Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 342


18] Ich durchdrang mit Meinem Geiste nicht nur diese ganze Erde, sondern die gesamte unendliche materielle Schöpfung. Zu dem Behufe, wie es am ehesten und am leichtesten wäre, allen den in der Materie gefangenen Geistern die volle Freiwerdung ihres Ichs und die vollste Selbständigkeit ihres ganzen geregelten Wesens zu bewerkstelligen, habe Ich eben diese Prüfung in Verbindung Meines Leibes mit Meinem Geiste vorgenommen. Und seht, es zeigten sich Mir Selbst in Mir drei vollkommene Möglichkeiten:

19] Die erste, darin bestehend, die ganze materielle Schöpfung in einem Momente aufzulösen und den darin gefangenen Geistern eine geschöpfliche Existenz zu geben, in welcher sie Mich wohl erkennen, aber Mir dennoch nie völlig ähnlich werden sollten.

20] Zweitens, sie in der Materie noch zu belassen auf eine kurze Zeit, aber sie dann auferstehen zu lassen ohne die vielen Stufenvorgänge; sie dann in gewisse Vereine abzuteilen und so fortbestehen zu lassen. Aber in diesem Falle hätten sie sich so gestaltig und geartet in ihren Vereinen, mit größerer Intelligenz begabt, leicht von den hohen Zinnen ihrer Erkenntnis hinabstürzen können, und Mir bliebe dann wieder eine zweite Gefangennehmung in eine gefestetere Materie als notwendig übrig.

21] Fürs dritte zeigte sich auch eine Möglichkeit darin, alle die gefangenen Geister wieder auf einmal zu erwecken und sie auf die Stufe der urgeschaffenen großen Geister, aber separiert, zu stellen. Dies hieße aber soviel, als sie dem Urhochmute preiszugeben, und es wären dadurch aus dem einen verlorenen Söhne zahllose Äonen geworden, die viel schwerer die wahre Heimkehr gefunden hätten. Und es blieb darum diese große Idee als untauglich von Mir hintangewiesen, und der Weg, nämlich daß Ich die Materie Selbst in Meiner vollen Göttlichkeit durchbräche und durchwandere, der für alle Ewigkeit angenommene und gültige, auf dem alle Kreatur zu ihrer vollsten Freiheit und Selbständigkeit, Mir ähnlich, gelangen kann. -

22] Und seht, darin besteht geistig Mein Fasten und die von dem Evangelisten zu materielle Erzählung der Versuchung des Teufels an Meiner Person.

23] Also ist diese evangelische Sache auch anzunehmen, zu glauben und zu verstehen. Wer sie aber nach der materiellen Darstellung annimmt, der wird auf die Erklärung und das Verstehen schon im großen Jenseits warten müssen; und dergleichen zu warten Habende gibt es ohne ihre Schuld gar viele. Daher wird ihnen solches auch nicht als ein Übel angerechnet werden, sondern sie werden in einem helleren seelischen Zustande schon eines Besseren innewerden. Denn wie sollte man den vielen stockblinden Menschen das auch für ein Übel anrechnen, an dem sie nicht die geringste Schuld haben?



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