Die Berge
In dem Bändchen "Der Großglockner" wird am Beispiel dieses "Gebirgs- und Landesvaters" (mit dem höchsten Gipfel des heutigen Österreich) die grundsätzliche Bedeutung vor allem der Urgebirge für eine ordnungsmäßige Erhaltung "nicht nur derjenigen Länder, in denen sie sich befinden, sondern eines ganzen Erdteiles"ausführlich erläutert.
Die funktionelle Wirkung der großen Urgebirge ist vielfältiger Art. Im 1. Kap. wird zunächst die Regulierung des Wasserhaushaltes der Natur durch solche Berge gezeigt: durch seine Grundschwere hält das Gebirge die gewaltigen inneren Wasserquellen der Erde danieder und läßt nur so viel durch seine Poren austreten, als zur Bewässerung das Landes nötig ist. Den Überfluß dieser beständigen Ausdünstungen der inneren Gewässer aber saugen die Hochgipfel aus der Luft selbst wieder an sich, wie auch "die weit und breit in der Luft überflüssig schwebenden Feuchtigkeiten", und bewirken durch ihre Höhe und Gesteinsbeschaffenheit (Gesteinseigentümlichkeit"), daß diese Feuchtigkeiten alsbald zu Schnee, Hagel und Eis werden. Und "eine Quadratklafter vom Eis des Großglockners ist an und für sich mehr wert als eine Quadratmeile voll der fruchtbarsten Hügel!". Denn (wie in "Robert Blum", Kap. 20 ausgeführt) "die Gletscher schwächen auch sehr die manchmal zu stark angesammelte Luftelektrizität und ordnen den Kreislauf des Wassers durch die Atmosphäre. Ohne diese Tätigkeit hätten die Ebenen der Erde nahezu unausgesetzt allerheftigste Wolkenbrüche auszustehen".
Und im Bändchen "Der Großglockner', Kap. 2 heißt es dazu noch: Durch das Ansaugen der Elektrizität und des magnetischen Fluidums sind solche Berge "unglaublich große und starke Vorratskammern" und versehen auch alle Wässer und vorzugsweise den Regen mit dem gehörigen Quantum von Elektrizität und magnetischem Fluidum.
Eine zweite Funktion von höchster Wichtigkeit für den Erdkörper und seine Bewohnbarkeit erfüllen die Hochgebirge dadurch, daß sie die atmosphärische Luft gleichsam mitziehen und zur Drehung mit der Erdkugel um deren Achse nötigen, was bei einer völlig flachen Erdoberfläche nicht der Fall wäre, welches "Stillstehen der Luft dennoch ein fortwährendes, selbst die heftigsten Orkane Welt übertreffendes Luftströmen sein würde, bei welchem auf der Erdoberfläche kein geschöpfliches Sein und Bestehen möglich wäre" welche anschauliche Formulierung sich im Gr. Evang. Joh.. Bd VIII/107 findet.
In allen diesen drei (oben angegebenen) Texten kommt auch die Funktion der Gebirge und ihrer Gipfel als "Regler der elektromagnetischen Strömungen" in der Atmosphäre zur Sprache, dabei am ausführlichsten im "Großglockner", wo es in Kap. 4 unter anderem heißt: Daß Der Großglockner ein Gletscherberg ist, rührt daher, "weil er sich auf dem Punkte befindet, über welchen vom Nordpole aus eine elektromagnetische Hauptströmung sich bis zum Südpole hinstreckt. Diese Hauptströmung geht zwar über alle Gletscher des Tiroler- und Schweizer-Landes, und nur ein östlicher Arm läuft noch über den Großglockner; von diesem Lebensstrome nimmt er gerade soviel auf, daß sich da die wohltätige Wirkung (nämlich der rechten Verteilung des elektromagnetischen Fluidums als unerläßliche Bedingung alles naturmäßigen Lebens) nicht nur über ganz Europa, sondern noch über einen bedeutenden Teil von Afrika erstreckt".
In diesem Zusammenhang wird auch die Erscheinung des Gletscherlichtes erläutert, welches Licht "ganz rein positiv elektromagnetischer Art ist, und erzeugt wird durch die beständige Reibung solcher Gebirgsspitzen mit der sie umgebenden Luft".
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