Voradamiten
Im Anhang, welcher dem Band III der "Haushaltung Gottes" im Jahre 1864 angefügt wurde und welcher sich in der Hauptsache mit der vornoachischen Gestalt der Erde befaßt, finden sich auf Seite 453 auch Hinweise auf den in den vorgeschichtlichen Perioden unserer Erde lebenden Vormenschen wie folgt: "Was aber den voradamitischen, sogenannten Tiermenschen, Cephonasims (Betrachter des Firmamentes) genannt, betrifft, so finden sich von solchem wohl noch hie und da versteinerte Überreste vor, wie sich auch hie und da noch Abkömmlinge dieser Art Tiermenschen vorfinden und ihren Standpunkt zwischen den Nachkommen Kains und den gegenwärtig vorkommenden Affen, wie Schimpansen und Orang-Utans, einnehmen."
"Sie besaßen unter allen Tiergattungen die größte instinktmäßige Intelligenz und bauten sich hie und da ihre freilich höchst einförmigen Wohnungen ...".
Im jl.ev08.072 mündet die großartige Schilderung der aufeinanderfolgenden großen Erdbildungsperioden in Absatz 12 in die fünfte Periode ein, in welcher gegen ihr Ende zu "aller gut gelegene Erdboden völlig geeignet war für eine neue Schöpfung von einer großen Anzahl der verschiedenartigsten Pflanzen - Gräser, Kräuter, Gesträuche, Bäume - und dann auch für allerlei Tiere und voradamitische Menschen .. .".
(Absatz 13) "Von einem Ackerbau ist da noch keine Rede, wohl aber benützen die Vormenschen schon gewisse Tierherden, führen ein rohes Nomadenleben, haben kein Gewand und bauen sich auch keine Häuser und Hütten, aber auf den dicken Baumästen errichten sie sich, den Vögeln gleich, gewisse feste Wohn- und Ruhenester und schaffen sich Vorräte von Nährmitteln, die sie nach und nach verzehren." "...Wenn es frostig wird... so ziehen sich diese Menschen samt ihren Haustieren, die in Mammuts, großen Hirschen, Kühen, Ziegen und Schafen bestehen - auch der Elefant, das Nas- und Einhorn, allerlei Affen und auch Vögel gehören dazu -, in wärmere Gegenden."
(Absatz 14) Mehr gegen das Ende dieser Periode erscheinen auch der Esel, das Kamel, das Pferd und das Schwein, welche Tiere auch von diesen Vormenschen beherrscht werden. Denn so viel höheren Vernunftinstinkt besitzen sie, daß sie die benannten Tiere beherrschen und auch gebrauchen können, teils zum Tragen, teils zur Jagd und teils zur Gewinnung der Milch und der Wolle, mit der sie sich ihre Nester wohl auslegen und sich so ein weiches Lager bilden."
(Absatz 15) Sie hatten "gewisse artikuliertere Laute, Zeichen und Gebärden als selbst die vollkommensten Tiere und konnten sich gegenseitig verständigen ... über ihre Bedürfnisse und kamen einander auch zu Hilfe ...".
(Absatz 16) Sie hatten einen großen Nachahmungstrieb, "und ihre Intelligenz mit einem gewissen Grade des freien Willens ragte schon weit über die Intelligenz eines noch so vollkommenen Affen".
((Absatz 17 ff.) "Als Menschen waren sie riesig groß und überaus stark und hatten auch ein so starkes Gebiß, daß sie sich dessen statt der Schneidewerkzeuge bedienen konnten." "Mit ihren Augen und mit ihrem Willen bändigten sie die Tiere und mitunter auch die Naturgeister." Ihre ziemlich behaarte Haut war zwischen dunkel und lichtgrau, nur im Süden gab es auch haarlose Stämme. Sie pflanzten sich "bis zu Adam in den Niederungen und dichten Wäldern fort, aber auf die Berge verpflanzten sie sich niemals".
Trotz der Jahrmillionen währenden fünften Vorbildungsperiode und auch der Existenz dieser Vormenschen machte sich bei ihnen "keine wie immer geartete Fortschrittskultur bemerkbar, sondern sie lebten ihr einförmiges Nomadenleben fort, und waren somit nur eine Vordüngung der Erde fürs gegenwärtige ... Menschengeschlecht".
Im jl.ev05.198 werden im Zuge der Geschichte der Lebewesen auf Erden ebenfalls die Vormenschen erwähnt: (Absatz 2) "Vor den ersten wahren Menschen gab es wohl auch Wesen, die mit den gegenwärtigen Menschen der äußeren Form nach eine sehr bedeutende Ähnlichkeit hatten. Es gab gar viele Epochen auf dieser Erde, in denen ein früheres Geschlecht ganz unterging, und nach und nach ein anderes und stets in irgend etwas vollkommeneres an seine Stelle trat." (Absatz 5) so wechselten auch die Vormenschen "durch für euch undenklich viele Zeiten der Erde miteinander ab, und stets verdrängte ein etwas vollkommeneres Geschlecht das frühere, minder vollkommene.
Eine kurze Erwähnung des Vormenschen enthält auch jl.ev07.221, wo es in Absatz 5 heißt, daß es schon lange vor Adam menschenähnliche Wesen gegeben hat ... "und es bestehen noch derlei Wesen auf der Erde; aber es ist zwischen ihnen und den eigentlichen freien Menschen ein gar übergroßer Unterschied".
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