Visionen des Apachen Stalking Wolf
Inhaltsübersicht:
- Prophezeiungen/Gesichte
Erstes Warnzeichen
- Aufforderung zu verborgenem Leben für 10 Jahre nach den 'blutenden Sternen'
- Weltweite Hungersnot, Verseuchung von Wasser, Luft und Erde, Tod der Tiere, Seuchen
- Kannibalismus, Schmerzen, Pein, Plünderungen, Morde aus Hunger, Wasserknappheit
- Tod in Städten und in Wildnis, Zerstörung der Städte
- Wie lange noch Umkehrmöglichkeit besteht
- Infos über den Seher/die Quelle
- Literatur
- Links zu externen Internetseiten
Prophezeiungen/Gesichte
Stalking Wolf wurde von Tom Brown befragt.
Tom: »Von allen persönlichen und größeren
Prophezeiungen, die Großvater vorhersagte, ragen
vier heraus und stehen über allen anderen. Es sind
diese vier, die die Zerstörung der Menschheit und
des Lebens auf der Erde markieren, des Lebens, so wie
wir es kennen und wie es jetzt existiert. Großvater
sagte noch, daß wir die Dinge noch ändern können,
sogar noch bis die ersten zwei Prophezeiungen wahr werden,
doch nach der Dritten gäbe es kein zurück mehr.
«
Diese Vision hatte der alte Apache in den 1920ern, und
Tom traf ihn 1962, als Stalking Wolf in seinen Achtzigern
war.
Tom fragte: »Wie erfahre ich, daß wir so
nahe der Zerstörung sind?«
»Ich hatte eine Vision,« sagte Großvater,
»Es war eine Vision der Vernichtung der Menschheit.
Aber den Menschen wurden vier Warnungen vor dieser Vernichtung
gegeben, zwei davon gaben der Menschheit die Möglichkeit,
ihren eingeschlagenen Weg zu ändern und zwei würden
den Kindern der Erde gegeben, um vor des Schöpfers
Zorn zu entfliehen.«
»Wie werde ich diese Warnungen und Zeichen erkennen?«
fragte Tom.
Großvater fuhr fort: »Sie werden unverkennbar
sein für dich und für diejenigen, die auf den
Geist der Erde hören, doch die, die in Fleisch leben
und nur Fleisch kennen, erkennen und verstehen es nicht.
Wenn diese Zeichen, diese Warnungen und Prophezeiungen
offenkundig sind, dann wirst du die Dringlichkeit
von dem was ich spreche, verstehen. Dann wirst du verstehen,
daß die Menschen nicht nur arbeiten müssen
für ihr eigenes spirituelles Erwachen, sondern daß
dieses Erwachen in das Bewußtsein der modernen Menschen
zu bringen ist.«
Tom schrieb später in seinem Buch »Die Suche«
folgendes:
Großvater war in den Vierzigern und wanderte mehrere
Jahre, als er die Vision der vier Zeichen hatte.
Er hatte gerade seine dritte Warnzeichenssuche an der Ewigen
Höhle beendet, als er die Vision selbst hatte. Er
hatte am Höhleneingang gesessen und auf die aufgehende
Sonne gewartet, als ihm der Geist des Kriegers erschien.
Er fiel in einen Zustand irgendwo zwischen Traum und Realität,
Schlaf und Wachsein, bis schließlich der Geist sprach
und er wußte, daß es keine Einbildung war.
Der Geist rief Großvaters Name und winkte ihm zu
folgen. Als Großvater stehen blieb, war er plötzlich
in eine andere Welt versetzt. Wieder dachte er, daß
er träumen würde, doch sein Fleisch konnte die
Realität dieses Ortes fühlen. Er fühlte,
daß es eine andere Zeit und ein anderer Ort war.
Der Geist des Kriegers sprach zu Großvater: »Diese
Dinge, die bevorstehen, zeigen die Vernichtung der Menschheit
an. Diese Dinge mögest du nicht mehr sehen, aber
du mußt helfen, sie zu stoppen und diese Warnungen
an deine Enkelkinder weitergeben.
Das ist die mögliche
Zukunft, wenn die Menschen nicht zur Erde zurückkehren
und anfangen, die Gesetze des Schöpfers und der Schöpfung
einzuhalten. Es sind vier Zeichen, vier Warnungen, die
nur die Kinder der Erde verstehen werden. Jede Warnung
zeigt den Beginn einer möglichen Zukunft an.«
Damit war der Geist des Kriegers gegangen und Großvater
war allein in der fremden neuen Welt.
