Gerd Gutemann

Wahre und falsche Propheten einst und heute

Thematische Textauszüge aus den Offenbarungen Jesu an Jakob Lorber (1800-64)


Inhaltsverzeichnis

Wahre und falsche Propheten einst und heute


Wahre und falsche Propheten einst und heute

Permanentes und interkonfessionelles Auftreten von Propheten

Ev01.141,01] »Ich sage euch noch mehr: Ihr wisset es, daß es nun ebenso wie zu allen Zeiten Propheten gibt, und es wird deren also auch allzeit geben bis ans Ende der Welt bei allen Völkern der Erde, welches Glaubens sie auch sein mögen. Denn durch die Propheten allein wird, wenn auch schon alle Stricke zwischen Himmel und Erde zerrissen sind, noch ein geheimes Band fest erhalten, das keine finstere Macht zu zerstören vermag.«

Ausbildung von Propheten einst und heute

Berufung und Schulung von Propheten, Lehrern und Priestern einst und heute; Verpflichtungen

Ausbildungsmethoden und Ziele von Prophetenschulen unter den Richtern und Königen

Ev09.056,08] (Wirt:) »0 Herr und Meister, ich habe so manches von der einstmaligen Prophetenschule gehört, die besonders in den Zeiten der Richter sehr gang und gäbe war und sich dann auch noch unter den Königen nahezu bis an unsere Zeiten fort erhielt. Aber ich konnte dennoch nie so recht klar dahinterkommen, worin die eigentlichen Lehr- und Übungselemente dieser Schule bestanden. Wer aber einmal ein Prophet der vollen Wahrheit gemäß geworden ist, durch dessen Mund hatte aber auch unverkennbar der Geist Jehovas geredet, was mehrere der großen Propheten denn auch durch die Tat bewiesen haben.

Ev09.056,09] Worin bestanden denn hernach die Lehr- und Übungselemente einer Prophetenschule?«

Ev09.056,10] Sagte Ich: »Höre, du Mein Freund, was damals nur in allerlei Entsprechungen für diese gegenwärtige Zeit vorbildend geschah, das steht nun in der Erfüllung vor dir! Von gottesfürchtigen Eltern schon von der Geburt an rein und wohl erzogene Kinder, natürlich vor allem Knaben, die auch sicher zuallermeist physisch völlig gesund und kräftig waren, wurden von den im Geiste geweckten Richtern und Priestern in der Weise Aarons in diese Schule aufgenommen, in der sie zuerst des Lesens, Rechnens und Schreibens wohl kundig werden mußten; dann wurden sie in der Schrift wohl unterwiesen, das heißt in den Büchem Mosis, und sodann auch in der Länder- und Völkerkunde der den Menschen bekannten Erde.

Ev09.056,11] Dabei aber wurden sie auch sorglichst angehalten, die Gebote Gottes nicht nur zu erkennen, sondern auch strenge, und das soviel als möglich freiwillig und sich selbst bestimmend, zu beachten. Sie wurden dabei nach ihrem Alter und nach dem Grade ihrer geistigen Entwicklung gar manchen Proben und Prüfungen ausgesetzt, auf daß sie in sich selbst zu der lebendigen Überzeugung kamen, inwieweit sie schon in der Kraft, aller Welt und ihren Reizen zu widerstehen, zugenommen haben.

Ev09.056,12] Vor allem mußten sie vor der Trägheit als der Mutter aller andern Sünden und Übel bewahrt werden, darum sie denn auch zu allerlei ihren Kräften angemessenen körperlichen Arbeiten angehalten wurden.

Ev09.056,13] Waren sie einmal in aller Selbstverleugnung und Selbstbesiegung groß und stark geworden, so wurden sie durch die Wissenschaft der Entsprechungen in ihr Inneres geführt, wodurch sie zum lebendigen Glauben und zu einem unbeugsamen Willen unter der Einung mit dem wohlerkannten und auch schon von Kindheit an stets genau beachteten Willen Gottes gelangten, wodurch sie dann auch schon so manche Zeichen zu bewirken imstande waren, weil ihr eigener Selbstwille mit dem Willen Gottes eins geworden war und der Glaube, als ein wahres, lebendiges Licht aus den Himmeln, in ihren erleuchteten Herzen keinen Zweifel mehr zuließ.

Ev09.056,14] War das alles einmal in der wahren und lebendigen Ordnung, so wurden sie eben durch den lebendigen Glauben und durch den in aller Tat mit dem Willen Gottes geeinten Selbstwillen mit dem Geiste Gottes nach der individuellen Fähigkeit erfüllt, wodurch die innere Sehe erweitert ward und sie dadurch auch zukünftige Dinge und Begebenheiten voraussahen in entsprechenden Bildern, die sie dann für die Nachwelt aufzeichneten.

Ev09.056,15] Wer einmal in diesen Zustand, in welchem er Gesichte bekam, gelangte, der gelangte auch zum innersten, lebendigen Worte und vernahm also die Stimme Jehovas in sich, und das war das Gotteswort, das der Prophet wie aus dem Munde Gottes den Menschen verkündete und eigentlich verkünden mußte, weil er von dem in ihm waltenden Geiste Gottes dazu angetrieben worden ist. Und siehe, also sah die Schule der Propheten aus, und auf die beschriebene Art wurden die Menschen in einer förmlichen und wahren Lebensschule zu Propheten gebildet!«

Prophetenberufungen ohne Schulung

Ev09.057,01] »Aber es wurden fromme und an Gott allzeit fest glaubende und Ihn im Herzen liebende Männer oft auch ohne die vorangehende Schule zu wahren Propheten erweckt. So waren Moses und Aaron selbst große Propheten und sind dazu in keiner Schule gebildet worden; denn ihr Glaube, ihr Gott ergebenes Herz und Gott Selbst waren ihre Schule. Also wurden auch Elias und Jonas, Josua und Samuel zu wahren Propheten ohne vorangehende Schule; denn Gott Selbst war ihr Meister und ihre Schule.

Ev09.057,02] So waren auch die Erzväter zuallermeist Seher und Propheten ohne Schule; denn Gott allein, an den sie ungezweifelt hielten und glaubten, war ihre Schule, in der Er ihnen Seinen Willen offenbarte. Und selbst in diesen Zeiten gab es Seher und Propheten, die nicht in der Schule zu Sehern und Propheten erzogen worden sind; denn Gott sieht allzeit nur auf das Herz der Menschen und nicht auf die Schule, in der ein Mensch zu dieser oder jener Geschicklichkeit gelangt ist.«

Ausbildung der Nachfolger bzw. Propheten/Lehrer in Jesu Sinne

Ev09.057,03] »Siehe da diese, Meine Jünger! Keiner von ihnen hat je eine Prophetenschule gesehen, und dennoch werden von ihnen viele Größeres leisten denn alle alten Seher und Propheten; denn Ich allein bin ihr Meister und ihre Schule, und so wird es in der Folge sein und bleiben bis ans Ende der Zeiten dieser Erde.

Ev09.057,04] Es werden in der Zukunft wohl gar viele Schulen errichtet werden, aus denen wohl eine Unzahl falscher Lehrer und Propheten hervorgehen werden, aber nur sehr wenige der wahren dem Willen Gottes gemäß.«

Verpflichtung zur Tat für Propheten/Seher/Lehrer

Ev09.057,05] »Wahrlich sage Ich dir: In der Folge wird nur der ein Seher und Prophet, der an Mich glauben, Mich über alles, seinen Nächsten wie sich selbst lieben und Meine Lehre tatsächlich befolgen wird! Darum wird aber auch nicht ein jeder, der gläubig zu Mir rufen wird: "Herr, Herr!" in Mein Reich eingehen, sondern nur der, welcher Meinen in Meiner Lehre klar ausgesprochenen Willen tun wird.

Ev09.057,06] Darum seid denn auch ihr nicht nur pur eitle Hörer, sondern sofortige Täter Meines Wortes, so werdet ihr in euch auch das wahre Reich Gottes überkommen! Erwartet aber niemals, als werde das Reich Gottes, als das Reich des inneren Lebens, jemals mit irgend äußeren Zeichen und äußerem Glanzgepränge zu den Menschen kommen, sondern es ist inwendig in euch! Wer es auf die von Mir euch gezeigte Art und Weise sucht in sich und es nicht also findet, der sucht es in aller Welt und in allen Gestirnen vergeblich.

Ev09.057,07] Der Pfad zum wahren und lebendigen Reiche Gottes ist somit ein sehr schmaler und oft mit allerlei Domengestrüpp überwachsener. Demut und vollste Selbstverleugnung ist sein Name. Für den Weltmenschen ist er völlig ungangbar.

Ev09.057,08] Wer aber an Mich glaubt und Meine Gebote hält, dem werden die Dornen auf dem Pfade zum Reiche Gottes nicht die Füße verwunden. Nur ein ernster Anfang ist schwer; wenn der Ernst aber bleibt und nicht durch allerlei Weltrücksichten geschwächt wird, so ist die volle Erreichung des Reiches Gottes in sich etwas ganz Leichtes. Denn solch einem stets vollernstlichen Bestreber nach dem Gottesreiche in sich ist Mein Joch sanft und leicht die ihm zu tragen von Mir aufgelegte Bürde, und Ich werde den ernsten Suchern des wahren Reiches Gottes stets laut in ihren Herzen zurufen: "Kommet alle zu Mir, die ihr mühselig und belastet seid! Ich Selbst komme euch schon mehr denn auf dem halben Wege entgegen und will euch vollauf kräftigen und erquicken!"

Ey09.057,09] Die aber zu Mir nur wohl "Herr, Herr!" rufen, ihre Hauptsorge aber pur weltlichen Dingen zuwenden und nur so nebenbei nach dem trachten werden, was des Reiches Gottes ist, zu denen werde Ich sagen: "Was rufet ihr Weitlinge Mich, und was schreiet ihr? Mein Herz hat euch noch nicht erkannt. Um was ihr euch sorget, das bringe euch auch die von euch gewünschte Hilfe!" Wahrlich sage Ich euch: Solche Menschen werden diesseits schwerlich je das wahre und lebendige Reich Gottes in sich finden und werden ihren Nebenmenschen gegenüber schlechte Lehrer, Seher und Propheten darstellen; und im Jenseits wird es für solche halbtoten Seelen noch ums unvergleichbare schwerer sein, das Reich Gottes in sich zu suchen und zu finden.

Ev09.057,10] Darum arbeite ein jeder, solange der Tag währt; denn es kommt darauf die Nacht, da wird es sich schwer arbeiten lassen!«

Bedingungen für prophetisches Auftreten

Ev08.125,09] »Wer als Mein Jünger der Welt nicht völlig entsagen kann, der wird nicht stark im Gottesreiche werden; denn Gott und der Welt dienen, geht schwer oder auch wohl gar nicht. So aber jemand im Reiche Gottes stark geworden ist, dann erst kann er wahrhaft auch aller Welt nützlichst dienen.

Ev08.125,10] Als in den älteren Zeiten auf den gewissen Bergen noch die wahren Schulen der Propheten bestanden, da mußte der, welcher ein rechter Prophet werden wollte, sich von aller Welt völlig zurückziehen und in sich suchen das lebendige Wort Gottes; hatte er das gefunden, so wurde er auch freigelassen und war so erst fähig, der Welt wahrhaft nützend zu dienen.«

Person und Wert von Propheten

Falsche Vorstellungen von Propheten

Ev01.091,14] »In dem Orte aber, wo der erwähnte und erweckte Prophet lebte und bekannt war, galt er auch sicher am wenigsten und konnte daher auch wenig ausrichten, (vgl. Mt.13,57; Mk.06,04)

Denn nach den Begriffen der Menschen, wie sie allgemein also sind, sollte ein Prophet eigentlich gar nicht auf der Erde wohnen und auch gar keine Menschengestalt haben, auch nichts essen und trinken und keine Kleider tragen, sondern er sollte zum wenigsten wie ein Elias in einem feurigen Wagen in den Lüften herumfahren, vom feurigen Wagen aber für jeden Menschen bloß nur das verkünden, was einer oder der andere eigenliebig gerne hört und was ihm schmeichelt! Das wäre dann ein rechter Prophet, auf den sicher alle Augen und Ohren gerichtet wären, besonders so er dazu noch wunderbarerweise bei seinen Luftfahrten gleich metzenweise Gold- und Silbermünzen unter die Reichen, kleine Scheidemünzen aus Kupfer aber unter die Proletarier schleudern würde und möchte dabei beloben die Großen, Reichen und Mächtigen, aber dafür zu öfteren Malen scharf züchtigen die armen Teufel (Proletarier), besonders so sie es wagten, gegen die Reichen, Großen und Mächtigen zu murren! Freilich würde dann ein solcher Prophet für die Armen eben keine gar zu angenehme Erscheinung sein, und sie würden ihn nicht loben!

Ev01.091,15] Aber so der Prophet ein Mensch ist wie jeder andere, wenn er ißt und trinkt, am Ende sogar eine Wohnstube hat und dabei etwa gar irgend ein weltlich Handwerk betreibt, oh, da ist es schon aus mit seiner Propheterei! Er wird entweder als ein Halbnarr oder als ein Gleisner (Heuchler) deklariert, und in seiner Heimat wird er sicher am wenigsten irgend etwas ausrichten!«

Ev01.005,19] »Einem Laien oder etwa gar einem Sünder darf Sich der Herr Jesus nimmer mitteilen; denn in solchem Falle ist dann die Offenbarung schon verdächtig und wird nicht angenommen gleicherweise, wie auch Ich Selbst von den hohen Juden nicht angenommen ward, weil Ich vor ihren stolzen und ruhmsüchtigen Augen viel zu wenig göttlich nobel aufgetreten bin; aber das tut nichts! Nur das Zeugnis Johannis ist gültig!«

Geringschätzung echter Propheten in der Heimat

Ev02.036,20] »Jeder Prophet macht in der Fremde mehr Geschäfte denn daheim in seinem Hause.«

Ev09.116,27] (Maria:) »Mein Sohn, welch herrliche Lehren hast Du schon den Menschen gegeben in der Fremde, - uns Heimische aber hast Da noch wenig bedacht!«

Ev09.116,28] Sagte Ich: »Maria, war Ich nicht von der Kindheit an bis zu Meinem dreissigsten Jahre unter euch Heimischen? Habe Ich nicht gar oft auch über Mich belehrt und Meine Worte auch mit allerlei Zeichen bestätigt? Bin Ich nicht auch nachher nach Nazareth gekommen, habe gelehrt und Zeichen gewirkt? Was aber haben die blinden Heimischen in und um Nazareth gesagt?

Ev09.116,29] Siehe, ihre Rede war: "Woher kommt denn dem die Weisheit? Ist er ja doch des Zimmermanns Sohn, den wir kennen; wie konnte aus ihm ein Prophet erstehen?"

Ev09.116,30] Und siehe, da die Heimischen also über Mich dachten, urteilten und Mir auch nicht glaubten, so blieb Ich denn auch nicht bei den Heimischen und ging zu den Fremden. Denn Ich sagte es damals und sage es nun abermals: "Ein Prophet gilt nirgends weniger denn in seinem Vaterlande und am wenigsten in dem Orte, der ihm, von den Kinderjahren angefangen, zur Wohnstätte gedient hat."

Ev09.116,31] Die aus den Heimischen aber an Mich geglaubt haben, die sind noch bei Mir und werden auch allenthalben bei Mir verbleiben. Doch in Nazareth werde Ich Selbst nicht mehr lehren und Zeichen wirken; das werden später schon Meine Jünger in Meinem Namen tun.

Ev09.116,32] Für dich aber habe Ich schon gesorgt für die Zeit und für die Ewigkeit. So Ich wieder dahin zurückkehren werde, von wannen Ich gekommen bin, so werde Ich auch für euch alle eine Wohnung bereiten, in der euch ewig kein Kummer und keine eitle Sorge mehr plagen werden; denn wo Ich sein werde, da werdet auch ihr bei Mir sein, so ihr euch von dieser Welt nicht irgend habt fangen lassen.«

Ev09.116,33] Auf diese Meine Worte sagte Maria nichts mehr, sondern behielt sie in ihrem Herzen.

Jesu Auseinandersetzung mit Nazarenern

Ev02.023,05] "Ich aber sah wohl, daß mit diesem Volke nichts zu machen war, da es keinen Glauben und kein Vertrauen hatte, und sagte daher auch ganz kurz, aber so laut, daß es alle wohl vernehmen konnten: »Warum ärgert ihr euch denn? Habt ihr nie gehört, daß man schon von alters her gesagt hat: "Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinen Vaterlande und in seinem Hause!" Wenn aber also, wie es noch allzeit die alte Erfahrung gelehrt hat, was ärgert ihr euch denn? Ihr wollt klug sein, und Ich sage es euch, daß ihr blind, taub und voll Blödsinnes seid! So Ich Der bin, der Ich bin, und Meine Worte und Meine Taten dafür zeugen, warum glaubet ihr denn nicht? Muß denn ein Prophet allzeit weither sein, damit er Glauben finde? Muß denn sein Geburtsort unbekannt und seine Zunge eine fremde sein?

Ev02.023,06] Wenn Ich aus Persien oder gar aus Indien gekommen wäre und täte die Zeichen, die Ich nun tue, und wie sie vor Mir keiner je getan hat, so würdet ihr auf euren Angesichtern vor Mir liegen und schreien: "Gott hat uns heimgesucht, und wir sind voll Sünden und Gebrechen! Wer wird uns verbergen und schützen vor Seinem Zorn?" Weil Ich aber der euch bekannte Josephssohn bin, so fraget ihr: "Woher kommt ihm solches?" 0 ihr blinden Toren! Ist hier dieser Boden nicht ebensogut Gottes Erde wie in Persien und Indien? Scheint hier nicht dieselbe Sonne, und werden hier nicht, so gut wie in Persien und Indien, durch Gottes gleichfort waltende Kraft und Macht allerart Früchte zum Wachstum und zur Reife gefördert? Ist der Mond und sind die Sterne samt der Sonne und dieser Erde hier denn weniger göttlich als in den besagten Ländern?

Ev02.023,07] So aber ohne allen Zweifel hier doch alles ebensogut göttlich und Gottes ist wie in andern fernen Landen, warum sollte es dann der Mensch nicht sein? Wenn Ich aber vor euren Augen nun Taten verrichte, die keinem Perser und Indier je möglich waren, wie sollte Ich dann nicht wenigstens ebensogut wie ein dummer Perser oder Indier Mir eure Achtung und euren Glauben erwerben können? Wahrlich, ginge Ich heute zu den Griechen und Römern hin, sie würden Mir Tempel und Altäre errichten!

Ev02.023,08] Ihr aber hingegen, da Ich in eurer Mitte aufgewachsen hin und ihr Mich von Kind auf kennet, fragt ganz ärgerlich erstaunt: "Woher kommt denn auf einmal diesem Zimmermanne das alles, den wir stets als einen wahrhaftigen Tölpel gekannt haben?" 0 wartet nur, der Tölpel hat aufgehört, ein Tölpel zu sein, und hat euch viel Gutes getan - früher als Tölpel und nun als Meister und Heiland noch mehr; aber fürderhin wird Er es bleibenlassen!«

Ev02.023,09] Auf diese Worte ärgerten sich die Nazaräer noch mehr und verließen die Schule.

Propheten als normale Menschen mit Schwächen

Ev02.109,06] »... Jene Menschen, durch deren Mund der Geist Gottes zu den Menschen der Erde geredet hat, und durch deren Willen gar oft und gar viele Wunder geschehen sind, waren keine Götter, sondern Propheten, an und für sich gleich so gut Menschen wie du, und sind auch gestorben dem Fleische nach, - aber freilich der Seele und dem Geiste nach nicht.«

Ev02.108,01] »Ein Prophet ist gerade solch ein ganz einfacher, natürlicher Mensch mit allerlei Schwächen behaftet wie du; aber da er ein verständiges Herz hat, in dem weder Zorn noch Rache, noch Mißgunst, noch Stolz, noch Ehebruch und allerartige Hurerei feste Wurzeln schlagen können, so reinigt der göttliche Geist dessen Herz von den mannigfachen Schlacken der Welt; und wenn das alleinige Herz also gereinigt ist, so gießt der göttliche Geist ein Licht aus den Himmeln in solch ein Herz

Ev10.240,03] »Daß Moses bei seinem Volke gewisse Fehler begangen hat, so wie auch sein Bruder Aaron, das weiß Ich sehr wohl; daher kamen auch beide nicht ins Gelobte Land. Aaron kam bis an den Berg Hor, durfte das Gelobte Land sehen, dann sich auf den Berg niederlegen und sterben. Moses kam auf den Berg Nebo, sah auch das Gelobte Land und mußte darauf sterben. Du, Mein lieber Freund, kennst beide Berge, weil sie in deiner Nähe sind!

Ev10.240,04] Moses hatte, wie gesagt, mit vieler Weisheit besonders den Stamm Levi, der beständig um ihn war, bereichert; die andern Stämme aber ließ er mehr in der Roheit und beherrschte das Volk mitunter sogar tyrannisch, ohne daß ihm dazu die Gottheit gerade Gebote gegeben hätte, und dafür hat er denn auch von der Gottheit eben nicht gar zu selten Zurechtweisungen bekommen.

Ev10.240,05] Es war aber dasselbe auch mit allen andern Propheten der Fall; denn nicht einer von ihnen hatte eine so rechte Freude an seinem Berufe ...«

Wert von Propheten vor Gott im Vergleich zu anderen Menschen

Ev02.108,04] »Ein solcher Prophet gilt um kein Haar mehr vor Gott als jeder andere Mensch, dem diese Gabe ganz mangelt; denn der Prophet muß dann aus seinem höchst eigenen Willen ebenfalls das tun, was der Geist Gottes durch sein Herz und durch seinen Mund zu den Menschen geredet hat, sonst kommt über ihn so gut ein Gericht wie über jeden, der den Willen Gottes vernimmt, aber nicht danach tut, - und es ist da ein Prophet schlimmer daran denn ein anderer Mensch. So ein anderer in der Schwäche und Nacht seiner Seele es schwer glaubt, was der Prophet zu ihm spricht, so wird er ein minderes Gericht zu bestehen haben, dieweil er nicht glauben mochte, was der Prophet zu ihm geredet hat; aber für den Propheten selbst gibt es keine Entschuldigung, sowie auch für den nicht, der da geglaubt hat und dennoch aus Liebe zur Welt und deren Schätzen nicht tat, was ihm vom Propheten zu tun geboten ward.«

Ev06.177,09] »Aus dem aber geht hervor, daß eure Seelen kräftiger sind denn die Seelen der eigentlichen Kinder dieser Welt. Solche Menschen aber, wie ihr nun seid, wird es auf dieser Erde immer geben, und Ich werde sie erwecken und auch ihnen, so wie euch, geben das innere Wort des Geistes aus Mir, und sie werden die eigentlichen Kinder dieser Erde belehren, wodurch ihr Wille völlig frei gehalten wird. Aber die Lehrer dürfen sich darum nicht einbilden, daß sie eben als Lehrer und Weise bei Mir höher stehen denn die Kinder dieser Erde; denn bei Mir wird es stets heißen und gelten: Lasset diese Kleinen zu Mir kommen und wehret es ihnen nicht! Denn wer da nicht wird wie diese Kindlein, der wird nicht eingehen in Mein Reich; denn ihnen gehört es, und ihretwegen ist es gemacht. Wer aber da ein weiser ist und darum ein Lehrer und dabei von ganzem Herzen demütig und sanftmütig, der wird dereinst auch dort sein, wo Ich sein werde ein rechter Vater unter Meinen Kindern von Ewigkeit zu Ewigkeit!«

Ev06.177,04] »Moses war gewiß der Träger einer gar großen Offenbarung; aber es waren unter ihm viele, die an der Offenbarung nur mittelbar teil hatten und am Ende dennoch um vieles fester im Glauben waren als Moses selbst, der bei sich selbst nicht der Verheißung traute, daß Ich den Israeliten das Gelobte Land, wo Milch und Honig fließt, geben werde. Weil aber Moses solcher Verheißung nicht völlig traute, so durfte er das Gelobte Land wohl von einem hohen Berge aus sehen, aber selbst nicht in dasselbe kommen.

Ev06.177,05] Das beweist aber mehr als hinreichend, daß kein Träger irgendeiner Offenbarung für sich je gebunden war und von nun an noch weniger je gebunden sein wird, sondern für sich stets vollkommen frei bleibt im Glauben und im Handeln, aus dem allein er auch selig wird; denn darum, daß jemand der Träger einer Offenbarung ist, wird er nicht selig, sondern nur, so er der Offenbarung selbst traut und danach lebt

Wie Propheten behandelt werden sollen

Ev03.003,14] (Raphael:) »Sendet oder erweckt Gott irgendwo einen Propheten, so sollen sich alle um ihn her drängen und von ihm vernehmen zu ihrem höchsten Wohle das heilige Wort Gottes; denn Gott erweckt dergleichen Männer nur von hundert zu hundert Jahren einmal in großer Tiefe der rechten Weisheit der Himmel.«

Prophetenwert bei Gott gilt der Tätigkeit

Ev02.108,07] »Wehe aber denen, die einen Propheten verlassen der Welt wegen oder ihn gar verdächtigen hie und da und in einem und dem andern! Und noch mehr Wehe den Verfolgern eines Propheten; denn diese werden schwerlich ewig je zur Anschauung Gottes gelangen! Wer aber an einen Propheten die Hand legt, soll mit dem ewigen Feuer in der untersten Hölle bestraft werden! Denn eines Propheten Herz ist Gottes, und sein Mund ist Gottes, und so seine Hände, Füße, Augen und Ohren! Wo ein Prophet ist, da ist auch Gott; darum sollt ihr seine Wohnstätte mit tiefer Ehrfurcht betreten, denn der Ort, da er steht, ist heilig. Das soll beachtet sein im Herzen, zwar nicht des Propheten willen, der ein Mensch ist, sondern um Gottes willen, der im Herzen des Propheten redet und zeugt.«

Seelisch-geistige Voraussetzungen für Prophetenaufgabe

Ev06.177,09] »Aus dem aber geht hervor, daß eure Seelen kräftiger sind denn die Seelen der eigentlichen Kinder dieser Welt. Solche Menschen aber, wie ihr nun seid, wird es auf dieser Erde immer geben, und Ich werde sie erwecken und auch ihnen, so wie euch, geben das innere Wort des Geistes aus Mir, und sie werden die eigentlichen Kinder dieser Erde belehren, wodurch ihr Wille völlig frei gehalten wird ...«

Ev07.062,07] »... Die vollste und selbständigste Freiheit des Willens im Menschen ist der große Plan Gottes im Menschen. Der Mensch kann wohl ganz unschädlichermaßen von Gott belehrt werden, was er zu tun hat, um in sich des Lebens Vollendung zu erlangen; aber von Gott wie auch von einem andern Geiste darf er dazu nie mit einer Macht genötigt werden. Denn wird er das, so ist er gerichtet und somit für sich völlig tot und besteht als ein freies und selbständiges Wesen gar nicht mehr.

Ev07.062,08] Und siehe nun, aus eben diesem Grunde werden von Mir aus gewisse von dir gewünschte Anschauungen und Erfahrungen im Reiche der reinen Geister so selten wie möglich zugelassen, und so solche schon dann und wann für einzelne Menschen, die dazu gleich den Propheten ausersehen sind, zugelassen werden, so müssen eben nur diese ausersehenen Menschen, die von oben her sind und schon auf einer anderen Welt die Leibeslebensprobe durchgemacht haben - solche Anschauungen und Erfahrungen über das Jenseits machen, weil ihnen solches nimmer schaden kann, aber auch den Nebenmenschen darum nicht, weil diese den Propheten nur glauben können, so sie wollen. Wollen sie aber nicht - was leider am allerhäufigsten der Fall ist -, so bleiben sie dennoch völlig frei in ihrem Denken und in der Selbstbestimmung ihres Handelns, und das frommt ihnen offenbar noch immer mehr als irgendeine äußere oder gar innere Nötigung zu einem Glauben.

