H. E. Sponder

Geister


Eine Abgrenzung dessen, was 'Geister' sind, ist im Offenbarungsschrifttum Jakob Lorbers nach keiner Richtung exakt gegeben, d. h. weder nach dem Ursprung hin - das wäre zum Beginn der Materie und selbst über diesen Beginn zurück - noch in der Gegenrichtung, also auf der großen Evolutionsstraße alles Lebendigen, und wieder aus dem "Diesseits" durch Materie hindurch in das rein geistige, jenseitige Sein.

Ohne den Begriff der Geister also präzise zu definieren, geben uns mehrfache Erläuterungen in den Neuoffenbarungen doch sehr anschauliche Vorstellungen von der Existenz zahllos vieler Arten und Gattungen von Geistern und von deren ebenso vielfältigem Wirken, besonders in allen Elementar- und Natur-Reichen unseres Planeten.

Daß sich dabei die begrifflichen Grenzen der Geisterweit des öfteren überschneiden mit dem substantiellen Seelenbegriff, liegt in der Natur der Sache und spiegeit sich notwendigerweise auch im vorliegenden Index, weshalb auf die das Thema ergänzenden Stichwörter (wie oben) ganz besonders hingewiesen sei.

Das Bändchen "Der Großlockner" befaßt sich im Kapitel 7 mit der Tätigkeit der Naturgeister im Mineralreich des Gebirges und in den verschiedenen Gewässern, von den Quellen bis hinaus zum Meer. Bei dieser Tätigkeit handelt es sich hauptsächlich um jenes Wirken, das wir uns als das Wirken "blinder Kräfte" (oder auch "toter" Kräfte) im Rahmen der Naturgesetze vorzustellen gewöhnt sind (siehe Stichwort Kraft).

Und hier bietet der Text (bes. S.41) nun eine durchaus logische Hilfestellung zum Umschalten von unserer traditionellen Denkweise auf das essentielle Erfassen der Phänomene. Dann heißt es wörtlich: "Glaubet es, daß auf der ganzen Erde ganz bestimmt nichts ist und geschieht, was da nicht ausginge von Geistern aller Art, entweder guten oder argen."

In Kapitel 8 lernen wir weitere Naturgeister kennen, so jene Scharen, welche auf der Oberfläche der Erde mit dem Bewirken und Überwachen des vegetativen Wachstums bzw. der Tierwelt beschäftig sind, und schließlich die in der Atmosphäre wirkenden Luftgeister, welche für die verschiedensten Wettererscheinungen zuständig sind, bis hinauf zu den oberen Äthergeistern an der Grenze der atmosphärischen Hülle. (Siehe die Stichwörter Niederschläge und Wettererscheinungen.)

Im Band "Erde und Mond" ist das Kapitel 34 den "Luft-, Berg- und Wandergeistern" gewidmet, dem wir entnehmen, daß "die Luftgeister, die schon mehr Freiheit genießen als die festeren Erdgeister... von den reinen Friedensgeistern (der obersten Luftregion) Sorgfältigst überwacht werden müssen, da sie sonst leicht irgend einen großen Schaden anrichten können". Dazu wird erläutert, daß die Luftgeister - endlich aus der harten Gefangenschaft der festen Materie in eine relativ große Freiheit gelangt - "aus Abscheu und Haß gegen Materie" sich oft zu vielen Millionen zusammenrotten, um "hinaus in die weite Unendlichkeit zu entfliehen", wobei es zu ihrer "Gefangennahme" unter "meteorischen Erscheinlichkeiten" kommt, und sie wieder zur Erde herunter müssen, meist in Form von Niederschlägen.

Der stufenweise Aufstieg all dieser Geisterscharen durch die Naturreiche geht selbstredend mit dem allmählichen Anwachsen ihrer Intelligenz einher. Manche kehren aus den Dienst-Perioden (von etwa 200 oder etwas mehr Erdenjahren) im Pflanzen- und Tier-Bereich wieder in einen ganz freien Zustand zurück, in welchem sie die Natur (Gebirge, Wälder, auch Gewässer) bewohnen. Und diese Art freier Geister hat dann schon eine vollkommene Intelligenz, "sie sind in den Dingen der Natur äußerst bewandert und können alles sehen und hören, was auf der Erde geschieht..." Als solche freie Geister können sie auch den Mond und die anderen Planeten besuchen, und "diese Geister werden dann gewöhnlich ,Wandergeister' genannt, mit deren Wanderschaft nicht selten auch Geister verstorbener Menschen gemeinschaftliche Sache machen, zu welcher sich besonders NaturphiloSophen und Astronomen bekennen, denen diese Wandergeister, welche auf der Welt nicht inkarniert wurden, erwünschte Dienste leisten".


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