Die Welt in der er war, war mit nichts zu vergleichen
mit dem was er je kannte. Es war ein trockener Ort, mit
wenig Vegetation. In der Ferne sah er ein Dorf, das nicht
aus Zelten bestand, eher aus den Bestandteilen der Erde.
Als er näher an das Dorf kam, war er überwältigt
von dem Gestank des Todes. Er konnte Kinder weinen hören,
hörte das Stöhnen der Alten und Geräusche
wie von Krankheit und Verzweiflung. Haufen von Leichen
lagen in offenen Gruben, ihre entstellten Gesichter und
schwachen Körper ließen auf den Hungertod schließen.
Die Leichen sahen eher aus wie Skelette, ihr einmal dunkelbraunes
Aussehen war jetzt aschgrau.
Als Großvater das Dorf betrat, war er von dem Grauen
des lebenden Hungertodes tief betroffen. Kinder konnten
gerade so gehen, Alte lagen im Sterben und überall
waren Schreie von Schmerz und Angst. Der Gestank des Todes
und das Gefühl der Hoffnungslosigkeit überwältigten
Großvater, drohten ihn aus dem Dorf zu vertreiben.
Da erschien Großvater ein Alter, der erst in einer
Sprache sprach, die er nicht verstand. Großvater
begriff als der Alte sprach, daß es der Geist eines
Mannes war, welcher nicht in seinem Körper war, aber
auf einem spirituellen Pfad, vielleicht ein Schamane seines
Stammes. Er verstand dann, was der Alte ihm zu erzählen
versuchte.
Der Alte sprach leise: »Willkommen hier, das einmal
das Land des Hungers genannt werden wird. Die Welt wird
mit Entsetzen eines Tages auf all das hier schauen und
wird die Schuld dem Wetter und der Erde zuschieben. Das
wird die erste Warnung an die Welt sein, daß die
Menschheit weder gegen die Gesetze des Schöpfers
leben kann, noch die Natur bekämpfen kann. Wenn die
Welt einsieht, daß sie Schuld ist an dieser Hungersnot,
dann wird eine große Lektion gelernt. Doch ich bin
besorgt, daß die Welt nicht sich selbst beschuldigt,
sondern die Schuld der Natur zuschiebt. Die Welt wird
nicht einsehen, daß dieser Platz des Todes dadurch
geschaffen wurde, daß diese Leute gezwungen waren,
größere Familien zu haben. Wenn die Naturgesetze
des Landes gebrochen werden, sterben die Menschen, wie
wenn die Natur Rehe sterben läßt im Winter,
falls ihre Zahl zu groß geworden ist für das
Land.«
Der Alte weiter: »Diese Menschen sollten in Ruhe
gelassen werden. Sie verstanden einmal zu leben mit der
Erde und ihr Wohlstand war bemessen in Glück, Liebe
und Frieden. Doch all das wurde ihnen weggenommen, als
die Welt sie als primitive Gesellschaft ansah. Dann zeigte
ihnen die Welt, wie sie leben und wirtschaften sollten
auf eine weniger primitive Art. Es war die Welt, die sie
zwang, außerhalb der Gesetze der Schöpfung
zu leben und als Resultat davon sind sie jetzt gezwungen
zu sterben.« Der alte Mann begann langsam wegzugehen,
zurück zu Tod und Verzweiflung.
Er drehte sich ein letztes Mal zu Großvater um
und sagte: »Das wird das erste Zeichen sein. Es
wird Hungersnot kommen vor und nach dieser Hungersnot,
doch keine wird mehr Beachtung in der Welt finden, wie
diese. Die Kinder der Erde werden die Lektion kennen,
die sie in all diesem Schmerz und Tod hält, doch
die Welt wird es nur als Dürre und Hungersnot ansehen,
wird der Natur die Schuld geben, anstatt sich selbst.«
Damit verschwand der Alte und Großvater fand sich
wieder am Höhleneingang der Ewigen Höhle.
