Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Supplemente S. 296


Unterschiedliche Ausprägung der Hellsicht der Frauen als Erklärung für unterschiedliche Auferstehungsberichte (jl.ev11.296,01)

01] So ihr nun dieses alles zusammenfasset, da kann es euch doch unmöglich mehr schwer werden, den Grund dieser sich scheinbar widersprechenden Angaben der vier Evangelisten mit den Händen zu greifen. Denn je nachdem die Angaben waren von seiten der verschieden sehenden (hellsichtigen, d. Hrsg.) Weiber an die Apostel und Jünger, also waren auch die Aufzeichnungen nach dem Glauben der Schreiber verschieden. Denn obschon sie unter der Leitung Meines Geistes alles dieses geschrieben haben, so war aber ihr Wille dennoch ganz frei und so auch ihr Urteil und ihre Annahme darnach. Und so selbst ihr Wille durch die erfolgte Wiedergeburt ein gerichteter gewesen war, da war aber demnach ihre Mitteilung, was noch mehr ist, ja vollkommen Meinem Willen gemäß. So ihr dieses alles wisset, da lasset euch durch solche Mückenklüfte nicht mehr beirren, sondern werdet dafür eifrige und wahre Täter des Wortes, so werdet ihr gar bald an keinen Widerspruch mehr stoßen! -

Abfolge der Evangelien entspricht Abfolge der geistigen Tiefe (jl.ev11.296,02-297,02)

02] So ihr aber nur bloße Hörer des Wortes seid, und möchtet dasselbe unter die träge Ordnung eures Verstandes bringen, da werdet ihr freilich gerade da die größten und ärgsten Widersprüche finden, wo es sich um eure ewige Auferstehung handelt! Wenn ihr aber durchaus kritisch zu Werke gehen wollet, da fasset zuerst die Ordnung der aufeinanderfolgenden Evangelisten und vergleichet sie mit den vier Hauptzuständen des Menschen, d.h. von seinem äußersten Glauben bis zur innersten Wiedergeburt; oder da der Mensch am Abende beginnt, durch die Nacht versucht wird, bis dann die Morgendämmerung anbricht und also dieses stets zunimmt bis zum Aufgange des ewigen Lebenstages durch Johannes. Verstehet ihr das, so werdet ihr ewig an keinen Widerspruch mehr stoßen. - Doch wer da noch irgendeinen Zweifel hätte und könnte sich nicht helfen, der tut immer besser, so er frägt, solange jemand da ist, der mit Licht versehen ist. Es wird euch aber schon noch übel ergehen, und ihr werdet eure Untiefen erschauen, so Ich den Leuchter hinanrücken werde; dann erst werdet ihr alle erfahren, wie blind ihr waret, daß ihr alle die Worte des Leuchters so wenig mochtet achten. Wer aber kennt und versteht den Leuchter? O wie blind doch seid ihr noch! Warum aber seid ihr also blind? Weil in euch noch keine Ordnung ist und also auch keine Festigkeit, darum ihr auch stets schwebet zwischen Nacht und Dämmerung und erkennet gerade das am allerwenigsten, wodurch ihr zur Wiedergeburt des Geistes gelangen sollet und einzig und allein zur innerstn Erkenntnis alles dessen, was des Geistes und somit auch des ewigen Lebens ist! -

03] Ich aber sage euch, bis jetzt habt ihr das Wort nur gelesen, und alle eure Tat war eine getriebene Tat durch die gewisseart göttlich magische Kraft des Wortes an und für sich selbst. Werdet aber in der Zukunft keine getriebene mehr, sondern freiwillige Täter Meines Wortes und ihr werdet sofort an keine Widersprüche mehr stoßen! - Solches alles aber schreibet auch tiefst in euer Herz, wer Der ist, von Dem diese Worte kommen an euch Grübler, so werdet ihr leben. - Sehet aber zu, daß euch der noch gänzlich unbekannte Leuchter nicht entrückt wird, da es euch allen dann wieder schlecht gehen möchte, denn ihr seid bisher nur Leser, aber bei weitem keine Täter des Wortes. - Wisset ihr euch aber eines alten Liedes zu erinnern, das also anfängt:



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