Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


02] Siehe, du, der du fragest um so leichte Dinge aus deinem eigenen Widerspruche, dir sei es gesagt, daß es schwer ist, zweien so zu dienen, daß es jedem zur Genüge wird, dem Freunde wie dem Feinde! - Wenn es dich um Mich kümmert, was kümmerst du dich denn der Welt? - So du aber sorgest, um der Welt ebenen Pfad zu leihen, wo soll da wohl geistige Frucht werden?

03] Siehe, Mein Wille steht höher denn der Wille der Welt! Willst du aber beides, als da ist: ein Glück der Welt, dem entgegen ist Meine Gnade - höre, das kann nicht sein! - Ich sage aber, es wird das erste schon ohnehin zur rechten Zeit kommen. Aber alle deine und deiner Kinder Wege sollen genau gerichtet sein nach Meiner Gnade - dann werde Ich sorgen für alles! - So es dir aber behagt zu tragen so manche unnötige Weltsorge, so trage sie immerhin, aber habe ja acht, daß die Zahl eins nicht zu einer Legion gebrochen wird.

04] Die Liebe der Eltern ist allezeit blind gegen ihre Kinder. Sie sehen nicht den Samen, sondern nur den Baum und bedenken nicht, was alles in einem Samenkorne verschlossen ist. Es geht aber der gute Same mit tausendfältiger Frucht nur in Meiner Erde auf. In der Erde der Welt aber erstickt er alsobald. Aber der Weltsame gedeiht gar wohl, alles Unkraut hervorbringend, in der Welterde. Aber frage dich selbst, wozu nütze? Höre! - Zu Meinem Reiche und für Meine Scheuern nicht!

05] Siehe, dieses in dir selbst bestehenden Widerspruches wegen sagte Ich dir dieses, damit dir dein Widerspruch des Evangeliums klar werde. Dieses aber merke dir ganz besonders: Wie du jetzt weißt, wer Der ist, vor dessen Augen alle Geheimnisse offen liegen, so solltest du denn auch, wenn dir in weltlichen Dingen Irrwege vorkommen entweder für dich oder deine Kinder, wissen, daß nur Ich es bin, dem der rechte (Weg) allein bekannt ist. - Nun, derzeit sorge somit du für deine etlichen drei - und lasse für die übrigen Mich sorgen!

06] Und daß der Matthäus in dir schuldlos werde, so nehme diesen Widerspruch auf dich und verstehe, wenn Ich sage zu Magdalena: »Rühre Mich nicht an, sondern falle zuvor vor Mir nieder, umklammere die Füße und bete Mich an im Geiste und aller Wahrheit, und gebe dann hin zu Meinen Brüdern und sage ihnen, daß Ich auferstanden bin!«



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