Großvater legte sich zu Boden und dachte über
das Erlebte nach. Er wußte, daß es eine Vision
einer möglichen Zukunft war und daß ihn der
Geist des Kriegers dazu brachte und ihm beibrachte, was
passieren könnte. Großvater wußte, daß
Menschen überall auf der Erde jetzt verhungern würden,
aber warum war dieser Hunger so schlimm, so viel wichtiger
als der Hunger, der jetzt passierte? Es war, daß
Großvater sich erinnerte an den Stammesältesten,
der sagte, daß die ganze Welt Notiz nehmen würde,
doch daß die Welt die Lektion des Todes und des
Hungers nicht lernen würde. Die Kinder der Erde würden
sinnlos sterben.
In einem Zustand von körperlicher und emotionaler
Erschöpfung fiel Großvater in einen tiefen
Schlaf, doch es war, daß ihm der Geist des Kriegers
in diesem Schlaf wieder erschien und teilte ihm den Rest
des ersten Zeichens zur Vervollständigung mit. In
diesem Traum sagte der Geist zu Großvater: »Während
der Jahre des Hungers, des ersten Zeichens, wird alles
durch eine Krankheit gequält werden, eine Krankheit,
die das Land ausfegen wird und die Massen terrorisiert.
Die Doktoren (weiße Kittel) werden keine Antwort
für die Menschen haben und ein großes Geschrei
wird durch das Land tönen.
Die Krankheit wird von
Affen, Drogen und Sex ausgehen. Sie wird die Menschen
von innen zerstören, macht aus einfacher Krankheit
eine Killerkrankheit. Die Menschheit wird diese Krankheit
über sich selbst bringen als Ergebnis ihres eigenen
Lebens, ihrer Verehrung von Sex und Drogen und einem Leben
weit weg von der Natur.
Auch das ist Teil der ersten Warnung,
doch wieder wird die Menschheit die Warnung nicht beachten
und wird weitermachen mit der Anbetung der falschen Götter
des Sex und des unbewußten Geistes der Drogen.«
Der Geist sagte weiter: »Die Drogen werden Kriege
entstehen lassen in den Städten der Menschen und
die Nationen werden gegen diese Kriege kämpfen und
werden kämpfen gegen die Killerkrankheit. Doch die
Nationen werden auf falsche Weise kämpfen, denn sie
bekämpfen die Wirkung mehr als die Ursache. Diese
Kriege werden nie gewonnen werden, bis die Nationen, bis
die Gesellschaften ihre Wertvorstellungen ändern
und dem Nachjagen der Götter von Sex und Drogen stoppen.
Es ist so, daß die Menschheit in den Jahren des
ersten Zeichens den Kurs der möglichen Zukunft noch
ändern kann. Sie verstehen vielleicht die großen
Lektionen des Hungers und der Krankheit. Es besteht dann
immer noch Hoffnung. Doch wenn erst das zweite Zeichen
der Zerstörung erscheint, kann die Erde nur noch
auf einem spirituellen Niveau geheilt werden. Nur eine
geistige Heilung kann den Kurs einer möglichen Zukunft
der Menschheit noch abändern.« Damit ließ
der Krieger Großvater in einen tiefen und traumlosen
Schlaf fallen, erlaubte ihm, sich voll auszuruhen, bevor
er mehr Visionen verarbeiten müßte.
Als Großvater erneut am Höhleneingang erwachte,
hatte er die Erinnerung an den Geist des Kriegers klar
in seinem Verstand, die Worte des Geistes wurden Teil
seiner Seele.
Als Großvater sich in der Landschaft
umsah, hatte sich alles verändert. Die ganze Landschaft
war anders. Sie erschien trockener, es war keine Vegetation
zu sehen, und Tiere lagen im Sterben. Ein großer
Todesgestank lag über dem Land und der Staub war
dicht und erstickend, die große Hitze drückend.
Himmelwärts blickend, schien die Sonne größer
zu sein und intensiver zu scheinen; keine Vögel oder
Wolken waren zu sehen und die Luft schien dennoch dicker
zu sein.
Es schien, als würde der Himmel wogen und große
Löcher begannen zu erscheinen. Die Löcher rissen
auf mit einem lauten Widerhall, einem donnernden Dröhnen
und die ganze Erde wurde erschüttert und der Erdboden
bebte. Die Haut des Himmels schien wie eine Reihe klaffender
Wunden aufzureißen und durch diese Wunden sickerte
eine Flüssigkeit, die aussah wie der Auswurf einer
Infektion. Es war ein großer See von fließendem
Abfall, Öl und totem Fisch. Großvater sah durch
eine dieser Wunden die Körper von Delphinen, er sah
außerdem gewaltige Erhebungen der Erde und starke
Stürme.
