Seelensubstanz
In jl.ev04.117 wird ein "Seelensubstanzknäuel" beobachtet, der sich durch die Feuerbrunst in Cäsarea Philippi aus den dabei umgekommenen Pflanzen und Tieren, und "was nur immer durch das Feuer zerstört wurde", gebildet hatte. Dazu erläutert Jesus: "Alles, was auf der Welt nur irgendwo als was immer besteht, ist Seelenstoff. Wird er in seiner materiellen Kohäsion zerstört und dadurch frei, so ergreift er sich nach der Zerstörung in der früheren materiellen Form wieder und besteht so noch eine Zeitlang fort. Hat sich mit der Weile diese Form mehr ausgereift mit der Intelligenz, so fängt der Seelenstoff dann nach und nach an, die alte Form zu verlassen und in eine lebensfähigere überzugehen." "Alles mit Ausnahme der Menschen, was bei einer solchen Gelegenheit irdisch zerstört wurde, vereinigt sich nach der Zerstörung in der noch fortbestehenden Angst als Seelensubstanz und umhäutet sich zur Not. Wenn so ein lockerer Seelenknäuel dann etwa ein Jahrhundert lang umhergeschwärmt hat, so haben sich die ursprünglich verschiedenartigen Seelenelemente gegenseitig mehr angezogen, fangen nach und nach an, sich zu vereinen, und machen sonach dann eine oder auch mehrere recht kräftige Naturmenschenseelen aus." "Diese werden die leichte Umhäutung durchbrechen und etwa wieder nach hundert Jahren unseren Fleischweg durchmachen."
Solche Knäuel bilden sich auch bei Naturkatastrophen aller Art, und "wo wenig tierische Elemente dabei sind, dauert die Umwandlung länger... " "Es können daraus auch Naturtierseelen oder nur wieder edlere Pflanzenseelen hervorgehen, welch letztere sich gewöhnlich aus den Verwesungsdünsten oder aus allerleiartigen sogenannten vulkanischen Dämpfen und Rauchmassen entwickeln." Solche Pflanzenseelen "vereinigen sich den gröbsten Teilen nach durch die Wurzeln, den etwas edleren Teilen nach mit den Blättern, und den edelsten Teilen nach bei Gelegenheit der Blütenbegattung mit einer aus einem Keim hervorbrechenden und tätig werdenden Pflanzenseele und bilden somit die segenreiche Vervielfachung der Samenkörner und ihrer Keime".
In jl.ev06.133 wird im Zusammenhang mit der Seelenlehre auch der Kampf in der Natur erwähnt und dazu geäußert, daß auf dieser Erde alles Leben fortwährend allerlei Feinden ausgesetzt ist und stets kampfbereit dastehen muß, "um sich als Leben zu behaupten".
Beim Übergang in die jeweils höhere Daseinsstufe "verliert das eigentliche Wesen ja eigentlich gar nichts, so demselben der für weiterhin unbrauchbare Leib abgenommen wird, damit es dann schneller seine endliche Bestimmung erreichen kann". "Das Leben auf dieser Erde ist und bleibt so lange ein Kampf mit allerlei Feinden, bis es sich über alle Materie als Sieger aus eigener Kraft emporgerungen hat."
"Die materiellen Lebensfeinde sind nicht Feinde des eigentlichen Lebens, sondern nur des materiellen Scheinlebens, das eigentlich gar kein Leben ist, sondern nur ein Werkzeug des wahren, inneren, geistigen Seelenlebens, mittels welchem sich dieses stets höher und höher zur wahrsten und eigentlichsten Lebensfreiheit emporarbeiten kann, was ohne dieses zeitliche Mitleben gar nicht möglich wäre."
In jl.ev06.165,11 wird zur Seelenentwicklung noch ausdrücklich betont, daß "aus einer einfachen Tierseele nie eine Menschenseele werden kann", sondern die Tierseele vereinigt sich "bei ihrem Austritt aus dem Tierleibe alsbald mit noch gar vielen anderen freien Tierseelen zu einer neuen und vollendeteren Seele". Die ursprüngliche Tierseele hat als solche aufgehört zu sein, vielmehr qualifiziert sie sich in einer höheren Verbindung seinerzeit zu einer Menschenseele, die dann in einen Menschenleib eingezeugt werden kann.
Im Band "Erde und Mond" befassen sich die Kapitel 43 bis 54 ausführlich mit der stufenweisen Seelenentwicklung in den Naturreichen bis herauf zum Menschen.
Im Kapitel 54 wird das "Gesetz der Seelenteilung" vor dem geistigen Hintergrund der materiellen Schöpfung erläutert.
In jl.ev10.009 wird die Seelenlehre im Zusammenhang mit der Frage nach der Auferstehung das Fleisches berührt; in Kapitel 21 wird nochmals eine ausführliche Darstellung des Wesens der Seelensubstanz und ihrer stufenweisen Befreiung aus der Materie gegeben. Ist endlich "aus so endlos verschiedenen Seelensubstanz- und Intelligenzteilen" eine Menschenseele hervorgegangen, so wird der - bei der Geburt des betreffenden Menschen - in sie eingelegte Gottesgeistfunke dann "gleichsam der Kitt, durch den alle die endlos verschiedenen Seelenintelligenzteile zu einem ewig unzerstörbaren Ganzwesen gefestet werden, sich in aller Klarheit durchleuchten, erkennen und begreifen ...".
In jl.ev10.180,15 ff. wird eine Szene des Kampfes in der Natur beobachtet, auf welche dann das Kapitel 185 nochmals zu sprechen kommt, nachdem die Kapitel von 183 bis 185 in einer eingehenden Darstellung der Seelenlehre mit wieder neuen Aspekten davon ausgegangen sind. Dabei wird auch besonders betont, daß "der jenseitige Geist der eigentliche Erwecker, Fortführer, Bildner und Erhalter der Seelen ist, bis zur Menschenseele, die dann erst in ihre volle Freiheitssphäre tritt und sich selbst in moralischer Hinsicht weiter fortzubilden imstande ist". -
Der oben erwähnten Kampfszene sind eine Gazelle, ein Schakal und ein Riesenaar (letzterer durch Hirten) erlegen. Aus diesen drei Tierseelen wird nach ihrer Vereinigung (lt. Kapitel jl.ev10.185,06) "ein männliches Menschenkind geboren werden, aus dem, so es wohl erzogen wird, ein großer Mann werden kann. Das Gemüthafte der Gazelle wird sein Herz regieren, das Schlaue des Schakals seine Vernunft, und das Kräftige des Riesenaars seinen Verstand, seinen Mut und seinen Willen. Sein Hauptcharakter wird ein kriegerischer sein, den er aber durch sein Gemüt und seine Klugheit mäßigen kann, wodurch er ein sehr brauchbarer Mensch in was immer für einem Stande werden wird".
In jl.ev09.063 erläutert Jesus den Seinen, während sie einen Urwald in Samaria durchwandern, "daß das Getier aller Art und Gattung, weil es zur endlichen Ausbildung des Menschen nach Meiner Ordnung da sein muß, neben dem Menschen auf dieser Erde doch auch eine Wohnstätte haben muß" (siehe auch Stichwort der Wald). - Wird die Wesensreihe und Stufenkette der seelischen Entwicklung durch Ausrottung von Pflanzen- und Tiergattungen welcher Art immer geschädigt, dann führt das unweigerlich zur Schädigung des Menschen selbst. (Siehe auch Stichwort Pestkrankheiten.)
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