Allmacht, Allgegenwart und Allwissenheit Gottes
Über Gottes Allgegenwart und Allwissenheit enthalten die Neuoffenbarungsschriften mehrere profunde Erläuterungen, so vor allem das Gr.Ev. Joh., wo in Bd IV/256 in diesem Zusammenhang zunächst der wesentliche Unterschied zwischen der Außenlebenssphäre der Seele (Aura) und jener des Geistes erklärt wird.
Demnach gleicht die Außenlebenssphäre der Seele der Ausstrahlung einer irdischen Lichtquelle, deren Licht mit wachsender Entfernung matter und schwächer wird und endlich ganz verschwindet, während die Außenlebenssphäre des Geistes darin dem Äther gleicht, als dieser den ganzen endlosen Raum in völlig gleicher Verteilung erfüllt.
Im nächsten Kap. IV/257, heißt es dann: in Gott ist zwar dieses ganzen einen und ewigen (Gottes-)Geistes Brennpunkt, aber der Außenlebensäther dieses Geistes, der mit diesem Hauptlebensbrennpunkt stets in innigster Verbindung steht, durchdringt und umfaßt alles in der ewigen Unendlichkeit, worauf "ganz klar und leicht faßlich" die Allgegenwert und Allwissenheit Gottes beruht.
Und analog wird in Bd..VII/71 formuliert: "Der reine Gottesgeist in sich als Stoff oder Element ist ein Feuer und ein Licht oder in sich die Liebe und Weisheit selbst. ... Denn das Feuer des Geistes ist pur Leben und dessen Licht seine Weisheit." Und schließlich zusammenfassend (Abs.9): "Hinter der Substanz des Äthers ist das den Sinnen nicht sichtbare Geistfeuer eine ewig waltende Kraft, die von Gott ausgehend ewig den unendlichen Raum erfüllt und in einem fort wirkt und schafft. Gott selbst aber ist in seinem Zentrum der ewige Urgeist und der ewige Urmensch und erfüllt die ewig aus ihm hervorgehende Unendlichkeit mit seinen großen Gedanken und Ideen, die, von seiner Liebe erfüllt, zu einem ihm gleichen Lebensfeuer, durch seine Weisheit zu geordneten Formen, und durch seinen Willen zu für sich dastehenden Wesen werden ..."
Auch in den durch Gottfried Mayerhofer niedergeschriebenen "Lebensgeheimnissen" wird im Aufsatz "Das kosmische Leben" (von Juni 1876) dieses Thema neuerdings erörtert wie folgt: "Wenn wir das ganze Universum mit geistigen Augen betrachten, so werden wir in demselben nichts anderes entdecken können als ,Äther-Atome' oder allerfeinste Bestandteile von materiellen Stoffan. Diese feinsten Ätherteilchen haben alle in ihrem Zentrum einen Ableger (Funken) geistigen Inhaltes vom Wesen Gottes, welcher ihnen die ewige Fortdauer und einen immerwährenden Trieb nach Erhaltung, Entwicklung und Fortschritt einprägt." Dadurch gibt es keinen Punkt im sichtbaren und unsichtbaren Reiche der materiellen und geistigen Schöpfung, wo Gott nicht selbst gegenwärtig ist.
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