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Prophet Jakob Lorber

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Kurt Eggenstein: 'Der Prophet Jakob Lorber verkündet bevorstehende Katastrophen und das wahre Christentum' - Teil V

Ist der Evolutionismus eine wissenschaftlich fundierte Theorie?


Inhaltsübersicht:


Grundlegendes zum Thema

In diesem Kapitel geben wir der Erörterung einer Frage von fundamentaler Bedeutung Raum, die heute in der Auseinandersetzung zwischen Christentum und Atheismus einen primären Rang einnimmt. Der Ausgang dieses Kampfes ist von entscheidender Bedeutung. Er bewirkt, ob sich der Atheismus noch weiter und schneller ausbreitet als bisher oder ihm eine seiner wichtigsten Grundlagen entzogen werden kann.

Unter Evolution versteht man die stufenweise Entwicklung in der Natur vom Niederen zum Höheren. Die ausgestorbenen Lebensformen beweisen, dass sich die Arten weitgehend zu Reihen abgestufter Ähnlichkeit ordnen lassen. Insoweit ist die Evolutionstheorie unbestritten.

Der Evolutionismus behauptet, dass diese Entwicklung ohne übernatürliche Einwirkung, nur durch äußere, rein mechanische Ursachen und in der Natur herrschende Gesetze vor sich geht. Eines göttlichen Schöpfers bedarf es nach dieser Theorie nicht. - Die Vertreter des Evolutionismus nennt man Evolutio­nisten.

Die folgenden Erörterungen beziehen sich somit auf die Frage nach den Faktoren, welche die Evolution verursacht haben. Es ist zu prüfen, ob es zutrifft, dass die Entwicklung durch Kräfte, die in der Materie liegen, mit Hilfe des Zufalls möglich gewesen ist.

Die Theorie, die auch Deszendenztheorie (= Abstammungslehre) genannt wird, läßt den Menschen vom Tier abstam­men. Der Geist, der nach materialistischer Lehre aus der Natur hervorgegan­gen, also nicht wie in christlicher Sicht das Primäre ist, kam im Laufe der Zeit aus dem Stoff hinzu. Eines Schöpfergottes bedarf es nach Auffassung der Evolutionisten nicht und findet demzufolge in der Literatur der Vertreter dieser Theorie auch keine Erwähnung.

Der Evolutionismus beherrscht heute die öffentliche Meinung. Er hat Eingang gefunden in die Lehrbücher und beherrscht die Erörterungen bei allen Massenmedien. Studenten und Schüler erfahren eine einseitige Dar­stellung des Sachverhaltes und lernen die in großer Zahl vorliegenden kritischen Verlautbarungen nur in seltenen Fällen kennen.

Wie schon erwähnt haben wir es beim Evolutionismus mit einer Weltanschauung zu tun. Was der Gelehrte W. H. Thorpe hierzu bemerkt, erhellt die Motive, die das Eintreten für diese materialistisch-monistische Theorie erklären: "Die überwiegende Mehr­heit derer, die den wahren Glauben an Gott verloren oder ihn nie besessen haben, glaubt nach Woods in diesem Sinne noch an die Natur, und meiner Meinung nach trifft dies insbesondere für fast alle Naturwissenschaftler zu." 01

Der Evolutionismus ist mit der christlichen Glaubenslehre unvereinbar. Würde sich diese Theorie allgemein als unhaltbar erweisen, so würde damit eine tragende Säule des Materialismus zusammenstürzen. Die Auseinander­setzungen gehen deshalb weit über die Bedeutung einer wissenschaftlichen Theorie hinaus. Der Kampf schien lange Zeit zugunsten der materialistischen Weltanschauung entschieden zu werden. Voreilig wurde die Theorie als gesicherte Erkenntnis ausgegeben und durch populär-wissenschaftliche Schrif­ten unter das Volk gebracht.

Unbemerkt von der Öffentlichkeit ist inzwischen aber bereits eine Wende eingetreten. Zahlreiche angesehene Wissenschaftler haben erkannt, dass es kaum in einer anderen wissenschaftlichen Disziplin so viele widerspruchs­volle und unbewiesene Behauptungen gibt wie beim Evolutionismus.

Die verschiedenen Phasen des Evolutionismus

Zunächst geben wir eine kurzgefaßte Darstellung über die verschiedenen Phasen des Evolutionismus.

