Gerd Gutemann

Jesu Tipps zur Verbreitung seiner Lehren

Missionsauftrag, Nachfolger-Voraussetzungen, Geistesgaben, Vollmacht

Thematische Textauszüge aus den Offenbarungen Jesu an Jakob Lorber (1800-64)


Inhaltsübersicht:



Missionsauftrag damals und heute

Allgemeiner Missionsauftrag für alle Völker

Biblischer Jüngerauftrag: Lehren, taufen, Sünden erlassen - aber nicht richten und verdammen

Him2.210,16] "Wenn ihr aber den Geist aus Mir werdet überkommen haben, dann ziehet aus nach allen Landen der Erde und lehret alle Völker, was Ich euch gelehret habe und was ihr gesehen habt, und taufet sie dann im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes in euch. (vgl. Mt.28,19)

Him2.210,17] Und welche da eure Lehre annehmen werden und werden von euch getauft werden, wie Ich getaufet ward im Flusse Jordan von Johannes, über die wird auch sobald der Heilige Geist aus Mir kommen und wird in ihren Herzen zeugen von Mir vor euren Augen."

Him2.210,18] Nach diesen Worten hauchte der Herr alle Seine Apostel an und sagte darnach zu ihnen:

Him2.210,19] "Dies ist Mein Geist! Wie Ich einst dem Adam eine lebendige Seele in seine Nüstern hauchte, also hauche Ich in euch nun Meinen lebendigen Geist zum voraus, auf dass ihr auch nicht einen Augenblick als Waisen dastehen sollet!

Him2.210,20] Nehmet also hin diesen Meinen Geist, auf dass ihr wissen möget, wer da ist ein Sünder! Dem Reuigen wird dieser Mein Geist die Sünden erlassen in Meinem Namen; dem Verstockten aber wird Mein Geist in euch die Sünde vorenthalten. Desgleichen (tuet) auch ihr in Meinem Namen!

Him2.210,21] Löset also und bindet auf Erden - und es wird desgleichen auch im Himmel gelöset oder gebunden sein!

Him2.210,22] Richtet aber niemanden und verdammet keine Seele, wollet ihr der Rache der Welt nicht zu früh in den Rachen fallen!"

Universeller Missionsauftrag; Erfolgs- und Schwierigkeitsvoraussage

Ev01.209,06] "... Auf der Erde wohnen noch mehrere Menschen und Völker, denen das Evangelium ebenso not tut als euch, und sie sind erschaffen von dem Vater, der auch euch erschaffen hat! Zu diesen müssen wir trotz aller Verfolgungen, die uns noch erwarten, gehen und ihnen geben die gute Nachricht aus den Himmeln! Sie werden uns zwar auch verfolgen, aber mit der Zeit sich dennoch bekehren und als Lämmer in unseren Schafstall einkehren!

Ev01.209,07] Wir sind gut, und die Welt ist böse; also können wir von ihr auch nichts Gutes erwarten - außer hie und da eine süße Erdbeere zwischen dem übervielen Unkraute!"

Missionsauftrag bei Sündern und Verlorenen

Ev03.163,03] "Siehe, darin aber liegt die rechte Sorge für den Geist, dass euer Herz voll Liebe werde zu Gott und zum Nächsten!

Ev03.163,04] Es ist leicht, gute und ehrliche Menschen zu lieben und mit ihnen umzugehen; aber zu den Sündern gehen und sie bringen auf den rechten Weg, ist ein Werk, das viel Selbstverleugnung erfordert.

Ev03.163,05] Denn gehst du mit einer Hure und Ehebrecherin über die Straße, so werden die Menschen mit Fingern auf dich zeigen und dir tun, was dir vor der Welt nicht zur Ehre gereichen wird; wenn du aber die Hure und die Ehebrecherin auf den rechten Weg gebracht hast, da wird dir darum von Gott eine große Belohnung zuteil werden, und diese ist mehr wert im kleinsten Fünklein als eine ganze Welt voll der glänzendsten Ehre.

Ev03.163,06] Wer Mir einen Verlorenen wiederbringt, wird mehr Lohnes erhalten als derjenige, der Mir auf einer eingefriedeten Weide hundert Lämmer wohl gehütet hat. Denn einen ehrlichen Menschen bei der Ehre und Tugend erhalten, ist eine gar leichte Arbeit; aber einen von allen Verachteten wieder zu Ehren erheben und aus einem verstockten Sünder einen Tugendhelden zeihen, will sehr bedeutend mehr gesagt haben! Und nur das wird von Mir hoch angesehen, - das erstere aber nur für eine Arbeit der faulen Knechte!

Ev03.163,07] Ich bin der Allerhöchste, so ihr es annehmen wollet, und Ich suche und nehme auf nur das Verachtete und in den Augen der Welt Verlorene. Denn die Gesunden bedürfen des Arztes sicher nicht! (vgl. Lk.05,31)

Ev03.163,08] Wollet ihr demnach vollkommen Meine wahren Jünger und Diener sein, so müsset ihr auch in allem also sein, wie nun Ich Selbst es bin.

Ev03.163,09] So ihr einen Blinden auf der Straße wandeln sehet, und sehet aber auch, dass der von ihm betretene Weg ein höchst gefährlicher besonders für einen Blinden ist, werdet ihr da dem blinden Wanderer nicht sobald unter die Arme greifen und zu ihm sagen: "Höre, Freund, der Weg, den du nun wandelst, ist sehr gefährlich; laß dich führen, auf dass du nicht hinabstürzest in einen Abgrund!" Und so er sich euch dann aufs Wort anvertraut, werdet ihr euch schämen, den Blinden zu führen? Sicher keiner aus euch allen!

Ev03.163,10] Ein Sünder aber ist oft noch um vieles geistig blinder als der fleischlich Blinde; wer kann sich da schämen, einem im Geiste Blinden unter die Arme zu greifen?!

Ev03.163,11] Darum sei vor euch in der Zukunft kein Sünder so groß, als dass ihr euch seiner schämen könntet, ihm auch einen Führer abzugeben!

Ev03.163,12] Diese Lehre merket ihr euch vor allem, und denket in eurem Herzen sehr darüber nach, und ihr werdet in euch des Lebens lichte Wege und daraus alles andere klar und deutlich zu erspähen anfangen!"

Missionsauftrag bei Armen, Kranken, Besessenen und Abtrünnigen

Mt.10,05*] Diese Zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: a Geht nicht auf der Straße der Heiden b und zieht nicht in die Städte der Samariter, (a ⇒ jl.ev01.135,08*; b ⇒ jl.ev01.135,10a*;  jl.ev07.166,09jl.ev07.166,09)

Ev01.135,10] "Also ziehet auch nicht in die Städte der Samariter! (vgl. Mt.10,05) Warum? Diesen habe Ich bereits an eurer Seite und unter euren Augen einen Apostel gestellt, und sie bedürfen fürs erste euer nicht, und fürs zweite würdet ihr um so schlechter bei den Juden aufgenommen werden, so sie erführen, dass ihr mit ihren verhaßtesten Feinden eine gemeinsame Sache habt.

  • Mt.10,06*] sondern geht hin zu den a verlorenen Schafen aus dem Hause Israel. (a Mt.15,24Apg.13,46;  ⇒ jl.ev01.135,10b*;  jl.ev07.166,09-10)

    Ev01.135,10b] Aber zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel ziehet allerorts mutig hin!

  • Mt.10,07] a Geht aber und predigt und sprecht: »Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.« (a Mt.04,17Lk.10,01; ⇒ jl.ev01.135,11*)

    Ev01.135,11] So ihr zu ihnen kommet, da prediget ihnen und saget und zeiget es ihnen in verständlicher Weise, wie nun das Himmelreich nahe zu ihnen gekommen sei! Und so sie euch hören werden und werden annehmen eure Predigt, da machet dann gesund ihre Kranken, reiniget die Aussätzigen, wecket auf ihre Toten, - wo es nötig ist, wie es euch der Geist zeigen wird, dem Leibe nach, allenthalben aber und vor allem geistig! - (NB. Dies hat Matthäus aus dem Grunde nicht niedergeschrieben, weil unter dem Gebote, die Toten zu erwecken, ohnehin hauptsächlich die geistige Erweckung zu verstehen ist.)

  • Mt.10,08] a Macht die Kranken gesund, macht Aussätzige rein, weckt die Toten auf, b treibt böse Geister aus. c Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebt es auch. (a = Lk.09,02b = Mk.16,17;  ⇒ jl.ev01.135,12a*;  c jl.ev05.126,07jl.ev06.092,01jl.ev07.166,20jl.ev08.020,03jl.ev08.023,15jl.ev08.200,02jl.ev09.166,07jl.ev10.141,14jl.gso1.085,06)

    Ev01.135,12a] Treibet die Teufel aus und verwahret sie vor deren möglicher Rückkehr! Aber vor allem wohl gemerkt, dass ihr dafür ja von niemandem euch etwas zahlen lasset! Denn umsonst habt ihr es von Mir empfangen, und eben also sollet ihr es auch wieder in Meinem Namen hergeben!" -

    Ev01.135,12b] Diesen Beisatz machte Ich damals hauptsächlich des Judas Ischariot wegen, der da heimlich bei sich gleich zu berechnen anfing, wieviel er sich für eine oder die andere einmal geleistete Hilfe werde zahlen lassen. Besonders für die Totenerweckung eines Menschen, an dem irgend sehr Reichen ungemein viel gelegen wäre, wollte er tausend Pfunde verlangen! Da Ich aber solches Rechnen im Herzen des Verräters nur zu geschwinde merkte, so machte Ich auch sogleich obigen Beisatz, zu welchem der Betreffende aber freilich ein etwas saures Gesicht machte, was dem ihm gegenüberstehenden Thomas nicht entging, der sich nicht enthalten konnte, inzwischen diese Bemerkung zu machen: "Nun, nun, du machst ja ein Gesicht, wie einer, der da wucherische Interessen zu fordern hat, dem aber das Gericht einen recht armdicken Strich durch seine Rechnung macht!""

    Armen, Kranken und Besessenen predigen und Gläubigen helfen

    Ev01.137,22] "... Wohl euch nun, die ihr da auszusäen habt an den Ufern des Sees; denn auf diesem Boden möget ihr eure Esel und Ochsen, das heißt euren Fleiß fürs Gute und Wahre, wofür Ich euch berufen und erwählt habe, ganz sicher umgehen lassen! Da werdet ihr auf keinen Narrenkönig stoßen und auf keine Weiber voll Stolz und Hochmut, sondern auf Arme, Kranke, Besessene, Lahme, Taube und Blinde, natürlich und noch mehr im Geiste; zu diesen gehet und prediget ihnen das Evangelium vom Gottesreich und heilet jeden, der glaubt, und verschweiget ihm Meinen Namen nicht!"

    Besserung von Sündern als Auftrag

    Ev08.125,18] "Diese Welt ist Mein Weinberg, und die Menschen, die Mein Wort hören und halten und an Mich, den wahren Gottessohn, glauben, sind die guten und edlen Reben, die durch ihre guten Werke Mir auch viele Frucht bringen werden; aber zwischen den edlen Reben gibt es auch gar viele unedle, und diese sollen auch veredelt werden, und dazu benötigt es vieler und kräftiger Arbeiter. Wohl denen, die sich als tüchtige Arbeiter in solchem Meinem Weinberge erweisen werden, und zwar aus Liebe zu Gott und zum Nächsten!"

    Erste Missionsaussendung der Apostel; Biblischer Kontext

    Genereller Missionsauftrag und Vollmachtserteilung für 12 Apostel, Dämonen auszutreiben und Kranke zu heilen

    Mt.10,01] a Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und b gab ihnen Macht über die unsauberen Geister, damit sie die austrieben und heilten allerlei Seuchen und allerlei Krankheiten. (a = Mk.06,07; = Lk.09,01;  ⇒ jl.ev01.134,03a* b jl.ev01.134,04)

    Ev01.134,03a] "Ich werde aber nun aus euch, Meinen lieben Jüngern, etliche erwählen, die Ich zum Teil jetzt schon in die Städte Israels hinsenden werde, den Völkern zu predigen vom Gottesreiche.