Ev07.062,09] Der Mensch wird zwar nur durch Gott und in Gott selig, aber nur insoweit, als er durch sein eigenes Wollen den Willen Gottes zu dem seinigen gemacht hat und in seinem Selbstbewußtsein gewisserart eins mit Gott geworden ist. Wenn aber Gott dem Menschen seinen freien Willen hinwegnähme und dafür durch Seine Allmacht Seinen eigenen Willen in des Menschen Herz setzte, so wäre der Mensch, wie schon gesagt, so gut wie für und in sich völlig tot, da nur der aufgedrungene allmächtige Wille Gottes den Menschen belebte... Gott aber hat den Menschen erschaffen und hat ihn belebt und also eingerichtet, daß er sich nach und auch selbst entfalten kann und muß, und das ist so weise, daß der Mensch sich mit aller seiner Vernunft und allem seinem Verstände nichts noch Weiseres vorstellen kann. -... «

Geistige außerweltliche Herkunft von Propheten

Ev06.176,07] »Alle die Propheten aber sind, so wie nun ihr, der Seele nach nicht von dieser Erde, sondern sie sind von oben her gedungene Arbeiter und haben zuvor mit Mir einen festen Kontrakt abgeschlossen wegen der Erreichung der Kindschaft Gottes, die nur auf dieser Erde möglich ist.«

Ev06.177,06] »... Kein Träger irgendeiner wahren Offenbarung (ist) gerichtet. Denn erstens ist ein solcher Mensch stets von oben her, und es kann ihm schon darum keine Offenbarung einen besonderen Zwang antun, weil seine Seele schon eine Fleischlebensvorprobe auf einer andern Erde durchgemacht hat und daher auch sicher um vieles gediegener und kompakter ist als eine sich erst zusammengeklaubt habende Seele dieser Erde; und zweitens werden einer solchen Prophetenseele auch größere Glaubensproben auferlegt als einer diesirdischen, oft nur zu leichtgläubigen Seele. Eine diesirdische Seele hat am Worte genug und bedarf eines Zeichens kaum. Aber Seelen, die von oben her sind, brauchen mehr; denn sie sind schwergläubig und bedürfen also auch stärkerer und größerer Beweise, bis sie voll Glauben und aus demselben voll Tat werden.«

Grundsätzliches über Auslegung prophetischer Worte

Innerlich gehörte Weissagung oder Prophetie entspricht Gottes direkter Rede

Ev02.108,01] »Ein Prophet ist gerade solch ein ganz einfacher, natürlicher Mensch mit allerlei Schwächen behaftet wie du; aber da er ein verständiges Herz hat, in dem weder Zorn noch Rache, noch Mißgunst, noch Stolz, noch Ehebruch und allerartige Hurerei feste Wurzeln schlagen können, so reinigt der göttliche Geist dessen Herz von den mannigfachen Schlacken der Welt; und wenn das alleinige Herz also gereinigt ist, so gießt der göttliche Geist ein Licht aus den Himmeln in solch ein Herz.

Ev02.108,02] Da der Prophet es leicht erkennt, daß dies ein Licht aus den Himmeln ist, das sich allzeit in klar vernehmbaren Worten ausspricht, so darf der sohin fertige Prophet dann nur mit der Stimme seines Mundes laut nachsprechen, was er in seinem Herzen klar und deutlich vernimmt, und er prophezeit dann schon im vollendet prophetischen Maße!

Ev02.108,03] Wenn es nun notwendig ist, so wird des Propheten Wille von Gott aus angetrieben, das zu reden zu dem Volke, und desgleichen zu tun vor demselben, was er in seinem Herzen vernimmt, - und solches heißt dann eine vollwahre Prophezeiung oder Weissagung und ist ebensogut reines Gotteswort, als hätte Gott Selbst unmittelbar aus Seinem Munde zu den Menschen geredet

Spracheigentümlichkeiten von Propheten

Propheten sprechen in der Ich-Form

KJug.153,10] »Zudem hat es bei uns noch allzeit große und kleine Propheten gegeben, und wenn sie redeten, so redeten sie aus Gott, und Gott richtete und redete aus ihnen stets in der ersten Person.

KJug.153,11] Also spricht einmal der Herr durch Jesajas: "Denn Ich bin der Herr dein Gott, der das Meer bewegt, daß seine Wellen wüten. Mein Name heißt: Herr Zebaoth.

KJug.153,12] Ich lege Mein Wort in deinen Mund und bedecke dich unter dem Schatten Meiner Hände, auf daß Ich den Himmel pflanze und die Erde gründe und zu Zion spreche: Du bist Mein Volk!" (vgl. Jes.51,15-16)

KJug.153,13] Und siehe, wenn der Prophet auch also redete in der ersten Person, als wäre er selbst der Herr, so ist er aber dennoch nicht der Herr, sondern des Herrn Geist redet nur also durch des Propheten Mund!«

Bildhaftigkeit der Worte

Ev01.040,10] »Du bist doch ein Oberpriester und bist blinder denn ein Maulwurf unter der Erde; was läßt sich von den anderen denken und erwarten?! Ich gab euch hier Bilder, und ihr verschlinget bloß nur ihre Materie, die euch zu ersticken droht; aber von dem Geiste, den Ich in diese Bilder gelegt habe, scheinet ihr keine Ahnung zu haben.«

Grund und Zweck der Verhüllung von Prophetenworten

Inhaltsverhüllung als Schutz gegen Mißbrauch und Verfälschung

RB12.204,09] »... Was aber bleibt in der Welt beständig? Ich sage euch, nicht einmal das Wort Gottes! Denn auch dieses wird von der Lüge der Welt durchtrübt und dann in allerlei Dummes, Falsches und Böses verkehrt. Darum ist es den Menschen verhüllt gegeben, auf daß es in seinem Heiligsten nicht verunreinigt werden kann ...>

Ev05.225,02] "Nur die Schrift der Juden enthält allein die volle Wahrheit, allein nicht enthüllt, sondern in entsprechenden Bildern verhüllt, und zwar aus dem wohlweisen Grunde, damit die Heiligkeit der darin enthaltenen Wahrheit von den eigentlichen, schmutzigen Kindern dieser Erde nicht verunreinigt und entheiligt werde.

Ev05.225,03] Denn es wohnen auf dieser Erde oder Welt zweierlei Art Menschen. Die eigentlichen und meisten sind nach der geordneten Stufenfolge des geschöpflichen Emporklimmens der Seele und dem Leibe nach pur von dieser Erde, und man kann sie "Kinder der Welt" nennen.

Ev05.225,04] Ein viel geringerer Teil der Menschen dieser Erde aber ist nur dem Leibe nach von eben dieser Erde, der Seele nach aber entweder aus den verschiedenen Sternenwelten oder mitunter sogar als reinste Engelsgeister aus den reinen Geisterhimmeln. Das sind jedoch bisher die seltensten.

Ev05.225,05] Diese zweite und viel edlere Art der Menschen dieser Erde kann man "Gotteskinder" nennen, und diesen allein ist es auch vorbehalten, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu fassen, zu verstehen und nach Bedarf und nach Fähigkeit der Auffassung solche den Kindern der Welt zu lehren und ihnen zu zeigen den Weg, auf dem auch sie zu Kindern Gottes und zu Bürgern Seines Reiches werden können.

Ev05.225,06] Nun, diese eigentlichen Weltmenschen, als erst aus dem Schlamme dieser Erde entwachsen, sind natürlich noch sehr sinnlicher Art, da ihre Seelen noch nie eine irgendwie menschliche Vorschule eines freien, sich selbst bestimmenden Lebens durchgemacht haben. Sie können daher anfänglich auch nur durch pur sinnliche Bilder zu der Erkenntnis eines allerhöchsten und ewigen Gottesgeistes hingeleitet werden.

Ev05.225,07] Und sehet, der meisten Menschen dieser Erde wegen sind auch die Offenbarungen über die Reiche der Geister in lauter gewisserart sinnliche Bilder eingehüllt, die nur von den Kindern Gottes von Zeit zu Zeit mehr und mehr, nach der Fassungsfähigkeit eben der Weltkinder, denselben enthüllt werden können, - aber nie zuviel auf einmal, sondern gerade nur so viel, als selbige zu vertragen und in ihrem seelischen Magen zu verdauen vermögen. Aus dem Gesagten aber könnet ihr nun schon so manchen Schluß fassen.«

Ev05.272,10] »Wer aber in der Schrift nur die puren Materiebilder schon für alles hält, der beweist, daß er selbst noch pur Materie ist, die gerichtet ist und sein muß, und daß er ihr Gericht in seinem Bewußtsein und in seinem Gefühle zeit seines diesirdischen Lebens fortbehält und in der steten Furcht und Angst schwebt, auch mit seiner Seele nach dem Abfalle des Leibes in jenen rein materiellen Zustand zu geraten, in welchem die Schrift bildlich den Zustand der Materie darstellt und beschreibt.

Ev05.272,11] Ich aber sage es dir und euch allen, daß jenseits sich alles anders verhält, als wie es in den Bildern der Schrift dargetan ist.

Ev05.272,12] Die Worte der Schrift sind gleich der Schale eines Eies, innerhalb welcher sich auch ein Dreifaches birgt, nämlich das Weiße und das Gelbe und in der Mitte des Gelben erst das rötliche Lebensknäulchen, welches den Lebenskeim birgt.

Ev05.272,13] Diese Umhülsung aber muß in der materiellen Welt überall da sein, wo nur immer etwas ist, auf daß das Innerste, Göttliche nirgends, nie und von niemandem je kann verunreinigt werden. Weil aber überall in allem Naturmäßigen Geistiges, Himmlisches und Göttliches steckt, was doch offenbar die Allgegenwart des göttlichen Willens beweist, so besteht auch Entsprechung zwischen allem, was in der Welt, im Geisterreiche, im Himmel und endlich gar in Gott Selbst sich vorfindet.«

Ev01.001,02] »Ein Hauptgrund des Unverständnisses solcher Texte liegt freilich wohl leider in der sehr mangelhaften und unrichtigen Übersetzung der Schrift aus der Urzunge in die Zungen der gegenwärtigen Zeit; allein es ist gut also. Denn wäre der Geist solcher Texte nicht so wohl verborgen, als er es ist, so wäre das Heiligste darin schon lange allertiefst entheiligt worden, was da von größtem Übel wäre für die gesamte Erde; so aber hat man nur an der Rinde genagt und konnte zum lebendigen Heiligtume nicht gelangen.«

Ev01.024,18] »Der Grund aber, warum es (das ausführliche Zeugnis des Johannes über Jesus, Hg.) im Evangelium nicht so vollständig gegeben ist, bleibt stets der gleiche: weil fürs erste damals also die notwendige Art zu schreiben war, dernach nur die Hauptpunkte aufgezeichnet wurden, alles andere aber, was ein geweckter Geist ohnehin von selbst leicht finden kann, weggelassen ward; fürs zweite aber, daß das lebendig Heilige im Worte nicht verunreinigt und entheiligt werden möchte. Und es ist demnach ein jeder solcher Vers ein tüchtig festbeschaltes Samenkorn, in dem der Keim zu einem endlosen Leben und seiner nie ermeßbaren Weisheitsfülle verborgen ruht.«

Ev01.216,11] (Johannes:) »Aber Herr, Du meine reinste Liebe! Es wäre schon wohl alles recht; aber so mit der Zeit einst die Welt gar lückenhafte Urdokumente von Deinem Hiersein und Wirken auf dieser Welt überkommt, so wird sie am Ende ja notwendig in alle Zweifel über Dich, Dein Sein und Wirken übergehen und solche Bruchstücke für Werke priesterlichen Eigennutzes ansehen!«

Ev01.216,12] Sage Ich: »Das ist aber eben das, was Ich für die eigentliche Welt, die ein Haus des Satans ist, haben will; denn ob ihr einer Sau Maiskörner oder die edelsten Perlen vorwerfet, so wird sie den Perlen dennoch gerade das tun, was sie tut den Maiskörnern (vgl. Mt.07,06).

Ev01.216,13] Es ist daher besser, die Sache wird der Welt in aller Verhülltheit gegeben, und sie kann sich dann bloß mit der Hülle zerbalgen, innerhalb deren aber dennoch der Lebenskern unversehrt bleibt.

Ev01.216,14] Wenn es aber einst vonnöten sein wird, so werde Ich schon von neuem Menschen erwecken und werde ihnen kundgeben alles, was hier geschehen ist, und was die Welt zu erwarten hat um ihrer unverbesserlichen Bosheit willen.«

Anregung zum Denken, Erforschen und Aktivität

Ev06.053,01] (Wirt:) »... Ich will nicht reden von all den Propheten und von dem Hohenliede Salomos, - was alles ich bis jetzt noch sehr wenig oder auch gar nicht verstanden habe; aber das habe ich beim Durchlesen solcher Weisen der Vorzeit wohl oft gedacht, daß sie eben durch ihre mystische Sprache den Menschen sehr im Denken üben und ihn dadurch zu einem stets tieferen In-sich-Gehen ordentlich zwingen, und das finde ich für sehr gut. Ist man dann so recht tief in sich gedrungen, so kommt dann ein Lichtlein ums andere, und man kommt dann über so manches ins klare, was einem früher ein unentwirrbares Rätsel schien...«

Verhüllte Offenbarungen sollen unnötiges Gericht verhindern

Ev01.113,10] »Was Matthäus schreibt, das kommt nur dieser Erde besonders zugute; was aber du (Johannes) schreibst, das gilt für die ganze ewige Unendlichkeit! Denn in allem, was du schreibst, liegt verhüllt das rein götüiche Walten von Ewigkeit zu Ewigkeit durch alle schon bestehenden Schöpfungen und durch jene auch, die in künftigen Ewigkeiten an die Stelle der nun bestehenden treten werden! Und würdest du das auch in viele tausend Bücher schreiben, was Ich dir und euch allen darüber noch kundgeben werde, so würde solche Bücher die Welt nimmer begreifen können, und es würden solche Bücher der Welt daher auch nichts nützen, (vgl. Joh.21,25)

Ev01.113,11] Wer aber nach der überkommenen Lehre lebt und glaubt an den Sohn, der wird ohnehin wiedergeboren im Geiste, und der Geist wird ihn leiten in alle Tiefen der ewigen Wahrheit.

Ev01.113,12] Nun weißt du den Grund, warum Ich dich nicht alles schreiben lasse; daher frage Mich künftig darum nicht weiter mehr! Denn zu klar darf es der Welt nie gemacht werden, auf daß sie nicht in ein noch größeres Gericht verfalle, als sie sich ohnehin schon befindet im alten notwendigen Gerichte.

Ev01.113,13] Ich will Meine Lehre aber also stellen, daß durchs bloße Lesen oder Hören des Evangeliums niemand auf den Grund der lebendigen Wahrheit gelangen soll, sondern allein nur durchs Handeln nach Meiner Lehre; die Handlung erst wird jedem zu einer Leuchte werden!« (vgl. Joh.07,17)

Interpretationsprobleme wecken Geist und Selbsterkenntnis

Ev06.101,09] »... Wären jene Bücher der inneren Geistesweisheit also geschrieben, daß sie für jeden natürlichen Weltverstand schon auf den ersten Blick durch und durch verständlich wären, so würde sie der Mensch dann bald zur Seite legen und nicht einmal mehr ansehen. Welchen Nutzen hätte er dann davon?!

Ev06.101,10] So aber enthalten sie durchgreifend Geistiges von der einfachsten Kreatur bis in das tiefst Himmlisch-Göttliche und können daher von keinem natürlichen Weltverstande je völlig begriffen werden, sondern allein von dem reinen, vollkommen jenseitigen Geiste des Menschen.

Ev06.101,11] Eben das Nichtverstehen solcher Schriften ist ein Wecker des Geistes im Menschen und zeigt ihm, was und wie vieles ihm von der eigentlichen Lebensvollendung abgeht. Er wird daher solche Schriften öfter zur Hand nehmen und darüber Betrachtungen anstellen, wobei ihm von Zeit zu Zeit doch eines und das andere etwas klarer wird. Wenn er also durch seine Mühe und durch seinen Eifer hinter ein Lichtlein des Geistes gekommen ist, so wird er dann schon emsiger und emsiger im Forschen nach den inneren, geistigen Wahrheiten und wird sogestaltig zu stets mehr und mehr Licht und auch zu einer innigeren Verbindung mit seinem inneren, jenseitigen Geiste gelangen und wird dann auch seinen Nebenmenschen ein helleres Licht zu geben imstande sein, das ihnen sehr wohltun wird.

Ev06.101,12] Das aber würde nie geschehen, so diese Schriften in einer bloß rein naturmäßigen Art gegeben wären; und wären sie also gegeben, so könnte kein Geistiges und Himmlisch-Göttliches in ihren Worten zugrunde gelegt sein, wie Ich euch solches schon zu öfteren Malen ganz klar gezeigt habe.«

Vorhersagenvoraussetzungen; Möglichkeit der Änderung des Angekündigten; Warnung vor prophetischer Eigenmächtigkeit

"Wenn-dann"-Vorhersagebedingungen als Propheten-Unterscheidungskennzeichen

Erde.071,01] Es könnte hier wieder jemand fragen und sagen: »Also kann man einem Wiedergeborenen doch allezeit den vollsten Glauben schenken, so er zukünftige Dinge voraussagt!? Oder soll man auch solche Voraussage in einen kleinen Zweifel ziehen? Darauf sage Ich: Wenn der Wiedergeborene spricht: "Das tuet", so tuet es. Wenn er aber spricht: "Dies oder jenes wird geschehen!" und hat kein "Wenn" dazu gesetzt, so glaubt es ihm nicht; denn da ist er schon kein rechter Wiedergeborener. Denn alles, was da geschieht und geschehen soll, geschieht bedingungsweise, daher auch hinsichtlich des Geschehens nirgends eine feste, unabänderliche Voraussage geschehen kann; würde nämlich etwas bestimmt vorausgesagt werden, was da geschehen müßte, da wäre die Welt im tiefsten Gerichte, und alle Freiheit wäre verloren. Dies weiß ein echter Wiedergeborener sehr wohl und müßte daher wider seine reinste Erkenntnis prophezeien, also offenbar lügen, so er etwas bestimmt voraussagen möchte, was da geschehen wird.

Erde.071,02] Ich Selbst war doch sicher der erste Prophet in der Welt; wer aber kann Mir nachweisen, daß Ich, außer Meiner Auferstehung, etwas ganz bestimmt vorausgesagt habe? Ich sagte wohl, daß Ich sterben und am dritten Tage wieder auferstehen werde; aber Zeit und Stunde weder des Sterbens noch des Auferstehens ist niemandem vorhergesagt worden.

Erde.071,03] So habe Ich auch Meine Wiederdarniederkunft vorhergesagt, aber - wohlgemerkt - mit dem Beisatze: "Zeit und Stunde ist niemandem bekannt außer nur Mir allein und dem auch, dem Ich es offenbaren will!" Ich habe es aber auch schon geoffenbart, aber nicht bezüglich auf Zeit und Stunde, sondern nur bezüglich der 2^eichen, an denen man Meine Wiederkunft erkennen sollte, (vgl. Mt.24,36)

Erde.071,04] Also haben auch alle Propheten geweissagt; aber alles, was sie geweissagt haben, war bedingungsweise, damit durch eine solche Weissagung ja niemand gerichtet werden sollte, sondern die Freiheit habe, das Angebotene zu tun, um dem angedrohten Gerichte zu entgehen, oder das Angebotene zu unterlassen, um gerichtet zu werden.

Erde.071,05] Jeremias prophezeite jahrelang und harrte selbst, manchmal bitter klagend, auf den Erfolg der Prophezeiung; denn was er auf morgen prophezeite, geschah erst nach Jahren; ja bei 23 Jahre mußte er warten, bis seine Prophezeiung hinsichtlich der 70jährigen babylonischen Gefangenschaft an dem jüdischen Volke in volle Erfüllung ging!«

Bedingungen zur Aufhebung oder Milderung von Strafgerichten

Erde.071,06] »Jonas harrte gar vergeblich auf den Untergang von Ninive, so daß er am Ende ganz ärgerlich Mir Meiner Güte wegen Vorwürfe machte. Die Ursache alles dessen aber liegt, wie schon vorhin einmal bemerkt wurde, lediglich in dem Benehmen der Menschen; denn so ihnen ein Gericht angedroht wird, sie aber sich ändern - wenn auch nicht alle, so doch wenigstens einige -, so wird das Gericht aufgehoben.

Erde.071,07] Wenn unter hunderttausend Menschen nur zehn gerecht werden, so will Ich dieser zehn wegen auch die hunderttausend mit dem Gerichte verschonen. Und wenn unter einer Million hundert Gerechte sind, so will Ich ihretwegen eine ganze Million mit dem angedrohten Gerichte verschonen.

Erde.071,08] Wenn natürlich die Zahl der Gerechten dabei noch höher steht, so wird das Gericht um desto sicherer aufgehoben, und statt eines allgemeinen Gerichtes wird nur ein

spezielles die Hartnäckigsten treffen. Wenn aber weniger Gerechte da sind, dann freilich wird nach einigen noch nachträglichen Ermahnungen das angedrohte Gericht nicht aufgehalten werden.«

Wie Jesus falsche Propheten behandeln wird; Warnung vor prophetischer Eigenmächtigkeit

Erde.071,09] »Nach diesem wohl auseinandergesetzten Sinne kann und darf dann auch nur einzig und allein ein Wiedergeborener zukünftige Ereignisse vorhersagen. Haben die Prophezeiungen nicht dieses Gesicht, so sind sie falsch, und der Prophet war weder ein Wiedergeborener noch ein Berufener, sondern er tat es aus seiner eigenen Macht, wofür er auch seinen Lohn finden wird. Und wenn er auch dereinst zu Mir sagen wird - wie es dergleichen jetzt gar überaus viele gibt -: "Herr, das habe ich ja alles in Deinem Namen und alles zu Deiner größeren Ehre getan!", so werde Ich ihm aber dennoch entgegnen: "Hinweg mit dir; denn Ich habe dich nie gekannt!" (vgl. Mt.07,21-23), d.h. als Propheten und als solchen, den Ich berufen hätte, in Meinem Namen zu weissagen; denn ein Prophet, der ums Geld prophezeit, ist gleich wie einer, der Gott ums Geld dient und Ihn ums Geld anbetet. Solche haben ihren Lohn schon genommen. Daher habe Ich mit ihnen nichts Weiteres mehr zu tun; denn sie waren allezeit falsche Propheten, nur Augendiener und Diener des Mammons und des Beelzebub.

Erde.071,10] Ihr sehet aber, daß aus dem klar hervorgeht, daß sich jedermann mit dem Prophezeien wohl gar sehr in acht nehmen sollte, der Wiedergeborene und der Berufene so gut wie der Nichtwiedergeborene und Nichtberufene, denn der Prophezeiung wegen lasse Ich wohl niemanden die Wiedergeburt erreichen, sondern allein des ewigen Lebens wegen.

Erde.071,11] So Ich aber jemanden berufe zu prophezeien, der sei ja nicht so keck und setze eigenmächtig etwas hinzu oder nehme eigenmächtig etwas hinweg; denn so er das täte, so würde es ihm einst gar übel bekommen! Daher ist es durchaus kein leichtes Geschäft, ein Prophet zu sein, und ein gar sehr nutzloser und schädlicher Mensch ist derjenige, der aus eigener Macht prophezeit oder sich wohl gar dabei ein göttliches Richteramt anmaßt.

Erde.071,12] Wer das tut, der ist ein eitler Täter des Übels und wird in eben dasselbe Gericht kommen, in welchem er seine Brüder gerichtet hat. Wer da verdammt, der wird verdammt werden, und wer da verflucht, der wird verflucht werden. Wer mit der Hölle richtet, der wird sein Gericht in der Hölle finden. Wer mit dem Tode richtet, der wird den Tod finden; wer mit dem Schwerte, der wird mit dem Schwerte gerichtet, und wer mit der Finsternis richtet, der wird in die äußerste Finsternis hinausgestoßen werden, da wird sein Heulen und Zähneknirschen; - wer aber nicht gerichtet sein will, der richte auch nicht.«

Interpretationshinweise für Prophetenworte

Bedeutung der Kenntnis der Entsprechungslehre

Ev09.093,01] (Schriftgelehrter:) »Ja, Herr und Meister, das haben wir nun alle wohl so ganz verstanden, daß wir es nun einsehen, daß Josua mit seinem großartigsten Ausruf unmöglich einen andern Sinn hat verbinden können; aber warum verstanden wir das denn ehedem nicht?«

Ev09.093,02] Sagte Ich: »Weil von euch schon vor der babylonischen Gefangenschaft die alte innere Entsprechungswissenschaft gänzlich gewichen ist; denn diese Wissenschaft

ist nur jenen Menschen zugänglich und eigen, die im wahren Glauben und Vertrauen an den einen, wahren Gott niemals wankend und schwach geworden sind, Ihn allzeit als den Vater über alles liebten und ihre Nächsten wie sich selbst.

Ev09.093,03] Denn die besagte Wissenschaft ist ja die innere Schrift und Sprache der Seele und des Geistes in der Seele. Wer diese Sprache verloren hat, der versteht die Schrift unmöglich, und ihre Sprache kommt ihm in seinem toten Welllichte wie eine Torheit vor; denn die Lebensverhältnisse des Geistes und der Seele sind ganz anderer Art als die des Leibes.

Ev09.093,04] So ist denn auch das Hören, Sehen, Fühlen, Denken, Reden und die Schrift (des Geistes) ganz anders beschaffen als hier unter den Menschen in der Naturwelt, und darum kann das, was ein Geist tut und spricht, nur auf dem Wege der alten Entsprechungswissenschaft dem Naturmenschen begreiflich gemacht werden.

Ev09.093,05] Haben die Menschen diese Wissenschaft durch ihre eigene Schuld verloren, so haben sie sich selbst außer Verkehr mit den Geistern aller Regionen und aller Himmel gestellt und können darum das Geistige in der Schrift nicht mehr fassen und begreifen. Sie lesen die geschriebenen Worte nach dem blind eingelernten Laut des toten Buchstabens und können nicht einmal das begreifen und dessen innewerden, daß der Buchstabe tot ist und niemanden beleben kann, sondern daß nur der innerlich verborgene Sinn es ist, der als selbst Leben alles lebendig macht.

Ev09.093,O6] Wenn ihr nun das begreifet, so trachtet denn auch vor allem, daß das Reich Gottes in euch lebendig und vollauf tätig werde (vgl. Mt.06,33 Lk. 12,31), so werdet ihr auch wieder in die besagte Wissenschaft der Entsprechungen zwischen Materie und Geist gelangen, ohne welche ihr weder Moses noch irgendeinen Propheten je in der Tiefe der lebendigen Wahrheit verstehen könnt und dadurch in euch selbst bemüßigt seid, in Unglauben, in allerlei Zweifel und Sünden zu verfallen. Denn so ein Blinder auf einer Straße, auf der eine Menge Steine liegen, wandelt, wird er es wohl verhüten können, daß er beim Gehen an einen und den andern Stein stößt und dabei gar oft fällt? Und kommt auf des Weges Strecke irgendein Abgrund, wie wird er sich schützen, daß er nicht mit dem nächsten Tritt in denselben stürzt und darin den unvermeidlichen Tod findet?

Ev09.093,07] Darum trachtet vor allem, daß ihr im Geiste ehest wiedergeboren und sehend werdet, sonst werdet ihr tausend Gefahren, die auf euch lauern und euch zu verschlingen drohen, nicht entgehen!«

Dreischichtige Symbolsprache der Propheten

Ev05.272,07] »Was die Propheten ... geschrieben haben aus ihrer inneren Eingebung, das haben sie in Bildern geschrieben, die pur Entsprechungen sind von den in ihnen verborgenen nackten Wahrheiten. Wer demnach die alte Lehre von den Entsprechungen versteht, dem wird es bald klar werden, was alles die Bilder der Propheten zu bedeuten haben.

Ev05.272,08] Ihr habt von den Entsprechungen nie etwas gehört, und so kennet ihr auch von der Schrift nur den groben, naturmäßigen Sinn; aber es gibt in den Bildern der Prophetenschrift stets einen dreifachen Sinn: erstens den naturmäßig-geistigen, zweitens den pur geistigen und drittens den rein himmlischen aus dem Herzen Gottes.

Ev05.272,09] Nach dem ersten bestimmt sich das sittliche Leben des Menschen also-gestaltig, daß er als naturmäßiger Mensch also denkt infolge einer rechten Erziehung und auch also handelt, daß er nicht an der Materie klebenbleibt, sondern sich von ihr abwendet und sie nur insoweit benutzt, um durch sie in das rein Geistige stets tiefer und heller einzudringen. Wer das tut, wenn er dazu unterrichtet ist, der findet dann bald die Entsprechung zwischen Materie und Geist. Hat er das, dann wird er aus dem Geistigen in das Himmlische

eingehen, oder in das Reingeistige. Von da gehet es dann leicht in das rein göttlich Himmlische über. Da wird ihm dann erst vollends klar werden, was im Grunde des Grundes die Schrift der Propheten alles als vollends Enthülltes in sich enthält.«

Bibelaussagen gelten meist nur dem Geistigen

Ev01.191,24] »... Darum gilt alles, das Ich zu euch rede, nur dem Geiste und nie der Materie, der man kein weiteres Gesetz geben kann und darf, als das härteste Muß bis zur Zeit ihrer einstigen Auflösung ...«

Willensfreiheit im Zusammenhang mit Prophezeiungen

Willensfreiheit bei Prophet und Hörern

Ev06.176,11] »Wenn sonach die großen Offenbarungen denn auch hübsch ferne voneinander abstehen, so wird von Gott aus aber dennoch stets dahin gesorgt, daß allzeit und alsogleich wieder neu erweckte Seher unter die Menschen kommen, sobald die Lehren der großen Offenbarung irgend anfangen, unrein zu werden, und das also, daß dabei keines Menschen freier Wille irgendeinen Zwang erleidet. Denn eben darum werden die großen Offenbarungen der Zeit nach stets weit auseinander getrennt, damit die Menschen sich mit ihrem freien Willen desto ungezwungener bewegen können.

