H. E. Sponder

Gehirnlehre


Über den Bau und die Funktion des menschlichen Gehirnes, letztere auch im ganzheitlichen Sinne der menschlichen Persönlichkeit als einer Einheit von Geist - Seele - Leib, enthält das 'Große Evangelium Johannes'. In Band IV, ab dem Kapitel 227 ausführliche Darstellungen und Erläuterungen, auf die hier auszugsweise hingewiesen sei:

In Kapitel 227 (Absatz 7) wird erläutert, daß die Seele - als zarter, geistiger Organismus - "nur sehen und hören kann durch das Gehirn des Leibes; die anderen Eindrücke, die aber stumpf und unerklärbar sind, kann die Seele freilich auch mit anderen Nerven wahrnehmen, aber sie müssen dennoch mit den Gehirnnerven in einer ununterbrochenen Verbindung stehen, da sonst der Gaumen keinen Geschmack und die Nase keinen Geruch hat".

Kapitel 228 setzt das Thema fort: "Solange die Seele den Leib bewohnt, ist das Gehirn das Hauptsehorgan der Seele. Ist dieses recht gebildet, so wird die Seele die aus dem Gemüte dem Gehirn eingeprägten Lebensbilder gut und genau erschauen und wird auch danach denken, schließen und handeln."

Diese "geistigen Lebensbilder" sind ein Licht, das die Einprägungen der materiellen Außenwelt auf den Gehirntäfelchen durchleuchtet und verständlich macht. Dieses geistige Licht ist aber auch an der Bildung und Potenz der Außenlebenssphäre) des Menschen wesentlich beteiligt. (Absatz 7) ist aber das menschliche Gehirn "verkehrt gebildet", nämlich (nach Kapitel 227,01) "durch zu starke Memorialanstrengungen" im kindlichen Alter - anstatt einer zuerst rein gemütsmäßigen Erziehung und Ausbildung des Kindes -, "dann haften auf dessen Gehirntäfelchen nur matte Schattenbilder.." und die Seele kann selbst nie so leuchtend werden, daß sich in ihrem überschwenglichen Lichte ein Außenlebenskreis bilden könnte".

In Kapitel 232 wird eine genaue Darstellung vom Bau des menschlichen Gehirnes gegeben, das bei richtiger Ausbildung aus "höchst regelrechten Pyramiden" besteht, beim verbildeten Gehirn aber nur zum geringsten Teil aus solchen Pyramiden und im übrigen aus "nahezu allen in der Meßkunst vorhandenen stereometrischen Formen, Figuren und Typen" zusammengesetzt erscheint.

In Kapitel 233 (Absatz 2) werden die "Schreibstifte", nämlich je "zwei Spitzlein vor den Gehirntäfelchen, deren somit jedes Gehirnpyramidlein acht besitzt", erläutert, welche "mit den Seh- und Gehör-Nerven in einer höchst kunstvollen und organisch-mechanischen Verbindung stehen" einer gewissen Ordnung beschreiben oder mit entsprechenden geistigen Lichtbildern bezeichnen.

In diesem Kapitel wird auch der Zusammenhang des Vorderhaupthirnes mit dem Hinterhaupthirn erklärt, wobei "unartikulierte Töne, auch Musik, "allein auf einer entsprechenden Pyramidenfläche des Hinterhauptgehirnes haften bleiben als Linien, Punkte und Häkchen, aber nicht auf des Vorderhauptes Täfelchen" übertragen werden und dort nicht wiedergezeichnet werden (Absatz 16). Somit werden die Töne der Seele nicht als Sachbilder vorgestellt, sondern als höhere geistige Formen, "wie man ähnliche auch auf den alten Denkmälern Ägyptens antrifft".

Das Kapitel 234 behandelt die Verbindung der Sinnesorgane mit dem Gehirn.

In Kapitel 235 ist ausgeführt, wie es dazu kommt, daß das menschliche Gehirn schon im Mutterleib zerrüttet werden kann, was sich dann nachträglich kaum noch ordnen läßt.

Zuletzt sei noch ganz besonders auf das Kapitel 230 hingewiesen, das sich mit dem oft verheerenden Einfluß einer falschen Erziehung auf die ordnungsmäßige und gesunde Ausbildung des kindlichen Gehirnes befaßt, wodurch dann später unter Umständen auch der Charakter "einer solchen verrumpelten Seele" gleichsam unterentwickelt, schwer verbildet und verkümmert erscheint.


Home | Zurück zur Themaübersicht  A-Z-Naturkundl. Themen | Naturkundl. Stichwörter |  Kosmos und Natur | Registerübersicht | 

Jakob Lorber |  Werke Lorbers  |  EBooks - Lorber-Themenbearbeitungen