    Mt.10,02] Die a Namen aber der zwölf Apostel sind diese: zuerst Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; (a 2-4: = Mk.03,16-19; = Lk.06,14-16;  Apg.01,13;  ⇒ jl.ev01.134,03b*)

    Ev01.134,03b] Simon Petrus, du bist der erste; du Andreas, des Simon Bruder, bist der zweite; du Jakobus, Sohn des Zebedäus, bist der dritte und du, Johannes, dessen Bruder,

    Mt.10,03] a Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus; Lebbäus, mit Zunamen Thaddäus; (a = Mk.03,18; = Lk.06,14-15;  ⇒ jl.ev01.134,03c*) Ev01.134,03c] der vierte; Philippus, du bist der fünfte; du, Bartholomäus, der sechste; du, Thomas, der siebente, und du, Matthäus der Zöllner, bist der achte; du Jakobus, des Alphäus Sohn, bist der neunte und du, Lebbäus, der du auch Thaddäus heißest

    Mt.10,04] a Simon von Kana und Judas Iskariot, der ihn verriet. (a = Mk.03,18-19; = Lk.06,15-16;  ⇒ jl.ev01.134,03d*)

    Ev01.134,03d] bist der zehnte; du, Simon von Kana, bist der elfte und du, Judas Ischariot, bist der zwölfte.

    Ev01.134,04] Ich gebe euch zwölfen die Macht, auszutreiben aus den Menschen die unlauteren Geister und zu heilen allerlei Seuchen und andere Krankheiten. Allenthalben sollet ihr verkünden das Reich Gottes; aber von den gewissen besonderen Taten sollet ihr schweigen!"

    Missionsanweisungen als Zeugnis gegen Welt und falsche Nachfolger; Sorgen und Ermutigung der Jünger

    Ev01.135,01] Wie Ich sonach die zwölf Jünger zu Meinen Boten und Vorläufern erwählte, ihnen durch die Auflegung Meiner Hände allerlei Macht erteilte und ihnen auch gedrängt die Weisung gab, was sie zu tun haben würden, so baten Mich aber dennoch alle die erwählten Zwölf inständigst, dass Ich ihnen eine vollständige Weisung geben sollte, was sie tun, was und wie sie reden und lehren, wie sie sich benehmen sollten, und was hie und da ihr Los sein werde. Denn sie alle hatten eine nicht unbedeutende Furcht vor den vielen Pharisäern und Schriftgelehrten.

    Ev01.135,02] Der einzige, Matthäus der Zöllner, war etwas mutiger und sagte bei den von den Zwölfen dargestellten verschiedenen Bedenklichkeiten: "Ei was, ich bin ein Grieche; mir können sie nicht leichtlich etwas machen! Zugleich habe ich eine gesunde Zunge und zwei sehr kräftige Arme und bin obendrauf laut handgreiflichen Dokumenten ein römischer Bürger, an den kein frecher Jude seine Hand zu legen wagen darf, und so werde ich wenigstens öffentlich mit ihnen schon abkommen; vor geheimen und meuchlerischen Nachstellungen aber wird mich der allmächtige Geist unseres Herrn und Meisters schützen, und so habe ich der besten Waffen in großer Menge, selbst gegen die verschmitztesten Feinde, und fürchte somit die ganze Hölle nicht! Ihr alle aber seid zum größten Teile Galiläer, was soviel sagen will als Antitempler, und mehr Griechen als Juden und habt die Römer zu Freunden; was sollet ihr bei solchen Umständen auch fürchten? Überhaupt müssen wir voll Mutes sein, wenn es sich um die Ausführung so endlos großer und heiliger Dinge handelt! Laßt die Erde zu Trümmern zusammenrütteln; der rechte Mann muß, den Tod verachtend, auf den Trümmern stehenbleiben und nicht wanken wie ein Sumpfrohr! - Aber für eine erschöpfende und volle Weisung vor diesem großen und heiligen Geschäfte bin ich auch; denn wir müssen es wohl wissen, was wir zu tun und zu reden haben werden und sollen!"

    Ev01.135,03] Nach dieser energischen Rede des Matthäus d. Z. bekamen alle mehr Mut, und es fing sie ordentlich an den Achseln an zu jucken, als ob sie schon lieber davonfliegen als zu Fuße wandeln möchten.

    Ev01.135,04] Da stellte Ich Mich in ihre Mitte und sagte zu ihnen: "So seid denn versammelten Geistes; Ich will euch denn nun alles kundtun und euch nichts vorenthalten, was euch zu wissen not tut.

    Ev01.135,05] Bei der ersten Versendung werdet ihr zwar nicht alles das erfahren, was Ich euch nun kundtun werde; aber nachdem Ich werde aufgefahren sein leibhaftig von dieser Erde in Meine Himmel, zu bereiten für euch ewige Wohnungen in des Vaters Hause, da werdet ihr das alles erfahren, was Ich euch nun in einem für jetzt wie für die volle Zukunft offenbaren werde. Habet darum wohl acht und fasset es, was für jetzt und was für nachher!

    Ev01.135,06] Was Ich aber jetzt euch sagen werde, das werden auch alle mehr oder weniger erfahren, die vollends in eure Fußstapfen nach euch in Meinem Namen treten werden. Du, Schreiber Matthäus, aber sollst nun so wie auf Garizim Mir alles vom Munde nachschreiben, was Ich jetzt reden werde; denn solches darf für die Welt nicht untergehen, da es sein wird ein scharfes Zeugnis wider sie!"

    Ev01.135,07] Matthäus der Schreiber macht sich nun zum Schreiben bereit, und Ich sage zu den Zwölfen:

    Gewaltfrei und an richtigen Orten missionieren

  • Mt.10,05*] Diese Zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: a Geht nicht auf der Straße der Heiden b und zieht nicht in die Städte der Samariter, (a ⇒ jl.ev01.135,08*; b ⇒ jl.ev01.135,10a*;  jl.ev07.166,09jl.ev07.166,09)

    Ev01.135,08] "Vor allem gehet nun nicht auf den Straßen der Heiden! Das heißt:

    Ev01.135,09] "Gehet nicht, wie die Heiden, mit Gewalt einher und meidet auch euch als zu wüst bekannte Völker; denn Hunden und Schweinen sollet ihr nicht das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigen. Denn ein Schwein bleibt Schwein, und der Hund kehrt stets zu dem wieder gierig zurück, was er gespieen hat. Das also will Ich damit gesagt haben, dass Ich euch rate, auf der Heiden Straße nicht einherzugehen."

    Auswahl der Völker klug treffen

    Ev01.135,10a] "Also ziehet auch nicht in die Städte der Samariter! Warum? Diesen habe Ich bereits an eurer Seite und unter euren Augen einen Apostel gestellt, und sie bedürfen fürs erste euer nicht, und fürs zweite würdet ihr um so schlechter bei den Juden aufgenommen werden, so sie erführen, dass ihr mit ihren verhaßtesten Feinden eine gemeinsame Sache habt.

    Mt.10,06*] sondern geht hin zu den a verlorenen Schafen aus dem Hause Israel. (a Mt.15,24Apg.13,46;  ⇒ jl.ev01.135,10b*;  jl.ev07.166,09-10)

    Ev01.135,10b] "Aber zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel ziehet allerorts mutig hin!"

    Unentgeltlichkeit von Predigen, Heilen und Dämonenvertreiben; Lebensunterhalt beim Missionieren

  • Mt.10,07] a Geht aber und predigt und sprecht: »Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.« (a Mt.04,17;  ⇒ jl.ev01.135,11*)

    Ev01.135,11] "So ihr zu ihnen kommet, da prediget ihnen und saget und zeiget es ihnen in verständlicher Weise, wie nun das Himmelreich nahe zu ihnen gekommen sei! Und so sie euch hören werden und werden annehmen eure Predigt, da machet dann gesund ihre Kranken, reiniget die Aussätzigen, wecket auf ihre Toten, - wo es nötig ist, wie es euch der Geist zeigen wird, dem Leibe nach, allenthalben aber und vor allem geistig! - (NB. Dies hat Matthäus aus dem Grunde nicht niedergeschrieben, weil unter dem Gebote, die Toten zu erwecken, ohnehin hauptsächlich die geistige Erweckung zu verstehen ist.)

  • Mt.10,08] a Macht die Kranken gesund, macht Aussätzige rein, weckt die Toten auf, b treibt böse Geister aus. c Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebt es auch. (a = Lk.09,02b = Mk.16,17;  ⇒ jl.ev01.135,12a*;  c jl.ev05.126,07jl.ev06.092,01jl.ev07.166,20jl.ev08.020,03jl.ev08.023,15jl.ev08.200,02jl.ev09.166,07jl.ev10.141,14jl.gso1.085,06)

    Ev01.135,12a] "Treibet die Teufel aus und verwahret sie vor deren möglicher Rückkehr! Aber vor allem wohl gemerkt, dass ihr dafür ja von niemandem euch etwas zahlen lasset! Denn umsonst habt ihr es von Mir empfangen, und eben also sollet ihr es auch wieder in Meinem Namen hergeben!" -

    Ev01.135,12b] Diesen Beisatz machte Ich damals hauptsächlich des Judas Ischariot wegen, der da heimlich bei sich gleich zu berechnen anfing, wieviel er sich für eine oder die andere einmal geleistete Hilfe werde zahlen lassen. Besonders für die Totenerweckung eines Menschen, an dem irgend sehr Reichen ungemein viel gelegen wäre, wollte er tausend Pfunde verlangen! Da Ich aber solches Rechnen im Herzen des Verräters nur zu geschwinde merkte, so machte Ich auch sogleich obigen Beisatz, zu welchem der Betreffende aber freilich ein etwas saures Gesicht machte, was dem ihm gegenüberstehenden Thomas nicht entging, der sich nicht enthalten konnte, inzwischen diese Bemerkung zu machen: "Nun, nun, du machst ja ein Gesicht, wie einer, der da wucherische Interessen zu fordern hat, dem aber das Gericht einen recht armdicken Strich durch seine Rechnung macht!"

    Ev01.135,13] Sagt Judas: "Das geht dich wenig an, was ich für ein Gesicht mache! Am Ende werde ich dir noch über mein Gesicht müssen Rechnung tragen?! Bin ich doch so gut berufen und nun erwählt wie du; was korrigierst du mich denn hernach in einem fort?"

    Ev01.135,14] Sagt Thomas: "Ich korrigiere dich nicht; aber eine Frage an dich bei gewissen Gelegenheiten wird doch hoffentlich erlaubt sein? Warum hast denn du früher kein so saures Gesicht gemacht, als uns der Herr allerlei wunderbare Macht erteilt und gezeigt hat, wie wir sie ausüben können und sollen? Wie aber der Herr sagte, dass wir das umsonst tun sollen, so ward dein Gesicht gleich essigsauer; ja, warum denn? Hast du denn einen Krampf bekommen, der deine Wangen und deine Stirne so sauerfaltig verzerrte? Rede offen, so du Mut besitzest!"

    Ev01.135,15] Sagt Judas zu Mir: "Herr, so verweise es ihm doch einmal, - sonst bin ich stets seinen Bemerkungen ausgesetzt, die mich im Ernste mit der Zeit beleidigen müßten!"

    Ev01.135,16] Sage Ich: "Freund! So jemand einem Unschuldigen eine Sünde andichtet, so lacht dieser darob in seinem Herzen; denn dieses spricht ihn ja alsogleich von aller Schuld los. So aber jemand einem Menschen, wenn auch wie zufällig, etwas vorwirft, dessen der Mensch aber im Ernste schuldig ist, - sage, wird der Mensch auch lachen in seinem Herzen? O nein! Ich sage es dir: Dieser Mensch wird erbost in seinem Herzen über den, der ihm wie zufällig seine Schuld vorwarf, und wird dessen Freund nimmer! Halte dich darob also nicht auf, sonst bekennst du am Ende selbst deine Schuld!"

    Ev01.135,17] Als Judas diese Worte vernimmt, so macht er gleich ein möglichst freundliches Gesicht, um sich nicht in irgend etwas schuldig zu sein zu verraten! Thomas aber sagt bei sich: "O Fuchs, dich kenne ich; du kommst mir nicht aus!"