Ev06.176,12] Wenn am Ende die Welt die Menschen wieder gar zu weit von ihrer geistigen Bahn abgelenkt hat, so bleibt dann freilich wohl nichts anderes übrig, als zu einer großen Offenbarung zu schreiten, die freilich stets ein Gericht hinter sich hat, weil sie selbst ein leidiges Gericht für die Menschen ist. Denn solange du an das tote Holz kein Feuer legst, wird es nicht brennen; aber das Feuer entzündet es. Und siehe, was das Feuer dem Holze ist, das ist eine große Offenbarung den Menschen. - Verstehet ihr nun das?«

Ev06.177,01] Sagte Lazarus: »Ja, ich verstehe wohl, was Du damit hast sagen wollen; aber es ist bei mir dennoch ein Hintergedanke, von dem ich noch nicht so recht weiß, wo aus und wo ein mit ihm. Sind sonach alle jene Menschen, zu denen unmittelbar eine große Offenbarung kommt, als Gerichtete anzusehen und zu betrachten? Und haben bloß diejenigen den Segen der großen Offenbarung zu gewärtigen, die nur einen mittelbaren, also puren Glaubensanteil an ihr haben?

Ev06.177,02] Die Träger der Offenbarung aber sind dann ja doch in einem großen Nachteil und das darum, weil sie schon von ihrem Ursprung an bessere und reinere Menschen waren, auf daß sie zur Aufnahme und zum rechten Verstehen einer hohen und großen Offenbarung fähig waren. Denn die eigentlichen puren Weltmenschen würden aus sich die Großoffenbarung ja gar nie begriffen haben, weil sie auch eine kleinste Offenbarung nicht begreifen können, sondern dabei so dastehen wie die Hühner, wenn sie einen Blitz aus einer Wolke zucken sehen.«

Ev06.177,03] Sagte Ich: »Wer sagt denn das, daß die Träger einer großen Offenbarung als Gerichtete zu betrachten sein sollen? Ich werde es doch wohl kennen (wissen), wen Ich zu einem Hauptträger einer großen Offenbarung zu erwählen habe, damit sie ihm selbst nicht schadet!

Ev06.177,04] Moses war gewiß der Träger einer gar großen Offenbarung; aber es waren unter ihm viele, die an der Offenbarung nur mittelbar teil hatten und am Ende dennoch um vieles fester im Glauben waren als Moses selbst, der bei sich selbst nicht der Verheißung traute, daß Ich den Israeliten das Gelobte Land, wo Milch und Honig fließt, geben werde.

Weil aber Moses solcher Verheißung nicht völlig traute, so durfte er das Gelobte Land wohl von einem hohen Berge aus sehen, aber selbst nicht in dasselbe kommen.

Ev06.177,05] Das beweist aber mehr als hinreichend, daß kein Träger irgendeiner Offenbarung für sich je gebunden war und von nun an noch weniger je gebunden sein wird, sondern für sich stets vollkommen frei bleibt im Glauben und im Handeln, aus dem allein er auch selig wird; denn darum, daß jemand der Träger einer Offenbarung ist, wird er nicht selig, sondern nur, so er der Offenbarung selbst traut und danach lebt.

Ev06.177,06] Dasselbe ist denn auch mit euch allen der Fall. Ihr seid nun durch Meine Taten freilich wohl mehr genötigt, zu glauben, daß Ich der Christ bin, und daß Meine Worte Gottes Worte sind, als jene das zu glauben genötigt sein werden, die das Evangelium von euch bloß durch den Mund überkommen werden; aber dafür werdet ihr für euch der Zweifel über Mich noch in die schwere Menge überkommen und dadurch die Gelegenheit haben, euch selbst im Glauben zu stärken. Denn so der Hüte geschlagen sein wird, werden die Schafe fliehen und sich sehr zerstreuen; aber zur rechten Zeit werde Ich sie schon wieder versammeln und im Glauben stärken. Also ist darum kein Träger irgendeiner wahren Offenbarung gerichtet. Denn erstens ist ein solcher Mensch stets von oben her, und es kann ihm schon darum keine Offenbarung einen besonderen Zwang antun, weil seine Seele schon eine Fleischlebensvorprobe auf einer andern Erde durchgemacht hat und daher auch sicher um vieles gediegener und kompakter ist als eine sich erst zusammengeklaubt habende Seele dieser Erde; und zweitens werden einer solchen Prophetenseele auch größere Glaubensproben auferlegt als einer diesirdischen, oft nur zu leichtgläubigen Seele. Eine diesirdische Seele hat am Worte genug und bedarf eines Zeichens kaum. Aber Seelen, die von oben her sind, brauchen mehr; denn sie sind schwergläubig und bedürfen also auch stärkerer und größerer Beweise, bis sie voll Glauben und aus demselben voll Tat werden.

Ev06.177,07] Ja, würde Ich nun hinziehen etwa nach Persien, nach Indien oder nach Athen oder auch nach Rom und wirkte dort solche Zeichen, wie Ich sie schon bei euch gewirkt habe, so würde sich dort kein Mensch je etwas anderes zu tun getrauen, als was Ich geboten hätte. Solche rein irdischen Seelen wären da offenbar im höchsten Grade gefangen, und mit der Probe ihres freien Willens wäre es dann für lange rein aus. Aber euch schaden Meine Zeichen nicht im geringsten, weil ihr durchaus nicht leichtgläubig seid; denn bis man euch zum festen Glauben bewegt, muß man auch schon vieles vor euren Augen gewirkt haben, und selbst dann seid ihr noch voll allerlei Zweifel und fraget bald um eins und bald wieder ums andere. Wer aber das tut vor Mir, der hat keinen Notglauben, sondern einen freien; denn er verlangt, völlig einzusehen und zu verstehen, was er glaubt, und was er nicht einsieht und versteht, das glaubt er auch nicht.

Ev06.177,08] Der beste Beweis dafür ist, daß Ich in einem Atem das zu erklären und zu erörtern habe, was ihr von Mir vernehmet. Ihr wisset es ja, wer Ich bin, und könntet Mir auch ohne die stets besonderen Erklärungen glauben, was Ich euch lehre. Aber das tut ihr nicht und habt Mir schon einige Male gezeigt, daß ihr auch Mir oft wegen einer ganz geheimen Lehre nicht geglaubt habt, und ihr sagtet Mir ins Gesicht, daß dies eine harte Lehre sei; und es sind noch nicht sieben Tage her, daß ihr Mich alle verlassen habt, und das auch wegen Lehren, die ihr nicht verstanden habt.

Ev06.177,09] Aus dem aber geht hervor, daß eure Seelen kräftiger sind denn die Seelen der eigentlichen Kinder dieser Welt. Solche Menschen aber, wie ihr nun seid, wird es auf dieser Erde immer geben, und Ich werde sie erwecken und auch ihnen, so wie euch, geben das innere Wort des Geistes aus Mir, und sie werden die eigentlichen Kinder dieser Erde belehren, wodurch ihr Wille völlig frei gehalten wird. Aber die Lehrer dürfen sich darum nicht einbilden, daß sie eben als Lehrer und Weise bei Mir höher stehen denn die Kinder dieser Erde; denn bei Mir wird es stets heißen und gelten: Lasset diese Kleinen zu Mir kommen und wehret es ihnen nicht! Denn wer da nicht wird wie diese Kindlein, der wird nicht eingehen in Mein Reich; denn ihnen gehört es, und ihretwegen ist es gemacht. Wer

aber da ein Weiser ist und darum ein Lehrer und dabei von ganzem Herzen demütig und sanftmütig, der wird dereinst auch dort sein, wo Ich sein werde ein rechter Vater unter Meinen Kindern von Ewigkeit zu Ewigkeit!«

Grenzen der Willensfreiheit beim Vorgang des Prophezeiens

Ev10.240,04] »Moses hatte, wie gesagt, mit vieler Weisheit besonders den Stamm Levi, der beständig um ihn war, bereichert; die andern Stämme aber ließ er mehr in der Roheit und beherrschte das Volk mitunter sogar tyrannisch, ohne daß ihm dazu die Gottheit gerade Gebote gegeben hätte, und dafür hat er denn auch von der Gottheit eben nicht gar zu selten Zurechtweisungen bekommen.

Ev10.240,05] Es war aber dasselbe auch mit allen andern Propheten der Fall; denn nicht einer von ihnen hatte eine so rechte Freude an seinem Berufe, und die Gottheit mußte stets mit allerlei Mitteln als Korrektor hinter ihnen stehen und sie zur Tat förmlich zwingen. Aber siehe, es ist das in dieser Welt schon so gang und gäbe, aus dem Grunde, weil die Gottheit selbst dem weisesten Propheten den freiesten Willen, seine Liebe, seine Vernunft und seinen Verstand nicht wegnehmen kann und darf; denn sonst würde er zu einem toten Werkzeuge herabgestimmt werden.

Ev10.240,06] Die Gottheit zwingt den Propheten zwar mit ihrem allmächtigen Geiste in jenen Momenten seiner Tätigkeit, die Gott von ihm fordert, streng nach dem Willen der göttlichen Weisheit zu reden, zu schreiben und zu handeln, - aber darauf läßt sie ihn wieder ganz frei, und er kann dann tun und handeln, wie er will, und bei dieser Gelegenheit kann dann der Prophet auch Fehler begehen gleich wie ein jeder andere Mensch. - Hast du dieses verstanden, Mein lieber Freund?«

Allgemeine Aufgabe und Bedeutung der Propheten

Propheten sind Brücke ins Jenseits

Ev01.141,01] »Ich sage euch noch mehr: Ihr wisset es, daß es nun ebenso wie zu allen Zeiten Propheten gibt, und es wird deren also auch allzeit geben bis ans Ende der Welt bei allen Völkern der Erde, welches Glaubens sie auch sein mögen. Denn durch die Propheten allein wird, wenn auch schon alle Stricke zwischen Himmel und Erde zerrissen sind, noch ein geheimes Band fest erhalten, das keine finstere Macht zu zerstören vermag.

Propheten vermitteln Lebens- und Gesundheitsregeln

Ev06.162,01] Hier bemerkte einer der Judgriechen, sagend: »Herr, warum aber muß der ohnehin arme, sterbliche Mensch nur in allerlei Schmerzen und Leiden zu Gott kommen? Könnte denn das nicht auch durch ein gesundes und leidenfreies Leben nach dem erkannten Willen Gottes geschehen?«

Ev06.162,02] Sagte Ich: »Wie der Mensch es will; das hängt zumeist von ihm ab. Sogar die meisten Leibeskrankheiten sind Folgen von allerlei Sünden, die der Mensch schon von seiner Jugend an bis zu seinen alten Tagen hin gleichfort und am Ende schon aus einer Art Gewohnheit begangen hat. Manche Krankheiten der Menschen sind ein Erbe von Eltern und Voreltern an ihre Kinder und Kindeskinder, weil da schon die Eltern und Voreltern gesündigt haben. Da kann man Gott dann keine Schuld geben, wenn die Menschen sich selbst

allerlei Krankheiten, Schmerzen und Leiden bereiten. Man könnte Mir wohl sagen und einwenden: "Wenn der Mensch sogleich von Gott aus belehrt worden ist, was er zu tun hat, um in der gerechten Ordnung in der Welt zu leben und zu bestehen, und er handelte und tat nicht danach, so ist er offenbar selbst schuld daran, daß er in allerlei Leiden verfallen ist; hat aber der Mensch alles von der Natur ablernen und aus allerlei widrigen und oft sehr bösen Erfahrungen klug werden müssen, dann ist der Mensch an seinem Leiden nicht schuld und ist das bedauernswürdigste Geschöpf auf Erden!"

Ev06.162,03] Ja, sage Ich Selbst, das wäre der Mensch auch fürwahr, wenn es also wäre! Daß es aber nicht also ist, beweist die Erschaffung des ersten Menschenpaares im Paradiese, das beinahe ununterbrochen von Gott aus in allem möglichen mehr denn hundert Jahre hindurch unterrichtet wurde. Und dazu erweckte Gott in jener ersten Menschenzeit auf dieser Erde noch fort und fort Seher und Propheten, die die mehr und mehr weltlich gewordenen Menschen lehrten und ihnen den Willen Gottes offenbarten.

Ev06.162,04] Bei so bewandten Umständen konnte kein Mensch sagen, daß er von niemandem erfahren habe, wie er nach dem Willen Gottes zu leben habe. Aber die Menschen kultivierten sich nur zu bald ihre irdische Wohnwelt gar sehr, erbauten Städte und errichteten ein Prachtwerk ums andere, wurden so in ihre Welt verliebt und vergaßen vor lauter Welt Gott und wurden sogar Gottesleugner. Kam dann auch ein Seher, von Gott erweckt, zu solchen Menschen, so wurde er nur ausgelacht, und niemand achtete auf den Sinn seiner Rede.

Ev06.162,05] Nun, derlei Menschen mußten dann ihre Klugheit freilich nur aus allerlei bitteren Erfahrungen erlernen und sich daraus mühsam eine Lebensregel selbst bestimmen. Diese Lebensregeln, wie zum Beispiel nun die unter den vielen Heiden, waren aber schon zum größten Teil Sünden wider die wahre, göttliche Ordnung, und es mußten aus ihnen notwendig allerlei leibliche und seelische Übel unter den Menschen gang und gäbe werden.

Ev06.162,06] Wenn nun Gott eines solchen Menschen Seele fürs ewige Leben erhalten will, so muß Er ihr durch allerlei körperliche Leiden dazu verhelfen, und zwar dadurch, daß eine solche zu sehr an der Welt hängende Seele eben durch so manche Leiden und Schmerzen mehr und mehr von der Welt abgezogen wird, ohne die sie ganz von der Materie der Welt und somit von ihrem Tode und Gerichte an sich gezogen und verschlungen würde. Und seht nun, das ist der Grund, warum nun auf der Erde die Menschen so manches und vieles zu erleiden haben!«

Propheten ermöglichen Höherentwicklung im Einklang mit der Geisterwelt

Ev03.003,15] »Gar große Propheten aber, durch die Gott den Menschen der Erde sehr viele und große Dinge kundtut, werden höchstens alle tausend bis zweitausend Jahre zu den Menschen dieser Erde gesandt, um ihnen im großen und gedehntesten Maße die weiteren neuen Wege Gottes zur noch höheren Vollendung zu zeigen einesteils, und andernteils sie von den vielen Irrwegen, die sie sich selbst gemacht haben, abwendig und auf den einen rechten Weg hinwendig zu machen.

Ev03.003,16] Denn seht, in der großen Schöpfung Gottes bewegt sich alles in einem fort vorwärts, gleich der Zeit der Erde, die auch nie stehenbleibt! Die Geister machen offenbar stets große Fortschritte. Weil aber im Reiche der reinen Geister so große Fortschritte in einem fort geschehen, so dürfen die unsterblichen Geschöpfe auf den Weltkörpern nicht zurückbleiben, auf daß sie nicht zu ferne zu stehen kommen vom Reiche der Geister.

Ev03.003,17] Nach dem Erscheinen solcher großen Propheten geht es dann wieder auch bei den Menschen aus eigener Tätigkeit gut, wennschon nicht im Allgemeinen, aber dennoch im Sonderheitlichen. Aber wie dann wieder in der Geisterwelt ein großer Vorsprung

gemacht wird, dann tut es sich mit dem stets etwas umhüllten Lichte eines vormaligen großen Propheten nicht mehr; es wird ein neuer erweckt und gesandt, und die Menschheit rückt dann auch wieder, wenn anfangs auch sonderheitlich nur, dem großen Vorsprunge der Geisterwelt nach.

Ev03.003,18] Die Menschheit aber wird darauf in ein paar Jahrhunderten dennoch findiger und bringt endlich Sachen zum Vorscheine, von denen den älteren Generationen nie etwas geträumt hatte.

Ev03.003,19] Wenn aber die Menschheit also nach etwa zwölf bis fünfzehn Jahrhunderten irgendeinen Kulminationspunkt erreicht hat, so würde sie dann aus sich heraus träge und bliebe stehen, wie es auf dieser Erde auch von Gott also zugelassen ist, daß sich auf ihr stets alle erdenklichen Bildungszustände sollen vorfinden lassen, auf daß die geweckteren Menschen daraus lernen sollen, daß die Menschheit ohne von Zeit zu Zeit erscheinende Offenbarungen aus sich heraus Jahrtausende auf demselben Flecke stehen bleibt und nicht um ein Haar vorwärts schreitet, wie solches ihr alle bei den heutigen Indiern und Hinterindiern in die Erfahrung bringen könnet.

Ev03.003,20] Der Herr läßt solches zu, damit sich die Menschen, die irgendeinmal dahin kommen, selbst überzeugen können, daß es auf ein Haar also ist, wie ich es euch vorhergesagt habe. Aber jene Menschen werdet endlich ihr selbst in euren Nachkommen zum Nachziehen bekommen; denn für Völker, die auf einer unteren Stufe der Bildung ihres Geistes stehen, erweckt der Herr nie eigens irgendeinen großen Propheten, sondern läßt sie, das heißt die ungebildeten Völker, durch die eigentlich nur durch die Offenbarungen erstgebildeten Hauptvölker dieser Erde gewisserart nachziehen, wofür der Herr Seine endlos weisesten Gründe hat.

Ev03.003,21] Aber die Menschen auf der ersten Stufe vor Gott auf einem Weltkörper sollen solch einen höchsten Beruf (Aufruf, d.Hg.) wohl auch allzeit tiefst und dankbarst erkennen und emsigst danach handeln; sonst ist es dann ihre eigene Schuld, wenn sie zuletzt in ihren Nachkommen tief unter die Hinterindier, die wir Sinesen nennen wollen, herabsinken und am Ende den Tieren gleich vollkommen dumm werden!«

Propheten erhalten Wahrheit aufrecht

Ev06.176,09] »Die kleinen Propheten, die nur den halben Dienst zu verrichten haben, nämlich die Aufrechterhaltung der einmal gegebenen großen Offenbarung, sind jene, die in Meinem Namen nach euch kommen werden, wohl auch selbst gewisse kleine Offenbarungen habend und daraus weissagend, aber jene Kraft und Macht, die Ich euch geben werde, nicht besitzen werden. Diese werden mit euch den gleichen Lohn haben, weil ihr Glaube ein kräftigerer wird sein müssen; denn weil sie das nicht sehen, was ihr nun alles sehet und erfahret, so wird ihr freiwilligerer Glaube ihnen auch zu einem höheren Lebensverdienste angerechnet werden. So sie dann aber mit euch den gleichen Lohn bekommen werden, so denket, daß sie es schwerer hatten zu glauben, was nun zum Heile aller Kreatur geschieht, da sie nicht gleich euch Zeugen von alldem waren.«

Propheten reinigen verfälschte Lehren

Ev06.176,10] »Endlich in gar später Zeit werden abermals knapp vor einem großen Gerichte Seher erweckt und zugelassen werden, welche die kurze, schwere Mühe haben, die sehr unrein gewordene Lehre zu reinigen, auf daß sie behalten und nicht von der heller denkenden Menschheit als ein alter Priestertrug verworfen werde. Diese dritten Arbeiter in

Meinem Weinberge werden nicht durch große Wundertaten, sondern allein durch das reine Wort und durch die Schrift wirken, ohne eine andere auffallende Offenbarung zu bekommen als nur die des inneren, lebendigen Wortes im Gefühl und in den Gedanken in ihrem Herzen, und sie werden voll des klaren und vernunftvollen Glaubens sein und werden sonach ohne Wunderwerke die verdorrten Menschenreben Meines Weinberges aufrichten und werden von Mir denn auch denselben Lohn bekommen, den ihr als die Arbeiter des ganzen Tages bekommen werdet; denn sie werden es um sehr vieles schwerer haben, fest und ungezweifelt an das zu glauben, was über tausend Jahre vor ihnen hier geschah.

Ev06.176,11] Wenn sonach die großen Offenbarungen denn auch hübsch ferne voneinander abstehen, so wird von Gott aus aber dennoch stets dahin gesorgt, daß allzeit und alsogleich wieder neu erweckte Seher unter die Menschen kommen, sobald die Lehren der großen Offenbarung irgend anfangen, unrein zu werden, und das also, daß dabei keines Menschen freier Wille irgendeinen Zwang erleidet. Denn eben darum werden die großen Offenbarungen der Zeit nach stets weit auseinander getrennt, damit die Menschen sich mit ihrem freien Willen desto ungezwungener bewegen können.«

Wahre Propheten entlarven falsche Propheten

Ev01.141,02] »Wohl gab, gibt und wird es allzeit geben unter den echten auch falsche Propheten; allein das macht der wahren Sache der Echtheit eines vom Himmel erweckten Propheten entweder gar keinen oder einen nur höchst geringen Eintrag, da der echte Prophet den Lügner nur zu bald vor der Welt enthüllen wird, und derselbe der Züchtigung vom Himmel nimmer entgehen wird.«

Propheten rufen zur Umkehr von Irrwegen auf

Ev03.003,15] »Gar große Propheten aber, durch die Gott den Menschen der Erde sehr viele und große Dinge kundtut, werden höchstens alle tausend bis zweitausend Jahre zu den Menschen dieser Erde gesandt, um ihnen im großen und gedehntesten Maße die weiteren neuen Wege Gottes zur noch höheren Vollendung zu zeigen einesteils, und andernteils sie von den vielen Irrwegen, die sie sich selbst gemacht haben, abwendig und auf den einen rechten Weg hinwendig zu machen.«

Propheten sollen geistig Tote erwecken

Ev06.173,08] »Aber bevor das Gericht über alle diese Gottlosen kommen wird, da werden zuvor noch viele und große Zeichen am Himmel und auf der Erde geschehen. Aber es wird das Gericht und das Ende dieser Stadt noch nicht dasein; denn es wird noch gewartet werden, ob sich da jemand bessere und bekehre. Und werden die Zeichen nicht beachtet werden, so wird dann eine große Trübsal zugelassen werden, auf daß sich die Menschen zu Gott bekehren möchten. So aber auch das nichts nützen wird, dann werde Ich noch Propheten senden, die mit ihrer gewaltigen Stimme, die da klingen wird gleich den Posaunen des Krieges, in alle die vier Hauptwinde hin versuchen werden, zu erwecken die wahrhaft geistig Toten. Die da sich werden erwecken lassen zum Lichte des Lebens, die werden auch auferstehen zum ewigen Leben; die aber bei solchem Posaunenruf Meiner Boten an sie nur erwachen werden in ihrem Zome und Grimme wider Mich und wider Mein Wort, die werden auferstehen - aber nicht zum Leben, sondern zum Tode durch das Gericht,

- und werden dahin verworfen, wo die ewige Finsternis waltet im Gerichte, und da wird sein viel Heulen und Zähneknirschen.« (vgl. Mt. 13,49-50)

Propheten ermahnen und warnen Papsttum

RBl1.126,20] »... Wenn du Mir einen Vorwurf machst, daß Ich der römischen Kirche ob ihrer Greuel noch nie eine Gegenkundgabe zukommen ließ, da tust du Mir unrecht! Betrachte doch alle die Trennungen von der Römerin, sind das nicht gewaltige Gegenkundgaben? Aber sie fruchteten wenig, weil ich den Drachen noch nicht richten wollte wegen Meiner Liebe. Weiter betrachte die große Verbreitung des reinen Wortes durch die Druckschrift in allen Sprachen! Aber sie fruchteten wenig, weil Ich den Drachen noch nicht richten wollte - wegen Meiner Liebe. Wieder weiter betrachte die zu allen Zeiten von Mir erweckten neueren Propheten! Diese übten eine starke Gegenkundgabe aus. Aber es fruchtete wenig, weil Ich den Drachen noch nicht richten wollte - wegen Meiner Liebe! Dann betrachte noch die tausendfachen Demütigungen, die Ich der Römerin als starke Gegenkundgaben von allen Seiten zukommen ließ! Aber sie fruchteten bisher ebenfalls noch wenig, weil Ich den Drachen noch immer nicht richten wollte - wegen Meiner Liebe!«

Propheten warnen vor Strafkonsequenzen

Ev02.108,08] »Daß aber ein rechter Prophet für die Welt nur ein Gericht ums andere verkündet, hat seinen Grund ganz einfach darin, weil Gott nur dann einen Propheten erweckt, wenn diese Gottes vergessen und sich in alle Laster eben der Welt hineingestürzt hat!«

Spezielle Aufgaben der Endzeitpropheten

Stilles, unauffälliges Wirken echter Endzeitpropheten

Ev05.083,10] »Von nun an kann es für niemand mehr ein Zweifel sein, zu erkennen den ganz reinen Willen Gottes und auch zu erfahren, wie man Gott über alles zu lieben hat, und wie man zu solcher Liebe sein Herz erheben kann. Jetzt werden die Wege reinst gezeigt, und wer sie wandeln will, kann nun unmöglich irregehen. Aber in den späteren Jahren und Jahrhunderten wird es dann schon wieder schwerer werden, sich mit dem ganz allerreinsten Willen des Herrn zu befreunden; denn es werden neben den rechten Propheten auch viele falsche Propheten aufstehen, werden in eurer bisherigen Weise Wunder tun und dadurch gar vielen ganz falsche Begriffe von Gott und Seinem reinsten Willen sogar mit Zwang beibringen. Da wird dann eine große Trübsal unter den Menschen dieser Erde entstehen, und keiner wird dem andern zu einem verläßlichen Führer dienen können, weil der eine sagen und lehren wird: "Siehe, hier ist die Wahrheit!" und ein anderer: "Siehe, da oder dort ist sie!" Aber alle, die also schreien werden, werden nicht sein in der Wahrheit, sondern im Falschen über und über!

Ev05.083,11] Es wird aber der Herr dessenungeachtet noch immer von Zeit zu Zeit Knechte erwecken, die jenen, die eines guten Willens sind, den reinen Willen Gottes zeigen werden also, wie wir ihn nun euch zeigen. Wohl denen, die sich völlig danach richten werden; denn sie werden dadurch eben das erreichen, was ihr nun gar überleicht erreichen könnet! Nur mit der Wundertätigkeit wird es da etwas spärlich aussehen; denn des Herrn Geist wird die Seinen lehren, damit vorsichtig zu sein, um dadurch nicht ein ganzes Heer von pur

falschen Propheten gegen sich zu hetzen und dann mit dem Schwerte mit der Hölle kämpfen zu müssen.

Ev05.083,12] Die wahren Wahrheitspropheten wird der Herr stets ganz in aller Stille erwecken, und sie werden wie ganz stille Wasser in der Welt nie einen Lärm noch irgendein fühlbares Geräusch machen; die aber irgendein Geräusch und einen Lärm machen werden, in denen wird die Wahrheit und das Wort des Geistes nicht sein.

Ev05.083,13] Die von Gott erweckten echten Propheten werden in aller Stille wohl auch sehr wohl imstande sein, Wunder zu wirken; aber es wird davon die Welt nichts merken, sondern allein dann und wann die wahren Freunde Gottes zu ihrem eigenen stillen Tröste.

Ev05.083,14] Nun geschehen Wunder der verstockten Juden und Heiden wegen, auf daß dann am Ende ja niemand sagen kann, als seien bei der Offenbarung dieser nun ganz neuen Lehre keine Beglaubigungszeichen aus den Himmeln geschehen. In jenen späteren Zeiten aber werden die Menschen mehr nach der vollen Wahrheit fragen und nicht so sehr mehr nach den wunderbaren Beglaubigungszeichen, von denen die Weisen sagen werden, daß sie ihnen nicht das Weiße für schwarz malen können und die Wahrheit auch ohne die Wunderzeichen Wahrheit bleibet.«

Echte Propheten als Gegengewicht zu falschen Propheten; Verkünder der Gerichte und Wiederkunft Christi

Ev06.150,14] »Von nun an werden nahe volle 2000 Jahre hindurch zahllos viele Seher und Propheten erweckt werden, weil auch eine noch größere Anzahl falscher Propheten und sogar höchst hochmütiger, herrschsüchtiger und aller Liebe barer falscher Christusse erstehen werden. Da werden die Gerichte aber auch gleich fortdauern, und es wird selten einen Herrscher geben, der wegen seiner Finsternis samt seinem Volke nicht ein arges Gericht zu bestehen haben wird.

Ev06.150,15] Gegen Ende der angezeigten Zeit werde Ich auch stets größere Propheten erwecken, und mit ihnen werden auch die Gerichte sich mehren und ausgedehnter werden. Da werden auch kommen große Erderschütterungen und sehr verheerende Stürme der Elemente (Elementarstürme), große Teuerungen, Kriege, Hungersnot, Pestilenz und noch viele andere Übel, und, wie Ich schon vorhinein (im voraus) bemerket habe, der Glaube wird - außer bei höchst wenigen - nicht unter den Menschen sein, die im Eise des Menschenhochmutes ganz erkalten werden, und ein Volk wird ziehen wider das andere.

Ev06.150,16] Es werden die Menschen auch gewarnt werden durch Seher und besondere Zeichen am Firmamente, woran sich aber nur die wenigen Meinen kehren werden, während die Weltmenschen das alles nur für seltene Wirkungen der Natur ansehen werden und ausspucken werden vor allen jenen, die noch an Mich glauben.