Jean-Baptiste Lamarck

Im Jahre 1809 stellte Jean-Baptiste Lamarck (gest. 1829) die These auf, die Verhältnisse auf der Erde hätten sich im Laufe sehr langer Zeitraume verändert und die Pflanzen und die Tiere hätten sich der veränderten Umwelt anpassen müssen. Die Entwicklung habe sich in kleinsten Schritten vollzogen. Die erworbenen Eigenschaften seien erblich, und auf diese Weise seien neue Einzeltypen entstanden. Die These Lamarcks hat sich später als falsch erwiesen. Man erkannte, dass es keine durch Einflüsse der Umwelt erworbene Vererbung gibt. Außerdem gibt es viele Tierarten, die in der gleichen Umwelt leben und sich dennoch ganz verschieden entwickelt haben. Andere Tiere wiederum sind seit Milliarden Jahren bis heute gleich geblieben, obwohl sich die Umwelt verändert hat.

Charles Darwin

Im Jahre 1859 veröffentlichte Charles Darwin die Schrift "Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl" und stellte darin eine neue Theorie auf. Lamarcks These erkannte er bereits als unhaltbar und schrieb dazu: "Der Himmel bewahre mich vor dem Lamarckschen Unsinn, einer Neigung zum Fortschritt der Anpassung infolge des langsam wirkenden Willens der Tiere." 02 "Aber die Schlußfolgerungen, auf welche ich geführt worden bin, sind von den seinigen nicht sehr verschieden, obschon die Abänderungsmittel es gänzlich sind." 03

Nach Darwins Theorie werden die Veränderungen in der Tierwelt und die Entstehung neuer Arten durch geschlechtliche Zuchtwahl als "Auslese der Tüchtigsten" bewirkt. Die Tüchtigsten, die durch den Ausleseprozeß (Selek­tion) übrigbleiben, werden schrittweise vervollkommnet. Es müßte jedoch eine treibende Kraft vorhanden sein, die Veränderungen in den Erbanlagen bewirkt. Von den Genen, den Trägern erblicher Eigenschaften und deren Veränderungen im Keimplasma durch Mutationen, wußte Darwin noch nichts. Bis dahin schrieb man Veränderungen der Arten dem Eingriff des Schöpfers zu. Auch Darwin vertrat diese Meinung, wie noch zu zeigen sein wird. Die späteren atheistischen Darwinisten haben Gott keinen Platz in der Theorie Darwins eingeräumt und überließen die Entwicklung materiellen Kräften in Zusammenwirken mit dem Zufall.

Auch Darwins Theorie beruhte ebenso wie Lamarcks These auf der An­nahme, dass die Veränderungen der Arten nur im Verlauf von Millionen Jahren in kleinsten Schritten vollzogen werden. Allerdings erwies sich bald, dass auch Darwins Theorie aus den verschiedensten Gründen nicht haltbar war. Die Selektion kann zwar die besten Exemplare der Art erhalten, aber einen neuen Typ kann sie niemals hervorbringen; sie hat keine schöpferische Potenz. Der Theorie haften auch noch andere Mängel an. Das Ausleseprinzip bedingt zwangsläufig die Gestaltung zum Zweckmäßigen hin, für Luxuserscheinungen und hypertrophische Gestaltung in der Tierwelt ist dabei kein Raum. Aber der Luxus der Farben in der Fauna auf der Erde und in der Tiefsee ist auffallend und spricht gegen diese Theorie. Auch entstanden in der Tierwelt Merkmale, die der Zweckmäßigkeit entgegenstehen. Die Entwicklung des gewaltigen Geweihes beim Irischen Elch Megaloceres muß für das Tier als ebenso schäd­lich angesehen werden wie die schweren, nach rückwärts gebogenen Stoß­zähne des eiszeitlichen Mammuts, die keine Waffe mehr waren, sondern lediglich eine Last. 04 Dasselbe gilt für die Zähne des Säbeltigers.

Weshalb die ungeheure Mannigfaltigkeit der Organismen trotz der unend lich kleineren Mannigfaltigkeit der Lebensbedingungen entstanden ist, ver­mögen weder Lamarck noch Darwin zu erklären.

Nach G. Heberer müssen z. B. vom Miozan bis zum Pliozän etwa 20 Millionen Anchitherien (Pferde­gattungen) gelebt haben. 05

Der schwerwiegendste Einwand, der gegen die Darwinsche Theorie erhoben werden kann, ist aber das Fehlen der Übergangsstufen, die ja bei sehr langsamer evolutiver Entwicklung vorhanden sein müssen. Darwin wußte um diesen, seine Theorie unglaubwürdig machenden Tatbestand. Er hoffte, dass die zahlreichen Zwischenglieder, insbesondere den Menschen betreffend, bald gefunden würden. Nachdem durch eine hundertjährige emsige Forschertätig­keit reiche Funde vorliegen, steht aber heute fest: Es gibt kein einziges "missing link" (fehlendes Zwischenglied zwischen Tierund Mensch), wie es sich Darwin und seine Zeitgenossen vorstellten, sondern nur eine Reihe von Zwischen­formen. 06

Ebensowenig wurde das "missing link" zwischen Fisch und Echse und zwischen Echse und Vogel gefunden.