    Ev01.135,18] Es fragte aber Simon von Kana und sagte: "Herr, was sollen wir aber tun, so uns jemand für eine Heilung antrüge Gold, Silber oder geprägtes Erz? Sollen wir es da auch nicht annehmen? Es gibt denn doch viele Arme, denen wir dann mit solchem Gelde gut zu Hilfe kommen könnten!" Macht Judas ganz beifällig unaufgefordert die Bemerkung hinzu, sagend: "Ja, ja, das eben ist auch meine Meinung! So jemandem für eine geleistete Hilfe Gold, Silber oder auch Erz gleichsam aufgedrungen würde, so sollte man es für den vom Simon von Kana erwähnten Zweck doch wohl annehmen!?"

  • Mt.10,09] Ihr sollt a weder Gold noch Silber noch Erz in euren Gürteln haben, (a = Mk.06,08; = Lk.09,03Lk.10,04Apg.20,33;  ⇒ jl.ev01.135,19*;  jl.ev03.008,04-05;  jl.ev07.166,08b V. 9+10: jl.ev04.165,12jl.ev09.039,10jl.him3.326,22)

    Ev01.135,19] Sage Ich: "Nicht also, Meine Brüder! Ich sage es euch: Ihr sollet weder Gold, noch Silber, noch Erz in euren Gürteln haben; denn ein rechter Arbeiter ist ohne all dem seiner Speise wert! Wer aber nicht arbeiten will, so er Arbeitskräfte hat, der soll auch nicht gespeist werden! Denn es steht geschrieben: "Im Schweiße deines Angesichts sollst du dir dein Brot erarbeiten!" (vgl. 1.Mose.03,19) Aber dass sich ein Arbeitsscheuer durch ein Almosen von Gold, Silber und Erz soll seine Kost bereiten, das steht nirgends geschrieben! Die Schwachen, Alten und Bresthaften aber müssen ohnehin nach dem Gesetze von der ganzen Gemeinde erhalten und wohl versorgt werden.

    Ev01.135,20] Es wird aber ohnehin nur zu bald eine Zeit kommen, in der das Gold, das Silber und das Erz die Menschen regieren wird und wird bestimmen ihren Wert vor der Welt. Das aber wird eine böse Zeit sein; da wird das Licht des Glaubens erlöschen, und die Nächstenliebe wird hart und kalt werden wie das Erz!"

  • Mt.10,10] a auch keine Reisetasche, auch nicht zwei Röcke, keine Schuhe, auch keinen Stecken. Denn b ein Arbeiter ist seiner Speise wert. (a = Mk.06,08; = Lk.09,03b 4.Mose.18,31Lk.10,071.Kor.09,141.Tim.05,18;  ⇒ jl.ev01.135,21*;  jl.ev03.008,04jl.ev03.163,06jl.ev04.165,12jl.ev06.235,06  .09;  jl.ev07.166,09c-10;  jl.ev09.037,02jl.ev09.039,10jl.ev10.117,15  ff.)

    Ev01.135,21] "Darum sollet ihr nun zur Wegfahrt keine Reisetasche nehmen, auch nicht zwei Röcke und keine Reisestecken! Denn, wie Ich schon gesagt habe, so ist ein rechter Arbeiter auch ohne alldem seiner Speise wert!"

    Ev01.136,01] Es fragte aber der Judas und sagte: "Herr, das wäre alles recht, und wir werden bei den Landleuten sicher ohne Geld versorgt werden; aber wir werden doch sicher auch müssen in die Städte und Märkte gehen, in denen es mit der einstigen Gastfreundschaft schon lange ein volles Ende genommen hat! Wie werden wir da durchkommen und was anfangen ohne Geld?"

  • Mt.10,11] Wenn ihr aber in eine Stadt oder ein Dorf geht, da erkundigt euch, a ob jemand darin ist, der es wert ist; und bei dem bleibt, bis ihr weiterzieht. (a = Mk.06,10; = Lk.09,04Lk.10,05-07;  ⇒ jl.ev01.136,02*;  Mt.10,11-16: jl.ev06.059,07-11;  jl.ev07.166,09jl.ev09.048,05jl.ev11.259

    Ev01.136,02] Sage Ich: "Wenn ihr in eine Stadt oder in einen Markt gehet, da erkundiget euch (denn ihr wisset es doch, was ihr vermöget!), ob jemand darinnen sei, der euer wert ist und dessen benötigt, das ihr geben könnt! Habt ihr einen solchen gefunden, so bleibet bei ihm, bis ihr wieder von dannen irgendwo andershin zieht!"

    Verhalten bei Unterkunftssuche; Aufenthaltsdauer; Los von Aufnahmeunwilligen

  • Mt.10,12] a Wenn ihr aber in ein Haus geht, so grüßt es; (a Lk.10,05 ⇒ jl.ev01.136,03a;  V.12-14: jl.ev01.048,05jl.ev04.165,06jl.ev06.059,08-11;  jl.ev09.007,12jl.ev09.132,05-06;  jl.ev10.215,13)

    Ev01.136,03a] "Es versteht sich aber schon von selbst, dass ihr das Haus, da ihr einziehet, zuvor begrüßet, denn die wahre Liebe geht stets artigsten Schrittes in ein fremdes Haus."

    Mt.10,13] a und wenn es das Haus wert ist, wird euer Friede auf sie kommen. Ist es aber nicht wert, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden. (a Lk.10,06;  ⇒ jl.ev01.136,03b*;  jl.ev07.166,09b)

    Ev01.136,03b] "So ein Haus, d.h. dessen Bewohner, euer wert sind, da wird euer Friede über sie kommen; ist aber das Haus euer nicht wert, so wird sich der Friede wieder zu euch zurückwenden."

  • Mt.10,14] a Und wo euch jemand nicht annehmen und eure Rede nicht hören wird, so geht heraus aus diesem Hause oder dieser Stadt und b schüttelt den Staub von euren Füßen. (a = Mk.06,11; = Lk.09,05b Apg.13,51Lk.10,10-11;  ⇒ jl.ev01.136,04a*;  jl.ev06.059,08jl.ev07.166,12ajl.him3.088,26 .30 .42)

    Ev01.136,04a] "Und wo euch in einem Hause dessen Bewohner nicht annehmen wird noch hören eure Rede, so gehet sogleich aus solch einem Hause, wie am Ende auch aus solch einer Stadt und schüttelt sogar den an euren Füßen haftenden Staub zu einem für dereinst gar wichtigen Zeugnisse über sie!"

  • Mt.10,15] Wahrlich, ich sage euch: Dem Land der a Sodomer und Gomorrer wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als solcher Stadt. (a 1.Mose.19,01-29Lk.10,12;  ⇒ jl.ev01.136,04b*;  jl.ev07.166,13)

    Ev01.136,04b] "Denn wahrheitsvoll sage Ich euch: Es wird dereinst dem Lande der Sodomer und Gomorrer erträglicher beim jüngsten Gerichte in der andern Welt ergehen als einer solchen Stadt!"

    Überlegenheit der Klugheit und Sanftmut über Gewalt und Strafgerichte

  • Mt.10,16*] a Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum b seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. (a Lk.10,03b Röm.16,19;  ⇒ jl.ev01.136,05*;  jl.ev02.166,06jl.ev02.167,13jl.ev05.131,03jl.ev06.113,03jl.ev06.114,01-05jl.ev07.130,10jl.ev07.158,03jl.ev07.166,08jl.ev09.038,06jl.ev09.148,09-14jl.bmar.015,12jl.hag1.107,08-10;  jl.hag1.109,14jl.him1.093jl.him3.352,01-09;  jl.gso1.094,16gm.pred.030, S. 191gm.pred.033, S. 209) Ev01.136,05] "Sehet! Ich sende euch wie Schafe unter die reißenden Wölfe; deshalb seid allenthalben klug wie die Schlangen, aber dabei ohne Falsch wie die Tauben, die ein Bild der Sanftmut sind!"

    Ev01.136,06] Sagt darauf Judas: "Herr! Bei so bewandten Umständen werden wir im allgemeinen schlechte Geschäfte machen! Was nützt da das dereinstige Jüngste Gericht in der Geisterwelt, an die nahe kein Mensch mehr glaubt? Wenn wir aus Deiner uns nun erteilten göttlichen Machtvollkommenheit kein Jüngstes Gericht so scharf als möglich und nötig über die reißenden Wolfsmenschen verhängen können oder dürfen, da bleiben wir gleich so gut wie zu Hause! Denn wie wir vor solchen Wölfen, von denen besonders die Städte strotzen, nur ein wenig laut von Dir zeugen werden, so wird man uns ergreifen, binden und schleppen auf die Rathäuser und dort über uns ein scharfes Gericht halten; und man wird uns dann, wenn die Gerichte nicht zu scharf sind, doch zum wenigsten geißeln vor den Juden in den Schulen und uns endlich als vogelfrei vor die Stadt hinausstoßen. Wahrlich, für solch eine Bescherung möchte ich mich schon zum voraus bedanken! Was nützt da alle Klugheit, Wahrheit und die vollste Ehrlichkeit, wo als Gegensatz die willkürlichste Gewalt in ihrem blinden Eifer wütet?

    Ev01.136,07] Wenn es eine volle Wahrheit und rechte Gerechtigkeit gibt, wofür die gegenwärtige Menschheit nicht den entferntesten Sinn hat, so muß auch bei uns der römische Grundsatz gelten: "Zugrunde gehe alle Welt; aber die volle Gerechtigkeit werde geübt!" Die wahre Tugend finde stets ihren sichern Lohn; die Lüge, der Neid, der Geiz, die Falschheit und alle Ungerechtigkeit aber finde stets ihre unerbittlichste Strafe! Wollen wir mit der nun nahe allgemein verworfen schlechten Menschheit etwas ausrichten, so müssen wir wie Engel über Sodom und Gomorra auftreten. Der uns hört und annimmt in Deinem Namen, dem werde der Lohn Deiner Gnade; der uns aber nicht hören und annehmen will, über den komme eine Plage! Der uns aber verfolgen will und ziehen vor ein weltlich Gericht, über den falle ein verzehrend Feuer aus dem Himmel und tue mit ihm, wie es einst mit den Sodomitern getan hat!

    Ev01.136,08] Wenn Du, Herr, uns also zu wirken zulässest, da werden wir auch ganz entschieden gute Folgen dieser nunmaligen Sendung zustande bringen; dürfen wir aber nicht also vorgehen mit der über alle Maßen verderbten und verdorbenen Menschheit, so ist alle unsere Mühe und Arbeit vergeblich. Wir werden am Ende gesteinigt, und Du Selbst wirst, so es irgend möglich ist, getötet werden, und unsere immens (unermeßlich) vielen Widersacher werden lachend über unsere Leichname siegestrunken einhergehen. Und das wird auch alles sein, was wir mit aller der unzeitigen Güte, Nachgiebigkeit und Sanftmut ausrichten werden. Kurz und gut, man muß, um mit dem Satan etwas auszurichten, ihm entweder einen vollkommenen Herrn zeigen oder ihm als Knecht dienen, sonst ist alles nichts!"

    Ev01.137,01] Sage Ich: "Weil du ein Mensch von dieser Erde bist, so redest du auch wie ein Mensch von dieser Erde. Der aber von oben herab ist, Der redet anders, weil Er allein einsieht und gar wohl kennt, was zu jeder Zeit dem Menschen not tut, damit dessen Geist frei werde von der Allgewalt und vom Zorne Gottes und gelange zur wahren Selbständigkeit für ewig.

    Ev01.137,02] Denn dieser Erde Leben gibt dem Geiste weder Leben noch Freiheit desselben, sondern den Tod; aber der Tod dieser Erde ist die Ausgeburt des Geistes zum ewigen Leben und dessen wahrer ewiger Freiheit.

    Ev01.137,03] So Ich aber schon menschlich reden will, so sage Ich dir, dass alles das und noch weit mehr schon mit der Menschheit vorgenommen worden ist, und sage es dir selbst, wo da sind die goldenen Früchte nach deiner Meinung!

    Ev01.137,04] Was geschah bei den Zeiten Noahs, und um wieviel sind dadurch die Menschen diesirdisch besser geworden, als sie es vor Noah waren? Was geschah bald darauf zu Sodom und Gomorra?