Ev06.150,17] Aber darauf wird geschehen eine allergrößte Offenbarung durch Meine abermalige Darniederkunft auf diese Erde; aber dieser Offenbarung wird auch schon vorangehen ein allergrößtes und schärfstes Gericht und nachfolgen eine allgemeine Sichtung der Weltmenschen durchs Feuer und sein Geschoß, auf daß dann Ich Selbst eine ganz andere Pflanzschule für wahre Menschen auf dieser Erde werde errichten können, die dann dauern wird bis ans Ende der Zeiten dieser Erde.«

Propheten kündigen Arten der Strafen an

Him2.241,03] »Fürwahr, fürwahr, mit Feuer und Schwert werde Ich die Städte, die Wohnungen der Teufel und ihrer Diener heimsuchen. Große Teuerung, Hunger und Pest

werde Ich über sie ausgießen und große Gewässer kommen lassen über das wucherische Land. Das ist eine gültigste Prophezeiung!«

Wahre Propheten enthüllen Priesterlügen und -Betrug; sie bereiten falscher Kirche den Untergang

Ev08.186,01] »Eine dritte Art Feuer aber wird darin bestehen, daß Ich schon etliche hundert Jahre vorher stets heller erleuchtete Seher und Propheten und Knechte erwecken werde, die in Meinem Namen die Völker allerorten ebenso klar und wahr über alles belehren und dadurch befreien werden von allerlei Trug und Lüge, die sich durch die falschen Propheten und Priester sogar in Meinem Namen den Weg bahnen werden zu ihrem Untergange - und damit den bösen Anfang in nicht gar zu langer Zeit beginnen werden und hie und da schon in dieser Meiner Zeit begonnen haben.

Ev08.186,02] Diese werden falsche Zeichen und Wunder gleich den heidnischen Priestern tun und werden viele Menschen verführen und sich dabei große irdische Schätze, Reichtümer, Macht und ein großes Ansehen bereiten; aber durch das dritte Feuer und sein hellstes Licht werden sie um alles kommen und völlig zugrunde gerichtet werden. Und die Könige und Fürsten, die ihnen werden helfen wollen, werden dabei um alle ihre Macht, um ihr Vermögen und um ihre Throne kommen; denn Ich werde da Meine Könige und Heerführer wider sie erwecken und ihnen den Sieg verleihen, und so wird die alte Nacht der Hölle und ihrer Boten auf der Erde unter den Menschen ein Ende nehmen.

Ev08.186,03] Wie aber diese Nacht nun in der heidnischen, blinden und sinnlosen Zeremonie, die man Gottesdienst nennt, besteht, so wird sie auch in jenen Zeiten bestehen, aber durch die dritte Art des Feuers aus den Himmeln gänzlich zerstört und vernichtet werden! Denn die Lüge wird den Kampf mit dem Lichte der Wahrheit aus den Himmeln ebensowenig siegreich zu bestehen imstande sein, wie die natürliche Nacht der aufgegangenen Sonne Trotz bieten kann! Sie muß fliehen in ihre finsteren Höhlen und Tiefen, und die einmal im Lichte stehen, werden die Nacht nicht mehr aufsuchen gehen.«

Katastrophenvorhersagen und Reaktionen darauf

Vorhersage über Großgericht und Papsttumsende; Reaktionen darauf

Ev06.174,01] »Wie es aber gehen wird mit dem Gerichte Jerusalems, so wird es auch gehen mit einem künftigen, großen Weltgerichte, wenn Ich der großen Hure Babels ein völliges Ende machen werde. Es wird aber das sein ein Gericht wie zu der Zeit Noahs und wie zu der Zeit Sodoms und Gomorras.

Ev06.174,02] Es werden dann auch geschehen große Zeichen auf der Erde, auf dem Meere und am Himmel, und Ich werde Knechte erwecken, die aus Meinem Worte weissagen und mehrfach verkünden werden das kommende Gericht. Aber der Hochmut der Menschen wird sie nicht anhören, und so er sie auch anhören wird, da wird er ihren Worten doch nicht glauben, sondern sie als Narren verlachen. Aber eben das wird ein sicherstes Zeichen sein, daß das große Gericht sicher und ganz gewiß eintreffen wird, das durchs Feuer verzehren wird alle Täter des Übels.

Ev06.174,03] Also werden in derselben Zeit auch so manche Jünglinge Gesichte bekommen und so manche Mägde weissagen von den Dingen, die da kommen werden. Wohl denen, die sich dadurch bessern und wahrhaft bekehren werden!«

Ignorierung und Bagatellisierung der Vorzeichen des Großgerichts; Rolle Roms dabei

Ev06.174,04] »Es wird aber das also leicht zu erkennen sein, wie man an einem Feigenbaume erkennt, daß das Frühjahr nahe ist, wenn seine Triebe saftig werden und aufzubrechen anfangen, (vgl. Mt.24,32 Mk.13,28)

Ev06.174,05] Es werden dann sein große Kriege vereinzelt unter den Völkern, und es wird ziehen ein Volk wider das andere; auch wird dann eine große Teuerung sein, und es werden entstehen allerlei pestilenzartige Krankheiten, wie sie unter den Menschen bis jetzt noch nie bestanden. Auch werden vorangehen große Erdbeben, auf daß sich die Menschen dadurch zur Buße und zur Liebetätigkeit ermahnen sollen. Wohl denen, die sich danach kehren werden!

Ev06.174,06] Aber gar viele werden sich nicht daran kehren und werden das alles den blinden Kräften der Natur zuschreiben, und die Weissager werden Betrüger gescholten werden, und viele wird man um Meines Namens willen in die Kerker werfen und ihnen unter großen Strafandrohungen verbieten, in Meinem Namen zu reden und zu verkünden ein kommendes Gericht. Wer da nicht nach dem Willen der großen Hure Babels tun wird, der wird seine große Not haben.«

Frühwarnungen und Zeitpunkt des Großgerichts; New-Age-Zustände danach

Ev06.174,07] »Aber es muß solches alles zum voraus geschehen, nahe um siebenhundert Jahre vor dem Gerichte, damit am Ende niemand sagen kann, er sei nicht hinreichend ermahnt worden. Von jetzt an aber werden nicht volle 2000 Jahre vergehen, bis das große Gericht auf der Erde vor sich gehen wird; und das wird dann ein offenbar jüngstes, aber zugleich auch letztes Gericht auf dieser Erde sein.

Ev06.174,08] Von da an erst wird das Paradies auf die Erde gesetzt, und ein Wolf und ein Lamm werden friedsam in einem Stalle wohnen und miteinander aus einer Schüssel essen.«

"Zeichen des Menschensohns"; "Kommen Jesu in den Wolken"; Gericht der Welt

Ev06.174,09] »Es wird gegen die Nähe des Gerichtes aber auch zu sehen sein das Zeichen des Menschensohnes am Himmel (vgl. Mt.24,30), das heißt, der Himmel im Menschen wird Mich als den alleinigen Herrn Himmels und der Erde anerkennen, und des Menschen Seele wird Mich preisen und sehr loben.

Ev06.174,10] Aber das ist dann noch nicht die Vollendung des Menschen. Aber wenn Ich dann licht und helle in den Wolken der Himmel mit allen Himmelsmächten unter dem Schalle wie von vielen Kriegs und Gerichtsposaunen im lebendigen Worte vor allen Menschen auftreten werde im wahren Himmel, der im Herzen der Menschen ist, dann ist das Gericht der Welt da.

Ev06.174,11] Der rechte Mensch wird dann eingehen in Meine Herrlichkeit, und die Täter des Übels werden verzehrt werden vom Feuer Meines gerechten Zornes und eingehen in das Reich ihrer bösen Werke, das da bereitet ist für alle unverbesserlichen Teufel. Denn wer aus sich freiwillig die Hölle erwählt, der sei denn auch verflucht in ihr, wie sie in sich selbst verflucht ist. Wie aber das Gute ewig gut bleiben wird, so wird auch das Böse in sich ewig böse bleiben und die ewige, gerichtete Unterlage sein, die Mir ewig als Fußschemel zu dienen haben wird. (vgl. Jes.66,01 .02; Mt.05,35; Apg.07,49)

Ev06.174,12] Ich Selbst aus Meiner urgöttlichen Persönlichkeit aber werde niemanden richten, sondern das alles wird tun Mein Wort, das Ich zu euch geredet habe. Denn wenn Ich einmal aufgefahren sein werde in Mein Reich, dann werde Ich nimmer im Fleische auf diese Erde wiederkommen, sondern nur im Geiste, im Worte, und es wird also sein, wie es war im Anfange, da es hieß: Im Anfang war das Wort, das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Das Wort aber hat Fleisch angenommen und hat unter den Menschen gewohnt. Er, das heißt, Ich kam in Mein Eigentum, und die Meinen haben Mich nicht erkannt; denn die Welt und ihr Heisch hatten sie alle blind und taub gemacht.« (vgl. Joh.01,01 ff.)

Verpflichtungen der Propheten

Prophet muß nach Geoffenbartem selbst leben

Ev02.108,04] »Aber darum gilt ein solcher Prophet um kein Haar mehr vor Gott als jeder andere Mensch, dem diese Gabe ganz mangelt; denn der Prophet muß dann aus seinem höchst eigenen Willen ebenfalls das tun, was der Geist Gottes durch sein Herz und durch seinen Mund zu den Menschen geredet hat, sonst kommt über ihn so gut ein Gericht wie über jeden, der den Willen Gottes vernimmt, aber nicht danach tut, - und es ist da ein Prophet schlimmer daran denn ein anderer Mensch. So ein anderer in der Schwäche und Nacht seiner Seele es schwer glaubt, was der Prophet zu ihm spricht, so wird er ein minderes Gericht zu bestehen haben, dieweil er nicht glauben mochte, was der Prophet zu ihm geredet hat; aber für den Propheten selbst gibt es keine Entschuldigung, sowie auch für den nicht, der da geglaubt hat und dennoch aus Liebe zur Welt und deren Schätzen nicht tat, was ihm vom Propheten zu tun geboten ward.«

Prophet darf keine Botschaften eigenmächtig verkünden oder verändern

Erde.071,11] »So Ich aber jemanden berufe zu prophezeien, der sei ja nicht so keck und setze eigenmächtig etwas hinzu oder nehme eigenmächtig etwas hinweg; denn so er das täte, so würde es ihm einst gar übel bekommen! Daher ist es durchaus kein leichtes Geschäft, ein Prophet zu sein, und ein gar sehr nutzloser und schädlicher Mensch ist derjenige, der aus eigener Macht prophezeit oder sich wohl gar dabei ein göttliches Richteramt anmaßt.«

HaG2.269,09] »Wehe aber dem, der da reden möchte wie Worte Gottes aus sich selbst, des Eigennutzes und des weltlichen Ansehens wegen, ohne daß er zuvor in sich vernähme das lebendige Wort! Wahrlich, dessen Zunge soll zu einer Natter werden voll giftigen Geifers, und wer ihn hören wird, dem wird es geschehen, als wäre er von einer giftigen Natter gestochen worden!«

Verhalten des Klerus gegen Propheten

Warum Klerus göttliche Offenbarungen durch Laien ablehnt und Propheten ermordet

Priestervorwurf, Offenbarungen sollten nicht an Laien erfolgen

Ev07.105,01] (Magier:) »Ja, jetzt erst verstehen wir das besser; denn wir dachten zuvor noch zu sehr nach unseren altgewohnten menschlichen Begriffen, nach denen wir die Sache also betrachteten, daß Gott als das allerhöchste etwa über allen Sternen wohnende Wesen Sich auch auf dieser Erde nur jenen Menschen offenbaren könne, die vermöge ihrer irdisch möglich höchsten Stellung Ihm gewisserart rangähnlicher wären. Wenn dann irgendein ganz geringer Mensch vorgab, von Gott Selbst eine Offenbarung empfangen zu haben, so wurde solch eine Angabe von den Priestern aus für einen allerstrafbarsten Frevel gegen die endlose Heiligkeit und Majestät Gottes erklärt und verdammt, und der gemeine Prophet mußte solchen Frevel wohl gewöhnlich mit dem Tode büßen. Das ist freilich leider wohl nur zu wahr.

Ev07.105,02] Aber Gott wußte es ja doch wohl auch, daß es mit uns Priestern also steht! Hätte Er Sich denn nicht einmal etwa einem Oberpriester auf eine solche Art offenbaren können, daß der Oberpriester solch eine Offenbarung als von Gott kommend hätte ansehen müssen, und daß Gott in solch einer Offenbarung Seinen Willen dahin klar ausgedrückt hätte, was ein Priester und was ein laier Mensch (Laie) zu tun haben solle?! Wäre so etwas je geschehen, so wäre schwerlich je ein armer, kleiner Prophet wegen einer ihm von Gott gegebenen Offenbarung zum Tode verdammt worden; denn da hätten ja alle Priester von oben herab gewußt, daß auch ein ganz gemeiner Mensch, ja sogar ein Sklave oder gar ein Weib von Gott eine Offenbarung bekommen kann, und es wären dann solche Menschen von keinem Priester je mehr verfolgt, sondern im Gegenteil nur höchst geachtet und gläubigst von jedermann angehört worden. Aber wir können uns wahrlich nicht entsinnen, daß bei uns je irgend ein Oberpriester eine solche Offenbarung und Weisung von Gott erhalten hat.

Ev07.105,03] Weil aber eben so etwas nie geschah, so mußten wir ja bei dem verbleiben, was wir hatten, und wie dasselbe von jeher bei uns eingerichtet war. Wenn ich das nun so recht beim ruhigen Verstandeslichte betrachte, so kommt es mir vor, daß wir Priester denn doch nicht ganz und gar allein die Schuld an unserer bösen und langen Lebensfinsternis tragen, sondern auch der beinahe ewige Vorenthalt einer höheren Offenbarung als völlig erkennbar von Gott ausgehend und kommend, - natürlich an die Person eines Oberpriesters, eines Königs oder an beide zugleich, was offenbar noch wirksamer gewesen wäre.

Ev07.105,04] Es ist das freilich nur so meine Meinung, und ich bin nun sehr weit davon entfernt, diese als irgend etwas geltend aufzustellen; aber mit meiner menschlichen Vernunft diese Sache betrachtend, kommt es mir denn doch so vor, daß eine göttliche Offenbarung durch solche Menschen dem Volke gegeben, die bei ihm schon seit undenklichen Zeiten im größten Ansehen stehen, offenbar mehr wirken würde, als so sie zumeist nur solchen Menschen gegeben wird, die unter dem Volke auf den untersten Stufen stehen und auch die Mittel nicht haben, irgend eine noch so wahre und richtige Offenbarung unter die anderen Menschen und schon am allerwenigsten als geltend unter die Priester und Könige zu bringen. Nähme eine Offenbarung den Weg von oben her unter das Volk, so wäre damit doch sicher vieles und eigentlich schon gar alles gewonnen. - Was sagst du, junger, göttlich weiser und mächtiger Freund?«

Warum Offenbarungen nicht mehr an Klerus und Mächtige erfolgen

Ev07.106,01] (Raphael:) »Daß du hier nun eine solche allerdings nicht widersinnige Meinung aufgestellt hast, kommt daher, weil ihr wohl eine Menge eitler Künste und Wissenschaften euch zu eigen gemacht habt; aber auf euren Geschichtsbüchern liegt handdick der Staub, und weil ihr solchen Staub für heilig haltet, so leset ihr eure Geschichte nicht und wisset sonach auch nicht, was alles vor euch geschehen ist.

Ev07.106,02] Aber ich sage es dir, daß Gott der Wahrhaftige im Anfange eures Bestehens Sich über tausend Jahre hindurch immer nur euren Ältesten und Patriarchen geoffenbart hat. Eine Zeitlang ging es ganz gut; aber als nach und nach die Altesten und Patriarchen zu reich und angesehen wurden, fingen sie an, neben den Geboten Gottes auch ihre eigenen Satzungen als eben auch Offenbarungen Gottes einzuführen, und das Volk glaubte und richtete sich danach.

Ev07.106,03] Aber nur zu bald fingen ihre Weltsatzungen an, die göttlichen ganz zu verdrängen, und das also, daß bei den zu herrschgierig und habsüchtig gewordenen Priestern und Patriarchen alle Ermahnungen zur Umkehr zum wahren Gott nichts fruchteten. Da erweckte Gott im Volke Seher und Propheten, daß sie alle die Großen und Mächtigen ermahneten, die ihrer Weltgelüste halber von Gott ganz abgefallen waren und das arme Volk mit ihren Weltsatzungen über alle erträglichen Maßen belästigt hatten.

Ev07.106,04] Aber die Großen und Mächtigen ergriffen die Propheten, stäupten sie anfangs und bedrohten sie mit härteren Strafen, so sie je wieder wagen sollten, als von dem irgend wahren Gott erweckte und berufene Seher und Propheten vor ihnen oder auch vor andern Menschen aufzutreten und zu predigen.

Ev07.106,05] Die Seher und Propheten wirkten Zeichen und weissagten, was den Großen und Mächtigen geschehen werde, so sie in ihrer Gottlosigkeit verharren würden. Aber auch das half nichts. Die Seher und Propheten wurden ergriffen, gemartert und getötet; mehrere aber ergriffen die Flucht, und der Geist Gottes führte sie zu einer Stätte, da sie niemand finden konnte. Aus ihnen entstanden dann die eigentlichen Pirmanjen, obwohl ihre unzugänglichen Täler auch schon früher von einfachen Naturmenschen bewohnt waren.

Ev07.106,06] Und siehe, so ging es vor euch schon gar lange zu, und weil ihr Gott also ganz verlassen habt, so hat Gott auch euch verlassen, - und das ist der Grund eurer lange andauernden Nacht des Gerichtes und des Todes eurer Seelen!

Ev07.106,07] Ihr für euch habt nun wohl das Licht des Lebens gefunden; aber in eurem Lande und Reiche wird es noch lange nicht zur Leuchte werden. Denn so ihr Priester sie nur für euch benützen werdet, wird euch eben diese Leuchte wenig nützen; wenn ihr aber die Leuchte auch an das Volk übergehen lassen wollet, so werdet ihr euch am Volke und an seinen Herrschern sehr stoßen. Man wird euch nicht hören, und werdet ihr darauf bestehen, so werdet ihr ebenso verfolgt werden, wie ihr alle Seher und Propheten verfolgt habt.«

Judenklerus als Prophetenmörder

Ev09.121,24] »Wie oftmals sind an Jerusalem von Gott aus dem Munde der wahren Propheten Mahnungen gekommen! Was haben aber die Templer getan? Statt sich an die Mahnungen zu kehren, haben sie die Propheten gesteinigt und erwürgt und erklärten dem Volke, daß solche Propheten, die wider den Tempel predigen, Abgesandte des Teufels der Teufel sind und daher von der Erde vertilgt werden müssen.

Ev09.121,25] Und so habt ihr gar viele Propheten getötet bis auf Zacharias und zuletzt auch durch eure Vermittlung den Johannes, und ihr unschuldig vergossenes Blut wird strafend kommen über euch und eure Kinder bis ans Ende der Zeiten.

Ev09.121,26] Wie Spreu werdet ihr verweht werden in alle Teile der Welt! Ihr werdet kein Volk mehr sein und als niedrige Sklaven werdet ihr den Heiden, denen das von euch genommene Licht gegeben wird, dienen müssen; und wie die Juden einst das erste Volk der Erde waren, also werden sie bald das letzte und allenthalben verachtetste werden! Denn sie haben an den vielen Propheten, deren Gräber sie nun des Volkes wegen auch mit ihrem losen Kalk übertünchen, noch nicht sattsam gemordet, - sie wollen sich nun auch an den Herrn Selbst machen, Ihn fangen und töten! Aber es wird der Herr auch noch das zulassen, aber nicht zum Heile der falschen Propheten, sondern zu ihrem Gerichte; und also wird Er Selbst sein der mächtige Wirbelwind, der sie alle zerreißen und in alle Pfützen der Erde zerschmeißen wird!

Ev09.121,27] Und was der Herr mit den Pharisäern tun wird, das wird Er auch tun mit allem euch ähnlich sich irgend entfaltenden Pharisäertum auf der ganzen Erde.«

Motive der Mörder des Zacharias

Ev03.152,12] (Engel:) »Du erlebtest aber nun nicht zum ersten Male etwas, das die alten Väter erlebt haben! Du hast ja vor dreißig Jahren auch schon etwas Ähnliches im Tempel erlebt, worauf dann eben der damalige Oberpriester hauptsächlich durch deine Hand zwischen dem Altare und dem Allerheiligsten fiel! Warum glaubtest du denn damals nicht dem offenbaren Wunder, und warum wurdest du grausam gegen einen Oberpriester sogar?!«

Ev03.152,13] Sagt Stahar: »Liebster, allmächtiger Bote des Herrn, erinnere mich nicht an eine Zeit, in der ich sicher nur durch einen Fluch das Licht der Welt erblickte, und an eine Tat, die ich nachher mehrere tausend Male tiefst bereut habe! Aber es war damals für mein Gemüt und für mein Wissen nahe nicht anders möglich!

Ev03.152,14] Ich war geheim in der Philosophie der Griechen schon durch und durch bewandert und wußte, warum ich ein Mensch ward. Plato und Sokrates, sowie auch Aristoteles, waren mir um tausend Male lieber als alle meine finsteren und höchst mystischen Propheten, die ich bis zur Stunde noch nicht verstehe und auch nie verstehen werde, weil sie eigentlich nicht zu verstehen sind, besonders aber die Hohenlieder Salomonis, die eher einem Wahnsinnigen als einem Weisen gleichsehen. Ich hatte darum eine ordentliche Wut gegen alles bekommen, was nur irgend im geringsten Streite mit der reinen Euklidischen Vernunft stand, nach dessen Werken ich so ganz eigentlich zu einem Rechenmeister geworden bin.

Ev03.152,15] Mein allmächtiger, himmlischer Freund! So mir jemand sagt: 2 und 2 sind 4, und daß der Tag Licht hat und die Nacht Finsternis, dann hat er die volle Wahrheit geredet, und ich werde ihn als Freund an meine Brust drücken. Wenn einer aber kommt und mit starrem Sinne mir ins Gesicht behauptet, daß 2 und 2 = 5, und daß der Tag finster und die Nacht licht sei, so schlage ich einen solchen Ochsen gleich mit einem Schlage tot; denn so ein Geistesmörder ist bei mir ja bei weitem ärger als ein jeder Dieb und Straßenräuber und Mörder!

Ev03.152,16] Und sieh, also war es damals im Tempel! Man fing schon an, das Unsinnigste zu behaupten, und setzte sogar Strafen darauf, so jemand gegen einen noch so salomonisch finstern und dummen Weisheitsspruch nur eine geringste Entgegnung zu äußern sich unterfinge!

Ev03.152,17] Der besagte Oberpriester war so ein rechter Salomonianer und hielt streng auf die allermystischste Weisheit; er fing sogar an zu besingen ein hellstes Licht, das nun in die Welt käme. Dieses werde nun erleuchten alle Finsternis in der Nacht also mächtig, daß selbst die finstersten Löcher unter der Erde heller leuchten würden denn die Sonne des hellsten Mittags; aber aus dem Tage der Welt würde werden eine finsterste Nacht, und des Tages Finsternis werde so groß werden, daß daran sterben würden Menschen und Tiere. Das Licht der Nacht sei schon in der Welt und erleuchte bereits schon die Finsternis der Nacht, daß da sogar die Blindgeborenen sähen wie die Sehenden am hellsten Tage!

Ev03.152,18] Dies nun Gesagte ist nur so ein ganz leiser Anfang, der natürlich vom Alpha bis Omega (Erster und letzter Buchstabe des griechischen Alphabets) kernfest erlogen ist, da ich noch bis zur Stunde durch volle dreißig Jahre außer dem Vollmonde kein Nachtlicht bemerkt habe, - die gestrige verlängerte Abendbeleuchtung auch ausgenommen, die aber ganz gut hätte ausbleiben können, wodurch viel Unglück wäre verhütet worden. Niemand durfte ihn fragen, was darunter zu verstehen sei, und dennoch verlangte er den vollsten Glauben.

Ev03.152,19] Das in Jehovas Namen hätte ich noch ertragen - denn zu vielem Unsinn noch ein wenig mehr Unsinn, das macht nichts, weil man dabei noch immer für sich rein und wahr denken kann -; aber da fing er einmal an: "Die 7 werden nun 1, und die 666 werden nun 111, und 777 und 1/2 und 1/3 und 1/4. Wer da rechnen kann, der soll nun anders rechnen; denn das Alte wird nun gerichtet und verdammt werden!"

Ev03.152,20] Dergleichen Unsinn noch mehr setzte mich und mehrere Schüler des Euklid in die allergrößte Besorgnis, Angst und Wut; wir verschworen uns und machten der zu beleidigenden Dummheit durch einige gut gezielte Steinwürfe ein Ende!

Ev03.152,21] Aber wir haben damit eben nicht viel gewonnen; denn die Nachfolger des Getöteten waren hernach noch um hundert Male ärger. Da war es denn aber für unsereinen im Tempel auch gar nicht mehr zum Bleiben; ich besann mich, spielte einen Erzgleißner und ward infolgedessen bald hierher als ein Oberster gesetzt mit allen Rechten des Oberpriesters. Hier ließ ich mir nichts abgehen und spielte äußerlich den Strengen; aber innerlich war ich ganz gut und voll guter Dinge. Da hast du nun auch den Grund, warum der Zacharias getötet ward! - Was sagst du nun wohl dazu?«

Ev03.153,01] Sagt Raphael: »Aber das hatte ja doch handgreiflich einen geistigen und keinen materiellen Sinn! Es hatte Bezug auf den in jener Zeit in die Welt kommenden Messias, von dem schon alle Propheten, ja sogar schon Adam und Henoch, wie auch Kenan in seiner Begeisterung, geweissagt haben!

Ev03.153,02] Die Zeit ist nun herbeigekommen, in der alle die Weissagungen in die Erfüllung gekommen sind! Zacharias weissagte als ein letzter Prophet in geistiger Weise von der erfolgten Ankunft des Verheißenen, und ihr tötetet darum sein Fleisch und besiegeltet dadurch von neuem einen treuen Bund mit der Hölle, den zuerst Kain im Kampfe in dem frommen Abel für die blinde, dumme und arge Menschheit eröffnet hatte.

Ev03.153,03] Aber es kann der zu blinden und zu dummen Menschheit eben nicht zu hoch angerechnet werden, so sie in ihrer Blindheit Sünden aller Art von Grausamkeit begeht, und sollst auch du wegen Zacharias nicht gerichtet werden, und darum um so weniger, weil du solchen Frevel schon oft und oft recht ernstlich bereut hast, was dir sehr zugute gezeichnet ward...«

Vorhersage, daß "christlicher" Klerus ärgster Verfolger von Propheten und Nachfolgern Jesu sein wird; Schutzverheißungen

Ev08.199,15] »Es werden zwar auch Meine wahren Jünger mit den Weltmenschen und in der Folge mit den vielen falschen Propheten und Lehrern, vorgeblich in Meinem Namen, viel Ungemach und viele Verfolgung um Meines wahren Namens willen zu bestehen haben, aber sie werden dabei stets auf Meine Hilfe und auf Meinen besondern Schutz und Lohn rechnen können, - aber die Welt und ihre Propheten niemals! Sie werden sich allein mit dem Schwerte in der Hand schützen und vor den Gefahren sichern können; aber am Ende wird es heißen: Wer mit dem Schwerte umgeht, der wird auch mit dem Schwert zugrunde gehen!« (vgl. Mt.26,52)

Him2.196,19] Obd.9. Vers: »Denn deine Starken zu Theman sollen zagen, auf daß sie alle auf dem Gebirge Esau durch den Mord ausgerottet werden,«

Him2.196,20] »Deine Starken im Worte (zu Theman), welche sich "Gottesgelehrte" nennen, aber dennoch von Gott noch nie eine Silbe vernommen haben, sondern alle ihre diplomatische Gottesgelehrtheit von der Welt her haben, will Ich ängstigen in ihrem Weltgewissen. Und wenn sie ein Konzilium ihrer doktorlichen Weisheit halten werden, da will Ich sie gerade auf den Scheitel ihrer Weisheit schlagen und sie zugrunde richten lassen von den schwächsten Meiner (wahrhaft) weisen Kinder in der Wiege Meiner Liebe, Gnade und Erbarmung!

Him2.196,21] 10. Vers: » um des Frevels willen, an deinem Bruder Jakob begangen.«

Him2.196,22] Und das will Ich tun des großen Frevels willen, welchen dieses dein "samaritisches Geschlecht" an Mir und Meinem Worte verübt hat.

