Das Pflanzenleben
Zahlreiche, z. T. recht ausführliche Texte sind in den Neuoffenbarungsschriften dem Pflanzenleben in seinen verschiedenen Aspekten sowohl erdgeschichtlich - entwicklungsmäßiger wie biologischer, physiologischer und funktioneller Art gewidmet.
In der folgenden Auswahl wird versucht, einen Überblick auf die wichtigsten Aspekte dieses komplexen Themas wenigstens in großen Zügen zu vermitteln.
Im Bändchen "Die Fliege" heißt es in Kapitel 008, anknüpfend an die Ursprünge des Lebens und der Materie: "Die Ansammlungen von Strahlenatomen - zu einem späterhin werdenden Planetenknäuel - sind zugleich auch Ansammlungen des tierischen Lebens." Auf einem neuen Planeten äußert sich das tierische Leben notwendigerweise zuerst in einem negativen Leben, "welches da ist das Pflanzenleben". Aus diesem bildet sich dann "nach gehöriger Sättigung"... "notwendigerweise ein positiv-polarisches Leben aus...".
Im Band "Der Saturn" weist im Kapitel 027,09 darauf hin, daß Moos- und Pflanzengattungen Produkte geistiger Potenzen und geistiger Intelligenzen sind. "Wenn sich aber einmal ein Leben äußert, so äußert es sich nur darum, daß es sich in einer Form ausbildend kräftige, um dann die Form zu verlassen und in eine höhere überzugehen."
Im Band I von "Robert Blum" wird in Kapitel 021 im Zuge einer Darstellung der Gebirgsbildung auf unserer Erde erwähnt, daß sich die "Urtypen aller späteren Formen" zunächst in den Gewässern befinden, und erst, als sich "bedeutende Inselgruppen zu erheben anfingen, auch die in das Wasser gelegten Urkeime sich darüber in allerlei Gras- und Pflanzenarten auszuprägen begannen".
Daß aber auch das Erdreich "Samen erzeugt für allerlei Pflanzen und Tiere", erläutert im Band "Die Erde" Kapitel 014: Durch solche Urzeugung entstand "die ursprüngliche Bewaldung der Gebirge, wie die Moos- und Grasüberwachsung mancher früheren wüsten Steppen, auf denen ein Jahrtausend hindurch nichts gewachsen ist. Schimmel und Schwämme haben bis jetzt noch keinen Samen".
Im 'Großen Evangelium Johannes' jl.ev08.071 erläutert Jesus die beiden ersten Erdbildungsperioden, wobei darauf hingewiesen wird, daß in den Boden der Erde für ihre erste Befruchtungsblüte "allerlei Samen für Kräuter und Bäume gelegt worden sind, und Eier für allerlei Getier, für was alles schon lange zuvor im Wasser der Grund gelegt worden ist; denn gewisse und sehr verschiedenartige Wasserpflanzen und -Tiere sind in allem um sehr vieles älter als die Tiere der festen Erde und die Tiere der Luft".
"Erde und Mond" Kapitel 015 befaßt sich mit dem Stufengang der Lebewesen: Die Pflanzen müssen von den Ursprungsstufen an alle jene Pflanzenstufen durchgehen, "die in ihrer Fortschreitungslinie stehen", bevor sie in das tierische Leben aufgenommen werden können. Dabei haben die ersten Pflanzen, die den Tierstufen und selbst der Menschenstufe sehr viel näher stehen - als "die große Menge unedler Pflanzen" - eine entsprechend kürzere Übergangslinie.
In welcher Weise die geistigen Potenzen und Intelligenzen sich im Wachstum der Pflanzen tätig äußern, wird in jl.ev07.074,02 anschaulich geschildert: Der reine Geist schafft mit Hilfe seiner Intelligenz und seiner Willensmacht in seiner Ordnung das, was seinem Wesen entspricht; und "so siehst du dann eine Pflanze aus dem Boden emporwachsen mit der ihr stets gleichen Eigentümlichkeit. Das Kraut oder gewisserart das Außenfleisch der Pflanze "ist nur darum vom Geiste erzeugt, auf daß der reine der Geist sich in den neuen Samenkörnern schöpferisch vervielfachen kann und so sein Ich verunendlichfältigt, obschon der einmal so gewirkt habende Geist selbst sich erhebt und im Verband mit den an sich gezogenen Seelenteilen zur Bildung höherer und vollkommenerer Formen und Wesen übergeht". - Die unendliche und ewige geistige Potenz, die jedem einzelnen Korn innewohnt, erläutern besonders die unter dem Stichwort "Weizenkorn" ausführlicher zitierten Stellen in jl.ev02.216 bzw. jl.ev05.211.
In jl.ev08.029 wird ausgeführt, daß der Geist der Pflanzen deswegen den Stoff, der seiner besonderen Individualität dienlich ist, im Wasser, in der Luft und im Erdreich genau kennt, weil "Tierseelen, wie auch die der Pflanzen, vom allgemeinen Gottraumesleben nicht streng geschieden sind" - im Gegensatz zur menschlichen Seele, die in ihrem irdischen Leib in keiner Verbindung mit der allgemeinen Lebensintelligenz steht - "und sind darum aus dem Innewerden zu dem ohne allen Unterricht geschickt, wozu sie ihrer Beschaffenheit und Einrichtung nach bestimmt sind". Wie jedes Tier seine ihm zusagende Nahrung kennt und sie zu finden weiß, zieht die Pflanze nur den für sie bestimmten Stoff an sich. "Es ist das die Wirkung der höchsten und allgemeinsten Raumlebensintelligenz; aus dieser schöpft eine jede Pflanzen- und Tierseele die ihr speziell nötige Intelligenz und ist dann nach deren Weisung tätig."
Ab jl.ev07.015,05 wird dieses Thema ebenfalls berührt.
Im jl.ev10.228,02 und 3) werden im Zusammenhang mit der lebensstoffkundigen und scharfsinnigen Intelligenz der Pflanzen deren "Gefühlsfäden sowohl an der Wurzel als auch an den Ästen" als eine Art von Sinneswerkzeugen der Pflanzen erwähnt.
In jl.ev04.103,07 ff. werden der eigentliche Wachstumsprozeß der Pflanzen und die Bildung der Früchte und Samen geschildert. Eine ebenso eingehende Darstellung des "Geheimnisses der Gewächse, Sträucher und Bäume von ihrem Entstehen bis zu ihrem Ende" enthält in den "Himmelsgaben", Band I, Seite 062 ff.) der Text vom 6. August 1840, niedergeschrieben im Freibergwald bei St. Leonhardt (Graz) unter dem Titel "Vom Leben des Baumes". Einiges aus diesem Text ist unter dem Stichwort "Wald" zitiert, wo auch näher auf eine Stelle in jl.ev09.063 eingegangen ist, in welcher die Aufgaben des Waldes im Plan der Natur und seine Lebenswichtigkeit für den Menschen erörtert werden.
Zuletzt sei noch auf jene Stelle im Bändchen "Der Großglockner", Kapitel 010 hingewiesen, wo es heißt, daß "besonders schöne, wohlduftende und eigentümliche Gebirgspflanzen" fortlebende Überreste einer vorzeitlichen Vegetation sind, und daher auch kräftiger und wohlduftender denn diejenigen, die, da schon gewaltig degeneriert, einförmig die Ebenen und Täler zieren".
Jakob Lorber | Werke Lorbers | EBooks - Lorber-Themenbearbeitungen