    Ev01.137,05] Und sieh, alle nunmaligen Heiden bis auf die Mohren und Siniten im äußersten Morgenlande sind Lots Nachkommen, auch viele ganz tierisch wild gewordene Skythen, die der Erde mitternächtliche Länder bewohnen; wie findest du sie, trotz der Lektion, die ihr Vater Lot erfuhr?

    Ev01.137,06] Gehe hin nach Ägypten und prüfe die Völker, um wieviel sie besser geworden sind durch die sieben Plagen! Was hat Moses alles getan, was so manche Propheten?!

    Ev01.137,07] Vierzig Jahre ließ Jehova die zu arg gewordenen Juden in der babylonischen Gefangenschaft elendigst schmachten, wie die schlechtesten Lasttiere sind sie behandelt worden, mit der Kost der Schweine und Hunde sind sie gefüttert worden; die lieblichen Töchter der Juden sind unter Geißelung und allerlei Martern von den übermütigen Babyloniern bei Tag und Nacht geschändet worden bis zum Tode, ebenso die Knaben und Jünglinge, die zuvor verschnitten wurden! Gehe hin und frage die hohen und stolzen Juden alle, um wie vieles sie besser geworden sind auf solch eine Lektion!

    Ev01.137,08] Zeige Mir eine Zeit, ein Jahr, einen Monat, eine Woche, einen Tag, wo der Herr die zu arge Menschheit nicht im einzelnen wie im allgemeinen gezüchtigt hätte! Da gibt es kein verschontes Haus im ganzen Judenlande; antworte dir selbst, um wievieles darum die Menschen im Grunde des Grundes besser sind?! -

    Ev01.137,09] Darum kommst du Mir mit deinem Rate viel zu spät; denn das ist alles schon dagewesen und hat für den geistigen Weg auch das bewirkt, was es zu bewirken hatte; aber für das äußere diesirdische Lebensverhältnis der Menschen kann und darf im Grunde des Grundes kein merklicher Effekt hervorgehen, weil dessentwegen allein von oben auch nie etwas zugelassen wurde.

    Ev01.137,10] So Ich aber nun abermals mit Donner und Blitz das Evangelium vom Reiche Gottes auf Erden den Menschen verkündigen wollte, so bedürfte Ich dazu euer nicht; denn da gäbe es im Himmel noch der mächtigsten Engel in übergroßer Menge, die sich auf solch eine Verbreitung des Gottesreiches auf Erden viel besser verständen als ihr.

    Ev01.137,11] Aber es ist nun die Zeit gekommen, die dem Elias gezeigt wurde, als er in der Grotte auf dem Berge verborgen lag. Nicht im Sturme, auch nicht im Feuer, sondern im sanften Wehen zog Jehova einher! (vgl. Kön1.19,12) Und diese Zeit des sanften Wehens Jehovas vor der Grotte dieser Welt ist nun da! Darum wollen und dürfen wir nun auch weder mit Sturm noch mit Feuer ausziehen, sondern nach der ewigen Ordnung Gottes mit aller Liebe, Sanftmut und Geduld! Aber die Klugheit sollt ihr nicht außer acht lassen! Denn wohl sehe Ich, dass ihr nun als Lämmer unter die reißenden Wölfe ziehet; aber so ihr klug seid, so werdet ihr dennoch vieles ausrichten!"

    Warnung vor Menschentücke; Hilfe vor Gericht durch Inspiration

  • Mt.10,17*] a Hütet euch aber vor den Menschen; denn b sie werden euch ihren Rathäusern überantworten und werden euch geißeln in ihren Schulen. (a = Mk.13,09b Lk.21,12Apg.05,402.Kor.11,24;  ⇒ jl.ev01.137,12*; 17-18: jl.ev03.225,17jl.ev04.165,09jl.ev11.259)

    Ev01.137,12] "Hütet euch darum vor den gewissen (Wolfs-)Menschen und habt keine Sache mit ihnen; denn solche sind es, die euch überantworten werden und ziehen vor ihre Rathäuser und werden euch auch geißeln in ihren Schulen, - und das ehestens, so ihr dumm und zu wenig klug seid! So ein Lamm auf dem Söller des Hauses sich befindet, dahin der Wolf nicht gelangen kann, so wird ihm der Wolf nichts anhaben trotz aller seiner Blutgier. So aber das Lamm vorwitzig ist und geht vom sichern Söller hinab, um den Feind sich näher anzusehen, so muß es sich selbst zur Schuld schreiben, so es vom Wolfe zerrissen und verzehrt wird."

  • Mt.10,18*] a Und man wird euch vor Fürsten und Könige führen um meinetwillen, b ihnen und den Heiden zum Zeugnis. (a = Mk.13,09Lk.21,12b Apg.25,23Apg.27,24;  ⇒ jl.ev01.137,13*)

    Ev01.137,13] "Man wird euch aber später, nachdem Ich werde in die Himmel wieder aufgefahren sein, um für euch ewige Wohnungen zu bereiten in des Vaters Hause, wohl vor Fürsten und Könige ziehen um Meines Namens willen zum Zeugnisse über sie und über die Heiden, auf dass da auch nun voll werde, was Jesajas, Mein Prophet, für alle Zeiten und für Mein nun zu gründendes Reich auf Erden über die dummen Könige geweissagt hat, indem er sprach: (Jes.32,06 -20)

    Ev01.137,14] (Jes.32,06:) "Ein Narr redet von Narrheit, und sein Herz geht mit Unglück um, dass er Heuchelei anrichte und Irrsal vom Herrn predige, damit er die hungrigen Seelen noch mehr aushungere und den Durstigen das Trinken wehre. (Jes.32,07:) Des Geizigen Regieren ist eitel Schaden; denn er findet Tücke zur Genüge, zu verderben, die elend sind, mit falschen Worten, wenn er des Armen Recht reden soll. (Jes.32,08:) Aber die rechten Fürsten werden auch fürstliche Gedanken haben und darüber das Recht halten.

    Ev01.137,15] (Jes.32,09:) Stehet aber auf, ihr stolzen Frauen, und höret meine Stimme! Ihr Töchter, die ihr so sicher seid, nehmet zu Ohren meine Rede! (Jes.32,10:) Es ist um ein Jahr und einen Tag zu tun, so werdet ihr Sicheren zittern; denn wenn es keine Weinernte gibt, so wird es auch kein Lesen geben. (Jes.32,11:) Erschrecket, ihr stolzen Frauen! Denn es ist hohe Zeit vorhanden, zu blößen und zu gürten die Lenden!

    Ev01.137,16] (Jes.32,12:) Man wird klagen um die Äcker, ja, um die lieblichen Äcker, und um die fruchtbaren Weinstöcke; (Jes.32,13:) denn es werden auf dem Acker meines Volkes Dornen und Hecken wachsen, dazu über allen Freudenhäusern der fröhlichen Stadt. (Jes.32,14:) Die Paläste werden verlassen sein und die Menge in der Stadt einsam, dass darum die Türme und Festungen zu ewigen Höhlen werden, dem Wilde zur Freude, den Herden zur Weide. (Jes.32,15:) Und das so lange, bis über uns ausgegossen werde der Geist aus der Höhe.

    Ev01.137,17] Sodann wird die Wüste zum Acker werden und der Acker zum Walde gerechnet werden. (Jes.32,16:) Und das Recht wird in der Wüste wohnen, und die Gerechtigkeit auf dem Acker hausen. (Jes.32,17:) Und der Gerechtigkeit Frucht wird der Friede sein, und der Gerechtigkeit Nutzen wird ewige Stille und Sicherheit sein.

    Ev01.137,18] (Jes.32,18:) Da wird mein Volk in den Häusern des Friedens wohnen, also in sicheren Wohnungen und in stolzer Ruhe. (Jes.32,19:) Aber den Wald entlang wird dennoch der Hagel bleiben, und die Stadt hienieden wird eine niedrige sein.

    Ev01.137,19] (Jes.32,20:) Wohl euch denn nun, so ihr emsig säet an den Wassern; da möget ihr wohl die Füße der Esel und Ochsen ruhig darauf gehen lassen!"

    Mt.10,19*] a Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es soll euch zu jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. (a = Mk.13,12; = Lk.12,11-12;  Lk.21,14-15;  2.Mose.04,12Apg.04,08;  ⇒ jl.ev01.137,20a* jl.ev09.038,07jl.ev09.062,10)

    Ev01.137,20a] "Wenn ihr sonach von bösen Toren dieser Welt zu den von Jesajas bezeichneten Narrenkönigen geführt und überantwortet werdet, da sorget euch ja nicht, was ihr da reden sollet und wie euch verantworten; denn es soll euch zur Stunde gegeben werden, was ihr reden und wie ihr euch verantworten sollet!"

  • Mt.10,20*] a Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet. (a = Mk.13,11Lk.21,151.Kor.02,04;  ⇒ jl.ev01.137,20b*)

    Ev01.137,20b] "Denn ihr seid es ja nicht, die da reden; sondern Mein Geist, des Vaters Geist ist es, der da redet durch euch!

    Ev01.137,21] Das aber gilt nur von der vorerwähnten zweiten Aussendung, die ihr nach Meiner Auffahrt zu besorgen haben werdet; für jetzt aber sollet ihr es eben nicht zu schwer haben.

    Ev01.137,22] Denn wie der Prophet am Schlusse sagt, so sage Ich euch nun auch: Wohl euch nun, die ihr da auszusäen habt an den Ufern des Sees; denn auf diesem Boden möget ihr eure Esel und Ochsen, das heißt euren Fleiß fürs Gute und Wahre, wofür Ich euch berufen und erwählt habe, ganz sicher umgehen lassen! Da werdet ihr auf keinen Narrenkönig stoßen und auf keine Weiber voll Stolz und Hochmut, sondern auf Arme, Kranke, Besessene, Lahme, Taube und Blinde, natürlich und noch mehr im Geiste; zu diesen gehet und prediget ihnen das Evangelium vom Gottesreich und heilet jeden, der glaubt, und verschweiget ihm Meinen Namen nicht!"

    Tips bei Haß und Verfolgung; Begründung der Verfolgungen

    Ev01.138,01] Sagt Simon von Kana: "Herr, ich habe noch eine mir wenigstens äußerst wichtig vorkommende Frage, die Du uns noch eher, als wir hinausgehen, beantworten wollest zu unserer Belehrung und Ruhe unseres Gemütes. Ich bitte Dich, dass Du mich hören möchtest!"

    Ev01.138,02] Sage Ich: "In deinem Herzen zwar lese Ich deine Frage genauer, als du sie wirst aufstellen können; aber das hindere dich nicht, deine Frage der Brüder wegen laut werden zu lassen! Denn die Frage ist wahrlich von großer Bedeutung und eines echten unverdorbenen Juden würdig. Darum stelle du nur ganz offen dar, was dich drückt im Herzen!"

    Ev01.138,03] Sagt Simon von Kana: "Nun denn, so es auch Dein Wille ist, dass ich rede, da wollet mich denn alle wohl vernehmen! Das aber ist die Frage:

    Ev01.138,04] Wir werden nun hingehen zu denen, die unser bedürfen. Wir werden predigen, was Du gelehrt hast auf dem Berge. Diese Deine Berglehre, die ist rein göttlich und also über alle Maßen wahr und himmlisch gut. Aber diese Lehre ist der alten, mosaischen zum größten Teil schnurstracks entgegen.

    Ev01.138,05] Mir sind nahe alle Orte an dem gedehnten Meere Galiläas bekannt und ihre Einwohner vielfach nicht minder. Es gibt wohl viele unter ihnen, die für den Pythagoras schon lange Moses und all die Propheten über Bord geworfen haben; diese wären für Deine neue Lehre eben so gefährlich nicht. Aber es gibt darunter auch eine Menge Familien, die sozusagen für Moses und eigentlich mehr noch für den Tempel leben und sterben, - und das gewöhnlich im allgemeinen die Eltern mehr als ihre Kinder, obschon es eben auch nicht zu selten umgekehrt der Fall ist. Wenn nun irgend Kinder solcher Erzjuden Deine in vielen Stücken antitemplische Lehre annehmen, ihre Eltern aber höchstwahrscheinlich nicht, - was wird da herauskommen?