Him2.196,23] 11. Vers: »Zu der Zeit, da du wider ihn stundest, da die Fremden sein Heer gefangen wegführten und Ausländer zu seinen Toren einzogen und über Jerusalem das Los warfen, da warst du gleich wie derselbigen einer. Darum sollst du zu allen Schanden werden und ewiglich ausgerottet sein!«

Him2.196,24] Du warst allezeit gleich den ärgsten Heiden. Wenn du auch gewaltig gegen sie kämpftest, da sie Mein Wort zertraten und an dessen Stelle das finstere Heidentum einsetzten und über Mein Wort gleich Tigern herfielen, so bist du aber dennoch, im Besitze Meines Wortes, nicht nur ihnen völlig gleich, sondern ärger um vieles als sie. (Siehe die Kriege zu Konstantins Zeiten und Kreuzzüge! Hg.) - Ich aber sage dir: Eben darum sollst du in deiner Wirkung ausgerottet werden ewiglich! Deine Bekenner sollst du an den Fingern zählen und sollst schuldig werden aller Welt!

Him2.196,25] 12. Vers: »Du sollst nicht mehr deine Lust sehen an deinem Bruder zur Zeit seines Elends und sollst dich nicht freuen über die Kinder Juda zur Zeit ihres Jammers und sollst mit deinem Maule nicht zu stolz reden zur Zeit ihrer Angst!«

Him2.197,26] Bis jetzt jubeltest du, so du sähest Meine Bekenner (Antirömlinge, Protestanten, Hugenotten) in irgendeinem Elende und schobest alles als Schuld ihres Ketzertums gegen dich auf sie und nanntest das eine "gerechte Züchtigung" und stimmtest Lobgesänge an, wenn durch deine Ranglust und arge List tausende Meiner Bekenner getötet worden sind. Aber in der Zukunft sollst du diese Freude nimmermehr haben! Du sollst dich nicht freuen über die Prüfungen der Meinen, und deine Gesandten sollen mit ihnen nichts richten in der Zeit ihrer Probe!

Him2.198,38] Das lebendige Wort wird ein Feuer werden in den Herzen derer, die es besitzen werden, und eine leuchtende Flamme denen, an die es aus dem Munde der Besitzer übergehen wird, in dessen Lichte sie gleich dem Besitzer schauen sollen die großen Wundergeheimnisse Meines Reiches! Alles menschliche, weltgelehrte Wort aber soll dagegen werden wie ein leeres, dürres Stroh; desgleichen auch alle studierten Mundpredigten und Kanzelreden - wenn das "Haus Jakobs" und das "Haus Josephs" über das "Haus Esaus" kommen werden! Und es soll vom "Hause Esaus" nach dem Brande nichts mehr übrigbleiben. »Denn der Herr hat es geredet«, das heißt: Solches wird ganz gewiß geschehen, hier zeitlich und jenseits ewig!«

Entstehung und Motive falscher Propheten

Falsche und wahre Propheten

Ev01.141,02] »Wohl gab, gibt und wird es allzeit geben unter den echten auch falsche Propheten; allein das macht der wahren Sache der Echtheit eines vom Himmel erweckten Propheten entweder gar keinen oder einen nur höchst geringen Eintrag, da der echte Prophet den Lügner nur zu bald vor der Welt enthüllen wird, und derselbe der Züchtigung vom Himmel nimmer entgehen wird.«

Ansehen des Propheten als Anreiz für falsche Propheten, Lehrer und Priester

Ev03.204,05] »... Weil es echte und wahre von Gott berufene Propheten gibt, so läßt sich's daneben leicht denken, daß es auch falsche geben wird, und zwar aus folgenden leicht faßlichen und leicht begreiflichen Gründen:

Ev03.204,06] Ein wahrer Prophet muß bei seinen Nebenmenschen in eine Art Hochachtung kommen; denn seine Weissagungen, und mitunter auch seine Taten zum Beweise der Göttlichkeit seiner Erweckung, müssen doch dem gewöhnlichen Alltagsmenschen einen gewissen Respekt einhauchen, - ob die Weissagungen ihm gefallen oder nicht, und ob sie mit seinen irdischen Interessen im Einklänge stehen oder nicht.

Ev03.204,07] Bei Menschen besseren Sinnes wächst ein Prophet aber ohne seinen Willen zu einem unerreichbaren Riesen und kann sich der gewissen frommen Hochachtung und Ehrfurcht nimmer erwehren, so demütig er sonst auch ist und sein muß.

Ev03.204,08] Nun, das sehen andere Weltmenschen, deren Verstand oft sehr erfinderisch ist; denn an der Schlangenklugheit hat es den Kindern der Welt noch nie gemangelt. Diese Weltmenschen wollen auch ein Ansehen und mit diesem einen leicht einzusehenden irdischen Gewinn.

Ev03.204,09] Sie fangen an zu studieren und erfinden nicht selten mit Hilfe des Satans Dinge und machen scheinweise Reden, daß die in allem Wissen laie (laienhafte) Menschheit am Ende keinen Unterschied mehr zu machen versteht, was da wahr und echt und was da falsch und schlecht ist.«

Grund der Zulassung und Entstehung falscher Propheten; Verhaltenstips diesen gegenüber

Warum Großartiges und Außergewöhnliches immer verfälscht wird

Ev06.235,01] (Lazarus:) »Aber Herr, es ist nun denn doch nicht zu glauben und anzunehmen, daß diese Deine Lehre je irgend verfälscht werden könnte! Denn wie wir sie von Dir empfangen haben, so werden wir sie ja auch an unsere Nachkommen weitergeben, und da wird nichts hinzugesetzt und nichts hinweggenommen; wir können auch mit dem Schreiben umgehen und werden das wortgetreu aufzeichnen, was wir von Dir nun gehört und gesehen haben, und alle die Unsrigen werden von Punkt zu Punkt alles das hören und auch befolgen. Da begreife ich dann nicht, wie ein Aufstehen von falschen Propheten möglich wäre!«

Ev06.235,02] Sagte Ich: »Geradeso, wie du nun sprichst, haben einst die Hauptanhänger Mosis geredet, als - sage - eben auch Ich auf Sinai die Gesetze gab. Die Gesetzgebung dauerte, euch sicher noch bekannt, sieben volle Jahre und noch eine kleine Zeit und dauerte

hernach noch bei dreiunddreißig Jahre mehr geheim und nicht für jedermann augenscheinlich, - und schon in den ersten sieben Jahren ist das goldene Kalb gegossen und angebetet worden! Sieh, also sind die Menschen!

Ev06.235,03] Daß sich bei euch und euren wenigen Nachkommen Meine Lehre schon auf lange hin rein erhalten wird, das gebe Ich dir schon zu; aber im allgemeinen wird es ganz anders aussehen!

Ev06.235,04] Wo immer etwas Großes und Außergewöhnliches in der Welt geschieht, wird es durch müßige Menschen und durch ihren gewinn- und habgierigen Sinn alsbald irgend ausgebeutet und zu ihrer irdischen Erwerbsquelle umgestaltet, - was so wahr ist wie die Wahrheit selbst. Um solche Umtriebe zu verhüten, müßte Ich nur Würgengel in diese Welt kommen lassen, die schon im voraus all derlei Menschen umbrächten, was denn zufolge des freien Willens der Menschen doch wohl nicht angehen kann, sowenig es angeht, das Unkraut auf einem Weizenacker mit einem Schlage zu zerstören, was sogar für den Weizenacker nicht gut wäre, weil am Ende das Unkraut sogar ein Dünger für den Weizenacker wird.

Ev06.235,05] Wie aber das Unkraut auf dem Weizenacker zugelassen wird, so wird auch das zugelassen, jedoch nicht ohne allzeitige früher oder etwas später folgende Strafe. Seht, das ist demnach nicht völlig zu verhindern!

Ev06.235,06] Ich sage demnach nur, daß alle die, welche nun das Reine von Mir aus und später von euch aus haben, allzeit wohl auf der Hut sein sollen, auf daß auch sie nicht in Versuchung fallen; denn der böse Geist zieht in aller Welt wie ein brüllender und hungriger Löwe umher und sucht alle edlen und reinen Seelen zu verschlingen (vgl. Petrl.05,08). Darum hütet euch vor den falschen Propheten! Das ist alles, was Ich euch nun dagegen sagen und tun kann.«

Warnung vor falschen Propheten; deren Kennzeichen

Ev06.235,07] (Petrus:) »Herr, wenn sie (die falschen Propheten) irgend noch zu unseren Zeiten auftauchen sollten, wie werden sie zu erkennen sein?«

Ev06.235,08] Sagte Ich: »An ihren Früchten! Auf den Dornenhecken reifen keine Feigen und auf den Disteln keine Trauben (vgl. Mt.07,16)! Ich, in Meiner Lehre, bin allein die Türe zum Schafstalle; wer irgendwo anders in den Stall einbricht, der ist ein Dieb und ein Räuber (vgl. Joh.10,01 -09). Ich allein bin die rechte Türe, der Weg, das Licht, die Wahrheit und das Leben. Wer also zu Mir kommen will, der muß durch Mich und in Mir gehen auf Meinem Wege, in Meinem Lichte, welches ist die ewige, umwandelbare Wahrheit in Gott.

Ev06.235,09] Es ist zwar ein jeder rechte Arbeiter seines Lohnes wert; aber ein Mietling, der sich dingen läßt für einen andern, den die Arbeit zu eigen angeht, ist selten seines Mietlohnes wert. Denn er wird nur zum Schein arbeiten seines Mietlohnes wegen; aber dem Arbeitgeber wird damit schlecht gedient sein. Und so und noch schlechter werden alle die falschen Lehrer und Propheten sein. Denn ihr Motiv wird - wie nun bei den Pharisäern - der Mammon sein; um den werden sie lehren, dümmste und falsche Dinge weissagen, die Menschen betrügen physisch und noch mehr geistig, werden der Witwen und Waisen Güter verschlingen und ihnen dafür den Himmel zusichern und endlich jene, die bei der reinen Wahrheit verbleiben werden, als die größten Ketzer mit Schwert und Feuer verfolgen und mit großem Pompe sagen: "Wir sind die wahren Nachfolger Christi, des Sohnes Gottes!" Ich sage euch nun das zum voraus, auf daß dann ihr und eure rechten Nachfolger es wissen könnet, wie ihr euch zu benehmen habt, wenn das eintreffen sollte - und teilweise bereits auch schon eingetreten ist!"

Erste falsche Propheten im Christentum; Verhaltenstips

Ev06.235,10] Sagte Petrus: »Herr, wie sollte denn das jetzt schon möglich sein?«

Ev06.235,11] Sagte Ich: »Ganz leicht; denn wie oft habe Ich schon vor einem großen Volke gelehrt, und da waren nicht immer Leute dabei, die es mit der Sache zum Heile ihrer Seele nahmen, sondern zum Heile ihres Geldsackes. Etwas erlebten sie selbst, etwas ließen sie sich von andern erzählen, und das meiste machten sie selbst dazu, dichteten sogestaltig Lügen über Lügen zusammen, machten darauf Reisen in alle Gegenden hin, gaben sich als von Mir Gesandte aus und gewannen damit viel Geld. - Was sagt ihr denn dazu?«

Ev06.235,12] Sagten Petrus und Johannes: »Herr, hast Du denn für solche Frevler keine Blitze mehr und keine Donnerkeile?«

Ev06.235,13] Sagte Ich: »Ei, ei, seid ihr denn Kinder des Donners oder Kinder Gottes? Der Blitz zerstört und vernichtet wohl, dahin er schlägt; aber die Kinder Gottes haben eine andere Waffe, und diese heißt: Geduld, Sanftmut und Liebe.

Ev06.235,14] Diese Menschen sind dabei dennoch der Meinung, daß sie Gott einen guten und Ihm wohlgefälligen Dienst erweisen. Ihr werdet mit derlei Menschen noch gar oft zusammenkommen, und es werden sich viele bekehren. So wir sie nun gleich mit Blitzen aus den Wolken vertilgen würden, vermöchtet ihr sie dann auch noch zu bekehren? Darum nur nicht gleich zu den Blitzen die Zuflucht nehmen!

Ev06.235,15] Die Wahrheit ist der beste Blitz gegen derlei falsche Lehrer und Propheten! Ihr möget eher alle Meere der Erde austrocknen, als dem Strome der Wahrheit je einen Damm setzen. Mit Mir werdet ihr alles vermögen, ohne Mich aber vermag niemand irgend etwas; denn Ich bin die Wahrheit, das Licht und das Leben! - Verstehet ihr das wohl?«

Ev06.076,19] Wahrlich, die Mich nicht dort suchen, wo Ich bin, die finden Mich nicht und werden Mich auch nicht finden. Es werden Mich mit der Zeit noch gar viele suchen und nicht finden! Es werden Zeiten kommen, in denen gar viele falsche Propheten und Messiasse aufstehen und zu euch sagen werden: "Siehe, hier ist der Gesalbte!" oder "Dort ist erl" Aber all denen glaubet es nicht, denn wo sie angeben werden, daß Ich zu finden sei, da werde Ich gerade am allerwenigsten und schon eigentlich gar nicht und nimmer zu finden sein. Wer Mich suchen wird in irgend etwas, das nur im geringsten nach einer Welttümlichkeit riecht, der wird Mich nicht finden, sondern nur der, welcher Mich in der wahren Liebe, Demut und Selbstverleugnung suchen wird, der wird Mich auch sicher allzeit und allenthalben finden.«

Ursachen für falsches Prophetentum/Priestertum

Ev09.185,02] »... Einen Menschen verkehrt zu unterweisen anfangen, heißt, ein Haus auf dem Sande aufbauen wollen. Wie wird es sich halten, so da Stürme und starke Regenströme über eben solch ein Haus kommen werden?

Ev09.185,03] Nur wer seinen Nebenmenschen lehrt in der rechten Ordnung, wie Ich sie dir gezeigt habe, der baut ein Haus auf einem Felsengrund. So über ein solches Haus dann Stürme und Fluten kommen, so werden sie demselben nichts anhaben können, weil es auf einem Felsengrund erbaut ist. Und dieser Felsengrund bin Ich; mit Mir angefangen, werdet ihr alles wohl und bestens vermögen, ohne Mich aber nichts. Das merke du, Mein Freund, dir wohl!

Ev09.185,04] So da aber jemand ernstlich seinen Nächsten über Mich zu belehren anfangen wird, da soll er nicht bei sich lange überlegen, wie er das etwa am fruchtbarsten beginnen werde. Denn Ich Selbst werde ihm die rechten Worte ins Herz und in den Mund legen.

Ev09.185,05] Und so ihr nun auch das wisset, so werdet ihr in Meinem Namen beim Unterricht eurer Nebenmenschen nicht einen Fehltritt machen können; wer aber das nicht völlig beachten wird, der wird bald und leicht auf Irrwege geraten, auf denen er sich samt seinem Jünger schwer je völlig zurechtfinden wird.

Ev09.185,06] Das war allzeit der arge Anfang des falschen und lügenhaften Prophetentums und der Verfinsterung und Verschlimmerung der Menschen. Darum soll nur der seine Nebenmenschen lehren, der es zuvor von Mir in seinem Herzen erlernt hat. Wer aber aus sich nur von dem, was er durch andere Menschen stückweise vernommen hat, auch seine Nebenmenschen gleich einem von Mir Gelehrten wird zu lehren anfangen und auch schreien wird: "Siehe, hier, da oder dort ist Christus, die von Ewigkeit gesalbte Wahrheit aus Gott!«, so glaubet ihm nicht; denn das ist schon ein falscher Prophet, der nur eines Ansehens und eines zeitlichen Gewinnes wegen auch einen Propheten spielen will.«

Halbwahrheiten als Basis für falsche Propheten und Magier; Richtlinien für Wunderzeichen

Ev05.140,04] »Wenn der Lüge auch eine noch gute Folge zuteil wird und der Wahrheit eine wenigstens scheinbar üble, das heißt, was die Menschen mit ihrem Weltverstande übel nennen, so ist die Wahrheit der Lüge dennoch vorzuziehen; denn die Endwirkung der Lüge wird stets für bleibend eine schlechte und die Endwirkung der Wahrheit eine gute werden.

Ev05.140,05] Es sind dem Außenscheine nach die Unterschiede von einer verhüllten Lüge und von einer verhüllten Wahrheit freilich nicht leicht merkbar, gleich wie da auch ein echtes Wunderwerk von einem falschen für den puren, wenig erfahrenen Weltverstand schwer oder auch gar nicht zu unterscheiden ist, weil ein echtes Wunder für den Weltverstand gar nicht zu prüfen ist und die Magier und die falschen Propheten ihre Wunder vom Volke ebensowenig prüfen lassen, als ihr die eurigen habt prüfen lassen. Aber eben darum soll bei euch nimmer irgendeiner noch so geringen Lüge oder irgendeinem noch so kleinen Betrüge Raum gelassen werden, auf daß es auf der Erde doch für bleibend ein Institut gebe, in dem allein nur die Wahrheit herrschete und darin ein bleibender Probierstein der Welt gegeben wäre, um am selben das echte Gold aller Wahrheit vom falschen Golde wohl und leicht zu erkennen!

Ev05.140,06] Wird das nicht gehandhabt, so wird es in wenigen Jahren nach Mir schon eine ganz erstaunliche Menge von allerlei falschen Propheten und Wundertätern geben, die diese Meine Lehre gänzlich verunstalten werden. Sie, die Falschen, werden sich zwar auch Meines Namens bedienen; aber ihre Lehre wird der Meinen nicht im geringsten gleichen, und ihre Wunderwerke werden von der dir bekannten betrügerischen Art sein und gar viele zu festen Anhängern der falschen Propheten machen.

Ev05.140,07] Darum warne Ich euch frühzeitig davor! Horchet darum nicht auf jene, die umherziehend rufen werden: "Sieh, hier oder da ist der Gesalbte Gottes, - das ist die Wahrheit!" Wahrlich sage Ich es euch allen: Die da also reden und schreien und sogar Zeichen tun werden in Meinem Namen, sind nichts denn pur falsche Propheten! Diese höret nicht und kehret ihnen den Rücken! Und kommen sie zu euch, so bedrohet sie, und wollen sie nicht weichen, so bedrohet sie in Meinem Namen, und wirket vor ihren Augen ein wahres Zeichen; sonst aber enthaltet euch soviel als möglich der Wunderwirkerei, die wohl das Auge und das Ohr des dummen Menschen besticht und gefangennimmt, sein Herz aber auf Kosten des Wunders zumeist zu einem fühllosen Steine verhärtet! Die Wahrheit muß für sich zeugen und sprechen und bedarf keines weiteren Zeichens mehr.

Ev05.140,08] Das einzig wahre Wunderzeichen aber bestehe in der Selbsterfahrung, die ein jeder machen wird dadurch und darin, daß ihn eben die Wahrheit wahrhaft frei in allem seinem Denken, Wollen und Handeln gemacht hat und geöffnet seine innere Sehe, zu schauen alle Dinge und Verhältnisse, wie sie in der Wahrheit sind, und nicht, wie sie im zerrütteten Gehirn irgendeines angesehen sein wollenden Weltweisen nach Belieben zusammengestellt worden sind.«

Kennzeichen wahrer und falscher Propheten, Lehrer und Priester

Erweckung echter Propheten erfolgt in aller Stille

Ev05.083,12] »Die wahren Wahrheitspropheten wird der Herr stets ganz in aller Stille erwecken, und sie werden wie ganz stille Wasser in der Welt nie einen Lärm noch irgendein fühlbares Geräusch machen; die aber irgendein Geräusch und einen Lärm machen werden, in denen wird die Wahrheit und das Wort des Geistes nicht sein.

Ev05.083,13] Die von Gott erweckten echten Propheten werden in aller Stille wohl auch sehr wohl imstande sein, Wunder zu wirken; aber es wird davon die Welt nichts merken, sondern allein dann und wann die wahren Freunde Gottes zu ihrem eigenen stillen Tröste.«

Bescheidenheit, Demut und Uneigennützigkeit als Kennzeichen wahrer Propheten

Erde.070,27] »Dergleichen Visionen, die ein Wiedergeborener hat, sind allein gerecht; alle anderen aber können erst dann zur Gerechtigkeit gelangen, wenn sie von einem wiedergeborenen Geiste erleuchtet werden. Darauf ist zu geben und zu halten; aber auf alle anderen Visionen, Träume und andere Wahrsagungsmittel ist nichts zu halten, weil sie lediglich von dem argen Gesindel herrühren, das bei zahllosen Gelegenheiten das menschliche Fleisch bekriecht und durch dasselbe die leichtgläubige Seele mit allerlei Schmutz und Unflat bekleistert.

Erde.070,28] Wie aber jedermann auf dergleichen Torheiten nichts halten soll, so soll er aber doch alles halten auf das Wort eines wahrhaft Wiedergeborenen, weil dieser nichts gibt, als was er empfängt, - der andere aber nur gibt, was er selbst zu schaffen wähnt.

Erde.070,29] Wer da großartig sagt: "Ich sage es, und dies ist mein Werk!", dem glaubet es nicht; und so jemand spricht, als spräche er im Namen des Herrn, tut es aber eigentlich doch nur seiner Ehre und seines Vorteiles wegen, dem glaubet auch nicht!

Erde.070,30] Wer aber da spricht ohne Eigennutz und ohne eigene Ehrsucht: "Der Herr spricht es!", dem glaubet es, - besonders wenn dabei nicht auf das Ansehen der Person geachtet wird; denn der Wiedergeborene kennt nur das Ansehen des Herrn; alle Menschen aber sind seine Brüder!«

Motivation, Demut/Hochmut, Entlohnung, Urteilen, Gleichheitsbehandlung, Widersprüche, Fortschrittsoffenheit und Abbildverehrung als Unterscheidungsmerkmale

Ev03.204,10] »Wie aber kann man dann dennoch einen falschen von einem echten Propheten erkennen? Ganz leicht: an den Früchten nämlich! (vgl. Mt.07,16)

Ev03.204,11] Denn von den Domen und Disteln sammelt man keine Trauben und Feigen!

Ev03.204,12] Der echte Prophet wird nie und unmöglich selbstsüchtig sein, und ferne von ihm wird sein jeder Hochmut. Er wird wohl dankbar annehmen, was ihm gute und edle

Herzen spenden; aber nie wird er an jemand eine taxenmäßige Forderung machen, weil er weiß, daß dieses vor Gott ein Greuel ist, und weil Gott Seine Diener wohl erhalten kann!

Ev03.204,13] Der falsche Prophet aber wird sich zahlen lassen für jeden Schritt und Tritt und für jede sogenannte gottesdienstliche Handlung zum vorgeschützten und vorgelogenen Wohle der Menschheit. Der falsche Prophet wird von den Gerichten Gottes donnern und selbst in Gottes Namen richten mit Feuer und Schwert; der echte aber wird niemand richten, sondern nur ohne alles Interesse die Sünder ermahnen zur Buße und wird keinen Unterschied machen zwischen groß und klein und zwischen angesehen und unangesehen. Denn ihm gilt nur Gott allein alles und Sein Wort, - alles andere ist für ihn eine eitle Torheit.

Ev03.204,14] In des echten Propheten Rede wird nie ein Widerspruch statthaben; stelle aber des falschen Propheten Rede ans Licht, und es wird darin von Widersprüchen wimmeln. Den echten Propheten kann nie jemand beleidigen, wie ein Lamm wird er alles ertragen, was immer auch die Welt ihm antun mag; nur gegen die Lüge und gegen den Hochmut wird er im Feuereifer aufwallen und sie beide allzeit schlagen.

Ev03.204,15] Der falsche Prophet ist stets ein Todfeind jeder Wahrheit und jedes bessern Fortschritts im Denken und in den Werken; niemand außer ihm soll etwas wissen oder irgendeine Erfahrung haben, auf daß ein jeder genötigt wäre, sich allzeit und in allen Dingen des teuren Rates bei ihm ums Geld zu holen.

Ev03.204,16] Der falsche Prophet denkt nur an sich; Gott und dessen Ordnung sind ihm lästige und lächerliche Dinge, an die er bei sich keinen Funken Glaubens hat, darum er sich auch mit dem leichtesten Gewissen von der Welt einen Gott aus Holz und Stein machen kann, wie es ihm nur beliebt. Daß dann so ein Gott für die einmal ganz durch und durch blindgemachte Menschheit leicht durch die Hände des falschen Propheten Wunder wirken kann, wird etwa doch sehr leicht begreiflich sein!«

Ziel des Eifers als Unterscheidungskennzeichen; Bestätigung für Lorbers prophetische Echtheit

Him2.112,01] »Wenn du das hier Gesagte nur einigermaßen aufmerksam durchgehest und beachtest die gleichlautende Antwort dieses größten aller Propheten Israels (Elias), so kann es dir ja unmöglich entgehen, wodurch sich ein rechter Prophet klärlichst unterscheidet von einem falschen, der da ist allezeit ein Diener Baals und ein blinder Pharisäer im vollkommensten Sinne des Wortes.

Him2.112,02] Damit aber du und jeder es genau merken und wissen solle, wie die Sachen stehen zwischen einem wahren und einem falschen Propheten, so will Ich aus den Anführungen des Propheten Elias dich nur auf folgendes aufmerksam machen. Und so höre denn:

Him2.112,03] Für Wen allein nur eiferte der wahre Prophet Elias? Eiferte er für weltliche Rechte, für weltliche Macht und Gewalt und für weltliches Einkommen, bestehend in Gold und Silber? - Er spricht: "Ich habe um den Herrn, den Gott Zebaoth geeifert!" (1.Kön.19,10)

Him2.112,04] Siehe, so da aber jemand eifert ohne Entgelt um den allein wahren Gott und tut sonach, wie es da getan hat der Prophet Elias, sage mir, ist das ein falscher Prophet? - Also ist der Eifer das sicherste und untrüglichste Zeichen eines wahren und eines falschen Propheten.

Him2.112,05] Wenn aber der eine eifert um ein weltliches Ansehen seiner Kirche und seines Oberhauptes, das da begraben ist in Gold, Silber und allen Edelsteinen, ein anderer aber eifert allein um Mich - welcher von den zwei Propheten ist da wohl der allein wahre? -Ich meine, um das zu erraten, wird niemand zur Mathematik seine Zuflucht nehmen müssen.

Him2.113,06] Da aber der Elias ein vollkommen wahrer Prophet war, wie erkannte er Mich da, als Ich vorüberzog an der Türe der Höhle am Berge Horeb, da er noch in selber

verborgen lag? - Etwa im großen und starken Winde (1.Kön.19,11)? - Siehe, also bin Ich auch nicht in denen, die da viel Wind und Aufsehens machen. Denn das ist die Art der echten, blindesten Pharisäer.

Him2.113,07] Oder hat Mich Elias erkannt im darauf folgenden Feuer (1.Kön.19,12)? -Siehe, also bin Ich auch nicht in jenen Feuereiferern, aus deren Munde nichts als ein Gericht ums andere und eine Verdammnis um die andere sprühet, da sie Gott nur im richtenden Feuer, aber niemals nur in der Liebe erkennen wollen.

Him2.113,08] Der wahre Prophet Elias aber hat Mich, den Gott Zebaoth, nur im stillen, sanften Wehen oder Säuseln erkannt (1.Kön.19,12), d.h. mit anderen Worten nichts als: Elias hat Mich erkannt wahrhaftig allein nur in der Liebe!

Him2.113,09] Wenn du (Lorber) Mich aber ebenso sanft wehend in der alleinigen Liebe erkennst gleich dem Elias, wie bist du demnach ein falscher Prophet? - Lasse die Weltpropheten nur reden und rufen wider uns! Am Ende wird sich ja wohl zeigen, wer da heimführen wird die Braut!

Him2.113,10] Elias aber ward berufen zu einem Richter über Israel in der Liebe, darum er mußte ziehen nach Damaskus und zu Königen salben den Hasael und den Jehu und zum Propheten den Elisa, damit diese erhalten möchten die, welche sich nicht gebeugt haben vor Baal, und mit dem Schwerte der Treue absondern die Spreu Baals von Meinem reinen Weizen. Was aber da geschah im kräftigen Vorbilde, siehe, das geschieht auch jetzt im Geiste wahrhaftig. Darum am Ende doch die Liebe über alles siegen und zu Grunde richten und zu Schande machen soll alle die "Winde", "Erdbeben" und alles "Feuer"!

Him2.113,11] Nun aber urteile selbst und finde den wahren Propheten aus der falschen großen Menge heraus, die da ist eine Dienerin der Welt.

Him2.113,12] Elias also ist ein rechter Prophet. Aber ebenso auch jeder, der da Mich findet, wie Mich Elias gefunden hat - nämlich in der Liebe. - Verstehet es! Amen.«

Werke, Selbstsucht, Gewinn- und Machtgier als Kennzeichen falscher Propheten

Ev09.185,07] »Wer aber einen falschen von einem wahren, von Mir berufenen Propheten und Lehrer mit leichter Mühe erkennen will, der schaue auf seine Werke! (vgl. Mt.07,16)

Ev09.185,08] Alles kann ein Mensch leichter vor den Augen seiner Nebenmenschen verbergen als seine Selbstsucht und seine Gewinngier. Um diese zu befriedigen, wird er nur zu bald und zu ersichtlich kein Mittel unversucht lassen, um zu dem Zwecke zu gelangen, nach dem sein Herz eine unzerstörbare Liebe hat.

