlichem Wege nicht mehr aus dem Leib zu bringen. Und so wie mit diesem "Besessensein des Leibes" verhält es sich mit dem geistigen "Besessensein", "daß es die Menschen gar nicht mehr merken, welch scheußlichen Mutwillen die bösen Gäste mit ihnen treiben". Als "untrügliches Zeichen solchen Besessenseins" werden nebst allen kriminellen Lastern unter anderem auch aufgezählt: Tanz, Hurerei, Fluchen, Hochmut, Geiz, Fraß und Völlerei, aber auch Pracht, Mode und Luxus.
Im 'Großen Evangelium Johannes', wo sich zahlreiche Stellen mit den Ursachen der Krankheiten befassen, wird immer wieder ganz besonders eindringlich auf die Wichtigkeit einer geordneten Zeugung und, im übrigen, sexueller Enthaltsamkeit auch unter Eheleuten hingewiesen, um gesunde Nachkommen in die Welt zu setzen. so heißt es z.B. In Band VI/56: "Von allen Lastern ist das böseste die Hurerei, die Unzucht und Geilerei aller Art und Gattung. Wenn dann von solch einem Menschen Kinder gezeugt werden, welch elende und mit vielen Krankheiten behaftete Menschen kommen dadurch in die Welt!"
Und in Kapitel 80 wird darauf hingewiesen, daß auch "mit der Muttermilch allerlei Übel im Leibe und sogar in der Seele des Kindes entstehen können".
Aus Band X, Kapitel 162, das sich ebenfalls mit der Ursache von Leibeskrankheiten befaßt, sei zur falschen Ernährung zitiert: "Die vielen allerartigen Leckerbissen, mit denen die Menschen ihre Mägen und Bäuche füllen", bringen eine große Anzahl "von ungegorenen, somit unreinen, bösen und schädlichen Substanzen in den ganzen menschlichen Leib", wo diese dann "in einen beständigen Kampf geraten" und den Körper nach und nach stets mehr martern und quälen. Auch Schwangeren soll man in ihrer besonderen Lüsternheit nicht nachgeben, weil verkehrte Kost der Gesundheit des Kindes "einen Stoß gibt", und "es ist nicht genug, daß es schon völlig krank aus dem Mutterleibe kommt, sondern muß dann mit einer noch schlechteren Muttermilch genährt werden".
Im übrigen sei zu diesem überaus komplexen Thema auf die Broschüre "Heilung und Gesundheitspflege" nachdrücklich hingewiesen, die eine große Fülle einschlägigen Materials aus den Neuoffenbarungsschriften übersichtlich geordnet zusammenfaßt.
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