Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 297


11] Da wäre denn gezeigt, warum eigentlich beim Menschen sich fortwährend ein äußerer psycho-od-ätherischer Außenlebensätherkreis bildet. Aus diesem Kreis nimmt die Seele ihre substantielle Seelenleibes-Nahrung. Und ist in dem Fleischleibe der Seelenleib vollends ausgebildet und lebenskräftig, dann erst geht die weitere Lebensausbildung auf den Geist über. Denn in der großen Gottesschöpfung geschieht nirgends ein Sprung, sondern es zeugt immer sukzessive (nach und nach, stufenweise) eins das andere, und eines geht aus dem andern hervor.

12] Der Mensch beginnt aus dem Samenkeime im Mutterleib zu werden und zu wachsen. Sind nach Verlauf der ordnungsmäßigen Zeit alle Bedingungen erfüllt, so wird der gewordene Mensch von den Banden seiner engen Werdenswelt gelöst und ausgeboren in die große Außenwelt. Im Augenblick verändern sich auch alle früheren Lebensverhältnisse. Der Mensch fängt an, Nahrung zu sich zu nehmen von der Außenwelt, und das doppelt: für das Wachsen und Gedeihen des Leibes und dessen zum Gebrauche notwendigen Naturleben durch den Magen - und für das Wachstum und das Gedeihen der Seele durch alle die am Leibe befindlichen Sinnesorgane, die ihre ihnen zusagende Kost aus dem od-psycho-ätherischen Außenlebenskreise nehmen.

13] Anfangs wird freilich das meiste zum Gedeihen des Leibes und dessen Naturleben verwendet, das hauptsächlich im fleischlichen Herzen seinen od-elektromagnetischen Sitz hat und so lange fortdauert, als die kleine od-elektromagnetische Lebensbatterie die gerechte und hinreichende Nahrung hat. Ist der Leib einmal ausgebildet, dann erst wird die Seele freitätiger und verwendet den Außenlebensätherkreis zu ihrer eigenen freien Ausbildung.

14] Geht nun die Seele nicht in eine gewisse träge Genußsucht über, sondern arbeitet tätigst an ihrer inneren Ausbildung, so belebt sie den Keim des Atma in sich, und dieser wächst dann schnell, wird endlich in der Seele selbst ausgeboren und nimmt sodann die ganze Seele in sich auf und wird eins mit ihr. Die also vereitelte und vergöttlichte Seele wirkt dann auf den Leib zurück, veredelt dessen ätherische Lebensteile und macht sie zu den ihrigen, was dann eine wahre Auferstehung des Fleisches ist.

15] Ein solcher Leib, der schon bis auf seine allergröbsten Materieteile mit der Seele vollends unsterblich ist, vereitelt und vergöttlicht dann aber auch den jeden Menschen von außen her umgebenden Lebensätherkreis, wodurch dieser dann zum intelligenten Leben wird und sich, wie die Fäden einer Spinne, nach allen Richtungen als intellektuell-lebendig fühlend ausdehnt.



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