    Ev01.138,06] Die Eltern werden die Kinder nach Moses des Ungehorsams zeihen und werden sie verfluchen, - eine Erscheinung, die bei solchen fanatischen Erzjuden durchaus zu den keineswegs seltenen gehört!

    Ev01.138,07] Wenn solches sich zweifelsohne vor unsern Augen ereignen wird, was werden wir dann zu tun haben? Denn das ist ohne allen Zweifel vorauszusetzen, dass solche Eltern uns verfolgen und unbegrenzt verfluchen werden.

    Ev01.138,08] Im entgegengesetzten Falle dürfte es freilich leichter sein, weil die Kinder schon von politischen Gesetzen wegen nie Herren ihrer Eltern sein können. Wir werden sogestaltig nun nebst dem Segen auch vielfach Zwietracht, Hader, Zorn, Haß und Rachgier ausstreuen und werden von Tausenden gehaßt, verfolgt und total verflucht werden! Wer wird solchen Schaden gutmachen und wer den tausendfachen Fluch von unseren Lenden nehmen?"

    Ev01.138,09] Sage Ich: "Das kümmere euch wenig! Sehet, es kommt vom Himmel herab nicht nur der Frühlingssonne milder, alle Natur neubelebender Strahl, sondern auch Sturm, Hagel, Blitz und Donner.

    Ev01.138,10] Den Sonnenstrahl lobt wohl jedermann; aber den Hagel, den Sturm, den Blitz und den Donner mag niemand loben, und der Winter kommt stets jedermann zu früh, - und doch ist jedermann der Winter heilsamer als der Frühling, und Sturm, Hagel, Blitz und Donner sind so notwendig als der milde Strahl der Abendröte!"

    Mt.10,21*] a Es wird aber ein Bruder den andern dem Tod überantworten und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören gegen ihre Eltern und werden sie töten helfen. (a = Mk.13,12Lk.21,16Mi.07,06;  ⇒ jl.ev01.138,11*)

    Ev01.138,11] "Ich sage euch: Also wird es kommen, und muß so kommen, dass um Meines Namens willen ein Bruder den andern zum Tode überantworten wird, und also der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören wider ihre Eltern und werden ihnen zum Tode helfen! Ihr selbst aber müsset gehasset werden von jedermann der eigentlichen Welt, wie sie jetzt ist, um Meines Namens willen!"

    Mt.10,22a*] a Und ihr müsst gehaßt werden von jedermann um meines Namens willen. (a = Mk.13,13Lk.21,17Mt.24,09-13;  ⇒ jl.ev01.138,11b*)

  • Mt.10,22b*] a Wer aber bis an das Ende beharrt, der wird selig werden. (a Lk.21,192.Tim.02,12;  ⇒ jl.ev01.138,12*;  jl.ev04.251,02) Ev01.138,12] "Wer aus euch sich aber daran nicht stoßen, sondern beharren wird bis ans Ende, der wird selig werden, denn leichten Kaufs gibt der Satan seine Beute nicht aus seiner Tatze! Habt ihr Mich verstanden?"

    Ev01.138,13] Sagt Judas: "Es kommt immer besser! Wenn uns diese Sendung jedermanns Haß zuziehen muß, dann Gott befohlen solch eine Unternehmung! viel Glück bei einem martialischen (kriegerischen) Wetter! Die uns hassen werden, diese werden sich unser sicher so annehmen und uns behalten wie der heiße Sommer den Schnee! Herr, wenn das Dein voller Ernst ist, so sage ich Dir als ein ganz schlichter, aber doch mit einigen Erfahrungen begabter Mensch: Bleibe Du samt uns schön fein zu Hause; denn dieser Same wird nicht aufgehen und keine Frucht bringen! - Höre! So wir also in einer Stadt es dahin gebracht haben werden mit unserer Predigt und unseren Taten, dass wir daselbst von jedermann gehaßt werden wie der Tod, was werden wir dann zu tun haben? Sollen wir uns auch noch dazu ganz ruhig töten lassen? Wenn auch das, - wer wird dann Deine Lehre weiter ausbreiten? - Ha, bedenke doch, was Du verlangst! Siehst Du denn das um des hellsten Himmels willen nicht ein, dass Du Dich dadurch rein unmöglich machst und Dein höchst eigener größter Feind und Verfolger bist? Wo, in der ganzen Welt ist denn irgendeiner, der mich haßte über den Tod, dass er dabei hörte auf meine Predigt, die sein Haus erfüllt mit aller Zwietracht, Haß, Zorn und tödlicher Rache? Rede, - was ist zu tun in solchem unvermeidlichen Falle?"

    Ev01.138,14] Sage Ich: "Du redest allzeit, wie du es verstehst; wir reden aber, wie wir es verstehen. Du verstehst alles grobweltlich, während hier aus den Himmeln geistig gesprochen wird.

    Mt.10,23*] a Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Wahrlich, ich sage euch: b Ihr werdet die Städte Israels nicht endgültig ausrichten, bis der Menschensohn kommt. (a Apg.08,01b Mt.16,28;  ⇒ jl.ev01.138,15*)

    Ev01.138,15] "So du und jemand anders miteinander aber schon eine gar so große Furcht vor den Menschen habt, so fliehet denn aus einer Stadt, da man euch verfolgen wird, in eine andere! Denn wahrlich sage Ich euch: Ihr werdet lange nicht in allen Städten Israels gepredigt haben, bis Ich als des Menschen Sohn wieder zu euch kommen werde als Einer, der jedermann das Gericht, ein verderbend Feuer in seinem Herzen, entzünden wird und erregen den bösen Wurm in der Frevler Brust, und das Feuer wird nimmer erlöschen und nicht sterben der Wurm (Mk.09,48); ihr aber werdet darinnen gerechtfertigt werden. Denn wehe einst allen denen, die euch verfolgt und ihre Hände an euch gelegt haben!"

    Gewaltfreiheit nach Jesu Vorbild

    Ev01.138,16] Sagt abermals Judas: "Ja, so wir schon totgeschlagen sein werden, dann wirst Du wohl nachkommen! So Du uns nun aber schon die Macht über die bösen Geister gegeben hast und die Kraft, zu heilen alle Krankheiten, warum erteilst Du uns nicht auch zugleich die Macht über die bösen Menschen, von denen nicht selten einer ärger ist als alle bösen Geister, die je in den Leibern der Menschen als Schmarotzer ihre Wohnung genommen haben? Gib uns die Macht, Feuer aus der Erde zu rufen unter den Füßen derer, die uns verfolgen, und wir bekehren Dir in kurzer Zeit die ganze Welt!"

    Mt.10,24*] a Der Jünger steht nicht über seinem Meister noch der Knecht über seinem Herrn. (a = Lk.06,40; = Joh.13,16Joh.15,20;  ⇒ jl.ev01.138,17a*;  jl.ev08.124,15jl.ev08.201,09jl.ev09.124,15jl.ev10.219,03-04;  VatB.283; VatB.413)

    Ev01.138,17a] Sage Ich: "Willst du denn mehr sein, als da ist dein Meister und Herr? Ich sage es aber euch allen: Der Jünger ist nicht über seinen Meister und der Knecht nicht über seinen Herrn."

  • Mt.10,25] a Es ist für den Jünger genug, daß er ist wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr. b Haben sie den Hausvater Beelzebub genannt, wieviel mehr werden sie seine Hausgenossen so nennen! (a Lk.06,40Joh.13,16b Mt.12,24Joh.15,20;  ⇒ jl.ev01.138,17b*)

    Ev01.138,17b] "Es ist dem Jünger genug, so er ist wie sein Meister, und also dem Knechte, so er ist wie sein Herr.

    Ev01.138,18] So Sich aber euer Meister und Herr nicht außerordentlicher Gewaltmittel bedient, um die Menschen in Seine Lehre hineinzuzwingen, warum sollen das Seine Jünger und Knechte wollen? Haben die Weltmenschen aber Mich als den Herrn und den Hausvater von Ewigkeit "Beelzebub" geheißen, um wieviel mehr werden sie euch als Meine Hausgenossen also heißen!"

    Warum Furcht unnötig ist; Lohn mutigen Bekennens zu Jesus

    Mt.10,26a*] a Darum fürchtet euch nicht vor ihnen. (a ⇒ jl.ev01.138,19a*; VatB.254)

    Ev01.138,19a] "Darum sollet ihr euch auch nicht fürchten vor ihnen, da ihr sie kennet."

    Mt.10,26b*] a Es ist nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was man nicht wissen wird. (a = Mk.04,22; = Lk.12,02Lk.08,17;  ⇒ jl.ev01.138,19b*;  jl.gso1.083,04)

    Ev01.138,19b] "Meinet ihr denn, dass es Mir verborgen sein werde, was man euch tun wird? Ich sage es euch: Es ist nichts verborgen also, dass es nicht möchte offenbar werden vor Mir, und auch nichts so Geheimes, dass Ich nicht wüßte davon.

    Ev01.138,20] Da es Mir aber nicht verborgen bleiben kann, das man euch ansinnen und antun wird, so möget ihr auch zu jeder Zeit Meiner Hilfe gewärtig sein! Verläßt doch die Löwin ihre Jungen nicht und setzt zur Zeit der Gefahr ihr Leben für jedes Junge ein, das man ihr entreißen will; so werde doch etwa Ich euch zur Zeit der Gefahr auch zu schützen verstehen mit Meinem Leben!?"

    Mt.10,27*] a Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was euch gesagt wird in das Ohr, das predigt auf den Dächern. (a = Lk.12,03;  ⇒ jl.ev01.138,21*)

    Ev01.138,21] "Habt also keine Scheu vor den Weltmenschen! Was Ich euch lehrte in der Nacht, das redet vor ihnen am Tage; und was Ich einem oder dem andern aus euch sagte geheim ins Ohr eures Herzens, das verkündiget nun auf den Dächern und fürchtet euch sonach gar nicht vor allen denen, die wohl den Leib des Menschen töten können, gleich einem reißenden Tiere, aber die Seele, die allein lebt und Leben hat, nicht töten können und ihr nicht irgendeinen Schaden zuzufügen imstande sind!"

  • Mt.10,28a*] a Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; (a = Lk.12,04;  ⇒ jl.ev01.138,21b*;  jl.ev01.201,09 jl.ev05.133,07jl.ev06.196,08-09;  jl.ev07.140,09jl.ev07,184,14jl.ev09.101,08jl.ev09.148,10jl.ev10.110,06jl.him2.299,05)

  • Mt.10,28b*] a fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle. (a = Lk.12,05Hebr.10,31Jak.04,12;  ⇒ jl.ev01.138,22*)

    Ev01.138,22] "So ihr aber schon eine Furcht habt, da fürchtet vielmehr Den, Der auch ein Herr über eure Seelen ist und diesen ein Gericht zur Hölle geben kann, wann Er will! Und Diesen kennet ihr nun schon, da Er es ist, Der euch nun dieses sagt!"

  • Mt.10,29*] a Kauft man nicht zwei Sperlinge für einen Pfennig? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. (a = Lk.12,06jl.ev08.049,09;  ⇒ jl.ev01.138,23*;  V. 29+30: jl.ev07.112,02jl.ev09.135,21jl.ev09.144,08jl.hag1.043,26jl.flie.006, S. 37;  jl.him3.131,03jl.him3.449,08)

    Ev01.138,23] "Da sehet hin vor uns: eine noch bedachte Scheune! Sehet, wie sich darauf die Sperlinge lustig machen; sie fliegen bald hinauf, bald wieder fallen sie förmlich vom Dache herab! Auf dem Markte kauft man zwei um einen Pfennig; wie gering doch ist ihr Wert! Und doch fällt auch nicht einer vom Dache zur Erde ohne den Willen des Vaters im Himmel!"

    Mt.10,30*] a Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupt alle gezählt. (a = Lk.12,07Apg.27,34;  ⇒ jl.ev01.138,24*)

    Ev01.138,24] "Ich sage euch aber: Eure Haare sind gezählt, und es kommt keines ohne Wissen und Willen des Vaters von eurem Haupte! Wenn aber der Vater für solche euch überaus geringschätzig dünkende Dinge also sorget, wird Er euch wohl unversorgt lassen, die ihr austraget Sein Wort und Seine Gnade?"

