Die Fliege
Eine der wichtigsten Schriften der Neuoffenbarungen ist das kleine Bändchen mit dem Titel "Die Fliege", durch Jakob Lorber niedergeschrieben im März 1842.
Es stellt nicht nur die für das Wohlbefinden - ja vielleicht sogar für das Überleben - des Menschen äußerst wichtigen Aufgaben der Fliege im lebendigen Organismus der Natur genau dar, sondern zeigt auch die in buchstäblichem Sinne durch die Fliege laufenden funktionellen Verbindungen zum Kosmos zugleich mit der Erläuterung des Wesens von Licht und Äther und des Atoms auf.
Eine auch für den Laien faszinierende Schrift, die man in die Hand jedes seriösen Wissenschaftlers, gleich welcher Disziplin, am vordringlichsten aber wohl der Umweltschützer aller Sparten wünscht. Möge sie jenes Umdenken von der Basis aus anregen, das zur Sanierung unserer verseuchten Umwelt und unseres geschundenen Erdkörpers zur Rettung des Menschengeschlechtes unabdingbar erscheint.
Im Kapitel 3 wird die Fliege als Ausgleicher der Luft-Elektrizität gezeigt: Solange die negative Elektrizität des Erdkörpers die Waage hält mit der aus den Sonnenstrahlen entwickelten positiven Elektrizität in der Atmosphäre, herrscht das dem Menschen lebenswichtige polarische Gleichgewicht. Wird an heißen Sommertagen dieses Gleichgewicht aber durch das Ansteigen der positiven Elektrizität ("die da gleich dem Sauerstoff ist") gefährdet, so besorgen die Fliegen, welche "die Mehrheit (den Überschuß) der positiven Elektrizität in sich saugen (mit anderen Worten: den Sauerstoff verzehren), den negativen Teil aber wieder aushauchen", die Aufrechterhaltung des Gleichgewichtes.
Im Kapitel 4 wird die Fliege als Lebensretter des Menschen an jenen schwülheißen und dunstigen Sommertagen gezeigt, wenn sie für den Menschen besonders zudringlich und lästig erscheint. Dann ist sie nämlich bestrebt, die sich aus der bakteriengeschwängerten Luft an der Haut des Menschen ansetzenden Bakterien (atomistischen Tierchen) abzuweiden, die eine Hauptnahrung für die Fliege darstellen. Auch hier handelt es sich um eine mögliche, für den Menschen äußerst gefährliche Polverkehrung seiner eigenen äußeren und inneren Elektrizität, welche die lästige Fliage zum Ausgleich bringt.
In der Folge ist der Bau des Fliegenauges genau dargestellt, welches der Fliege "als ein unbeschreiblich stark vergrößerndes Mikroskop dient, womit sie jedes atomistische Tierchen einzeln" sehen kann. Während sie ihre Augen nur in kurzen Distanzen brauchen kann, dient ihr das Fühlhörnchenpaar als "Nase" auf weite Entfernungen, so daß sie eine ihr zusagende Nahrung "stundenweit riechen kann".
Das 5. Kapitel zeigt die Fliege als Erhalterin gesunder Luft nochmals im Zusammenhang mit ihrer polarisch-elektrischen Ausgleichsfunktion.
Das 6. Kapitel geht der "kleinen, herumfliegenden elektrischen Flasche", als welche die Fliege verstanden werden muß, in ihrer "Tätigkeit als Nahrungsmittelchemiker und wiederum als Elektrizitätsverteiler" nach, wobei die Fliege durch ihr Bekriechen der Speisen diese nicht, wie allgemein geglaubt wird, beschmutzt oder verdirbt, sondern sie im Gegenteil vor dem Verdorbenwerden rettet: "Denn die Fliege nimmt zuallermeist eine negativ-elektrische Nahrung zu sich und ist sonach ein wahrer Giftsauger sowohl aus der Luft als auch von den Speisen, die der Mensch genießt."
Das 7. Kapitel wendet sich vom negativ-polarischen als dem eigentlich materiellen Teil der Fliege ihrem positiv-polarischen Wesen zu, also ihrer Lebenspotenz, und zeigt sie als "Sammelpunkt des Lebens aus Gott", d. h. als einen jener "in der ganzen Unendlichkeit vorhandenen, endlos vielen Sammelpunkte", in welchem sich das (aus dem Licht und dem Äther kommende) Leben "von einer Unzahl Vorgangstierchen gewisserart auffängt", um durch die Fliege höchst potenziert weitergegeben werden zu können.
Dem tieferen Verständnis dieser großartigen Schöpfungs- und Lebensgeheimnisse um die Fliege dienen die weiteren Kapitel des Bändchens:
Das achte Kapitel "die Fliege und die Entstehung der Kometen", das neunte Kapitel "Die Ursache und das Wesen des Lichtes", und das zehnte Kapitel "Das Wesen des Äthers und des Sonnenlichtes".
Im 11. Kapitel "die Fliege als Licht- und Lebenssammler" wird dann eine Art Resümee gezogen über die vielseitige Nützlichkeit der Fliege, "die als erstes sichtbares Geschöpf einen Planeten bewohnt "zur Sammlung des Lebens und auch der Umkehr desselben zu stets größeren und innigeren Potenzen". "Ihr wißt nun ihre vielseitige Nützlichkeit, aber das Licht der Welt (die Wissenschaft) erkennt sie nicht. Und so muß die fleißige, emsige, durch jede ihrer Bewegungen gar nützliche Fliege aller Verachtung preisgegeben sein." - Aus dieser "Verachtung" aber ist inzwischen ihre weitgehende Ausrottung geworden. Und ganz sicher hat sich dadurch das Wort aus den "Schöpfungsgeheimnissen" Seite 25 schon schmerzlich bewahrheitet, wonach "Krankheit und Tod ins Land einziehen", wenn in der Luft die Insekten mangeln und mit ihnen die Schwalben, die sich keine Nahrung mehr erjagen können.
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