Alles um ihn herum war eine einzige Katastrophe. Haufen
von Abfällen reichten bis in den Himmel, Wälder
wurden geknickt und starben, Küstenstriche wurde
überflutet und Stürme wurden immer heftiger
und stärker. Mit jedem Augenblick der vorüberging,
wurde die Erde mit größerer Intensität
erschüttert, drohte auseinanderzubrechen und Großvater
zu verschlucken.
Plötzlich endeten die Erderschütterungen und
der Himmel klarte auf.
Aus der staubigen Luft kam der
Geist des Kriegers, der in der Nähe des Großvaters
blieb. Als Großvater in das Gesicht des Geistes
blickte, konnte er sehen wie große Tränen aus
dessen Augen flossen und jede Träne fiel auf die
Erde mit sengendem Geräusch. Der Geist sah Großvater
lange Zeit an, dann endlich sprach er: »Löcher
im Himmel.« Großvater überlegte einen
Moment, fragte dann zweifelnd: »Löcher im Himmel?«
Und der Geist antwortete: »Sie werden als Zeichen
für die Vernichtung der Menschheit kommen. Diese
Löcher im Himmel und alles, was du gesehen hast,
kann der Menschheit Realität werden.
Am Anfang dieses
zweiten Zeichens kann die Menschheit die Erde nicht länger
mit physischen Maßnahmen heilen. Man muß die
Warnungen beachten und härter an der Änderung
der Zukunft arbeiten. Doch die Menschen müssen nicht
nur physisch daran arbeiten, sondern auch spirituell,
geistig, durch Gebete.«
Dann war eine lange Pause, als Großvater über
die Unmöglichkeit von Löchern im Himmel nachdachte.
Sicherlich wußte Großvater, daß da ein
geistiges Loch sein konnte, doch es schien unwahrscheinlich,
daß die Gesellschaften der Erde dieses Loch beachteten.
Der Geist kam näher und sprach wieder, fast im Flüsterton:
»Diese Löcher sind das unmittelbare Resultat
des Lebens der Menschheit, seiner Reisen, und den Sünden
seiner Großväter und Großmütter.
Diese
Löcher, das zweite Zeichen, werden das Töten der
Enkelkinder der Menschheit anzeigen und werden zum Vermächtnis
des Lebens der Menschheit werden, einem Leben weit weg von
der Natur. Es ist die Zeit dieser Löcher, die einen
großen Übergang im Denken der Menschheit markiert.
Sie werden dann vor der Wahl stehen, ob sie den alten Weg
der Zerstörung fortsetzen, oder ob sie zurückkehren
zur Philosophie der Erde und einer einfacheren Existenz.
Dann muß eine Entscheidung gefällt werden, oder
alles wird verloren sein.« Ohne weitere Worte drehte
sich der Geist um und verschwand wieder im Dunst.
Großvater verbrachte die nächsten vier Tage
am Höhleneingang, obwohl in diesen vier Tagen niemand
mit ihm sprach, nicht einmal die Erde. Er sagte, daß
es eine Zeit großen Leidens war, des Alleinseins
und eine Zeit der Sammlung. Er wußte, das diese
Dinge nicht in seiner Lebenszeit passieren würden.
Doch sie würden den Menschen in der Zukunft mit derselben
Dringlichkeit und Macht passieren, mit welcher sie ihm
überliefert wurden. Aber er wußte nicht, wie
er diese unwahrscheinlichen Ereignisse irgend jemandem
erklären sollte. Sicher würden die Schamanen
und Stammesältesten verstehen, doch nicht die Gesellschaft
und gewiß nicht jemand, der sich von der Erde und
dem Geist entfernt hat. Er saß dort vier volle Tage
regungslos, wie aus Stein.
Am Ende des vierten Tages kam das dritte Warnzeichen zu ihm.
Als er auf die Landschaft starrte in Richtung Sonnenuntergang,
veränderte der Himmel sich plötzlich zu einem
blutigen Rot. So weit seine Augen sehen konnten, war der
Himmel tief rot, ohne Schattierung oder Musterung. Die
ganze Schöpfung schien ruhig zu werden. Zeit, Ort
und Schicksal schienen in der Vorhölle zu sein, erstarrt
durch den blutigen Himmel.
Er starrte lange Zeit in einem Zustand von Ehrfurcht
und Entsetzen den Himmel an, denn die rote Farbe des Himmels
war wie nichts, was er jemals gesehen hatte bei irgendeinem
Sonnenauf- oder Sonnenuntergang.