  • Mt.10,31*] a Darum fürchtet euch nicht; ihr seid besser als viele Sperlinge. (a = Lk.12,07Mt.06,26;  ⇒ jl.ev01.138,25*)

    Ev01.138,25] "Darum ist eure Furcht eitel, und ihr sollet euch nimmer fürchten; denn ihr seid ja doch besser denn gar viele Sperlinge."

  • Mt.10,32*] a Wer mich bekennt vor den Menschen, den will ich bekennen vor meinem himmlischen Vater. (a = Mk.08,38Offb.03,05;  ⇒ jl.ev01.138,26a*; 32-33: jl.ev07.127,08-12;  jl.ev08.092,10jl.ev09.061,15jl.ev09.148,12jl.ev10.074,04jl.ev10.128,14jl.gso2.071,17-20jl.him1.195,41jl.him1.301,13jl.him3.081,02jl.him3.116,03)

    Ev01.138,26a] "Darum gehet ohne weitere Furcht hinaus und bekennet Mich vor den Menschen! Wahrlich, wer Mich bekennen wird vor den Menschen, den werde auch Ich bekennen vor dem Vater im Himmel!"

  • Mt.10,33*] a Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater. (a = Mk.08,38; = Lk.09,26Lk.12,092.Tim.02,12;  ⇒ jl.ev01.138,26b)

    Ev01.138,26b] "Wer aus euch Mich aber aus eitler Furcht verleugnen wird vor den Menschen, den werde Ich auch verleugnen dereinst vor dem Vater im Himmel."

    Warum Jesu Lehre Unruhe erzeugen soll; ewiges Leben trotz Tod durch Bekenntnis zu Jesus

    Ev01.138,27] Nimmt wieder Judas das Wort und sagt: "Das ist alles sehr weise und schön gesprochen, und es ist auch sicher alsogestaltig wahr; aber was nützt alles das? Die Lehre wohl ist wunderherrlich, rein und wahr - darüber brauchen wir auch kein Wort mehr zu verlieren -, auch Deine Taten zeugen wenigstens für uns, die wir hier beisammen sind, mehr als zur Übergenüge, Wer im Grunde des Grundes Der ist, Der sie vollführt. Aber unter den gegebenen Verhaltungsregeln wird die Lehre samt den Taten nicht nur schwerlich je eine allgemeine Auf- und Annahme finden, sondern, da sie eigentlich den Unfrieden in jedem Hause, dahin sie gebracht wird, bedingt, entweder auf das strengste verfolgt oder vom Staate aus gänzlich verboten werden, und wir werden zur Unmöglichkeit. Was dann? Wenn wir als die irdischen Austräger Deiner Lehre und Taten sicher nur zu bald werden entweder unter Steinen oder unter dem Schwerte, im Feuer, oder wohl gar am Kreuze oder in einer Löwengrube ausgerungen haben, wer wohl wird dann an unsere Stelle treten und unsere Dienste versehen?"

    Ev01.139,01] Sage Ich: "Ich habe es dir schon gesagt, dass du allzeit redest nach deinem Weltverstande. Der Welt ihren Frieden geben, hieße ihr noch mehr Tod geben, als sie ihn nun ohnehin schon in aller Überfülle besitzt.

    Ev01.139,02] So du einem Blinden sollst zum Augenlichte verhelfen, wird er sehend, so du ihm die Augen ausreißest, oder wird der Lahme je gerade gehen, so du ihm den bösen Fuß abhaust, oder wird der Stumme je dadurch zum Reden kommen, wenn du ihm die Zunge ausschneiden lässest, oder kann die Pest mit noch mehr Pest geheilt und ein brennendes Haus mit noch mehr Feuer gelöscht werden?

    Ev01.139,03] Sieh, gerade also geht es mit den Weltmenschen nun in der Zeit! Sie sind geistig tot und haben außer dem tierischen Naturleben kein Leben in sich. Ihre Seelen sind pur Fleisch, und ihr Geist ist so gut wie tot und gleicht den Geistern, die in den Steinen rasten und durch ihre gerichtete Beharrlichkeit die sonst lockere Materie aneinanderketten, dass daraus dann Steine werden in aller Art und Form; weichere und härtere, manche durchsichtig, manche undurchsichtig, und von verschiedener Farbe nach der Beschaffenheit des innehaftenden Geistes.

    Ev01.139,04] Willst du aber die Geister in den Steinen von ihrer Materie losmachen, wirst du solches wohl mit einem lauen Wasser zuwege zu bringen imstande sein? Sicher nicht! Ich sage dir: Der Stein wird bei solch einer sanften und friedsamen Behandlung das fest verbleiben, was er war und ist. Da muß ein mächtiges Feuer kommen, dass darob die Geister im Steine in einen großen Kampf geraten; dann erst zerreißen sie selbst die Bande ihrer Materie und werden frei. Und sieh, also muß es nun auch hier sein!

    Ev01.139,05] Was die Geister im Steine losmacht, als Feuer, Kampf, mächtiger Druck und schwere, harte Schläge, das erweckt auch die Geister in den zu harten Steinen gewordenen Menschenherzen und macht sie frei, besonders die Herzen der Großen und Reichen, die diamantne Herzen haben, die kein irdisch Feuer zu erweichen imstande ist."

    Mt.10,34*] a Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert. (a Lk.12,51Mi.07,06jl.ev01.139,06*;  ⇒ jl.ev01.135,06jl.ev01.201,04jl.ev09.101,08;  V. 34-36: jl.ev05.157,10jl.ev09.101,08jl.ev11.257,03jl.him3.350gm.pred.021, S. 130)

    Ev01.139,06] "Darum merket, was Ich euch sage: Lasset fahren den lächerlich dummen Wahn, dass Ich etwa gekommen bin, durch euch, Meine Jünger und Knechte, den Weltmenschen den Frieden der Erde zu senden, sondern (ergänzt: Ich bringe) das Schwert!"

  • Mt.10,35*] Denn ich bin gekommen, a den Sohn zu erregen gegen seinen Vater und die Tochter gegen ihre Mutter und die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter. (a Lk.12,53;  ⇒ jl.ev01.139,07a*;  jl.ev11.257,03pred.021)

    Ev01.139,07a] "Verstehet es wohl! Ich bin gekommen, zu erregen den noch weicheren Sohn wider die oft nur zu unbeugsame Härte seines Vaters, die bescheidenere Tochter wider ihre herrschsüchtige Mutter und die sanftere Schnur gegen ihre geizige und neidische Schwieger!"

  • Mt.10,36*] a Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. (a Lk.12,52;  ⇒ jl.ev01.139,07b*;  jl.ev11.257,04pred.021)

    Ev01.139,07b] Ja, des Menschen ärgste Feinde sollen seine eigenen Hausgenossen sein!

  • Mt.10,37*] a Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. (a 5.Mose.13,07-125.Mose.33,09; = Lk.14,26;  ⇒ jl.ev01.139,08a*;  jl.ev01.045,08jl.ev08.099,02jl.ev08.125,07-08;  jl.ev09.043,03jl.kjug.188,29jl.hag1.090,06jl.hag3.037,12-13;  jl.hag3.125,07-10;  jl.gso1.034,18-30;  jl.gso1.040,10-13;  jl.rbl2.271,14jl.him3.183,01)

    Ev01.139,08a] "Wahrlich, wahrlich sage Ich euch: Wer seinen Vater und seine Mutter mehr liebt denn Mich, ist meiner nicht wert; und wer Söhne und Töchter hat und sie mehr liebt denn Mich, ist Meiner nicht wert!"

  • Mt.10,38*] a Und wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert. (a = Mk.08,34; = Lk.14,27Mt.16,24Mt.16,25;  ⇒ jl.ev01.139,08b*;  jl.him1.335,01-04;  jl.him1.373,11jl.him2.016,15-17;  jl.him3.310,03 VatB.125)

    Ev01.139,08b] "Wer seine Last, ob sie ihn schon drücke wie das römische Todeskreuz, nicht willig auf seine Schultern nimmt und Mir nachfolgt, der ist Meiner schon durchaus nicht wert, und er soll keinen Teil am Reiche Gottes haben."

  • Mt.10,39*] a Wer sein Leben findet, der wird es verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden. (a = Mk.08,35Lk.09,24Lk.17,33Mt.16,25Joh.12,25;  ⇒ jl.ev01.139,09*;  jl.ev01.201,11jl.ev02.194,04jl.ev06.162,09jl.ev07.001,12jl.ev08.163,01jl.ev09.149,16jl.gso2.084,03jl.RBl1.103,12jl.nson.070,09jl.him1.335,04jl.him3.133)

    Ev01.139,09] "Wahrlich sage Ich euch: Wer immer das Leben dieser Welt sucht und es auch leicht findet, der wird das ewige Leben verlieren, und Ich werde ihn nicht erwecken am jüngsten Tage zum ewigen Leben alsbald nach dem Abfalle des Leibes, sondern ihn werfen in die Hölle zum ewigen Tode.

    Ev01.139,10] Wer aber das Weltleben nicht nur nicht sucht, sondern dasselbe aus wahrer, reiner Liebe zu Mir flieht und verachtet, der wird das ewige Leben finden; denn ich werde ihn sogleich auferwecken nach dem Tode seines Leibes als an dessen jüngstem Tage des neuen Leben in der Geisterwelt und werde ihn einführen in Mein ewiges Reich und sein Haupt zieren mit der Krone der ewigen, unvergänglichen Weisheit und Liebe, und er wird dann herrschen mit Mir und allen den Engeln des ewig endlosen Himmels über alle Sinnen- und Geisterwelt ewig!"

    Örtlichkeit und Größe des Himmels und der Geisterwelt; Herrlichkeitsverheißung für Gotteskinder

    Ev01.140,01] Fragt Simon von Kana: "Herr, möchtest Du uns denn nicht kundtun, wo denn der Himmel so ganz eigentlich ist, in welchem die Engel wohnen, und wie groß er ist, und wie groß die Sinnenwelt, von der Du Erwähnung machtest, wohl sein mag?"

    Ev01.140,02] Sage Ich: "Freund, du bist blind, wenn du das nicht siehst und begreifst. So Ich sagte, dass der Himmel unendlich groß ist, wie magst du noch um seine Größe fragen? Allenthalben ewig fort ist das Himmelreich geistig eben also endlos ausgedehnt als dieser endlose Weltenraum, von dem du mit deinem Auge nur einen unnennbar kleinsten Teil überschaust.

    Ev01.140,03] Diese Erde, die große Sonne, der Mond und alle die Sterne, die dort, wo sie sind, lauter übergroße Welten sind, etliche viele tausendmal tausend Millionen Male größer denn diese Erde, - das alles zusammen ist im Verhältnis zur endlos großen Schöpfung der Sinnenwelt bei weitem nicht das der Größe und Ausdehnung nach, was der kleinste Tautropfen ist gegen das gesamte große Weltmeer, welches doch so groß ist, dass ein guter Schiffer es allflächig mit dem doppelten Alter Methusalems nicht abschiffen würde. Aber die Sinnenwelt bis nun, was da schon erschaffen ist, hat dennoch eine Grenze, über die hinaus noch ein endloser, ewiger Raum sich befindet, gegen dessen allerendloseste Ausdehnung nach allen Seiten hin die ganze vorerwähnte Schöpfung der ganzen Sinnenwelt gerade wie ein Augenblick der Zeit nach zur Ewigkeit sich verhält.

    Ev01.140,04] Die Geisterwelt aber ist dann in sich ebenso unendlich wie der ewig nirgendswo endende Raum!

    Ev01.140,05] Obschon aber der Raum ewig nirgends ein Ende hat und also im vollwahrsten Sinne nach allen Seiten hin unendlich ist, so ist aber dennoch in des Raumes endlosesten Tiefen und Fernen kein Pünktchen des Raumes, wo nicht der Geist der Weisheit und Macht Gottes ebenso gegenwärtig wäre als hier auf dieser Stelle unter euch nun. Die wahren Kinder Gottes, die durch die rechte Liebe zu Gott, dem heiligen Vater von Ewigkeit, und ebenso in der reinen Liebe zu ihren Nächsten sich hervortun werden, werden jenseits im großen Vaterhause die Macht und Gewalt erhalten, den ewig nie auszufüllenden Raum mit neuen Schöpfungen stets mehr und mehr zu erfüllen.

