Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Supplemente S. 309


»Wessen das Herz voll ist, davon geht der Mund über.« (mt.12,34; Lukas.06,45; jl.ev11.309,01-02)

02] »Siehe, das ist der wahre Richter. Nur fragt es sich auch hier in dieser Zeit: Von was geht denn der Mund dann über, wenn das Herz ganz leer ist zufolge der großen Lauheit der Menschen, die sogar zum sündigen zu träge geworden sind durch das frühere zu fleißige sündigen, geschweige, daß sie etwa dazu gar noch gute Früchte tragen sollten! Es heißt auch: Nach deinen Werken wirst du gerichtet werden. Das ist dasselbe, wie wird denn bei denen das Gericht dann ausfallen, die gar keine Werke haben? Ich sage dir: Alles nach dem Scheine auf die Art des oben angeführten Feigenbaumes, denn was tot ist, das ist ja auch schon gerichtet. Es braucht da nichts als eines Fluches zur Vertilgung der Schmarotzer-Pflanzen auf den edlen Fruchtbäumen! Verstehst du solches? O ja, du verstehst es!« (mt.12,34; Lukas.06,45)

»Ein jeglicher Schriftgelehrter, zum Himmelreiche gelehrt, ist gleich einem Hausvater, der aus seinem Schatze Neues und Altes hervorträgt.« (mt.13,52; jl.ev11.309,03-04)

04] »Warum denn? Weil es schon also von Ewigkeit her in Meiner Ordnung gegründet ist, daß da schon aus jeglichem Samenkorne sowohl eine frische Frucht wie ebenfalls wieder derselbe Same, wie er zuvorin die Erde gesät wurde, zum Vorschein kommt, und ohne den älteren Baum keine neue Frucht denkbar ist. Wenn irgend etwas entstehen solle, so muß ja doch ein Grund vorhanden sein. Also ist auch ein älteres Wort der Grund zu einem neueren und eine ältere Lehre der Grund zu einer neuen, wie das Vorleben ist ein Grund des Nachlebens. Solches also fasse; denn danach wird Mein (neues) Wort beurteilt in seiner Wahrheitsfülle, ob es hat den wahren alten Grund! Verstehst du solches? Ja, solches muß du vorerst am meisten verstehen!« (mt.13,52)

»Die wahrhaftigen Anbeter werden den Vater anbeten im Geiste und in der Wahrheit.« (joh.04,23; jl.ev11.309,05-06)

06] »D. h. lebendig durch die Werke der Liebe; denn niemand kann sagen: ïVater unser', so er durch die Werke der Nächstenliebe nicht offen aus seinem Herzen dartut, daß er alle Menschen als seine Brüder und Schwestern ansieht. Wer aber demnach die Werke der Liebe tut, der ist es, der im Geiste und in der Wahrheit den Vater anbetet. Verstehet solches gar wohl und gar lebendig tief!« (joh.04,23)

»Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig!« (2 kor.03,06; jl.ev11.309,07-08)

08] »D. h. es nützet dir kein Wissen und kein Glauben - ohne Tat. Was nützt einem Hungrigen ein Speisezettel? Ein Stück ordinärsten Brotes wiegt für ihn eine ganze Bibliothek voll der reichhaltigsten Speisezettel und Kochbücher auf! Daher hängt das Leben nur am Werke selbst, nicht aber an der leeren Erkenntnis des Wortes. Solches also besagt dieser Vers.« (2 kor.03,06)



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