Die Farbe war die des
Menschen, nicht von der Natur und hatte einen ekelhaften
Gestank. Es schien, als brenne die Erde, wo immer sie
berührt wurde.
Als der Sonnenuntergang in die Nacht
überging, schienen die Sterne hellrot, die Farbe
verließ nie den Himmel und überall war Geschrei
von Furcht und Schmerz zu hören.
Wieder erschien Großvater der Geist des Kriegers,
doch diesmal als Stimme aus dem Himmel. Wie Donner erschütterte
die Stimme die Gegend und sagte: »Das dann ist das
dritte Zeichen, die Nacht der blutenden Sterne. Es wird
überall in der Welt bekannt werden, der Himmel in
allen Ländern wird rot sein mit dem Blut des Himmels,
Tag und Nacht.
Dann ist es so, daß mit dem Zeichen
der dritten möglichen Zukunft keine Hoffnung mehr
besteht. Das Leben auf der Erde, wie Menschen es leben,
wird zu einem Ende kommen, und kann nicht mehr zurückgedreht
werden, weder physisch, noch geistig. Wenn das während
des zweiten Zeichens nicht geändert wird, erlebt
die Menschheit jetzt gewiß die Zerstörung der
Erde. Es ist, daß die Kinder der Erde in die Wildnis
rennen müssen und sich dort verstecken müssen.
Wenn der Himmel Feuer blutet, dann wird es keine Sicherheit
in der Welt der Menschen mehr geben.«
Großvater befand sich in schockierendem Entsetzen
als die Stimme fortfuhr: »Von dieser Zeit an, wenn
die Sterne bluten bis zum vierten und letzten Zeichen
wird es vier Jahreszeiten des Friedens geben. In diesen
vier Jahreszeiten müssen sie tief in der Wildnis
leben und ein neues Zuhause finden, das der Erde und dem
Schöpfer nahe ist. Nur die Kinder der Erde werden
überleben. Sie müssen die Philosophie der Erde
leben und dürfen nie wieder zurückkehren zum
Denken der Menschen. Und Überleben wird nicht alles
sein, denn die Kinder der Erde müssen auch vertraut
sein mit dem Geist. Und sag ihnen auch, daß sie
nicht zögern sollen, wenn das dritte Zeichen in den
Sternen zu sehen ist, denn es sind doch vier Jahreszeiten
zur Flucht.« Großvater sagte, daß die
Stimme und der rote Himmel für eine Woche blieben
und dann waren sie weg, so schnell wie sie gekommen waren.
Großvater erinnerte sich nicht, wie viele Tage er
am Höhleneingang verbracht hatte. Es war in der letzten
Nacht an der Ewigen Höhle, als die Viertes Warnzeichen zu
Großvater kam, diesmal gebracht von der Stimme eines
jungen Kindes. Das Kind sprach: »Das vierte und letzte
Zeichen wird in den nächsten zehn Wintern erscheinen,
die der Nacht folgen, in der die Sterne bluten. Während
dieser Zeit wird die Erde sich selbst heilen und die Menschen
werden sterben. In diesen zehn Jahren müssen sich die
Kinder der Erde in der Wildnis versteckt halten. Sie dürfen
keine dauerhaften Lager machen, sondern müssen umherziehen,
um Kontakt mit den letzten verbleibenden Kräften der
Menschen zu vermeiden. Sie müssen versteckt bleiben,
wie die alten Fährtensucher und den inneren Drang bekämpfen,
der sie zur Rückkehr der Selbstzerstörung der
Menschen verleitet. Neugier könnte viele töten.«
.
Dann war langes Schweigen, bis Großvater zu dem
Kind sprach und fragte: »Und was passiert mit der
Welt der Menschen?« Da war wieder eine lange Zeit
des Schweigens bis endlich das Kind wieder sprach: »Es
wird eine große Hungersnot geben in der ganzen Welt,
wie sie sich die Menschheit nicht vorstellen kann. Wasser
wird ungenießbar, die Gifte der Sünden der
Menschen geraten in die Gewässer des Erdbodens, der
Seen und der Flüsse. Getreide wird nicht mehr wachsen,
die Tiere der Menschen werden sterben und Krankheit wird
die Massen töten.