Es ist schwer begreiflich, dass dieses Konglomerat von Widersprüchen und schwerwiegenden Mängeln der Evolutionstheorie den ungeheuren Beifall nicht beeinträchtigte. Darwins Bücher fanden reißenden Absatz. Man geht sicher nicht fehl anzunehmen, dass emotionale Gesichtspunkte hierbei eine große Rolle spielten. Die Animosität gegen die Kirchen, die so lange Zeit die Wissenschaften in ihrer Tätigkeit behindert hatten, wirkte nachhaltig - und zwar bis zum heutigen Tag!

Abstammung aus tierischen Vorstufen? (Deszendenztheorie)

Der Mensch sollte nach der Deszendenztheorie durch Evolution aus tierischen Vorstufen entstanden sein. Die damals gängige Theorie der Ab­stammung des Menschen vom Affen wurde in Deutschland von dem Jenaer Professor Ernst Haeckel durch populärwissenschaftliche Schriften in weiteste Volkskreise getragen. In seinem Hauptwerk "Generelle Morphologie der Organis­men" (1866) schreibt Haeckel: "Der Mensch ist ohne Zweifel aus den Catar­rhinen (Schmalaffen) der alten Welt entstanden, und er kann von dieser Unterordnung der echten Affen im System nicht getrennt werden. 07 Später war ihm eine Ähnlichkeit zwischen menschlichen Embryonen und denen des Gibbonaffen aufgefallen. Voreilig postulierte er, dass der Gibbon von den Menschenaffen dem Menschen am nächsten verwandt sei: "Der Mensch hat Gibbon-ähnliche Vorfahren gehabt." 08 Das, was Haeckel damals Millionen Menschen als wissenschaftliche Erkenntnis vermittelte, hat sich als gänzlich falsch erwiesen. Heute ist hierzu in wissenschaftlichen Werken folgendes zu lesen: "In bezug auf die vier Menschenaffenarten - Gibbon, Orang-Utan, Gorilla und Schimpanse - ist man der Ansicht, dass der Gibbon in seinem Organisationsgrad dem Menschen am wenigsten ähnlich ist..." 09

Es gab damals wenige Intellektuelle, die Haeckels Bücher nicht gelesen hatten. Von jedem Primaner wurden sie als eine Offenbarung angesehen. Die Glaubenslosigkeit begann sich auszubreiten. Niemand ahnte, dass später bessere Erkenntnisse gewonnen und Du Bois-Reymond spöttisch sagen würde, die Haeckelschen Stammbäume glichen den homerischen Helden, da sie ebenso hypothetisch seien wie diese. 10

Haeckels Schüler rückten vom Gibbon ab und erklärten andere Affenarten als menschliche Vorfahren. Brandes brachte sie mit dem Orang-Utan in Verbindung, Keith mit dem Gorilla und A. H. Schulz mit den amerikanischen Affen. Weinert schließlich sah einen Zusammenhang mit dem Schimpansen. Wieder andere - wie z. B. Franz - sahen den Vorfahren des Menschen im Propliothecus fraasi und behaupteten wider besseres Wissen, die Stammes­reihe über den Menschenaffen zum Menschen sei vollständig belegt. Später hat der hervorragende Sachkenner Beurlen in dem Sammelwerk "Die Evolution der Organismen" festgestellt, dass gerade diese Reihe "ganz besonders lücken­haft" vertreten sei. Jeder behauptete auf seine Weise die Abstammung des Menschen vom Affen, obwohl alles völlig ungesicherte Annahmen waren. Heute besteht die übereinstimmende Erkenntnis, dass die Abstammung des Menschen vom Menschenaffen unmöglich ist. In dem im Jahr 1965 von Gerhard Heberer herausgegebenen Sammelwerk "Menschliche Abstammungs­lehre" schreibt Günther Bergner: "Die Gorillahypothese widerspricht den Befunden an anderen Organsystemen ebenso wie die Schimpansenhypothese Weinerts und ist daher mit den gleichen Argumenten abzulehnen." 11

Im Jahre 1968 schrieb Heberer in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 25. September: "Das vulgäre und manchen noch immer perhorreszierende Schlagwort, der Mensch stamme vom Affen ab, ist erledigt." Aber in weiten Volkskreisen geistert diese Irrlehre heute noch herum.

