Vulkanismus
Im Band "Erde und Mond", Kapitel 009, welches die Milz der Erde und ihre Funktionen erläutert, heißt es: Sehet auf die feuerspeienden Berge der Erde! Sie sind freilich nur unbedeutende Ausläufer dieser Hauptfeuerwerkstätte, können aber dessenungeachtet einen überzeugenden Einblick gewähren, wie es in unserer Hauptfeuerküche des Erdkörpers zugeht." "Dann betrachten wir die siedendheißen Wasserquellen, die ebenfalls ihre Erwärmung von diesem Haupteingeweide der Erde nehmen, wennschon nur mittelbar durch jene feurigen Organe, welche mit diesem Eingeweidestück in enger Verbindung stehen."
In "Himmelsgaben", Band I befaßt sich der Text vom 20. Sept. 1840 mit vulkanischen Vorgängen. Es werden (jl.him1.128 ff.) die lange enhaltenden, sogenannten vulkanischen Eruptionen aus dem Inneren der Erde, durch welche sowohl der Granit gebildet wurde wie auch anderes, ähnliches Gestein, beschrieben, wobei das Feuer in großer Tiefe der Erde durch die Macht der Wasserdämpfe und Gase große und feste Massen aus dem Inneren der Erde oft meilen- und meilenweit zur Oberfläche trieb. Durch die Poren der Erdrinde dringt immer wieder Wasser und auch Luft in die vielen hohlen Klüfte im inneren Gestein der Erde ein, so daß "beim Durchtrieb auch in anderen Schichten" oft "gewaltige Bedrückungen des Wassers geschehen", was Eruptionen hervorruft, die unter Umständen sehr lange dauern können und auf diese Art Berge und ganze Gebirgszüge bilden. "Wenn solches Feuer aus dem Inneren hervorbricht, so zerschmilzt es durch seine Heftigkeit die Steine mit großer Leichtigkeit. Und wenn es in seinem Durchzug auch noch, wie es bei Neapel und in Sizilien der Fall ist, auf die schon bekannten Erdöl- und Erdgas-Quellen kommt, so entzündet es diese. Diese brennen dann viele Jahre, hie und da fast ununterbrochen fort. Und wenn irgend noch mineralische Quellen bei solcher Tätigkeit hinzukommen, die besonders Schwefel aus dem Allerinnersten der Erde heraufführen, so dringen diese dann in alle Klüfte solcher Berge, bilden da große Schwefelablagerungen, welche, mit dem Erdharz und Erdöl geschwängert, dann unterirdisch fast unablässig brennen und rauchen".
(jl.him1.142) "Vulkane haben unterirdisch viele tausend Gänge und Mündungen, welche nicht unähnlich sind den Wurzelzügen eines großen Baumes."
 IIm 'Großen Evangelium Johannes', jl.ev10.235 wird von der Entstehung des Toten Meeres berichtet, wobei es zunächst in diesem vormaligen Teil des Jordantales zu gewaltigsten Feuerausbrüchen kam, durch welche es brennende Schwefel- und Erdpech-Klumpen regnete. "Diese Feuerszene dauerte über vierzehn Tage lang. Dadurch wurde unter der leichten Erddecke dieses Landstückes ein hohler Raum gebildet, und das Land stürzte mit allem, was es trug, in die taurige Tiefe, die erst nach und nach mit dem Wasser des Jordans und einiger anderer kleiner Bäche ausgefüllt wurde." "Andernfalls wäre das ganze Jordantal in den inneren Brand geraten und eingesunken, denn dieses ganze Tal ruht auf Schwefel und Erdpech."
Und in jl.ev07.110 werden die nunmehr unterseeischen vulkanischen Aktivitäten am Toten Meer erläutert: Wenn sich das unterhalb des Sees tief ins Innere der Erde gehende Schwefel- und Erdpech-Lager zu gewissen Zeiten entzündet, zerreißt mit großer Gewalt der unterseeische Boden und das Feuer wird durch das eindringende Wasser dann zwar gedämpft und der Riß schließt sich wieder, doch dauert "die größte Heftigkeit stets einige Stunden lang", und die nachwirkenden, Rauch und Dämpfe entwickelnden Aufwallungen des Toten Meeres können noch mehrere Tage fortdauern.
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