Die Enkelkinder werden sich von
den Resten des Todes ernähren und überall werden
Schreie von Schmerz und Pein zu hören sein.
Umherziehende
Banden werden andere Menschen jagen und umbringen, um
sie zu essen, und das Wasser wird ständig knapp sein
und immer knapper werden mit jedem Jahr. Das Land, das
Wasser und die Luft, all das wird vergiftet sein und die
Menschheit wird in dem Zorn des Schöpfers leben.
Der Mensch wird sich zuerst in den Städten verstecken,
doch dort wird er sterben. Einige wenige werden in die
Wildnis fliehen, doch die Wildnis wird sie vernichten.
Die Menschen werden vernichtet, ihre Städte zerstört
und es ist so, daß die Enkelkinder für die
Sünden ihrer Großväter und Großmütter
bezahlen müssen.«
»Ist denn da keine Hoffnung?« fragte Großvater.
Das Kind sprach wieder: »Es ist nur Hoffnung während
der Zeit des ersten und zweiten Zeichens. Beim dritten
Zeichen, der Nacht des Blutens, ist keine Hoffnung mehr,
nur die Kinder der Erde werden überleben. Den Menschen
werden diese Warnungen gegeben: wenn unbeachtet, kann
dort keine Hoffnung mehr sein, nur die Kinder der Erde
werden sich selbst reinigen vom zerstörerischen Denken
der Menschheit. Die Kinder der Erde werden eine neue Hoffnung
in die Gesellschaft bringen, sie leben verbunden mit der
Erde und dem Geist.«
Dann war Ruhe, die Landschaft klärte sich auf und
kehrte in ihren normalen Zustand zurück und auch
Großvater kam von seiner Vision zurück. Aufgerüttelt,
sagte er, wanderte er in der nächsten Saison umher,
versuchte zu verstehen, warum er auserwählt wurde.
Infos über den Seher / die Quelle
Wir verdanken das Wissen über die Visionen des Stalking
Wolfs einem Mann Namens Tom Brown, der 1957, im Alter von
7 Jahren, beim sammeln von Steinfossilien in einem ausgetrockneten
Flussbett auf jenen Indianer traf. Dieser wurde in den nächsten
Jahren sein Lehrer und Begleiter.
Zu diesem Zeitpunkt war Stalking Wolf, ein Indianer vom
Stamm der südlichen Lippanappachen, 83 Jahre alt. Als
er aufwuchs, lebten seine Leute versteckt in den Bergen
südlich der amerikanischen Grenze, ständig bereit
zur Flucht. Die kleine Gruppe bewahrte ihre ursprüngliche
Lebensart und benutze nichts, was von Weißen kam.
Im Alter von 12 Jahren erhielt Stalking Wolf - Pirschender
Wolf - seinen Namen, als Stammesälteste beobachteten,
wie er sich an einen Wolf heranpirschte, diesen berührte
und sich zurückzog, ohne dass der Wolf etwas bemerkte.
Er befand sich in seiner fünfjährigen Ausbildung
zum Kundschafter. Daraufhin unterzog er sich einer ebenso
langen Ausbildung zum Heiler. Es folgten, wie es ihm eine
Vision angekündigt hatte, 60 Jahre des Wandern; von
Küste zu Küste, von Alaska bis Patagonien. Sein
Auftrag bestand darin, verschiedene Philosophien zu erforschen,
deren Konzept und Spiritualität bis auf den Kern zu
vereinfachen und in der Natur zu prüfen.
Stalking Wolf unterrichtete Tom Brown bis zu seinem 18.
Lebensjahr.
Stalking Wolf hat ihn nach Coyotenart
unterrichtet. Beispielsweise fragte er Stalking Wolf einmal
- wie er in seinem ersten Buch beschreibt - woher er, ohne
es zu sehen, wusste, dass eine Eule im Baum saß. Stalking
Wolfs Antwort war: »Geh und frag die Mäuse«.
Es dauerte Wochen, bis Tom die Mäuse so weit befragt
- beobachtet - hatte, dass Stalking Wolf mit dem direkten
Unterricht fortfuhr.
Inzwischen unterrichtet Tom Brown selbst in Survival Kursen
und sechs aufeinander aufbauenden Philosophiekursen. Spiritualität
steht im Vordergrund und, Stalking Wolfs Lebenssuche entsprechend,
beispielsweise dynamische Meditation; d. h., dass Tätigkeit
und Meditation einander nicht aufheben, sondern verstärken.
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