Obwohl bereits in den dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts eineWende in der wissenschaftlichen Erkenntnis eingetreten war, verfochten einige Anthro­pologen, vor allem Weinert, die Abstammungstheorie des Menschen vom Affen mit großer Hartnäckigkeit. Sie fanden dabei von den einflußreichen Vertretern des Dritten Reiches jede Unterstützung. Es wurde sogar eine Massenauflage der langst überholten Schriften Haeckels ins Volk gebracht. 12 Die inzwischen als völlig unhaltbar angesehene sogenannte Dreistufentheorie (Übergang von den Anthropusformen, Neandertalformen, Sapiensformen der heutigen Menschheit) wurde in vielen Lehrbüchern als "gesichertes Ergebnis" ange­geben! Erst Anfang der fünfziger Jahre wurde diese zu keinem Zeitpunkt auch nur halbwegs bewiesene These fallengelassen. 13

Karl Weiss sagt treffend, dass die Kraft des Monismus nicht in der Tiefe der Gedanken, sondern im Gefühlsmäßigen, in den Affekten liege, die sich mit irgendwelchen Schlagworten in die Menge tragen lassen. 14 Es muß erst einmal für die richtige Grundstimmung gesorgt werden, und dafür wurde eh und je bis auf den heutigen Tag gesorgt. Was damals betrieben wurde, war keine Wissenschaft mehr, sondern Ideologie und Volksverdummung. Die Tenden­zen richteten sich klar gegen das Christentum. Aufs stärkste gefördert von den Atheisten des Dritten Reiches wurde vor allem die Gruppe um Gerhard Heberer (+1973), Tübingen, der seit 1943 das große Sammelwerk "Die Evolution der Organismen" herausgab. Wie er selbst in seiner Schrift Homo - unsere Ab- und Zukunft (1968) aussagt, vertritt er eine "anti-metaphysische Methodik" (S. 112). Die Gruppe vertritt die physiko-chemische Erklärung des Lebens, d. h. das Wort "Gott" darf im Vokabular dieser Schriften nicht vorkommen. Im Sinne des monistischen Materialismus werden nur Kräfte des leblosen Stoffes anerkannt. Heberer, der in den vierziger Jahren die Anthropoiden-Abstam­mung für "unwiderruflich bewiesen" 15 erklärte, mußte sich damals schon von Gehlen sagen lassen, dass "diese Form nicht nachweisbar ist" 16. Schon bald danach sah sich Heberer dann auch zu vorsichtigeren Formulierungen genötigt. Im Jahre 1951 schrieb er: "Es hat sich ergeben, dass die morpho­genetischen Vorstellungen, die sich in der Struktur des klassischen Geschichts­bildes ausdrückten und zu seinem Aufbau bestimmend beitrugen, uns nicht immer den richtigen Weg gewiesen haben." 17 Vielsagend bemerkt er, der vielleicht zu sichere Optimismus der letzten fünfzig Jahre sei etwas gedämpft worden. In seinem im Jahre 1968 erschienenen Buch Homo - unsere Ab- und Zukunft muß er dann schließlich zugeben, dass das früher gezeichnete Ge­schichtsbild der Primaten, die zum Homo sapiens (der heutige vernunftbegabte Mensch) führen sollen, "vielfach hypothetisch sein muß" 18 .

Als die biologische Forschung erkannte, dass Veränderungen bei einem Individuum nur durch Veränderungen der Gene möglich sind, trat für die Evolutionisten eine neue Sachlage ein. Mit den bisherigen Erklärungen, die Wirkkräfte der Evolution seien der Ausleseprozeß und der Kampf ums Dasein sowie die Anpassung an die Umwelt allein, war nichts mehr anzufangen. Der Darwinismus war erledigt aber die Darwinisten gaben nicht auf, sie suchten ihre monistische Weltanschauung durch den Neodarwinismus zu retten.

Der Neodarwinismus - Erklärungen zu Gen-Information

Das Gen, mit dem wir uns zunachst kurz befassen müssen, ist die kleinste Einheit einer Zelle, sozusagen das biologische Atom; das Gen ist der Träger der Erbveränderungen und erhält dazu die erforderlichen Informationen. Zu­weilen wird das Gen in der wissenschaftlichen Literatur mit einer Lochkarte verglichen, die Informationen speichert. Auf die Frage, woher diese "Loch­karten" kommen und wer die Informationen gibt, antwortet die Wissenschaft: "Diese Frage nach dem Wie und Warum ist identisch mit der Frage nach der Entstehung des Lebens auf der Erde überhaupt. Hier aber können freilich keine genauen Auskünfte gegeben werden, höchstens erste Ansätze, Bruchstücke und Hypothesen." 19 Auf diesem kaum tragfähigen "Fundament" ist der Evolutionismus bzw. Neodarwinismus aufgebaut.