    Ev01.140,06] Aber ihr seid nun noch viel zu blöde und könnet es nicht fassen, was Ich nun zu euch geredet habe. Aber das sage Ich euch dennoch: Kein sterblich Auge kann es schauen, kein Ohr vernehmen, und kein irdischer Sinn kann es je erfassen, was die, so würdig werden, Kinder Gottes zu heißen, jenseits im Himmelreich erwartet! (vgl. Jes.64,03 Kor1.02,09)

    Ev01.140,07] Denn vor den Augen der wahren Kinder Gottes werden die Erden, Sonnen und Monde wie schimmernder Staub schweben."

    Früchte des Anwendens des Wortes; was Aufnahme von Missionaren bewirkt

    Ev01.140,08] "Darum seid nicht nur Hörer, sondern vielmehr Täter Meines Wortes! (vgl. Jak.01,22 .25)

    Joh.07,17] Wenn jemand dessen Willen tun will, wird er innewerden, ob diese Lehre von Gott ist oder ob ich von mir selbst aus rede.

    Ev01.140,09] "Aus der Tat erst werdet ihr erkennen, ob die Worte, die Ich zu euch gesprochen habe und nun noch spreche, aus dem Munde eines Menschen oder aus dem Munde Gottes zu euch gekommen sind!

    Ev01.140,10] Gleichwie aber ihr selbst vor allem wahre Volltäter Meines Wortes sein sollet, so ihr es in euren Herzen lebendig erfahren wollt, wer Der ist, Der euch diese Lehre und das Gebot der Liebe gegeben hat, also sollet ihr auch alle, denen ihr Mein Wort verkünden werdet, zur Tat antreiben; denn solange das Wort bloß im Gehirn haften bleibt, hat es keinen höheren Wert als das leere Geplärr eines Esels, das auch von andern vernommen wird.

    Ev01.140,11] Nur wenn das Wort ins Herz dringt, da wird es lebendig, bemächtigt sich bald des Willens, der der Schwerpunkt der Liebe ist, und treibt daraus den ganzen Menschen zur Tat an.

    Ev01.140,12] Durch solches Tun wird dann im alten Menschen ein neuer Mensch, und Mein Wort wird dann ein wahrhaftigstes neues Fleisch und Blut.

    Ev01.140,13] Und dieser Neumensch in euch erst wird es euch laut kundtun, dass Meine Worte wahrhaft Gottes Worte sind, die heute und alle Zeiten der Zeiten dieselbe Macht, Kraft und Wirkung haben wie vor Ewigkeiten der Ewigkeiten; denn alles, was ihr sehet, fühlet, riechet, schmecket und vernehmet, ist im Grunde des Grundes nichts als das Wort Gottes.

    Ev01.140,14] Der vor Ewigkeiten den Welten, Sonnen und Monden aus Sich gebot, zu sein, und sie setzte in ihre weiten Bahnen, Der setzt nun euch in neue Bahnen des ewigen Lebens!"

  • Mt.10,40*] a Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. (a Lk.09,48; = Lk.10,16Joh.13,20Gal.04,14;  ⇒ jl.ev01.140,15*;  jl.ev07.166,16; VatB.308)

    Ev01.140,15] "Ich aber sage euch auch hinzu, dass , der euch aufnimmt, auch Mich aufnimmt; wer aber Mich aufnimmt, der nimmt auch Den auf, der Mich zu euch gesandt hat, - was ihr wohl verstehen sollet!"

    Verheißung ewigen Prophetentums, echter und falscher Propheten; Lohn für Aufnahme und Taten

    Ev01.141,01] "Ich sage euch noch mehr: Ihr wisset es, dass es nun ebenso wie zu allen Zeiten Propheten gibt, und es wird deren also auch allzeit geben bis ans Ende der Welt bei allen Völkern der Erde, welches Glaubens sie auch sein mögen. Denn durch die Propheten allein wird, wenn auch schon alle Stricke zwischen Himmel und Erde zerrissen sind, noch ein geheimes Band fest erhalten, das keine finstere Macht zu zerstören vermag.

    Ev01.141,02] Wohl gab, gibt und wird es allzeit geben unter den echten auch falsche Propheten; allein das macht der wahren Sache der Echtheit eines vom Himmel erweckten Propheten entweder gar keinen oder einen nur höchst geringen Eintrag, da der echte Prophet den Lügner nur zu bald vor der Welt enthüllen wird, und derselbe der Züchtigung vom Himmel nimmer entgehen wird."

  • Mt.10,41] Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, der wird den Lohn eines Propheten empfangen. a Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, der wird den Lohn eines Gerechten empfangen. (a 1.Kön.17,08-24;  ⇒ jl.ev01.141,03*;  jl.ev11.313;  V. 41-42: jl.ev02.108,06jl.ev07.179,06jl.ev08.050,15jl.ev08.159,13jl.ev08.200,03jl.ev09.062,02jl.ev10.139,05jl.him3.122)

    Ev01.141,03] "So aber ein wahrer Prophet in ein Haus kommen wird und wird als solcher aufgenommen, so soll derjenige, der ihn als einen echten Propheten oder auch einen vom Propheten Abgesandten in des Propheten Namen aufnimmt, ihn anhört und auf desselben Wort achtet im Herzen, den Lohn eines Propheten erhalten jenseits im Reiche Gottes. Und wer einen Gerechten in eines Gerechten Namen aufnimmt, - das heißt, so ein solcher in dem Rufe als Gerechter steht, und ihm ein solcher Name zukommt, oder wenn er auch nicht in dem Rufe steht, aber der Aufnehmer erkennt ihn als einen Gerechten und nimmt ihn als solchen auf, ohne mit ihm eine Probe zu unternehmen, ob er wohl ein Gerechter ist -, der soll dereinst im Himmelreiche den Lohn eines Gerechten empfangen."

  • Mt.10,42] a Und wer einem dieser Geringen auch nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist, wahrlich ich sage euch: es wird ihm nicht unbelohnt bleiben. (a Mt.25,40Mk.09,41;  ⇒ jl.ev01.141,04*;  jl.ev03.112,05jl.ev07.001,14jl.ev09.060,04jl.ev09.101,05; VatB.478)

    Ev01.141,04] "Und noch sage Ich euch zu all dem hinzu: Da sehet her, diese Kleinen, die Mich hier liebend umgeben! Wer einem auch Allergeringsten dieser Kleinen nur einen Becher Wassers reicht in eines Jüngers Namen, wahrlich, Ich sage es euch, es wird ihm solch eine geringste Tat nicht unbelohnt bleiben."

    Tipps zur Gruppengröße und Verweildauer

    Ev01.141,05] "Nun habt ihr alles, was euch not tut zu dem, wozu Ich euch erwählt habe. Gehet nun in alle die Städte, die Ich euch angezeigt habe, und lehret sie, die darinnen wohnen, das Reich Gottes kennen, und tut, wie und was Ich euch nun anbefohlen habe: euer Lohn wird kein geringer sein.

    Ev01.141,06] Wenn ihr aber in den Städten Israels, deren es nicht viele gibt, das Anbefohlene werdet ausgerichtet haben, dann kehret wieder zu Mir zurück, auf dass Ich euch dann in die tieferen Geheimnisse des Reiches Gottes einweihe; denn euch soll es gegeben sein, zu verstehen solche Geheimnisse, die das Reich Gottes innehat."

    Ev01.141,07] Sagt Petrus: "Herr, sollen wir Zwölfe in Gesellschaft oder einzeln, jeder für sich, in eine und in die andere Stadt ziehen und also auch in die Märkte und Dörfer?"

    Ev01.141,08] Sage Ich: "Das steht bei euch; aber besser ist es, so ihr mindestens zu zwei oder drei miteinander gehet, auf dass einer dem andern als Zeuge dienen kann; und Mein Geist wird kräftiger mit euch wirken, so ihr zwei oder drei irgendwo in Meinem Namen versammelt seid und also lehret und wirket. (vgl. Mk.06,07)

    Ev01.141,09] Aber dass ihr gerade in eurer Vollzahl beisammenbleiben sollet, das ist fürs erste gar nicht nötig, und fürs zweite würdet ihr desto schwerer in irgend einem Hause Aufnahme finden wegen des Raumes und wegen der Versorgung. Darum teilet euch entweder zu zwei und zwei, oder zu drei und drei! Erwählet euch aber zuvor die Städte, Märkte und Dörfer und machet es untereinander aus, welche einer oder der andere übernehmen will!

    Ev01.141,10] Ihr könnet dadurch in mehreren Städten zugleich auftreten und werdet dadurch viel an der Zeit gewinnen und desto eher zu Mir wieder zurückkehren können. So ihr emsig seid, werdet ihr in sieben Wochen leicht fertig, auch eher noch. Aber nun gehet; denn da hat eine jede Stunde ihren Wert!"

    Missionsaussendung der 70 Jünger: Organisatorische Tips; Biblischer Kontext

  • Lk.10,02] Und sprach zu ihnen: a Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte. (a Mt.09,37-38;  Joh.04,35 ⇒ jl.ev07.166,05)

    Ev07.166,05] Sagte Ich: "Also wohl denn! Sehet, die Ernte ist groß, das Feld mit reifer Frucht erstreckt sich über die ganze Erde hin; aber es gibt immer noch wenige Arbeiter! Bittet darum den Herrn der Ernte, dass Er viele Arbeiter aussende in Seine Ernte."

    Ev07.166,06] Sagte der Redner: "Ja, Herr, darum bitten wir Dich auch; denn Du allein bist der Herr der Ernte."

    Ev07.166,07] Sagte Ich: "Also gehet denn hin zu je zwei und zwei in die Orte des ganzen Judenlandes, und auch in das Land der Samariter!"

  • Lk.10,03] Seht hin; siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe. (Mt10,16jl.ev01.136,05;  ⇒ jl.ev07.166,08a)

    Ev07.166,08a] "Ich sende euch als Lämmer unter die Wölfe, die ihr aber nicht zu fürchten nötig habt; denn Meine Kraft wird euch Mut geben wider sie."

  • Lk.10,04] a Tragt keinen Geldbeutel bei euch, keine Tasche und keine Schuhe, und b grüßt niemanden unterwegs. (a 4-11: Lk.09,03-05;  Mt.10,09b 2.Kön.04,29;  ⇒ jl.ev07.166,08bjl.ev01.135,19)]

    Ev07.166,08b] "Traget darum keine Beutel, keine Taschen, keine Stöcke, keine Schuhe an den Füßen, und also sollet ihr auch nicht zwei Röcke tragen! Seid ernst und dabei doch sanftmütig! Grüßet auch niemanden auf der Straße, verlanget aber auch nicht, dass euch jemand grüße; denn ihr seid ja alle gleiche Kinder ein und desselben Vaters im Himmel! Nur einer ist euer Herr und Meister, ihr alle aber seid Brüder. Euer Gruß sei die wahre gegenseitige Bruder- und Nächstenliebe; was darunter oder darüber ist, ist vom Argen! Daraus aber wird man erkennen, dass ihr wahrhaft Meine Jünger seid, dass ihr euch untereinander liebet, wie auch Ich euch liebe."

  • Lk.10,05] Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: a Friede sei diesem Hause! (a Joh.20,19Mt.10,12;  ⇒ jl.ev07.166,09ajl.ev01.136,03a)

    Ev07.166,09a] "Wo ihr aber in einem Orte in ein Haus kommet, da sprechet: "Der Friede sei in diesem Hause!"

  • Lk.10,06] Und wenn dort ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden. (Mt.10,13;  ⇒ jl.ev07.166,09b-10)

    Ev07.166,09b] "So daselbst ein Kind des Friedens sein wird, da wird auch euer Friede auf ihm ruhen; wo aber nicht, da wird euer Friede sich wieder zu euch wenden."