Ev09.185,09] Lasset darum die falschen Propheten niemals zu einer Macht und äußerem Ansehen gelangen! Denn werden sie einmal das irgend erreichen, dann wird es bald wieder höchst finster unter den Menschen aussehen, und ihr werdet gegen sie harte Kämpfe zu bestehen bekommen!«

Uneigennützigkeit und innerer Dienst für Gott bzw. Eigennutz und Lohndienst für falsche Götter als Unterscheidungsmerkmale

KJug.227,11] »Ja, daran wird man allezeit die rechten und die falschen Diener Gottes genau voneinander unterscheiden:

KJug.227,12] Die rechten werden uneigennützig sein in hohem Grade, und die falschen werden sein gerade das Gegenteil;

KJug.227,13] denn die rechten dienen Gott im Herzen und haben auch da den allerhöchsten ewigen Lohn, -

KJug.227,14] die falschen aber dienen einem nach ihrer bösen Art gemodelten Gotte, der Welt wegen;

KJug.227,15] daher suchen sie auch den Lohn der Welt und lassen sich für jeden Schritt und Tritt gar unmäßig bezahlen.«

Selbstberufung, Pseudodemut und -Geistigkeit, Aufgeblasenheit, Eigennutz, Lüge, Herrschsucht, Geiz und Neid als Kennzeichen falscher Propheten; Vertreibungsempfehlung

Laod.002,09] (Paulus:) »Ich aber bitte und beschwöre euch sogar: Lasset euch von niemandem das Ziel vorsetzen, der da nach eigenmächtiger Wahl einhergeht in aller Demut und völliger Geistigkeit der Engel des Himmels, davon er aber nie etwas gesehen und gehört hat, - ist aber darum in seiner Sache aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinne nur

Laod.002,10] und hält sich nicht an das Haupt, aus dem der ganze Leib durch die Glieder, Gelenke und Fugen Tatkraft überkommt, einander gegenseitig erhält und fasset und wächst also dann zu einer göttlichen Größe,

Laod.002,11] sondern nur an seinen Sinn, welcher in sich voll Schmutzes und Unflates, voll Eigennutzes, voll Trug und Lüge, voll Herrschsucht, voll Geizes und voll Neides ist!

Laod.002,12] Also aber steht es gerade mit dem, der sich bei euch aufwerfen will, als wäre er berufen vom Herrn und von mir und danach erwählet von euch!

Laod.002,13] Ich aber sage hier zu euch allen: Dieser hat den Geist des Teufels in sich und gehet unter euch umher wie ein Wolf im Schafspelze und wie ein hungriger, brüllender Löwe, der euch zu verschlingen auf das eifrigste bemüht ist!

Laod.002,14] Darum treibet ihn alsbald von seinem Platze ...«

Selbsterlassene Reinheits- und Speisegesetze als Kennzeichen falscher Propheten/Lehrer

Laod.002,19] (Paulus:) »Und horchet nicht auf die, die da mit heuchlerischfrommer Miene sagen: "Rühre das nicht an, und koste dies nicht, und greife das nicht an, und tue dieses und jenes nicht!", - welches alles sich allezeit verzehret unter den Händen und an sich nichts ist als eine leere Menschensatzung;

Laod.002,20] sondern höret, was ich euch sage aus dem Geiste Christi, der in mir ist, auf daß ihr wieder frei werden möchtet und werden zu wahrhaftigen Miterben Jesu Christi am Reiche Gottes lebendig in euch!

Laod.002,21] O Brüder, denket, was wollen euch die wohl nützen, die da haben den Schein der Weisheit und eine durch sich selbst gewählte heuchlerische und gleisnerische Geistigkeit und Demut,

Laod.002,22] und die da sagen: "So du ansiehest ein Weib, so hast du schon gesündiget; so du issest unreine, von Moses versagte Speise, so bist du unrein auf den ganzen Tag; und so du anrührest einen Heiden und sprichst mit ihm mehr denn drei Worte, so mußt du solches dem Priester des Tempels kund tun, auf daß er dich reinige vor Gott!", -

Laod.002,23] an sich aber sind sie voll Unflates und voll Geizes und Hurerei und treiben geheimen Handel mit allen Heiden und bieten alles auf, daß sie sich mit ihnen ja nicht die geheime Freundschaft verderben möchten?!

Laod.002,24] Ich aber sage: Der Leib braucht das Seinige wie der Geist, denn er hat ja sein Bedürfnis und seine Notdurft. Daher sollet ihr ihm auch geben im gerechten Maße, was da Gott für ihn bestimmt hat, und sollet genießen, was da auf den Markt gebracht wird, denn

der Leib braucht seine Pflege, wie der Geist seine Freiheit. Darum seid frei und nicht Sklaven der blinden Toren der Welt!

Laod.002,25] Was Rühmliches aber mag da wohl jemand von sich sagen, so er gefastet hat in seinem Magen, aber sein Herz voll angefüllt hat von argen Gedanken, Wünschen und Begierden?!

Laod.002,26] Wäre es denn nicht um vieles klüger, zu fasten im Herzen denn im Magen?! Wie möget ihr wohl so große Toren sein und euch weismachen lassen, dem Herrn sei angenehmer, so jemand ißt einen Fisch in Gel gelegt, als so er ißt ein anderes Fleisch von einem warmblütigen Tiere und dessen Fett statt des Öles?!

Laod.002,27] Ich aber sage euch: Esset mit Maß und Ziel allezeit, was euch schmeckt und wohltut eures Leibes Gesundheit, und trinket Wein mit Wasser, wie auch ich es tue, so ich es nur haben kann, und machet euch kein Gewissen daraus, so werdet ihr recht handeln auch in diesem Stücke!

Laod.002,28] Denn der Herr hat keine Freude am Fasten des Magens, wohl aber an dem des Herzens; im Herzen aber fastet Tag und Nacht, so werdet ihr fasten im Geiste und in der Wahrheit!

Laod.002,29] Wie aber ihr fasten möchtet nach der gleisnerischen Lehre dessen, der vor euch tut, als wäre er nur mehr mit einem Fuße auf der Erde, alles andere aber schon im Himmel, also fasten auch alle Heiden, die da essen an ihren Festtagen die feinsten Leckereien und sind dann geiler darauf denn an einem Gemeintage, da sie ihre tägliche Kost haben

Laod.002,30] Da ihr aber nun mit Christo auferstanden seid, was kümmert euch denn, was da unten auf der Welt ist, und was suchet ihr den Satzungen der Welt zu genügen, die da ein Werk der Menschen sind?!«

Kennzeichen falscher Propheten in kirchlicher Tarnung

Eifer gilt mehr dem Kirchenoberhaupt als Jesus

Him2.112,05] »Wenn aber der eine eifert um ein weltliches Ansehen seiner Kirche und seines Oberhauptes, das da begraben ist in Gold, Silber und allen Edelsteinen, ein anderer aber eifert allein um Mich - welcher von den zwei Propheten ist da wohl der allein wahre? -Ich meine, um das zu erraten, wird niemand zur Mathematik seine Zuflucht nehmen müssen.«

Überheblichkeit, Anmaßung übernatürlicher Kräfte, mystischer Pomp und Ehrsucht falscher Propheten

Ev06.022,06] »Die Zeichen, an denen ihr sie (falsche Propheten und Lehrer) ganz leicht erkennen werdet, aber sind Großsprecherei, große und grobe Anmaßung von göttlichen Kräften, die sie nie hatten und auf dieser Welt nie haben werden, dann großer Glanz, große Pracht, ein mystischer Pomp wie bei den Heiden und die möglich größte Herrschsucht, wie auch eine nimmer zu sättigende Gier nach den größten Schätzen und Gütern dieser Welt. An diesen doch so hübsch handgreiflichen Merkmalen werden sie hoffentlich eben nicht schwer zu erkennen sein.«

Him2.113,06] »... Siehe, also bin Ich auch nicht in denen, die da viel Wind und Aufsehens machen. Denn das ist die Art der echten, blindesten Pharisäer.«

Erde.070,29] »Wer da großartig sagt: "Ich sage es, und dies ist mein Werk!", dem glaubet es nicht; und so jemand spricht, als spräche er im Namen des Herrn, tut es aber eigentlich doch nur seiner Ehre und seines Vorteiles wegen, dem glaubet auch nicht!«

Ev06.179,03] »... Alle Menschen werden sie für heilige Diener Gottes halten und bei Strafe glauben müssen, daß Gott allein nur ihre Gebete erhöre und auf ihre Opfer mit großem Wohlgefallen herabschaue...«

Egoistische Berufungsmotive, Seminarausbildung und zeremonielle Weihe

Ev06.150,24] »... Es werden ... solche (falsche Nachfolger) in Unzahl in euer Amt treten, teils durch äußeren Zwang und teils durch die Aussicht, in eurem Amte eine gute und sorglose Verpflegung zu finden. Aber diese werden von Mir alle in das Regiment des Antichristen gezählt werden, und ihre Werke werden vor Gott ein Ekelgeruch sein und aussehen wie ein stinkendes Aas.

Ev06.150,25] Wahrlich, Ich sage euch: Alle eure Nachfolger, die nicht von Mir, sondern nur von den Menschen in gewissen Weltschulen zu eurer Amtsnachfolge zubereitet werden, werde Ich nicht ansehen; denn nur der Antichrist wird also seine Jünger qualifizieren.

Ev06.179,03] »... Habet ja wohl acht, daß ihr nichts als nur den Lebensbedarf von denen annehmet, die das Evangelium annehmen werden! Denn so die Müßiggänger sähen, daß euch die Predigt und ein Zeichen viel Geld verschaffen, da erst würden sie alles aufbieten, um euch zu verdrängen. Darum wird man die echten von den falschen Propheten am ehesten an ihren Werken erkennen. Denn die echten Propheten werden stets in Meiner Armut einhergehen und von ihren Gemeinden nur das annehmen, was ihnen zum Leben notwendig ist; die falschen aber werden tun wie nun die Pharisäer - und in vielen Stücken noch um vieles ärger - und werden sich für alles, was sie vorgeblich den Gemeinden in Meinem Namen tun, gar hoch und teuer bezahlen lassen, und alle Menschen werden sie für heilige Diener Gottes halten und bei Strafe glauben müssen, daß Gott allein nur ihre Gebete erhöre und auf ihre Opfer mit großem Wohlgefallen herabschaue ...«

Ev08.014,02] »Ja, Ich weiß und sehe es, wie nach Mir eine Menge falscher Lehrer aufstehen und zu den Menschen sagen werden: "Sehet, hier ist Christus!" oder "Dort ist er!". Aber Ich sage es nun euch, und ihr saget es euren Nächsten und euren Kindern, daß man solchen falschen Lehrern nicht glaube, denn sie werden aus ihren Werken leicht zu erkennen sein!

Ev08.014,03] Wie aber ein rechter Jünger nach Meinem Worte beschaffen sein soll, das hast du gestern zu Emmaus auf dem Berge des Nikodemus bei der Gelegenheit erfahren, als Ich die etlichen siebzig aussandte, daß sie ausbreiteten Meine Lehre.

Ev08.014,04] Wo du demnach Lehrer antreffen wirst, die also nach Meinem Willen die Lehre von der Ankunft des Reiches Gottes unter den Menschen ausbreiten werden, diese halte du und jedermann für echte und vollends wahre Lehrer; wo aber Lehrer zwar auch unter Meinem Namen aus Meiner Lehre ein Geschäft machen werden um Geld und andere Schätze, die halte du für falsche und von Mir niemals berufene Ausbreiter Meiner Lehre! Denn Meine wahren Jünger und Ausbreiter Meiner reinen Lehre werden stets irdisch arm, gleich Mir, aber darum geistig überreich sein; denn sie werden nicht nötig haben, Meine Lehre und Meine Worte von einem Vorgänger gewisserart durch ein langweiliges Erlernen sich zu eigen zu machen, sondern Ich werde ihnen Meine Lehre und Meinen Willen in ihr Herz und in ihren Mund legen.

Ev08.014,05] Aber die falschen werden durch ein langes Lernen von ihren ebenfalls falschen Lehren sich allerlei Lehren, Worte und Sprüche zu eigen machen müssen und werden dann erst, wenn sie alles mühsam werden erlernt haben, von ihren großtuenden und prahlerischen Lehrern und Vorstehern unter allerlei leerer und blinder Zeremonie zu Jüngern geweiht werden, wie solches nun auch geschieht im Tempel bei den Pharisäern, Schriftgelehrten und Ältesten und auch bei euch Heiden, wo der Priesterstand eine ordentliche Kaste bildet, die sich vom Vater auf den Sohn vererbt, und ein Mensch aus dem Volke nur dann aufgenommen wird, wenn irgendein Priester keine Kinder hat, und selbst da nur als ein Kind, das hernach erst zu einem Priester erzogen wird.

Ev08.014,06] Wie sonach ein wahrer von Mir berufener Lehrer und Ausbreiter Meiner reinen Lehre von einem falschen zu unterscheiden sein wird, das habe Ich euch allen nun klar dargetan, und es wird sich da leicht ein jeder vor den falschen Lehrern und Propheten hüten können; wer ihnen aber zugetan sein wird und wird ihnen Glauben schenken, sie ehren und ihnen noch in allem behilflich sein, der wird es nur sich selbst zuzuschreiben haben, so er von ihnen dann verschlungen wird.

Ev08.014,07] Ja es wird sogar geschehen, daß die falschen Propheten sich auf goldene Throne emporschwingen werden und die wahren von Mir Erwählten und Berufenen mit aller Hast verfolgen werden. Wenn aber das eintreffen wird, dann wird auch ihr Gericht und ihr Ende über sie kommen, und Meine Lehre wird dennoch fortbestehen unter gar vielen Menschen auf der Erde; aber sie wird stets nur als ein freies Gut unter den Menschen im stillen glänzen, leuchten und trösten, nie aber als eine Herrscherin über ganze Völker auf einem Herrscherthrone mit Krone, Stab und Zepter gebieten.

Ev08.014,08] Wo das in Meinem Namen der Fall sein wird, da werde Ich Selbst ferne sein, und anstatt Meiner Liebe wird die Habsucht, der Geiz, Neid und Verfolgung aller Art und Gattung unter den Menschen zu Hause sein, und ein Betrug wird dem andern die Hände reichen. Wenn ihr aber solche Früchte Meiner sein sollenden Lehre unter den Menschen sehen werdet, so werdet ihr es ja wohl merken, welches Geistes Kinder die auf den Thronen herrschenden Propheten sind und von wem ihre falschen Lehren stammen!

Ev08.014,09] Wenn du aber allzeit das Rechte und Wahre wirst haben können, wenn du nur ein Verlangen danach haben wirst, so wirst du dein Herz doch wohl nicht dem Falschen zuwenden? Und so wisset ihr nun, daß trotz all der späterhin auftauchenden falschen Propheten und Lehrer im Stillen und Prunklosen Meine reine Lehre bis ans Ende der Zeiten unter den Menschen fortbestehen wird.

Ev08.014,10] Daß aber diese Meine Lehre erst nach und nach unter alle Völker der Erde ausgebreitet wird, davon habe Ich euch die Gründe schon mehrfach klar gezeigt; denn wann ein Volk zur Aufnahme Meiner Lehre reif ist, das weiß Ich sicher wohl am besten!«

Materielle Motive klerikalen Handelns

Ev06.235,09] »Es ist zwar ein jeder rechte Arbeiter seines Lohnes wert; aber ein Mietling, der sich dingen läßt für einen andern, den die Arbeit zu eigen angeht, ist selten seines Mietlohnes wert. Denn er wird nur zum Schein arbeiten seines Mietlohnes wegen; aber dem Arbeitgeber wird damit schlecht gedient sein. Und so und noch schlechter werden alle die falschen Lehrer und Propheten sein. Denn ihr Motiv wird - wie nun bei den Pharisäern - der Mammon sein; um den werden sie lehren, dümmste und falsche Dinge weissagen, die Menschen betrügen physisch und noch mehr geistig, werden der Witwen und Waisen Güter verschlingen und ihnen dafür den Himmel zusichern und endlich jene, die bei der reinen Wahrheit verbleiben werden, als die größten Ketzer mit Schwert und Feuer verfolgen und mit großem Pompe sagen: "Wir sind die wahren Nachfolger Christi, des Sohnes Gottes!" Ich sage euch nun das zum voraus, auf daß dann ihr und eure rechten Nachfolger es wissen könnet, wie ihr euch zu benehmen habt, wenn das eintreffen sollte - und teilweise bereits auch schon eingetreten ist!«

Herrschsucht und Hochmut bei falschen Propheten

Ev06.150,14] »Von nun an werden nahe volle 2000 Jahre hindurch zahllos viele Seher und Propheten erweckt werden, weil auch eine noch größere Anzahl falscher Propheten und sogar höchst hochmütiger, herrschsüchtiger und aller Liebe barer falscher Christusse erstehen werden...«

Ev09.166,09] »Es werden zwar in den späteren Zeiten falsche und herrschsüchtige Propheten in Meinem Namen das ebenso tun, wie es nun tun die Pharisäer und ihre Anhänger, und werden Mich vor den Augen des Volkes ehren mit allerlei Zeremonie und mit Gold, Silber und Edelsteinen; aber Ich werde zu ihnen durch den Mund Meiner durch Meinen Geist Erweckten sagen: Siehe, dies elende Volk ehrt Mich, den Herrn des Lebens, mit dem Kote und mit dem Tode und Gerichte der Materie, aber sein Herz ist ferne von Mir! Darum werde auch Ich ferne von solch einem Volke sein.

Ev09.166,10] Darum sollet ihr Mir in der Folge auch nicht irgend Tempel und Altäre erbauen; denn Ich werde nimmerdar wohnen in den von Menschenhänden erbauten Tempeln und werde Mich nicht ehren lassen auf den Altären. Wer Mich liebt und Meine leichten Gebote hält, der ist Mein lebendiger Tempel, und sein Herz, voll Liebe und Geduld, ist der wahre und lebendige und Mir allein wohlgefällige Opferaltar zu Meiner Ehre. Alles andere ist Gericht, Tod und Verderben.«

Verfolgung wahrer Nachfolger; Rieht- und Verdammungspraktiken

Ev08.014,07] »Ja es wird sogar geschehen, daß die falschen Propheten sich auf goldene Throne emporschwingen werden und die wahren von Mir Erwählten und Berufenen mit aller Hast verfolgen werden ...«

Ev09.040,01] »Der wahre Glaube und die reine Liebe werden in jener Zeit ganz erlöschen. An ihrer Stelle wird ein Wahnglaube unter allerlei ärgsten Strafgesetzen den Menschen aufgedrungen werden, gleichwie da auch ein böses Fieber dem Menschenleibe den Tod aufdrängt. Und so sich irgendeine von Meinem Geiste gestärkte Gemeinde wider die falschen und von Gold, Silber, Edelsteinen und andern großen Erdengütern strotzenden und allerhochmütigsten und herrsch-und selbstsüchtigsten Lehrer und Propheten, die sich als eure allein wahren Nachfolger und Meine Stellvertreter den Menschen zur tiefsten Verehrung darstellen werden, erheben und ihnen zeigen wird, daß sie nur gerade das Gegenteil von dem sind, als was sie sich den Menschen mit der frechsten und Gottes verges-sendsten Keckheit darstellen, indem sie sie zwingen, nur bei ihnen allein das Seelenheil und die Wahrheit zu suchen, so wird es da Kämpfe und Kriege und Verfolgungen geben, wie sie seit dem Beginne der Menschen auf dieser Erde noch nicht stattgefunden haben.

Ev06.235,09] »... (Die falschen Propheten werden) jene, die bei der reinen Wahrheit verbleiben werden, als die größten Ketzer mit Schwert und Feuer verfolgen und mit großem Pompe sagen: "Wir sind die wahren Nachfolger Christi, des Sohnes Gottes!"...«

Ev07.184,06] »... Sein Herz (des Antichristen) wird sein voll des bittersten Hasses gegen alle Wahrheit, die er verfolgen wird mit Feuer und Schwert, und er wird verfluchen alle, die sich nicht nach seiner Lehre verhalten. Dieser wird auch aushecken die drei Götter und sie anbeten lassen. Ich werde als ein Erlöser der Welt wohl auch darunter sein, aber geteilt in drei Personen. Man wird wohl noch einen Gott im Munde führen, aber dabei dennoch drei Personen anbeten, von denen eine jede für sich auch ein vollkommener Gott sein wird und wird eigens angebetet werden müssen.«

Him2.113,07] »... Siehe, also bin Ich auch nicht in jenen Feuereiferern, aus deren Munde nichts als ein Gericht ums andere und eine Verdammnis um die andere sprühet, da sie Gott nur im richtenden Feuer, aber niemals nur in der Liebe erkennen wollen.«

Prunkkirchen, Zeremonien, magische Elemente im Gottesdienst, Beten in Fremdsprachen

Ev08.039,14] »... Ihr müßt euch das Heidentum in jener Zeit, deren Ich Erwähnung tat, nicht also vorstellen, wie da nun beschaffen ist das Heidentum in der Jetztzeit. Es werden die Götzentempel der Jetztzeit wohl schon lange zerstört sein; aber an ihre Stelle werden vom Widerchristen eine Unzahl anderer, und das sogar unter Meinem Namen, erbaut werden, und ihre Priester werden sich als Meine Stellvertreter auf Erden überhoch ehren lassen und werden alle Weltschätze an sich zu ziehen am allermeisten bemüht sein. Sie werden sich mästen; aber das Volk wird in großer Not sein geistig und leiblich.«

Ev06.179,03] »... Wie aber nun für alle Juden dieser eine Tempel dasteht, so werden die Gegenchristen eine zahllose Menge Tempel errichten mit großer Pracht und darin vor den Menschen ihre Zaubereien, ihr Opfer verrichten und schlechte, eigennützige Reden halten. Beten aber werden sie in fremden Zungen, um das Volk glauben zu machen, daß solche ihre Sprache die reinste und also auch die Gott am meisten wohlgefällige ist.

Ev06.179,04] Dies genügt für jedermann, um einen falschen Propheten zu erkennen und ihn von einem wahren wohl zu unterscheiden. Sie werden freilich ein großes Geschrei erheben und in alle Welt hinausrufen: "Da zu uns kommet alle her; denn hier ist Christus, und dort, wo wir sind, ist Er!" Aber glaubet es nicht, wenn sie noch so sehr schreien und noch so große Zeichen tun; denn sie sind nicht und niemals Meine Jünger, sondern verführte Jünger Beelzebubs, von dem sie auch ihren Lohn im Pfuhle ernten werden unter Heulen und Zähneklappern! «

Ev09.166,09] »Es werden zwar in den späteren Zeiten falsche und herrschsüchtige Propheten in Meinem Namen das ebenso tun, wie es nun tun die Pharisäer und ihre Anhänger, und werden Mich vor den Augen des Volkes ehren mit allerlei Zeremonie und mit Gold, Silber und Edelsteinen; aber Ich werde zu ihnen durch den Mund Meiner durch Meinen Geist Erweckten sagen: Siehe, dies elende Volk ehrt Mich, den Herrn des Lebens, mit dem Kote und mit dem Tode und Gerichte der Materie, aber sein Herz ist ferne von Mir! Darum werde auch Ich ferne von solch einem Volke sein.«

Vorhersagen über kirchliche Lügen und Betrug

Ev08.014,08] »Wo das (Herrschen und Verfolgen von Gläubigen) in Meinem Namen der Fall sein wird, da werde Ich Selbst ferne sein, und anstatt Meiner Liebe wird die Habsucht, der Geiz, Neid und Verfolgung aller Art und Gattung unter den Menschen zu Hause sein, und ein Betrug wird dem andern die Hände reichen. Wenn ihr aber solche Früchte Meiner sein sollenden Lehre unter den Menschen sehen werdet, so werdet ihr es ja wohl merken, welches Geistes Kinder die auf den Thronen herrschenden Propheten sind und von wem ihre falschen Lehren stammen!«

Ev07.184,06] »... (Der) Gegenprophet oder Gegengesalbte, (wir aufstehen und sagen: "Sehet, ich bin der wahrhaft Gesalbte Gottes! Mich höret, wollet ihr selig werden!" Ich aber sage es euch, daß sich von euch niemand verleiten lasse! Denn dieser wird sein ein Sendling der Hölle und wird durch seine Trugkünste allerlei wunderliche Zeichen tun und wird ein gar frommes Gesicht schneiden und beten und opfern ...«

Ev10.028,09] »... Laß die Pfaffen nur treiben das volksaussaugende Spiel; laß das noch blinde Volk nur wallfahrten gehen, teure Messen zahlen; laß es beichten, kirchenlaufen, überteure Kondukte (Geleite) für ihre Verstorbenen machen; laß die Pfaffen erbschleichen und teure Dispensen (Ausnahmeerlaubnisse) und Ablässe verkaufen; kurz, laß die Babylonier es noch ärger treiben, dann wird auch der Blindeste bald zur Besinnung kommen und sagen: "Nein, an solch einer Religion muß wahrlich nichts als ein purer Betrug sein, weil eben diejenigen, die am meisten von der reinen Wahrheit der Lehre Christi überzeugt sein und danach handeln sollten, selbst durch ihre Taten zeigen, daß sie selbst auf die ganze Lehre gar nichts halten, an keinen Gott glauben und somit lauter falsche Propheten sind, die für nichts anderes denn nur für ihren Bauch sorgen, die Menschen durch allerlei Trug und, wo der nicht mehr genügt, auch durch eine Art vom Staate ihnen gewährten gesetzlichen Zwang oft um ihr ganzes Hab und Gut bringen und von ihrem wahren Raube keiner durstigen Seele aus Liebe auch nur einen Trunk Wasser darreichen! Darum fort mit allen solchen falschen Propheten; fort mit den reißenden Wölfen in Schafpelzen, und fort mit all dem, womit sie so lange das arme, blinde Volk gequält, betrogen und beraubt haben; fort mit den Tempeln, Altären, Heiligenbildern, Reliquien, Glocken und allen eitlen und keinen geistigen Lebenswert habenden kirchlichen Utensilien! Wir wollen von nun an selbst die ganze Lehre Christi prüfen, sie uns von einem wahren, von Gott erleuchteten Lehrer erklären lassen und dann nach ihr leben und handeln, und der rechte Lehrer soll an unserm Tische nicht verhungern und verdursten und soll auch nicht nackt und barfuß einhergehen!"

Ev08.186,01] »... Ich (werde) schon etliche hundert Jahre vorher (vor Christi Wiederkunft) stets heller erleuchtete Seher und Propheten und Knechte erwecken, die in Meinem Namen die Völker allerorten ebenso klar und wahr über alles belehren und dadurch befreien werden von allerlei Trug und Lüge, die sich durch die falschen Propheten und Priester sogar in Meinem Namen den Weg bahnen werden zu ihrem Untergange ...«

Lehreverfälschungen als Resultate falscher Propheten

Vorhersage von Lehreverfälschungen

Ev06.021,14] »Wohl werden die Widersacher auch noch in allerlei Gestalt und Form fortwuchern, und es wird unter dem Weizen auch das Unkraut gedeihen, und im Weinberge werden sich Wildlinge ansetzen und fortwuchern, aber stets nur bis zu einer gewissen Zeit; dann werden sie aber ausgeschieden und ins Feuer des Gerichtes geworfen werden, wo es dann viel Heulens und Zähneklapperns geben wird.«

Ev06.021,15] Da fragten einige: »Herr, was wolltest Du denn damit sagen?«

Ev06.021,16] Ich aber sagte: »Wie Mosis reine Lehre mit der Zeit verunreinigt ward durch die Habsucht der Menschen und durch ihren Weltsinn, also wird es auch mit dieser Meiner reinsten Lehre gehen. Sie, die Weltmenschen, werden wieder Tempel bauen und werden sie zur Gewinnung von Geld und anderen irdischen Gütern benützen und werden dabei die Gewinnung Meines Reiches gar nicht achten. Sie werden einhergehen stolzer denn die größten Fürsten und Könige der Erde, in Gold und Edelsteine gehüllt. - Sehet, das wird sein das Unkraut unter dem Weizen und die Wildlinge in Meinem Weinberge!«

Ev06.022,01] Fragten die Jünger nun: »Herr, wie wird das möglich sein? Denn wir werden es geben, wie wir es empfangen haben, und die es von uns empfangen werden, die werden es nicht verunreinigen. Dazu wird Deine Gotteshilfe aus den Himmeln ja doch das meiste vermögen!«

Ev06.022,02] Sage Ich: »Das verstehet ihr jetzt noch nicht! Es gibt in der Erde, auf der Erde und in der Luft ungegorene böse Geister, die stets darauf ausgehen, sich des Menschen Fleisches zu bemächtigen. Sie sind notwendige Ausgeburten des alten Gerichtes der Erde, suchen ihresgleichen unter den Kindern dieser Welt und beschleichen ihre Sinne. Das tut den Kindern dieser Welt wohl, und sie folgen den geheimen Lockungen solcher Geister.

Ev06.022,03] Solche Kinder der Welt aber ergreifen dann alles, was irgend in der Welt Aufsehen macht. Da sie aber den wahren Geist nicht haben, weil sie eben Kinder dieser Welt sind, so richten sie sich das, wodurch sie viele irdische Güter zu gewinnen wähnen, nach ihrer (geistigen) Blindheit und nach ihrer Weltklugheit ein, alles mit äußerem Pomp und äußerer Würde und Majestät und verlocken dann viele, auch bessere Geister, zu sich.