Im Gen treten sehr selten Veränderungen der gespeicherten Erbinformation durch chemische Veränderungen der DNS auf, welche Veränderungen als Mutationen bezeichnet werden. Eine Mutation hat für die Erbanlagen positive oder negative Folgen. Fast immer sind sie negativ. Mutationen kommen in der Natur äußerst selten vor, sie können aber auch durch kurzwellige Strahlen oder sogenannte mutagene Chemikalien künstlich herbeigeführt werden.

Von nun an lehrten die Evolutionisten, dass die Evolution durch kleinste Schritte infolge von Mutationen erfolge. Die Entwicklung benötigt also - wie schon Lamarck und Darwin unterstellt hatten - viele hundert Millionen Jahre. Es muß hier hervorgehoben werden, dass das logischerweise die Prä­misse war, an der unabdingbar festgehalten werden mußte, denn spontan in der Natur frei vorkommende Mutationen sind äußerst selten, und die durch Experimente gewonnenen Erfahrungen zeigten, dass fast alle Mutationen schädliche Wirkungen wie Deformierungen usw. zur Folge haben. Die meisten Experimente wurden mit der kleinen Frucht- oder Taufliege (Drosophila) angestellt. Zwanzig Millionen Taufliegen sind auf diese Weise bereits ge­züchtet worden, aber eine neue Art kam dabei nicht zustande. Es traten fast nur Verlustmutationen ein. 20

Damit war bewiesen, dass Kleinmutationen nur sekundäre Merkmale innerhalb der Art verändern, aber niemals Übergange von einer Art zur andern verursachen. Es kommt aber allein auf die Verände­rung des Bauplanes und die Entwicklung neuer Typen an. Durch Klein­mutationen kann also die Evolution nicht bewirkt werden.

Forschungsergeb­nisse der Paläontologie

Zugleich wurde aber auch in anderer Hinsicht durch Forschungsergeb­nisse der Paläontologie eine neue Erkenntnis gewonnen, die die Theorie des Evolutionismus ganz unglaubwurdig macht. Seit Lamarcks Zeiten bestand bei allen Evolutionisten die einhellige Meinung, dass für das Hervorgehen neuer Arten unendlich lange Zeiträume benötigt würden. Nun ergab sich aber durch die Forschungen die unwiderlegbare Tatsache, dass das Auftreten neuer Tierarten in den verschiedensten erdgeschichtlichen Zeitabschnitten nicht allmählich in zahllosen Übergangsformen erfolgte, sondern dass im Gegenteil die neuen Arten plötzlich da waren.

Hierzu die Fakten. Overhage schreibt: "Das Werden der verschiedenen Stämme der reich gegliederten Wirbellosen ist uns verborgen, weil sie alle in hochentwickelten Vertretern schon in den ältesten, noch Fossilien führenden Schichten des Kambriums abrupt nebeneinander auftreten. Sie lassen sich nicht auf frühere Formen zurückführen, weil das Präkambrium (vor mehr als 500 Millionen Jahren) praktisch fossilleer ist." "Der Stamm der Wirbeltiere tritt im Silur unvermittelt zum erstenmal auf." 21

Karl Weiss berichtet: "Im Untersilur treten die ersten Wirbeltiere auf. Chamberlin sagt darüber: Das Erscheinen der Fische ist eines der abruptesten und drastischsten Geschehnisse in der Erdgeschichte; sie erscheinen sofort von einem verhüllten Ursprung her in breitem Zug. Von Anfang an stehen zahlreiche ganz verschiedene Typen nebeneinander, und zwar Haie, Rochen, Chimaren, Lungenfische, Panzerfische." "Die Vögel treten im Jura plötzlich auf. Der bekannte 'Urvogel' (Archaeopteryx) wurde früher vielfach als Übergangsforrn zwischen Reptilien und Vögeln bezeichnet, er hat sich indessen als richtiger Vogel mit vier Zehen und echten Federn erwiesen. Wir kennen kein Geschöpf, das uns einen Fingerzeig geben könnte, wie jemals aus den Hornschuppen eines Reptils die Fedem eines Vogels hervorgegangen sind.

