H. E. Sponder

Die Leber


Im Band "Erde und Mond" befaßt sich das Kapitel 11 "Die Leber der Erde" zugleich auch mit der tierischen und der menschlichen Leber, da diese der tellurischen Leber unserer Erde funktionell analog sind, was auch für die Funktionen von Milz und Niere gilt.

In den hier folgenden Zitaten handelt es sich besonders um das tierische bzw. menschliche Eingeweideorgan: "Der Mensch wie das Tier genießen Speisen, die ebensoviel tötende Giftstoffe wie belebende Nährstoffe enthalten. Demzufolge würde der Mensch, wie auch das Tier, nach eingenommener Mahlzeit dem Leibe nach getötet, wenn nicht die Leber diese giftigen Stoffe gierig an sich zöge und in einem eigenen Behälter aufsammelte und z.T. durch den Harngang ableitete."

Die vier Gattungen "verschiedener Gefäßröhrchen", welche die Leber durchkreuzen und untereinander mit noch kleineren Durchgangsgefäßen verbunden sind, dienen den folgenden Funktionen: "Ein Teil dieser Gefäße geht aus dem Herzen und führt ziemlich reichlich Blut in dieses Eingeweide, damit das Blut hier mit dem nötigen Grad des Kohlenstoffes, wie auch mit einer verhältnismäßig kleinen Dosis Blau-Sauerstoff gesättigt wird, wodurch es tauglich wird, die Verdauung in den Verdauungsgefäßen zu bewerkstelligen und von da weiter hinaus auch die äußere Haut zu bilden; denn zum inneren Gebrauch ist ein solches Blut nicht mehr verwendbar, daher sich auch Leberkrankheiten hauptsächlich an der äußeren Haut bemerkbar machen."

"Eine zweite Gattung von Gefäßen geht vom Magen in die Leber und nimmt alle wässerigen Substanzen auf, setzt sie durch die kleinen Verbindungsgefäße in einem gerechten Verhältnis an das Blut ab und gibt den übrigen Teil durch die Nieren an die Harnblase ab..."

"Eine dritte Gattung von Gefäßen geht auch vom Magen aus und setzt besonders dessen Schleimhäute mit der Gallenblase der Leber in Verbindung. Durch diese Gefäße wird der schleimige Kohlen- und Gallenstoff von den Speisen im Magen abgesondert und zum größten Teil in der Gallenblase aufbewahrt", um bei weniger oder zu wenig selbst-gärenden Nahrungsmitteln für deren Verdauung "mit diesem Stoff zu Hilfe zu kommen".

"Eine vierte Gattung von Gefäßen, welche die Leber durchziehen, sind die kleinen Windadern, die, von der Lunge ausgehend, durch die Leber in verschiedenen Krümmungen und Windungen geleitet sind. Durch diese Gefäße wird die Gallenblase zum Teil gebildet und zum Teil in einer fortwährend gleichmäßigen Spannung erhalten. Zugleich wird durch diese Gefäße stets eine gerechte Menge atmosphärischer Luft in die Galle gebracht, und dadurch so viel Sauerstoff, daß die Galle nicht zu sehr zu gären anfängt und dadurch jenen bösartigen Stoff im Leibe erzeugt, aus dem hauptsächlich allerlei Entzündungen, Rheumatismen, Gicht und dergleichen zum Vorschein kommen, daher es für die Menschen auch sehr schlecht ist, sich an solchen Orten und in Gemächern aufzuhalten, in denen sie sehr wenig Sauerstoff, aber desto mehr giftigen Stickstoff einatmen, besonders in "Wirtskneipen mit dem abscheulichen Tabakrauch..."

"Ebenso wie bei den Menschen und allen Tieren befindet sich dieses Eingeweidestück in freilich größtem Maßstabe in der Erde um deren Magen herum. Seine Verrichtung ist ganz dieselbe wie die der Leber bei den Tieren." Wenn die Leber auch nur sekundär ausübt, was die Milz in erster Linie tut, "so ist sie doch ein mächtiges Belebungsstück in jedem tierisch-organischen Körper, denn aus der Leber der Erde kommt gewisserart zunächst alles hervor, was die Erdrinde in sich und auf ihrer Oberfläche trägt". Auch das Meerwasser stammt daher "und ist im Grunde nichts anderes als der ausgestoßene Urin des Erdkörpers, welcher, verdunstend, in Wolken übergeht, welche in der Luft durch die Einwirkung des Lichtes in süßes Nährwasser umgewandelt werden".


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