Ev06.022,04] Und siehe, das ist dann schon eine große und grobe Verunreinigung einer noch so reinen Lehre! Und weil die reine Lehre nur höchst geringe irdische Vorteile bietet, sondern nur geistige, die unreine aber nebst den vorgeschützten geistigen Gütern hauptsächlich große irdische Vorteile ihren Bekennern in sichere Aussicht stellt, da könnet ihr es dann schon so halbwegs begreifen, wie da mit der Zeit eine Verunreinigung in die reinste Lehre kommen kann.

Ev06.022,05] Darum seid auf eurer Hut! Denn es werden mit der Zeit noch bei eurer irdischen Gegenwart viele falsche Propheten und Lehrer aufstehen und mit großem und keckem Geschrei sagen: "Sehet, hier ist Christus (Wahrheit aus Gott) und dort ist Er!" und werden sogar nach Art der Essäer große Zeichen tun, mitunter derart, daß sie, so Ich es zuließe, sogar euch auserwählte erste Jünger berücken könnten. Aber höret sie ja nicht an, sondern strafet sie durch Meinen Namen ihrer Lüge wegen, und verweiset sie zur Demut und zur Annahme der Wahrheit aus Gott, so werdet ihr und eure rechten Jünger eines reinen Weges wandeln!«

Vorhersage umfangreicher Lehreverfälschungen

Ev09.090,08] »Ihr könnet es nun noch gar nicht ahnen, zu welch großen und vieles umfassenden Wissenschaften und Künsten es dereinst die Menschen bringen werden, und wie sehr dadurch aller Aberglaube unter den Menschen gelichtet werden wird. Wo in der ganzen Welt aber ist nun wohl eine Rede von einer auf den Grundsätzen der wohlberechneten Wahrheit stehenden reinen Wissenschaft, und wo von einer durch solche Wissenschaft berechneten Kunst?

Ev09.090,09] Wo es nun unter den Menschen auch noch eine Wissenschaft und eine von ihr abgeleitete Kunst gibt, so sind dabei auch stets über drei Vierteile blinder Aberglaube. Auf solch eine faule Frucht von dem noch ungesegneten Baume der Erkenntnis aber läßt sich keine höhere Himmelswahrheit stellen; und wollet ihr sie darauf stellen, so wird darauf eine Frucht zum Vorschein kommen, die man wohl den Drachen zum Fräße vorwerfen, aber nicht den Menschen zur Nahrung geben könnte.

Ev09.090,10] Und sehet und merket es wohl! Aus derlei Früchten werden auch die falschen Propheten mit all ihren Irrlehren und falschen Wunderzeichen hervorgehen und mehr denn drei Vierteile der Erde verderben. Denn so man sich bemühen wird, Meine reinste Wahrheitslehre mit den nun unter den Menschen bestehenden, mit allerlei Aberglauben untermengten Wissenschaften und wenig sagenden und leistenden Künsten in der Meinung zu vereinen, daß sie dadurch für die Menschen um so leichter annehmbar würde, so wird man, leicht von selbst verständlich, Meine Lehre stets mehr und mehr verunreinen, und die Wissenschaften und Künste, die voll Aberglauben sind, werden dadurch noch tiefer in die alte Nacht hinabsinken, als sie seit Anbeginn der Menschen jemals gesunken sind. Sie werden am Ende eine Zeitlang bloß nur zu einem Eigentum der falschen Propheten werden, damit diese mit ihrer Hilfe desto leichter und umfangreicher das blindgehaltene Volk für sich gewinnen werden können.

Ev09.090,11] Aber es wird das nicht also verbleiben; denn zur rechten Zeit werde Ich Menschen erwecken für die reinen Wissenschaften und Künste, und diese werden es den Menschen von den Dächern herab verkünden, wie die Diener Balaams ihre Wunder bewirkt haben. Dadurch wird die reine Wissenschaft in allen Dingen und auch die reinen Künste zu einem unbesiegbaren Vorläufer und Vorkämpfer für Mich gegen den alten Aberglauben werden; und so durch sie der Augiasstall wird gereinigt sein, dann werde Ich ein leichtes und wirksamstes Wiederkommen auf dieser Erde haben. Denn mit der allenthalben reinen Wissenschaft der Menschen wird sich Meine reinste Lebenslehre auch leicht vereinen und so den Menschen ein vollständiges Lebenslicht geben, da eine Reinheit die andere nimmer-dar verunreinigen kann, so wie eine sonnenhelle Wahrheit die andere nicht.«

Verhaltenstips gegenüber falschen Propheten, Lehrern und Priestern

Missionstips für Umgang mit Falschlehrern und Verführten; Bestrafung von Falschlehrern

Ev10.219,08] »Darum, wie Ich euch schon einmal gesagt habe, daß sogar noch zu eurer Lebenszeit eine Menge falscher Lehrer und Propheten und mit ihnen auch eine Menge falscher Christusse aufstehen, das Volk belehren und sagen werden: "Siehe, hier ist Christus!" oder "Dort ist Er!" oder "Er wohnt in den Tempeln!" oder "in den Kammern!", so saget es solchem Volke, daß es mit solcher Lehre betrogen sei!

Ev10.219,09] Und welches Volk sich nach euch kehren wird, dem leget eure Hände auf, und taufet es in Meinem Namen! Ich werde über sie Meinen Geist ausgießen, und sie werden die Wahrheit erkennen und dann die falschen Propheten und die falschen Christusse selbst aus der Gemeinde schaffen.

Ev10.219,10] Werden aber irgend die verführten Menschen euch nicht hören wollen und euch noch verfolgen ihrem falschen Lehrer und Propheten zuliebe, dann wendet euch von ihnen ab und ziehet weiter, wohin euch Mein Geist ziehen wird! Alles andere aber überlasset Mir; denn Ich werde zur rechten Zeit solche falschen Lehrer und Propheten schon mit Meinen Gerichten heimzusuchen verstehen, und jenseits soll es solchen falschen Lehrern und Propheten also ergehen wie dem Gaste bei Meinem Festmahle, der kein hochzeitliches Kleid anhatte, und die von ihnen finster gemachten Seelen werden ihre bittersten Verfolger sein!«

Bedeutung der Armut als Vorbeugung gegen falsches Prophetentum

Ev06.179,03] »Darum habet ja wohl acht, daß ihr nichts als nur den Lebensbedarf von denen annehmet, die das Evangelium annehmen werden! Denn so die Müßiggänger sähen, daß euch die Predigt und ein Zeichen viel Geld verschaffen, da erst würden sie alles aufbieten, um euch zu verdrängen. Darum wird man die echten von den falschen Propheten am ehesten an ihren Werken erkennen. Denn die echten Propheten werden stets in Meiner Armut einhergehen und von ihren Gemeinden nur das annehmen, was ihnen zum Leben notwendig ist; die falschen aber werden tun wie nun die Pharisäer - und in vielen Stücken noch um vieles ärger - und werden sich für alles, was sie vorgeblich den Gemeinden in Meinem Namen tun, gar hoch und teuer bezahlen lassen, und alle Menschen werden sie für heilige Diener Gottes halten und bei Strafe glauben müssen, daß Gott allein nur ihre Gebete erhöre und auf ihre Opfer mit großem Wohlgefallen herabschaue. Wie aber nun für alle Juden dieser eine Tempel dasteht, so werden die Gegenchristen eine zahllose Menge Tempel errichten mit großer Pracht und darin vor den Menschen ihre Zaubereien, ihr Opfer verrichten und schlechte, eigennützige Reden halten. Beten aber werden sie in fremden Zungen, um das Volk glauben zu machen, daß solche ihre Sprache die reinste und also auch die Gott am meisten wohlgefällige ist.«

Wahrheit und eigenes Vorbild als Mittel gegen falsche Propheten

Ev09.185,10] Sagte der Römer mit einer bedenklichen Miene: »O Herr und Meister alles Seins und Lebens, das werden wir Menschen wohl schwer zu verhindern imstande sein! So Du, Allmächtiger, das (Entstehen von falschen Lehrern/Proph.) nicht Selbst verhindern wirst, da wird es nur zu bald wimmeln von lauter falschen Propheten auf dieser Erde. Denn das blinde Volk wird schwer oder gar nicht einen Unterschied zwischen einem wahren und falschen Propheten zu machen imstande sein. Wer wird ihm dann sagen und begreiflich machen können, daß seine Lehrer falsche Propheten sind?«

Ev09.185,11] Sagte Ich: »Freund, Ich werde das Meinige tun, aber ihr müsset auch das Eurige tun! Es hat aber ein jeder Mensch seinen völlig freien Willen, den Ich mit Meiner Allmacht nicht ergreifen und bändigen darf, weil das - wie Ich es euch schon klar und sehr begreiflich gezeigt habe - gegen Meine Ordnung wäre, ("gegen Meine Ordnung wäre" ist in der Urschrift von fremder Hand nachgetragen worden.)

Ev09.185,12] Aber Ich gebe euch ja eben darum in der gezeigten Wahrheit das wirksamste Mittel gegen alles Falschtum in die Hand, mit der ihr unter Meinem Beistande wider die gesamte Lügenbrut der Hölle die festesten Dämme und Wälle erbauen könnet.

Ev09.185,13] So bald und so leicht aber, wie ihr euch das nun vorstellet, wird das falsche Prophetentum von dieser Erde freilich wohl nicht vertilgt werden können; doch wird am Ende nur einzig und allein die lichte und lebendige Wahrheit siegen! Darum bleibet nur fest und unbeugsam in der Wahrheit; denn sie allein wird nicht nur euch, sondern am Ende auch alle Menschen frei machen vom alten, schweren Joch der Lüge und des Truges! Lasset daher nur ihr euch von keiner noch so hell glänzend scheinenden Lüge mehr berücken, -dann wird alles wohl gehen!

Ev09.185,14] Ihr seid nun das Salz, als die beste Würze, unter den Menschen auf dieser Erde. So ihr nicht faul und lau werdet, dann wird es mit den geistigen Speisen wohl vonstatten gehen, und die Menschen werden nach ihnen gieren; so ihr aber als das Salz faul und übelschmeckend werdet, womit soll dann die geistige Kost für die Menschen gewürzt werden? (vgl. Mt.05,13; Mk.09,50; Lk.14,14)

Ev09.185,15] Tut darum in allem nach Meiner Lehre und nach Meinem euch nun wohl bekanntgegebenen Willen, und es wird euer Salz das Unkraut unter dem Weizen auf dem Acker des Lebens schon ausrotten mit der Zeit mehr und mehr, und ihr selbst werdet darob euch freuen über die Maßen über die Kraft und Macht Meiner Wahrheit unter den Menschen!«

Evangelisationstips gegen falsche Propheten und Lehrer

Ev10.139,06] »Doch es werden in Meinem Namen gar bald auch eine Menge falscher Propheten aufstehen, das Volk lehren für ihren Sack und werden es berücken durch falsche Zeichen, die sie werden von den Magiern erlernt haben. Derlei falsche Lehrer und Propheten, so sie auch laut schreien werden: "Seht, hier oder dort ist der Messias, der Gesalbte Gottes!", nehmet nicht auf, sondern zeiget es ihnen mit Liebe und Ernst, daß sie wider Mich sind und handeln. Werden sie euch hören und von ihrer Falschheit abstehen, dann möget ihr sie denn auch als Freunde ansehen und behandeln; werden sie euch aber nicht anhören und sich nicht bekehren, dann treibet sie aus der Gemeinde!

Ev10.139,08] Seid denn stets voll Liebe, Sanftmut, Demut, Erbarmung und Gerechtigkeit und Wahrheit gegen jedermann, und Ich werde desgleichen sein gegen euch! ...«

Motivation und Einstellung falscher Propheten/Lehrer berücksichtigen; Wahrheit als bestes Gegenmittel

Ev06.235,14] »Diese Menschen (irregeführten Christheiden) sind dabei dennoch der Meinung, daß sie Gott einen guten und Ihm wohlgefälligen Dienst erweisen. Ihr werdet mit derlei Menschen noch gar oft zusammenkommen, und es werden sich viele bekehren. So wir sie nun gleich mit Blitzen aus den Wolken vertilgen würden, vermöchtet ihr sie dann auch noch zu bekehren? Darum nur nicht gleich zu den Blitzen die Zuflucht nehmen!

Ev06.235,15] Die Wahrheit ist der beste Blitz gegen derlei falsche Lehrer und Propheten! Ihr möget eher alle Meere der Erde austrocknen, als dem Strome der Wahrheit je einen Damm setzen. Mit Mir werdet ihr alles vermögen, ohne Mich aber vermag niemand irgend etwas; denn Ich bin die Wahrheit, das Licht und das Leben! - Verstehet ihr das wohl?«

Vorsicht, Distanz und Schutzmaßnahmen gegenüber unbelehrbaren falschen Propheten

Ev06.022,05] »Darum seid auf eurer Hut! Denn es werden mit der Zeit noch bei eurer irdischen Gegenwart viele falsche Propheten und Lehrer aufstehen und mit großem und keckem Geschrei sagen: "Sehet, hier ist Christus (Wahrheit aus Gott) und dort ist Er!" und werden sogar nach Art der Essäer große Zeichen tun, mitunter derart, daß sie, so Ich es zuließe, sogar euch auserwählte erste Jünger berücken könnten. Aber höret sie ja nicht an, sondern strafet sie durch Meinen Namen ihrer Lüge wegen, und verweiset sie zur Demut und zur Annahme der Wahrheit aus Gott, so werdet ihr und eure rechten Jünger eines reinen Weges wandeln!«

Ev06.234,08] »Und Ich werde solches (Teleskope) und noch vieles andere in der späteren Zeit von den Menschen erfinden lassen, auf daß solches dienen solle und auch dienen wird zur Unterdrückung und zum gänzlichen Verderben der falschen Propheten, die mit großer Macht und weltlicher Herrlichkeit ausrufen werden: "Siehe, hier ist Christus!" oder "Dort ist Erl"; aber dann höret sie nicht an, und fliehet sie wie einen Pesthauch! Denn alles, was sie in den Schulen und Tempeln lehren und predigen werden, wird eitel Falsches sein, das die größte Trübsal unter den Menschen bewirken wird, die je in der Welt war. Denn es wird ihnen viel Volk anhängen ob der falschen Zeichen und Wunder, die sie wirken werden gleich den Essäern und indischen Magiern.«

Ev09.185,09] »Lasset darum die falschen Propheten niemals zu einer Macht und äußerem Ansehen gelangen! Denn werden sie einmal das irgend erreichen, dann wird es bald wieder höchst finster unter den Menschen aussehen, und ihr werdet gegen sie harte Kämpfe zu bestehen bekommen!«

Vorhersage über das Ende falscher Propheten; ihr Los in der Endzeit

Vorhersage über geistige Endzeitzustände; selbstbewirktes Ende falscher Propheten

Ev09.040,01] »Der wahre Glaube und die reine Liebe werden in jener Zeit ganz erlöschen. An ihrer Stelle wird ein Wahnglaube unter allerlei ärgsten Strafgesetzen den Menschen aufgedrungen werden, gleichwie da auch ein böses Fieber dem Menschenleibe den Tod aufdrängt. Und so sich irgendeine von Meinem Geiste gestärkte Gemeinde wider die falschen und von Gold, Silber, Edelsteinen und andern großen Erdengütern strotzenden und allerhochmütigsten und herrsch- und selbstsüchtigsten Lehrer und Propheten, die sich als eure allein wahren Nachfolger und Meine Stellvertreter den Menschen zur tiefsten Verehrung darstellen werden, erheben und ihnen zeigen wird, daß sie nur gerade das Gegenteil von dem sind, als was sie sich den Menschen mit der frechsten und Gottes verges-sendsten Keckheit darstellen, indem sie sie zwingen, nur bei ihnen allein das Seelenheil und die Wahrheit zu suchen, so wird es da Kämpfe und Kriege und Verfolgungen geben, wie sie seit dem Beginne der Menschen auf dieser Erde noch nicht stattgefunden haben.

Ev09.040,02] Doch der allerärgste und allerfinsterste Zustand wird nicht lange währen, und es wird kommen, daß die falschen Lehrer und Propheten sich selbst am Ende den

Todesstoß geben werden. Denn es wird da Mein Geist, das ist der Geist aller Wahrheit, unter den vielfach bedrängten Menschen wach werden, die Sonne des Lebens wird gewaltig zu leuchten beginnen, und die Nacht des Todes wird sinken in ihr altes Grab.«

Vorhersage, daß Evangeliumswiederoffenbarung und Wissenschaftsaufschwung falsche Propheten entlarven werden

Ev09.090,02] »Freund, die Lehre, die Ich euch nun gebe, ist Gottes Wort und bleibt ewig, und darum werden jene Menschen, von denen hier die Rede ist, auch nur diese Lehre von Mir überkommen, die ihr von Mir überkommen habt; aber in jenen Zeiten wird sie ihnen nicht verhüllt, sondern völlig dem himmlischen und geistigen Sinne nach enthüllt gegeben werden, und darin wird das neue Jerusalem bestehen, das aus den Himmeln auf diese Erde herniederkommen wird. In seinem Lichte wird den Menschen erst klar werden, wie sehr ihre Vorgänger von den falschen Propheten, gleichwie die Juden nun von den Pharisäern, hintergangen und betrogen worden sind.

Ev09.090,03] Sie werden dann nicht mehr Mir und Meiner Lehre die Schuld an all dem vielen Unheil auf der Erde in die Schuhe schieben, sondern den höchst selbst und herrschsüchtigen falschen Lehrern und Propheten, die sie schon im Lichte ihrer Wissenschaften und vielen Künste nur zu genau werden erkannt haben, wessen Geistes Kinder sie waren.

Ev09.090,04] Wenn aber das hellste Licht des neuen Jerusalems über die ganze Erde scheinen wird, dann werden die Lügner und Betrüger völlig enthüllt werden und der Lohn für ihre Arbeit wird ihnen gegeben werden. Je höher von ihnen sich jemand zu stehen dünken wird, desto tiefer wird auch sein Fall sein. Darum hütet euch schon jetzt vor den falschen Propheten! Habt ihr das nun wohl auch verstanden?«

Vorhersage des Untergangs falscher Propheten durch Erfindungen, Wissenschaft und Neuoffenbarungen

Ev06.234,07] »Wenn späterhin, durch das Einfließen Meines Geistes, die Menschen es verstehen werden, derlei Spiegel und auch derlei Gläser von verschiedenen Größen und Brennpunktweiten zu machen, dann werden sie auch bald jene vorerwähnten Augenwaffen beisammen haben, mittels derer sie den gestirnten Himmel durchschauen werden, und werden dort vieles entdecken, was bis jetzt namentlich den allermeisten Juden verborgen geblieben ist.

Ev06.234,08] Und Ich werde solches und noch vieles andere in der späteren Zeit von den Menschen erfinden lassen, auf daß solches dienen solle und auch dienen wird zur Unterdrückung und zum gänzlichen Verderben der falschen Propheten, die mit großer Macht und weltlicher Herrlichkeit ausrufen werden: "Siehe, hier ist Christus!" oder "Dort ist Er!"; aber dann höret sie nicht an, und fliehet sie wie einen Pesthauch! Denn alles, was sie in den Schulen und Tempeln lehren und predigen werden, wird eitel Falsches sein, das die größte Trübsal unter den Menschen bewirken wird, die je in der Welt war. Denn es wird ihnen viel Volk anhängen ob der falschen Zeichen und Wunder, die sie wirken werden gleich den Essäern und indischen Magiern.

Ev06.234,09] Darum werde Ich dann zuerst den Geist der rechten Wissenschaft und allerlei Kunst unter den Menschen erwecken und dazu dann erst den ganz reinen Geist der Wahrheiten aus den Himmeln, und alle die falschen Propheten samt ihrem Oberhaupte werden dann zu heulen und zu wehklagen anfangen und alle diejenigen in die Hölle hinein verfluchen und auf alle mögliche Weise bedrängen, die ihnen für ewig den Rücken kehren werden. Aber es wird ihnen das alles nichts nützen; denn das ist allzeit der ewige Untergang

der Lüge, daß sie vor der Wahrheit zuschanden wird gleichwie das Eis, das die Festigkeit eines Steines darstellen möchte, an der Sonne aber zu Wasser wird, wonach es mit seiner Härte und seiner Festigkeit ein Ende hat.«

Strafgerichtsvorhersage für falsches Priestertum/Prophetentum

Ev09.121,22] Ich sage es euch: »Ihr seid als Zedern auf Zion faul geworden; darum ist euch nun die Axt an die Wurzel gelegt. Ihr werdet gefällt und im Feuer Meines Grimmes und Zornes zu Asche verbrannt werden, spricht der Herr Herr, der nun Sein Volk erretten will und wird!

Ev09.121,23] Was aber der Herr aus Seiner höchsteigenen Macht nun tut, das wird er allzeit tun, wo sich ein Pharisäertum irgend auf dieselbe Weise entfalten wird, wie es sich in Jerusalem entfaltet hat!

Ev09.121,24] Wie oftmals sind an Jerusalem von Gott aus dem Munde der wahren Propheten Mahnungen gekommen! Was haben aber die Templer getan? Statt sich an die Mahnungen zu kehren, haben sie die Propheten gesteinigt und erwürgt und erklärten dem Volke, daß solche Propheten, die wider den Tempel predigen, Abgesandte des Teufels der Teufel sind und daher von der Erde vertilgt werden müssen.

Ev09.121,25] Und so habt ihr gar viele Propheten getötet bis auf Zacharias und zuletzt auch durch eure Vermittlung den Johannes, und ihr unschuldig vergossenes Blut wird strafend kommen über euch und eure Kinder bis ans Ende der Zeiten.

Ev09.121,26] Wie Spreu werdet ihr verweht werden in alle Teile der Welt! Ihr werdet kein Volk mehr sein und als niedrige Sklaven werdet ihr den Heiden, denen das von euch genommene Licht gegeben wird, dienen müssen; und wie die Juden einst das erste Volk der Erde waren, also werden sie bald das letzte und allenthalben verachtetste werden! Denn sie haben an den vielen Propheten, deren Gräber sie nun des Volkes wegen auch mit ihrem losen Kalk übertünchen, noch nicht sattsam gemordet, - sie wollen sich nun auch an den Herrn Selbst machen, Ihn fangen und töten! Aber es wird der Herr auch noch das zulassen, aber nicht zum Heile der falschen Propheten, sondern zu ihrem Gerichte; und also wird Er Selbst sein der mächtige Wirbelwind, der sie alle zerreißen und in alle Pfützen der Erde zerschmeißen wird!

Ev09.121,27] Und was der Herr mit den Pharisäern tun wird, das wird Er auch tun mit allem euch ähnlich sich irgend entfaltenden Pharisäertum auf der ganzen Erde.«

Ende falscher Propheten durch Aufklärung und Evangeliumswiederoffenbarung

Ev10.152,09] »... So Ich als euer Hirte in Kürze geschlagen werde, da werdet ihr als Meine Schafe euch zerstreuen. Ich werde euch nach Meiner Auferstehung wohl wieder sammeln und euch, mit allem versehen, in die Welt hinaussenden, um allen Menschen Mein Evangelium von der Ankunft des Reiches Gottes auf dieser Erde zu predigen und ihr werdet viele Anhänger bekommen, - aber aus diesen Anhängern werden sich bald Nachfolger erheben und in eure Fußstapfen begeben und werden lehren, wie ihr auch, in Meinem Namen.

Ev10.152,10] Die Berufenen werden nichts verderben, aber desto mehr viele Unberufene neben den Berufenen, und da wird sich bald Zank und Hader unter ihnen erheben, und ein jeder wird vorgeben, daß er die volle und reine Wahrheit lehre, und Meine Lehre wird bald gleichen einem Aase, das die Adler schon von ferne riechen, zum selben hinfliegen und es zur Sättigung ihres Leibes bis auf die Knochen aufzehren.

Ev10.152,11] Das Gerippe wird dann freilich noch bleiben, aber nur wenige, durch Meinen Geist Weise, werden in sich erkennen, wie das Fleisch, mit dem einst die Knochen bekleidet waren, der Wahrheit nach ausgesehen hat. Der größte Teil aber wird an dem Gerippe noch so lange nagen, bis er dabei verhungern wird.

Ev10.152,12] Da wird es dann freilich auf dem Erdboden viel Zankens und Zähneknirschens geben, und die Menschen, die so lange in der Finsternis waren, werden den schmutzigen Irrlichtern in ihrer Nacht nachrennen, in der Meinung, ein rechtes Licht zu überkommen; allein das vielfache Erlöschen solcher Irrlichter wird sie nach und nach in sich selbst zu der Überzeugung führen, daß sie die Betrogenen sind.

Ev10.152,13] Und sehet, dann werde Ich wiederkommen wie ein hellster Blitz, der vom Aufgange bis zum Niedergange leuchtet und alles erhellt, was in, auf und über der Erde ist; und dann wird die Zeit kommen, in der die falschen Lehrer und Propheten mit den von dem Blitze erleuchteten Menschen nichts mehr ausrichten werden!«

Übertreibung des Falschen löst Untergang der falschen Propheten/Priester aus

Ev 10.028,09] »Darum laß die Pfaffen nur treiben das volksaussaugende Spiel; laß das noch blinde Volk nur wallfahrten gehen, teure Messen zahlen; laß es beichten, kirchenlau-fen, überteure Kondukte (Geleite) für ihre Verstorbenen machen; laß die Pfaffen erbschleichen und teure Dispensen (Ausnahmeerlaubnisse) und Ablässe verkaufen; kurz, laß die Babylonier es noch ärger treiben, dann wird auch der Blindeste bald zur Besinnung kommen und sagen: "Nein, an solch einer Religion muß wahrlich nichts als ein purer Betrug sein, weil eben diejenigen, die am meisten von der reinen Wahrheit der Lehre Christi überzeugt sein und danach handeln sollten, selbst durch ihre Taten zeigen, daß sie selbst auf die ganze Lehre gar nichts halten, an keinen Gott glauben und somit lauter falsche Propheten sind, die für nichts anderes denn nur für ihren Bauch sorgen, die Menschen durch allerlei Trug und, wo der nicht mehr genügt, auch durch eine Art vom Staate ihnen gewährten gesetzlichen Zwang oft um ihr ganzes Hab und Gut bringen und von ihrem wahren Raube keiner durstigen Seele aus Liebe auch nur einen Trunk Wasser darreichen! Darum fort mit allen solchen falschen Propheten; fort mit den reißenden Wölfen in Schafpelzen, und fort mit all dem, womit sie so lange das arme, blinde Volk gequält, betrogen und beraubt haben; fort mit den Tempeln, Altären, Heiligenbildern, Reliquien, Glocken und allen eitlen und keinen geistigen Lebenswert habenden kirchlichen Utensilien! Wir wollen von nun an selbst die ganze Lehre Christi prüfen, sie uns von einem wahren, von Gott erleuchteten Lehrer erklären lassen und dann nach ihr leben und handeln, und der rechte Lehrer soll an unserm Tische nicht verhungern und verdursten und soll auch nicht nackt und barfuß einhergehen!"

Jenseitsschicksal der falschen Propheten/Lehrer/Priester

Ev01.141,02] »Wohl gab, gibt und wird es allzeit geben unter den echten auch falsche Propheten; allein das macht der wahren Sache der Echtheit eines vom Himmel erweckten Propheten entweder gar keinen oder einen nur höchst geringen Eintrag, da der echte Prophet den Lügner nur zu bald vor der Welt enthüllen wird, und derselbe der Züchtigung vom Himmel nimmer entgehen wird.«

Ev10.219,10] »... Ich werde zur rechten Zeit solche falschen Lehrer und Propheten schon mit Meinen Gerichten heimzusuchen verstehen, und jenseits soll es solchen falschen Lehrern und Propheten also ergehen wie dem Gaste bei Meinem Festmahle, der kein hochzeitliches Kleid anhatte (vgl. Mt.22,11 f.), und die von ihnen finster gemachten Seelen werden ihre bittersten Verfolger sein!«

Erde.071,09] »... (Es) kann und darf dann auch nur einzig und allein ein Wiedergeborener zukünftige Ereignisse vorhersagen. Haben die Prophezeiungen nicht dieses Gesicht, so sind sie falsch, und der Prophet war weder ein Wiedergeborener noch ein Berufener, sondern er tat es aus seiner eigenen Macht, wofür er auch seinen Lohn finden wird. Und wenn er auch dereinst zu Mir sagen wird - wie es dergleichen jetzt gar überaus viele gibt -: "Herr, das habe ich ja alles in Deinem Namen und alles zu Deiner größeren Ehre getan!", so werde Ich ihm aber dennoch entgegnen: "Hinweg mit dir; denn Ich habe dich nie gekannt!" (vgl. Mt.07,21-23), d.h. als Propheten und als solchen, den Ich berufen hätte, in Meinem Namen zu weissagen; denn ein Prophet, der ums Geld prophezeit, ist gleich wie einer, der Gott ums Geld dient und Ihn ums Geld anbetet. Solche haben ihren Lohn schon genommen. Daher habe Ich mit ihnen nichts Weiteres mehr zu tun; denn sie waren allezeit falsche Propheten, nur Augendiener und Diener des Mammons und des Beelzebub.«

Was Anhänger von falschen Propheten erwartet

Vereinnahmung der Anhänger durch falsche Propheten

Ev08.014,06] »Wie sonach ein wahrer von Mir berufener Lehrer und Ausbreiter Meiner reinen Lehre von einem falschen zu unterscheiden sein wird, das habe Ich euch allen nun klar dargetan, und es wird sich da leicht ein jeder vor den falschen Lehrern und Propheten hüten können; wer ihnen aber zugetan sein wird und wird ihnen Glauben schenken, sie ehren und ihnen noch in allem behilflich sein, der wird es nur sich selbst zuzuschreiben haben, so er von ihnen dann verschlungen wird.«

Zäher Aberglauben als Folge des Glaubens an falsche Propheten

Ev10.219,04] »Es würde, so der Meister nicht klüger wäre denn der Jünger, also gehen und stehen, wie wenn ein Blinder den andern führte, so lange, bis eine Grube da wäre, in die dann beide zugleich hineinfallen würden; darum sind nur wenige auserwählt, wennschon viele berufen.