Die Säugetiere sind zu Beginn des Tertiärs mit zahllosen Ordnungen, Familien und Gattungen plötzlich da." "Von Übergangsformen", stellt Weiss fest, "ist überhaupt nichts zu finden." "Wenn wir diese logische Säuberung gründlich durchführen, bleibt von dem gewaltigen Gebäude der darwinistischen Stammbaumkonstruktion fast nichts mehr übrig." 22 Nobelpreistrager Konrad Lorenz betont in seiner Schrift Die Rückseite des Spiegels ausdrücklich, dass auf jeder Entwicklungsstufe des Lebendigen Neues auftritt, was aus der tieferen Stufe auf keine Weise ableitbar ist. 23

Im Jahr 1967 haben die Geologische Gesellschaft von London und die Paläontologische Vereinigung Englands von 120 Wissenschaftlern einen Fossilbericht erarbeiten lassen. Der 800 Seiten umfassende Bericht gibt eine Übersicht über die Funde von fossilen Pflanzen und Tieren. Er ist in etwa 2500 Gruppen unterteilt. Dieser Bericht bestätigt in authentischer Weise die in den früheren Jahren von zahlreichen Experten gemachten Angaben über das ganz plötzliche Auftreten neuer Arten.

Auch der angesehene Evolutionist George Gaylord Simpson (Harvard­-Universität) läßt keinen Zweifel offen, dass es in dieser Hinsicht unter den Gelehrten nur eine einhellige Meinung gibt. Er schreibt: "Wie jeder Paläonto­löge weiß, erscheinen die Mehrzahl der neuen Arten, Gattungen und Familien sowie fast alle neuen Abteilungen oberhalb der Familie in den 'Urkunden' plötzlich; es führt keine ununterbrochene Reihe bekannter Übergangsvarie­taten zu ihnen hin." 24 Charles Darwin hatte bereits 1859 in seinem berühmt gewordenen Buch Die Entstehung der Arten selbst Zweifel an seiner Theorie aufkommen lassen, als er schrieb: "Wenn die Arten durch unmerkliche Übergänge aus anderen Arten entstanden sind, warum finden wir dann nicht überall Übergangsforrnen? Warum besteht dann nicht in der Natur ein wirres Durcheinander von Formen, anstatt dass die Arten, wie wir sie sehen, wohl abgegrenzt sind?" Darwin klammerte sich, um seine Theorie nicht aufgeben zu müssen, an die Vor­stellung, dass alle Übergangsformen zerstört worden seien. Ein halbes Jahr­hundert später war es dann aber klar geworden, dass der Grund des Fehlens der Übergangsformen ein anderer war. Bereits um die Jahrhundertwende schrieb der Zoologe A. Fleischmann: "Die praktische Möglichkeit etwas über die Urgeschichte des Tierreiches zu ergründen, ist vollständig erschöpft und die Hoffnung für alle Zukunft zerstört. Wir erhalten ein Resultat gerade umgekehrt von dem, was man erwarten sollte. ...Diesen Zustand nenne ich den Zusammenbruch der Abstammungslehre." 25

Heute, nach mehr als hundertjähriger emsiger Forschungsarbeit, müssen die Evolutionisten zugeben: Es gibt keine Übergangsformen, es gibt keine Entwicklung, sondem plötzliches Vorhandensein. Die einzelnen Arten stehen da wie die Pfeiler einer gesprengten Brücke. Diese Feststellung ist vernichtend für den Evolutionismus. Alle Fakten weisen zwingend darauf hin, dass ein Schöpfer am Werk war, der die einzelnen Arten erschaffen hat, und zwar stufenweise in immer höheren Formen.

Wäre der Evolutionismus für zahlreiche Wissenschaftler kein Dogma, so müßten sie dasselbe bekennen wie der Evolutionist Edmund Samuel, Professor am Antioch College (Ohio, USA): "Die Evolutionshypothese ist keine über­zeugende wissenschaftliche Erklärung für das Vorhandensein der verschiede­nen Lebensformen. Das ist so, weil die Daten nur als Indizien zu betrachten sind und weil keine genaue Analyse ... des Fossilberichtes die Evolutions­theorie direkt stützen kann." 26 Obwohl die Fakten den Evolutionisten fast die Augen ausstechen, bleiben sie bei ihrer Theorie und betrachten, wie z. B. Heberer, Lenkungsfaktoren, die von einem Schöpfergeist ausgehen, als "emo­tionale Imponderabilien" 27.

Da der Evolutionismus wesensmäßig atheistisch ist, wird er einer Gesamt­tendenz dienstbar gemacht und darf sich deshalb nicht aufgeben. Der Kausalismus hat sich mit dem Materialismus auf das engste verbunden.

Verände­rungen der Arten durch Makro- oder Mega-Mutationen (Großmutationen)?

Nachdem die Grundthese der Evolutionisten - die sehr langsame Ent­wicklung durch Mikro-Mutationen (Klein-Mutationen) - unhaltbar gewor­den war, blieb, wenn man nicht alles aufgeben wollte, nur noch eine ­allerdings von vornherein wenig glaubhafte - These übrig: die Verände­rungen der Arten durch Makro- oder Mega-Mutationen (Großmutationen). Das Begriffsarsenal der Evolutionisten wurde jetzt auf den Kopf gestellt. Man behauptete genau das Gegenteil von dem, was ehedem vorgetragen wurde. Der Evolutionismus und Neodarwinismus befand sich erneut auf dem Rückzug, ohne dass dies der Öffentlichkeit bewußt geworden ist.

Eine Makro-Mutation stellt man sich vor als die zusammengefaßte Zahl von Klein-Mutationen. Der Makro-Mutation muß nun noch eine unerhörtere Zufallsleistung zugesprochen werden als wie bisher der Klein-Mutation, die schon ganz unwahrscheinlich war. Makro-Mutationen müßten - sofern sie es überhaupt jemals gegeben hat - eine unvorstellbare Zahl von Zufalligkeiten, vereint in einem Augenblick, ergeben. Diese Ungereimtheit sollte in explosiver Form einen neuen Typus entstehen lassen. Daß diese neue Theorie, die den Begriff "Evolution" zum Paradoxen macht, eine reine Verlegenheitslösung ist, ist auf den ersten Blick erkennbar. Die Makro-Mutation ist ein reines Phantasieprodukt, denn Großmutationen, die auch die Baupläne verändern, sind noch niemals beobachtet worden. "Praktisch hat es die Genetik im Genom bisher nur mit den sekundären Merkmalen zu tun." 28 Portmann bemerkt, daß wir bis heute nur etwas von der Mikro-Evolution wissen, während uns die Makro-Evolution, die Bildung von neuen Typen, gänzlich unbekannt ist. 29 Er bemerkt, dass es "Theorien gibt, an denen die schweifende Phantasie allzu frei mitgestaltet hat". 30

Vererbungs­vorgänge beim Menschen

Um die Unwahrscheinlichkeit vor Augen zu führen, dass der Zufall seit Millionen Jahren in Millionen Fällen aus dem Meer der Möglichkeiten stets einen Volltreffer erzielt haben soll, sei kurz etwas über die Vererbungs­vorgänge beim Menschen gesagt. Der Körper besteht aus 60 Billionen Zellen. Im Zellkern befinden sich fadenförmige Gebilde, die Chromosome genannt werden. An diesen Chromo­somen sind die Gene wie Perlen an einer Schnur aufgereiht. Das Gen besteht aus chemischen Substanzen, die gekürzt DNS genannt werden. Das Gen bzw. die DNS enthält den Bauplan für das zu erwartende Kind. Primitive Lebensformen haben nur einige hundert Gene, der Mensch aber hat einige Millionen. Diese verteilen sich unbekannterweise auf 46 Chromosome. Das Gen als Träger der Erbanlagen muß die richtigen Informationen erhalten, damit jeweils wieder die richtige Art entsteht. Im Fall einer positiven Mutation muß der Informant genau die richtige Wahl treffen. Schon bei einer Mikro-­Mutation ist das bei einer millionenfachen Auswahl eine erstaunliche Lei­stung. Bei einer Makro-Mutation müssen aber für die Neubildung einer Art mit der Schnelligkeit eines Blitzstrahls Hunderte ganz bestimmter Gene aus den milliardenfachen Möglichkeiten herausgefunden werden. Es stellt sich hier zwangsläufig die entscheidende Frage - die den Kern des Problems darstellt - nach dem Informator. Der gläubige Christ sieht keine Schwierigkeiten, weil er weiß, dass einem weisen und allmächtigen Gott alle Dinge möglich sind. Der atheistische Wissenschaftler muß die ganz unwahrscheinliche Kreativität des blinden Zufalls als Informator annehmen. Man wird hier an ein Wort von Epikur (gest. 271 v. Chr.) erinnert, der bereits vor 2250 Jahren erkannt hatte, dass der Zufall immer nur die Bezeichnung für die jeweilige Grenze unseres Wissens ist. Nach dem Vorgesagten muß man sich sträuben, dem Zufall in so vielfältiger und komplexer Weise Fähigkeiten zuzuerkennen, die göttlicher Weisheit allein zukommen. Mit Recht fragt Viktor v. Weizsäcker: "Warum soll nur der Unsinn, der Zufall recht behalten, warum nicht auch der Sinn?" 31

Darwin hatte sich noch dieses gesunde Empfinden bewahrt, obwohl er noch keine Kenntnis von der unvorstellbaren Vielfalt der Vererbungsmöglichkeiten hatte. In einem seiner Briefe brachte er das zum Ausdruck:"lch muß sagen, ich kann unmöglich begreifen, dass dieses gewaltige und wunderbare Universum und dass wir Menschen mitsamt dem Bewußtsein unserer selbst durch Zufall entstanden sein sollen; und das scheint mir das Hauptargument für die Existenz Gottes zu sein; ob aber dieses Argument stichhaltig ist, das zu entscheiden ist mir niemals gelungen. Die sicherste Aussage scheint mir die zu sein, dass das ganze Problem jenseits der Reichweite menschlichen Intellekts liegt." 32

Kann der Zufall bei der Makro-Mutation ein wirksamer Evolutionsmechanismus sein?