Ev 10.219,05] Sie sollen anfangs nur mit der ganz einfachen Milch Meiner Lehre genährt werden; werden sie dann männlich und kräftig, da kann man ihnen denn schon auch eine männlichere und kraftvollere Kost verabfolgen. Daher habt auch vor allem darauf acht, daß sich nicht irgend nur bloß Berufene erheben und zum Volke sagen: "Auch wir gehören zu den Auserwählten!", um dasselbe dann zu belehren um irdischer Vorteile willen; denn da würde auch ein Blinder den andern führen!

Ev10.219,06] Wer aber unter den Menschen ein Erwählter ist, das werdet ihr daraus erkennen, daß er von Meinem Geiste gleich wie auch ihr erfüllt ist und eine wahre Liebe zu Gott und zum Nächsten predigen wird.

Ev10.219,07] Predigt er aber, gleichwie da im Tempel predigen die Pharisäer, so ist er auch ein von den Pharisäern Erwählter und ist gleich ihnen von dieser Welt und gleich ihnen ein Teufel; denn wer da nicht durch die wahre Liebe und Weisheit aus Mir sammelt, der zerstreut und ist ein Falschlehrer und stürzt die Menschen in den Aberglauben, aus dem sie dann auch, besonders so die Menschen älter geworden sind und sich in die Finsternis des Aberglaubens so recht fest hineingewachsen haben, alle Engel des Himmels nicht mehr in die Sphäre der reinen Wahrheit bringen können, durch die sie dann frei würden in allen

Dingen. Und Ich sage es euch, daß da alle Übel leichter von einem Menschen zu entfernen sind als ein Aberglaube, denn bei jedem andern Übel ist die Seele des Menschen nur teilweise gefangen, aber durch den finsteren Aberglauben ganz!«

Anhängen an falsche Propheten zeigt Folgen wie nach Giftbiß

HaG2.269,09] »Wehe aber dem, der da reden möchte wie Worte Gottes aus sich selbst, des Eigennutzes und des weltlichen Ansehens wegen, ohne daß er zuvor in sich vernähme das lebendige Wort! Wahrlich, dessen Zunge soll zu einer Natter werden voll giftigen Geifers, und wer ihn hören wird, dem wird es geschehen, als wäre er von einer giftigen Natter gestochen worden!«

Vorhersage negativer Folgen religiöser Herrschaft

Ev08.014,07] »Ja es wird sogar geschehen, daß die falschen Propheten sich auf goldene Throne emporschwingen werden und die wahren von Mir Erwählten und Berufenen mit aller Hast verfolgen werden. Wenn aber das eintreffen wird, dann wird auch ihr Gericht und ihr Ende über sie kommen, und Meine Lehre wird dennoch fortbestehen unter gar vielen Menschen auf der Erde; aber sie wird stets nur als ein freies Gut unter den Menschen im stillen glänzen, leuchten und trösten, nie aber als eine Herrscherin über ganze Völker auf einem Herrscherthrone mit Krone, Stab und Zepter gebieten.

Ev08.014,08] Wo das in Meinem Namen der Fall sein wird, da werde Ich Selbst ferne sein, und anstatt Meiner Liebe wird die Habsucht, der Geiz, Neid und Verfolgung aller Art und Gattung unter den Menschen zu Hause sein, und ein Betrug wird dem andern die Hände reichen. Wenn ihr aber solche Früchte Meiner sein sollenden Lehre unter den Menschen sehen werdet, so werdet ihr es ja wohl merken, welches Geistes Kinder die auf den Thronen herrschenden Propheten sind und von wem ihre falschen Lehren stammen!«

Los für Prophetenverfolger; Propheten als Richter im Jenseits

Ev02.108,05] »... Alle, zu denen ein Prophet geredet hat, werden jenseits, die Guten wie die Schlechten, ihm übergeben, und er wird sie in Meinem Namen richten über jegliches Wort, das er vergeblich zu ihnen geredet hat!«

Ev02.108,07] »Wehe aber denen, die einen Propheten verlassen der Welt wegen oder ihn gar verdächtigen hie und da und in einem und dem andern! Und noch mehr Wehe den Verfolgern eines Propheten; denn diese werden schwerlich ewig je zur Anschauung Gottes gelangen! Wer aber an einen Propheten die Hand legt, soll mit dem ewigen Feuer in der untersten Hölle bestraft werden! Denn eines Propheten Herz ist Gottes, und sein Mund ist Gottes, und so seine Hände, Füße, Augen und Ohren! Wo ein Prophet ist, da ist auch Gott; darum sollt ihr seine Wohnstätte mit tiefer Ehrfurcht betreten, denn der Ort, da er steht, ist heilig. Das soll beachtet sein im Herzen, zwar nicht des Propheten willen, der ein Mensch ist, sondern um Gottes willen, der im Herzen des Propheten redet und zeugt.«

Lohn der Propheten und ihrer Anhänger

Lohn für Aufnahme von Propheten und Gerechten

Mt.10,41] a Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, der wird den Lohn eines Propheten empfangen, b Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, der wird den Lohn eines Gerechten empfangen. (a Joh.13,20; Mk.09,41; b 1.Kön.17,10)

Ev01.141,03] »So aber ein wahrer Prophet in ein Haus kommen wird und wird als solcher aufgenommen, so soll derjenige, der ihn als einen echten Propheten oder auch einen vom Propheten Abgesandten in des Propheten Namen aufnimmt, ihn anhört und auf desselben Wort achtet im Herzen, den Lohn eines Propheten erhalten jenseits im Reiche Gottes. Und wer einen Gerechten in eines Gerechten Namen aufnimmt, - das heißt, so ein solcher in dem Rufe als Gerechter steht, und ihm ein solcher Name zukommt, oder wenn er auch nicht in dem Rufe steht, aber der Aufnehmer erkennt ihn als einen Gerechten und nimmt ihn als solchen auf, ohne mit ihm eine Probe zu unternehmen, ob er wohl ein Gerechter ist -, der soll dereinst im Himmelreiche den Lohn eines Gerechten empfangen.

Mt. 10,42] Und wer einem dieser Geringen auch nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist, wahrlich ich sage euch: es wird ihm nicht unbelohnt bleiben, a (a Mt.25,40 Mk.09,41)

Ev01.141,04] Und noch sage Ich euch zu all dem hinzu: Da sehet her, diese Kleinen, die Mich hier liebend umgeben! Wer einem auch Allergeringsten dieser Kleinen nur einen Becher Wassers reicht in eines Jüngers Namen, wahrlich, Ich sage es euch, es wird ihm solch eine geringste Tat nicht unbelohnt bleiben.«

Aufgaben und Lohn der Propheten; Gleichnis der Weinbergsarbeiter; Deutung

Ev06.176,02] »Es war ein Herr, der Arbeiter in seinen Weinberg dingte. Diese kamen am Morgen, und der Herr wurde mit ihnen um einen Groschen Taglohn einig. Und um die Mittagszeit ging er hin, wo er noch müßige Leute fand, und sagte: "Was stehet ihr hier müßig? Gehet hin in meinen Weinberg, und ich will euch geben, was da recht ist!" Und sie gingen hin und arbeiteten. Aber gen Abend hin sah der Weinbergsherr noch eine Menge Arbeitsleute müßig stehen. Und er ging hin und sagte zu ihnen: "Warum stehet denn ihr den ganzen Tag müßig da?" Und sie antworteten: "Herr, es hat uns niemand gedungen!" Da sagte der Herr zu ihnen: "Nun, so gehet auch ihr hin in meinen Weinberg und arbeitet diese eine und letzte Tagesstunde, und ich werde euch auch noch geben, was recht ist!" Da gingen sie hin und arbeiteten emsig noch die letzte Stunde des Tages.

Ev06.176,03] Am Abend aber berief der Herr zuerst die Arbeiter, die vom Morgen an gearbeitet hatten, und gab einem jeden den bedungenen Groschen. Dann berief er die, welche nur einen halben Tag gearbeitet hatten, und gab auch einem jeden einen Groschen. Darauf berief er die, welche nur eine Stunde gearbeitet hatten, und gab auch jeglichem einen Groschen.

Ev06.176,04] Da sagten die, die den ganzen Tag gearbeitet hatten: »Herr, wie magst du auch denen, die nur eine Stunde gearbeitet haben, auch das gleiche geben wie uns, die wir doch des ganzen Tages Last und Hitze trugen?« Da sagte der Herr: »Was geht denn euch das an, so ich gut und barmherzig bin? Bin ich darum ungerecht, so ich aus meinem guten Willen auch den letzten soviel gebe wie euch? Bin ich mit euch denn nicht um einen Groschen einig geworden? Ihr selbst habt nicht mehr verlangt! Und so ich euch nun das gebe, was ihr verlangt habt, was wollt ihr nun noch mehr von mir? Bin ich denn nicht der

Herr meines Vermögens, mit dem ich tun kann, was mir wohlgefällt?!« Darauf konnten die ersten Arbeiter dann nichts mehr sagen und waren mit ihrem Tagwerkslohne zufrieden.

Ev06.176,05] Und Ich sage euch allen aber auch, daß Mein Vater, der in Mir ist, euch dasselbe tun wird, - und da werden dann auch die Ersten die Letzten und die Letzten die Ersten sein.

Ev06.176,06] Der Weinberg aber sind die eigentlichen Menschen dieser Erde als Reben, die zu bearbeiten sind. Diese stehen in keinem Kontrakte mit Mir, sondern sie sind da zur Bearbeitung, auf daß sie Gott dem Herrn brächten eine gute Frucht.

Ev06.176,07] Alle die Propheten aber sind, so wie nun ihr, der Seele nach nicht von dieser Erde, sondern sie sind von oben her gedungene Arbeiter und haben zuvor mit Mir einen festen Kontrakt abgeschlossen wegen der Erreichung der Kindschaft Gottes, die nur auf dieser Erde möglich ist.

Ev06.176,08] Alle die großen Propheten von Anfang an bis jetzt, euch mitgerechnet, die eine große Offenbarung empfingen, sind die zuerst gedungenen Arbeiter im Weinberge des Herrn.

Ev06.176,09] Die kleinen Propheten, die nur den halben Dienst zu verrichten haben, nämlich die Aufrechterhaltung der einmal gegebenen großen Offenbarung, sind jene, die in Meinem Namen nach euch kommen werden, wohl auch selbst gewisse kleine Offenbarungen habend und daraus weissagend, aber jene Kraft und Macht, die Ich euch geben werde, nicht besitzen werden. Diese werden mit euch den gleichen Lohn haben, weil ihr Glaube ein kräftigerer wird sein müssen; denn weil sie das nicht sehen, was ihr nun alles sehet und erfahret, so wird ihr freiwilligerer Glaube ihnen auch zu einem höheren Lebensverdienste angerechnet werden. So sie dann aber mit euch den gleichen Lohn bekommen werden, so denket, daß sie es schwerer hatten zu glauben, was nun zum Heile aller Kreatur geschieht, da sie nicht gleich euch Zeugen von alldem waren.

Ev06.176,10] Endlich in gar später Zeit werden abermals knapp vor einem großen Gerichte Seher erweckt und zugelassen werden, welche die kurze, schwere Mühe haben, die sehr unrein gewordene Lehre zu reinigen, auf daß sie behalten und nicht von der heller denkenden Menschheit als ein alter Priestertrug verworfen werde. Diese dritten Arbeiter in Meinem Weinberge werden nicht durch große Wundertaten, sondern allein durch das reine Wort und durch die Schrift wirken, ohne eine andere auffallende Offenbarung zu bekommen als nur die des inneren, lebendigen Wortes im Gefühl und in den Gedanken in ihrem Herzen, und sie werden voll des klaren und vernunftvollen Glaubens sein und werden sonach ohne Wunderwerke die verdorrten Menschenreben Meines Weinberges aufrichten und werden von Mir denn auch denselben Lohn bekommen, den ihr als die Arbeiter des ganzen Tages bekommen werdet; denn sie werden es um sehr vieles schwerer haben, fest und ungezweifelt an das zu glauben, was über tausend Jahre vor ihnen hier geschah.«

Jesus - größter Prophet oder mehr?

Zeugnis eines Arztes von der überragenden Prophetengabe Jesu schon als Kind

KJug.272,01] Nach einer Weile erst fing der Arzt wieder an zu reden und sprach zu Joseph:

KJug.272,02] »Aber Freund und Bruder! Was in des Herrn Namen hast du denn da für ein Kind, das da schon so weise redet wie ein Oberpriester im Tempel des Herrn, wenn er mit Thumim und Urim angetan vor dem Allerheiligsten steht?

KJug.272,03] Wahrlich, es redete nur wenige Worte, und sie drangen mir durch Mark und Bein!

KJug.272,04] Du hast mir wohl gesagt in deiner Erzählung, wie das Kind die Ursache deiner Flucht nach Ägypten war, und hast mir flüchtig so manches Seltene von dessen Geburt erwähnt,

KJug.272,05] woraus ich mutmaßte, daß aus diesem Kinde mit der Zeit, wenn es die Prophetenschule der Essäer durchmachen würde, ein großer Prophet hervorgehen dürfte.

KJug.272,06] Aber wie ich es nun habe reden hören, da braucht es die Schule der Essäer nicht;

KJug.272,07] denn also ist es ja schon ein Prophet von der ersten Klasse, gleich einem Samuel und gleich einem Elias und Jesajas!«

Unterschiede zwischen Jesus, Magiern und Propheten in Lehre und Wirken

Ev02.015,05] (Philopold:) »Da sieh den Herrn an, dem alle Himmel und alle Welten gehorchen, und alle Engel auf Seinen Willen sehen! Sein Lager ist nicht um ein Haar besser, als da war das meinige!«

Ev02.015,06] Sagt Jairus, in dem noch eine starke Portion Pharisäismus steckt: »Freund, sagst du da denn doch nicht vielleicht ein bißchen zu viel? Es ist wohl nicht zu leugnen, daß dieser Jesus voll des göttlichen Geistes ist, mehr als je ein Prophet vom selben Geiste erfüllt war - denn Seine Taten überragen himmelhoch all die Taten Mosis, des Elias und aller andern großen und kleinen Propheten; aber daß in Ihm gerade alle Fülle der Gottheit vorhanden sein soll, scheint mir dennoch eine zu gewagte Annahme! Die Propheten haben auch Tote erweckt durch den göttlichen Geist, dessen sie voll waren; nur haben sie es nie gewagt, sich selbst, sondern allzeit nur Gott das Gelingen zuzuschreiben. Denn hätten sie das Gelingen sich zugeschrieben, da wären sie zu groben Sündern wider Gott geworden, und Gott hätte ihnen den Geist genommen. Aber Jesus tut alles wie aus Sich und wie ein Herr, -und das ist wohl, was für deine gewagte Annahme spricht, und ich bin in gewisser Hinsicht vollends deiner Meinung; aber wie gesagt: mit aller Vorsicht! Denn es könnte solches auch eine uns prüfende Zulassung von oben sein, in der wir uns bewähren müßten, ob wir wohl allein an einen Gott glauben! Aber wenn in Jesus im Ernste alle Fülle der Gottheit wohnte, da freilich müßten wir unter jeder Bedingung Sein Zeugnis als für ewig wahr annehmen! -Welcher Meinung bist du nun?«

Ev02.015,07] Sagt Philopold: »Ich bin vollkommen der letzteren Meinung und glaube, daß Sein Zeugnis über die Fülle der Gottheit in Ihm völlig wahr ist! Er ist es und kein anderer außer Ihm!

Ev02.015,08] Es läßt sich die Sache besonders in dieser unserer wundertätigen Zeit schwer erklären, da man immer sagen kann: »Ich habe dort und dort Magier gesehen, die wahrlich außerordentliche Taten verübten, und die alten Propheten haben auch Tote erweckt, - ja einer hatte sogar einen Haufen Totengebeine mit Fleisch umgeben und belebt, und so sind Wundertaten noch lange kein Beweis, laut dessen man einen Wundertäter für einen Gott anpreisen soll!«

Ev02.015,09] Aber hier mit Jesus, dem Heim, ist es ein ganz anderes! Bei allen Propheten mußten anhaltende Gebete und Fasten einer Wundertat voran gehen, bis Gott sie für würdig hielt, eine Wundertat durch sie verrichten zu lassen; die Magier müssen einen Zauberstab haben und eine Menge anderer Zeichen und Formeln, und dazu haben sie noch eine Menge Salben, Öle, Wasser, Metalle, Steine, Kräuter und Wurzeln bei sich, deren verborgene Kräfte sie wohl kennen und solche bei ihren Produktionen in Anwendung bringen; -aber wo hat je jemand bei Jesus, dem Herrn, so etwas gesehen!? Vom Beten und Fasten keine Spur, wenigstens die kurze Zeit hindurch, da ich die Gnade habe, Ihn zu kennen; von einem Zauberstab und all den andern magischen Mitteln ist noch weniger etwas anzutreffen!

Ev02.015,10] Dabei haben alle Propheten, einer wie der andere, in einer stets gleichen geheimen Bildersprache geredet und geschrieben, und wer nicht aus ihrer Schule war, konnte sie unmöglich verstehen! Ich bin zwar ein Grieche; aber mir ist deshalb eure Schrift nicht unbekannt, und ich kenne Moses und alle eure Propheten! Wer die durchgehends versteht, der muß wahrlich von besonderen Eltern herstammen!

Ev02.015,11] Jesus aber spricht die verborgensten Dinge in einer solchen Klarheit aus, daß sie nicht selten ein Kind fassen muß! Er erklärte die Schöpfung, und ich glaubte beinahe schon, selbst eine Welt erschaffen zu können! Wo ist denn der Prophet und wo der Meister aller Zauberer, daß er führe eine Sprache wie Jesus?!

Ev02.015,12] Wer hat noch je eine Silbe von dem verstanden, was der Magier bei seinen Produktionen spricht? In ihren Reden herrscht die dickste Nacht, und in den Reden der Propheten dämmert es wohl hie und da; aber es kennt bei ihrem schwachen Dämmerlichte sich noch niemand aus, was es sei, das er dreißig Schritte vor sich stehen sieht. Hier aber ist alles Sonnenlicht am hellsten Mittage! Was Er spricht, ist alles tiefste göttliche Weisheit, -aber hell und klar vor nahe jedes Menschen Verstand; und was Er will, das geschieht in einem Augenblick!

Ev02.015,13] Wenn es denn aber sich mit Jesus wahr auf ein Haar so verhält, da weiß ich dann wahrlich nicht, aus was für einem Grunde ich noch irgendein Bedenken tragen sollte, Ihn als den unleugbarsten Herrn Himmels und der Erde anzuerkennen, Ihn zu lieben über alle Maßen und Ihm allein zu geben alle Ehre!?

Ev02.015,14] Da sieh her auf den Tisch! Dieser sehr frische Feigenast mit einer Menge vollreifer Früchte ist eine lebendige Erklärung, die Er mir gestern gab, als ich Ihn, während ihr schon schliefet, fragte, wie es Ihm denn doch möglich sei, völlig Tote zu erwecken. Er verlangte einen schon ganz morschen, also vollends toten Zweig. Ich brachte, was mir in der Nacht zunächst in die Hände fiel. Er rührte das morsche Holz gar nicht an, sondern gebot es bloß, und das morsche Holz fing an zu grünen, zu blühen - und hier hast du die reifen Früchte!«

Unterschied zwischen Jesu Wort und Prophetenwort; Weg zu innerer Führung

Ev09.056,05] »... (Es) ist auch das Wort, das aus Meinem Munde geht, kräftiger und wirksamer als das Nachwort eines Propheten; es kann aber das Nachwort auch zur gleichen Kraft erhöht werden in jedem Menschen, wenn es durch die Tat im Herzen und Willen wohl zubereitet wird.

Ev09.056,06] Mein Wort ist schon das Leben in sich und macht lebendig jeden, der es mit gutem Herzen vernimmt, - denn es geht da sogleich das Grundleben alles Lebens ins Leben des Menschen über; das Wort des Propheten aber ist nur ein getreuer Wegweiser und zeigt dem Menschen, wie er zu dem lebendigen Worte aus Meinem Munde gelangen und durch dasselbe ins Leben des Geistes übergehen kann.

Ev09.056,07] Ich sage euch allen: Am Ende muß ein jeder Mensch in seinem Herzen von Gott belehrt werden; denn wer da am Ende nicht vom Vater oder vom Gottgeiste in Mir belehrt wird auf dem Wege der reinen Liebe zu Mir und zum Nächsten, der kommt nicht zu Mir, dem Sohne der ewigen Liebe, der Ich bin das ewige Licht, der Weg, die Wahrheit und das Leben selbst: denn Ich bin des Vaters Weisheit in Mir Selbst. Solches verstehet ihr zwar jetzt noch nicht völlig, aber ihr werdet es verstehen, so ihr nach Meiner Auffahrt im Geiste aus Mir wiedergeboren werdet; denn das ist der ewig in Sich Selbst vollst lebendige Geist aller Wahrheit, und der wird euch leiten in alle Weisheit.«

Unterschied zwischen Offenbarungen durch Propheten oder durch Jesus

Ev08.213,17] »Neben und nach den Propheten erhoben sich auch andere Lehrer, machten allerlei Zusätze und Erklärungen und verdunkelten soartig die Urlehre stets mehr und mehr, so, daß dann bald von ihr nichts mehr da war. Da mußten sich die Menschen in ihrer Nacht mit dem schwachen Schimmer der Sterne behelfen, bis wieder irgendein Prophet unter ihnen erweckt wurde. Die also finster gewordene Geistesnacht wirkte auf das Gemüt der Menschen sicher nicht so betrübend, da ihr Glaube an Einen Gott gleich dem Schimmer der vielen Sterne nie völlig erlöschen konnte.

Ev08.213,18] Aber nun ist in Mir den Menschen die Sonne der Himmel selbst aufgegangen. Diese hat kein erborgtes, sondern ihr höchsteigenes übermächtiges Licht, das in sich nicht zu-und abnimmt. Und wer Mich erkannt hat, der wird Mich nicht einmal mehr und bald darauf wieder weniger erkennen. Aber es ist sehr möglich, daß dieses helle Licht im Menschen durch seinen Weltsinn und durch die Hoffart ganz erlischt, und dann wird es mit ihm im Vergleiche also stehen, als wie es mit der Erde stünde, so die Sonne, die alles hellst erleuchtet und erwärmt, am Himmel auf einmal gänzlich ausgelöscht werden würde. Da wird der Sterne Schimmer den Menschen keinen Trost mehr bieten können, da ohne die Sonne auf der Erde vor Kälte alles erstarren und sterben müßte.

Ev08.213,19] Wenn von nun an der Glaube an Mich als Mein Lebenslicht im Menschen erlöschen wird, so wird mit ihm auch die Liebe als die Lebenswärme vollends erkalten, und das wird dann eine solche Trübsal unter den Menschen derart zur Folge haben, daß sie sich für um gar vieles unglücklicher fühlen werden als ein zertretener Wurm, der sich im Staube windet und krümmt. Und viele werden laut rufen: "Wie glücklich sind doch die Tiere gegen uns Menschen! Sie leben und kennen den Tod nicht; wir aber müssen leben, um den Tod und seine Schrecken stets vor uns zu haben!"

Ev08.213,20] Seht, darin besteht die große Trübsal unter den Menschen, so das Licht und die Liebe sie verlassen hat! Daher suchet, daß die Menschen im Lichte verbleiben, dann werden sie auch in der Liebe verbleiben und keinen Tod vor sich sehen, fühlen und schmecken!...«

Warum Jesus mehr als nur bloßer Prophet ist

Ev09.022,04] »Du hältst Mich auch für einen rechten Propheten, und Ich sage es dir, daß Ich auch einer bin, - und bin es doch auch wieder nicht! Denn ein Prophet mußte tun, was ihm der Geist Gottes zu tun gebot. Ich aber bin da Selbst Herr und Diener, schreibe Mir die rechten Wege Selbst vor, und niemand kann Mich zur Rechenschaft ziehen und sagen: "Warum tust du das?" Denn Ich Selbst bin aus und in Mir die Wahrheit, der Weg und das Leben; und wer nach Meiner Lehre tun wird und glaubt, daß Ich Selbst die Wahrheit, der Weg und das Leben und somit ein gänzlich unabhängiger, freiester Herr bin, der wird auch gleich Mir in sich das ewige Leben haben.«

Selbstzeugnis Jesu, mehr als ein Prophet zu sein

Ev10.125,03] »... du bist doch ein Galiläer, aus dem Lande, aus dem niemals ein Prophet erstehen soll! Wie ist demnach dieses zu nehmen und zu verstehen?«

Ev10.125,04] Sagte Ich: »Freund, Ich lebte wohl die meiste Zeit in Galiläa, doch bin Ich aus Galiläa nicht geboren, sondern aus Bethlehem und bin am achten Tage nach Meiner Geburt im Tempel zu Jerusalem beschnitten worden nach der Vorschrift. Aus diesem Grunde könnte Ich dann wohl ein Prophet sein!

Ev10.125,05] Aber Ich bin dennoch kein Prophet, sondern eben Derjenige, von dem die Propheten geweissagt haben, daß Er kommen werde, um zu erlösen alle, die an Ihn glauben werden, von den Banden des alten Truges, von der Nacht der Sünde, des Gerichtes, der Hölle und ihres ewigen Todes.

Ev10.125,06] Ich bin also der Herr und Meister Selbst und kein Diener, bin aber nun doch in dieser Welt, um allen Menschen, die eines guten Sinnes und Willens sind, mit Meiner Liebe, Weisheit und Macht zu dienen und ihnen zu geben das ewige Leben; denn wahrlich sage Ich euch: Alle, die an Mich glauben, und völlig nach Meiner Lehre leben und handeln werden, die werden den Tod nicht sehen, fühlen und schmecken, sondern nach dem Abfalle ihres Leibes werden sie in einem Augenblick verwandelt werden und bei Mir im Paradiese sein, und ihrer Seligkeit wird fürder kein Ende sein.«

Selbstzeugnis Jesus, kein Prophet, sondern mehr zu sein

Ev02.108,09] »Sage Mir nun, Ebahl, ob du nun über das Wesen eines rechten Propheten im reinen bist!«

Ev02.108,10] Sagt Ebahl: »Vollkommen, du mein überaus hochgeachteter Meister! Du bist demnach aber doch sicher auch ein Prophet!?«

Ev02.108,11] Sage Ich: »Ich bin kein Prophet; denn es steht geschrieben: "Aus Galiläa steht kein Prophet auf!" Aber Ich bin mehr denn ein Prophet! Denn in Meiner Brust wohnt ebenderselbe Geist, der durch den Mund der Propheten geredet hat und hinfort noch viel mehr reden wird. Denn die in der Folge Meinen Namen vollgläubig in ihrem Herzen tragen werden, denen wird auch der Geist der Weissagung innewohnen! Verstehst du solches?«

Ev02.108,12] Sagt Ebahl: »Herr und Meister! Mir kommt es vor, daß so wie du kein gewöhnlicher Mensch reden kann! Hinter dir steckt ein anderer, den dein Rock und deine Haut vor unsern Augen verbirgt!«

Wer in Jesus inkarnierte

Ev02.109,06] »... Götter, die nicht und nirgends sind, haben wohl nie irgendwo der Erde Boden betreten. Jene Menschen, durch deren Mund der Geist Gottes zu den Menschen der Erde geredet hat, und durch deren Willen gar oft und gar viele Wunder geschehen sind, waren keine Götter, sondern Propheten, an und für sich gleichsogut Menschen wie du, und sind auch gestorben dem Fleische nach, - aber freilich der Seele und dem Geiste nach nicht.

Ev02.109,07] In Mir aber betritt der Geist Gottes nun zum ersten Male die Erde! Das ist derselbe Geist, von dem alle die Urväter und alle die alten Weisen und alle die Propheten oft und oft in ihren reinen Gesichten geweissagt haben.«


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