Natürlich kommen auch heute den Gelehrten im geheimen oder auch im offenen Bekenntnis Zweifel, ob der Zufall bei der Makro-Mutation als wirksamer Mechanismus der Evolution ein brauchbares Agens ist.

So schreibt z. B. Polanyi: "Die Bedeutung der Evolution liegt in der Entstehung höherer Wesen aus niedrigeren und ganz besonders im Auftreten des Menschen. Eine Theorie, die nur evolutive Veränderungen aufgrund eines selektiven Vorteils zufälliger Mutationen sieht, kann dieses Problem nicht erkennen." 33

Bumet sagt: "Der Versuch, das Verständnis der Lebensprozesse um jeden Preis durch morphologische, physikalische und chemische Untersuchungs­methoden erzwingen zu wollen, ist an einem Punkt angelangt, an dem die Ergebnisse in umgekehrt proportionalem Verhältnis zu der aufgewendeten Mühe stehen. Wir nähern uns einer unsichtbaren Schranke, und für die theoretische Biologie mag in Kürze eine Änderung ihrer Zielsetzungen und Methoden notwendig werden." 34

Adolf Remane (Kiel) kommt am Ende einer gründlichen Bestandsaufnahme der Evolutionslehre im Jahre 1972 zu folgendem Ergebnis:".. . uns fehlt noch jede Vorstellung, wie komplizierte Organe, an deren Aufbau Hunderte von Genen beteiligt sind, sich durch bekannte Mutationstypen gebildet und harmonisch weiterentwickelt haben." 35 (!)

L. L. Whiyte meint: "Vielleicht gibt es überhaupt keine Mutationen, die völlig auf Zufall beruhen." 36 W. H. Thorpe erklärt: "Mir scheint die Zufälligkeit der Mutationen recht zweifelhaft, und damit verleihe ich einem Zweifel Ausdruck, der seit fünfund­zwanzig Jahren das Gemüt zahlreicher Biologen im geheimen (!) bewegt." 37

Von besonderem Gewicht ist die Äußerung des bekannten deutschen Evolutionisten Gerhard Heberer in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 21. August 1962. Heberer bekennt, dass es im Bereich der menschlichen Entwicklung vom subhumanen zum humanen Niveau in schneller Folge einer "Mega-Mutation, also eines Riesenerbsprunges bedurft hätte, die aber nach allem, was wir heute über die chemische Struktur des Erbgutes wissen, so unwahrscheinlich ist, dass mit ihrer Realisierbarkeit nicht zu rechnen ist. (!) Erst in einer sehr langen Generationskette, die sich über 15 Millionen Jahre erstreckte, erwarben die subhumanen Hominiden (= die Menschenartigen, d. Vf.) durch den Mutations-Selektionsmechanismus schrittweise die physi­schen Voraussetzungen für die humane Phase, für das echte Menschentum." 38

Hier wird von Heberer expressis verbis die Mega- oder Makro-Evolution als gänzlich unrealistisch bezeichnet. Aber gerade diese soll doch der letzte Rettungsanker für den Evolutionismus sein!

Die dem Monismus, das heißt der Alleinherrschaft der Materie verschrie­benen Wissenschaftler geben dennoch niemals zu, dass Gottes Ideen und die Hilfe seiner Geistwesen die Schöpfung in ihrer undurchdringlichen Kompli­ziertheit und Harmonie bewirkt haben, so wie es die Neuoffenbarung in logischer und einleuchtender Weise anschaulich darstellt.

Spülbeck kenn­zeichnet die Ursache dieser nicht zu begreifenden Verhaltensweise treffend, wenn er feststellt: "Wir sind durch den vulgären Materialismus und durch die rein mechanistisch orientierte Naturwissenschaft für diese Dinge geradezu wertblind geworden." 39


Hand nach rechts mehr zur Erschaffung der sichtbaren und unsichtbaren Realität:

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© Kurt Eggenstein & © Gerd Gutemann; Weiterverbreitungserlaubnis

 

 

 

 

 

 

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