  • Lk.10,07] In demselben Haus aber bleibt, eßt und trinkt, was man euch gibt; a denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ihr sollt nicht von einem Haus zum andern gehen. (a Mt.10,10b;  ⇒ jl.ev07.166,09c-10)

    Ev07.166,09c] "Wo ihr aber den Frieden finden werdet, in dem Hause bleibet, und esset und trinket ohne Angst und Gewissensskrupel, was man euch auf den Tisch setzen wird! Denn so ihr als Arbeiter für das Reich Gottes in einem Hause seid, da seid ihr auch, wie ein jeder fleißige Arbeitet, eures Lohnes wert.

    Ev07.166,10] Wo aber einmal zwei von euch hier und da in einem Hause eines Ortes aufgenommen sind, da bleibet auch im selben Hause und ziehet der Versorgung wegen nicht von einem Hause in ein anderes; denn es ist das nicht fein, weil ihr in einen Ort oder in ein Haus nicht als irgendwelche arbeitsscheue Bettler kommt, sondern als reichbegabte Überbringer Meines Wortes und dadurch des wahren Reiches Gottes und Seines ewigen Segens."

  • Lk.10,08] Und wenn ihr in eine Stadt kommt, und sie euch aufnehmen, dann eßt, was euch vorgesetzt wird, (⇒ jl.ev07.166,11)

    Ev07.166,11] "Werdet ihr aber selbst in eine Stadt kommen, in der zum größten Teile Heiden wohnen, und würdet daselbst in einem solchen Hause gut aufgenommen sein, so bleibet auch daselbst, und esset, was man euch auftragen wird! Denn was zum Munde hineingeht, verunreinigt den Menschen nicht, sondern nur das verunreinigt den Menschen, was zum Munde heraus geht, - wie Ich solches euch schon am Ölberg klar gezeigt habe, worin das besteht, was als aus dem Munde herausgehend den Menschen verunreinigt."

  • Lk.10,10] Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, und sie euch nicht aufnehmen, so geht hinaus auf ihre Straßen und sprecht: (Mt.10,14;  ⇒ jl.ev07.166,12ajl.ev01.136,04a)

    Ev07.166,12a] "Wo ihr aber in eine Stadt oder in einen andern Ort kommet, und ihr werdet da in keinem Hause aufgenommen, da gehet alsbald heraus auf die offenen Gassen und Straßen und sprechet:

  • Lk.10,11] Auch den Staub aus eurer Stadt, der sich an unsre Füße gehängt hat, schütteln wir ab auf euch. Doch sollt ihr wissen: das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. (Mt.10,14;  ⇒ jl.ev07.166,12ajl.ev01.136,04a)

    Ev07.166,12a] "Auch den Staub, der sich in der Stadt an unsere Füße gehängt hat, schütteln wir auf euch zurück! Doch aber sollet ihr wissen, dass euch durch uns das Reich Gottes nahe war!"

  • Lk.10,12] Ich sage euch: Es wird a Sodom erträglicher ergehen an jenem Tage als dieser Stadt. (a 1.Mose.19,01-29Mt.10,15;  ⇒ jl.ev07.166,13ajl.ev01.136,04b)

    Ev07.166,13a] "Ich sage euch aber, dass es an jenem Tage, den Ich euch am Ölberge gezeigt habe, der Stadt Sodom erträglicher ergehen wird als solch einer Stadt, die euch nicht annehmen wird!"

  • Lk.10,13] Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Denn wären solche Taten in Tyrus und Sidon geschehen, wie sie bei euch geschehen sind, sie hätten längst in Sack und Asche gesessen und Buße getan. (Mt.11,21;  ⇒ jl.ev07.166,13bjl.ev01.148,03b)

    Ev07.166,13b] "Wehe dir, Chorazin, wehe dir, Bethsaida! Wären solche Taten zu Tyrus und Sidon geschehen, die bei euch geschehen sind, so hätten sie in Sack und Asche Buße getan;"

  • Lk.10,14] Doch es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen im Gericht als euch. (Mt.11,22;  ⇒ jl.ev07.166,13cjl.ev01.148,04)

    Ev07.166,13c] "darum wird es Tyrus am Tage des Gerichtes erträglicher ergehen denn euch!"

  • Lk.10,15] Und du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst bis in die Hölle hinuntergestoßen werden. (Mt.11,23;  ⇒ jl.ev07.166,13djl.ev01.148,05)

    Ev07.166,13d] "Und du, Kapernaum, die du bis in den Himmel erhoben bist, sollst in die Hölle hinabgestoßen werden!"

    Ev07.166,14] Hier sagten einige Meiner alten Jünger unter sich: "Aber seht, wie kommt Er denn nun wieder in solch einen Eifer wider jene Städte, die Er einmal in Kis bei Kisjonah in gleichem Eifer also sehr bedroht hat! Es ist wohl wahr, dass Er dort den wenigsten Glauben gefunden hat, was den ganzen Ort betrifft; aber einige haben ihn doch aufgenommen und als den Sohn Gottes und Mittler der Juden wohl erkannt! Wir selbst gehen ja auch zu Kapernaum! Es ist doch merkwürdig, was Er an manchen Tagen mit Kapernaum zu tun hat!"

    Ev07.166,15] Sagte Ich zu den also sich verwundernden Jüngern: "Was schmollet ihr denn unter euch? Was ist Chorazin, was Bethsaida, und was Kapernaum? Die sind es, die Meine Lehre nicht annehmen wollen und trotz aller Zeichen nicht glauben, dass Ich der verheißene und nun in diese Welt gekommene Messias bin! Habe Ich euch doch auch schon einmal vor Mir ausgesandt in Städte und andere Orte, und wie seid ihr in den gewissen Städten aufgenommen worden? Ihr habet Feuer vom Himmel über sie gerufen! Kann es euch nun wundernehmen, so Ich bei dieser Gelegenheit, wo Ich nun auch wieder Jünger vor Mir hinaussende in die Welt der Greuel, eben jene Sentenz wiederhole, auf dass auch sie wissen sollen, wie sie sich gegen solche Menschen zu benehmen haben, die Ich mit dem Namen eben jener Städte bezeichne, in denen es euch ganz und gar nicht gut ergangen ist?!"

    Wahre Evangelisten - Berufung, Kennzeichen und Richtlinien

    Eigenschaften und Ausbildung des rechten Lehrers/Evangelisten

    Ev04.165,01] "... Übrigens versteht sich's ja von selbst, dass derjenige, der den Blinden führen will, selbst sehen muß, wenn er nicht samt demselben in eine Grube fallen will. Du kannst nicht sagen zum Bruder: "Komme, dass ich dir den Splitter aus deinem Auge ziehe!", wenn in deinem Auge etwa gar ein ganzer Balken steckt. (vgl. Mt.07,03; Lk.06,41)

    Ev04.165,02] Also muß ein wahrer Lehrer frei sein von Mängeln, die ihm hinderlich sein können bei der Verwaltung seines Amtes; denn da ist kein Lehrer besser denn ein unvollkommener! Weil Ich euch zu Lehrern bilde, darum zeige und erkläre Ich euch auch so vieles und Unerhörtes; also muß aber auch ein jeder vollkommene Lehrer zuvor von Gott gelehrt sein, gleichwie nun auch ihr von Gott gelehrt werdet. Der Vater im Himmel muß ihn ziehen, ansonst er nicht zur Wahrheit in aller ihrer Lichttiefe kommt (vgl. Joh.06,44); wer aber nicht in diese kommt und dadurch nicht selbst Licht wird, wie soll es ihm dann möglich sein, die Nacht seines Nächsten zu erleuchten?!

    Ev04.165,03] Was die Nacht erleuchten und sie umwandeln soll in den Tag, das muß ein Selbstlicht sein gleich der Sonne, die sich nun dem Aufgange naht. Wäre die Sonne aber finster und schwarz wie eine Kohle, würde sie da wohl der Erde Nacht in den schönsten Tag umwandeln? Ich meine, dass sie dann die Nacht noch schwärzer und lichtloser machen würde, als zuvor die Nacht selbst in sich schon war.

    Ev04.165,04] Darum ist ein Lehrer, der nicht von Gott zu einem Lehrer erzogen ist, schlechter als gar kein Lehrer! Denn solch ein finsterer Lehrer ist nichts als ein Sack voll schlechter Samenkörner, aus dem alles Unkraut des finstersten Aberglaubens gestreut wird in die Furchen des von der Natur aus geistig stets und notwendig armseligen Menschenlebens.

    Ev04.165,05] Wenn du deine Völker lesen und schreiben und rechnen lernen lassen willst, so kannst du geeignete weltliche Lehrer aufnehmen und solches schon den Kindern in den Schulhäusern beibringen lassen; aber Mein Evangelium können und dürfen nur jene mit Nutzen und Segen den anderen Menschen verkündigen, die eben jene Eigenschaften im Vollmaße besitzen, die Ich früher als zu diesem Amte erforderlich klar ausgesprochen habe."

    Organisatorische und pädagogische Richtlinien; Inspirationshilfe

    Ev04.165,06] Dazu (zum Unterrichten) aber bedarf es keiner besonderen Schulhäuser, sondern ein rechter Himmelsbote gehet von Gemeinde zu Gemeinde und sagt: "Der Friede sei mit euch; das Reich Gottes ist nun nahe zu euch gekommen!" Wird der Bote angenommen, so bleibe und predige er; wird er aber nicht angenommen von einer Gemeinde, die zu sehr der Welt und des Teufels ist, so ziehe er weiter und schüttle sogar zuvor den Staub von seinen Füßen! Denn solch eine Gemeinde ist auch das nicht wert, dass ein rechter Himmelsbote ihren Staub an seinen Füßen weitertrüge. (vgl. Lk.10,05 -11; Mt.10,11 -14)

    Ev04.165,07] Es soll aber diese Meine Lehre niemandem aufgedrungen werden, sondern ein oder mehrere Glieder sollen zuerst vernehmen die überschwenglich großen Vorteile Meiner Lehre aus den Himmeln. Wollen die Glieder die Lehre hören, so werde sie ihnen gepredigt in kurzer und bündiger Rede; wollen sie aber das nicht oder zeigen sie wenig Lust dazu, dann ziehe der Himmelsbote nur gleich wieder ab, - denn Schweinen sollen die kostbaren Perlen nimmer zum Fraße vorgeworfen werden! (vgl. Mt.07,06)

    Ev04.165,08] Nun weißt du, wie es sich mit der Ausbreitung Meiner Lehre zu verhalten hat; aber von nun an darfst du diese Meine Anweisung nicht mehr vergessen! Übrigens überlasse du besonders dies heilige und allerheiligste Geschäft nur dem Mathael und seinen vier Gefährten; denn diese wissen es nun genau, was sie in bezug auf die Ausbreitung Meiner Lehre zu tun und anzuordnen haben werden und werden in ihrem Herzen auch stets in der Zwiesprache mit Mir bleiben, was auch ein notwendigstes Erfordernis zur wahren Ausbreitung dieser Meiner Lehre ist.

    Ev04.165,09] Denn wer da seine Brüder, hoch oder nieder, lehret in Meinem Namen, muß nicht aus seinem, sondern stets nur aus Meinem Brunnen schöpfen! Er soll nicht nötig haben zu denken: "Was werde ich reden, so ich komme, vor diesem oder jenem zu reden das Wort des Herrn?"; denn zur Zeit der Notwendigkeit wird es ihm ins Herz und auf die Zunge gelegt werden, was er zu reden hat. (vgl. Mt.10,19)

    Ev04.165,10] Wem aber diese Gnade zuteil wird, der bedenke sich nicht, dasselbe laut auszusprechen etwa aus Angst, Furcht oder Scheu vor einem Machthaber, als könnte er ihn damit beleidigen oder gar erzürnen! Denn wer die Welt mehr fürchtet denn Mich, der ist Meiner schier nicht wert, und ebensowenig Meiner geringsten Gnade, und tauget nimmer für einen Himmelsboten."

    Mut, Friedfertigkeit, Schlichtheit, Armut und Unterhalt der Missionare

    Ev04.165,11] "Leichter jedoch wirst du in deinem Reiche es haben, allwo du ein Gesetzgeber und oberster Richter bist und deine Völker dich fürchten, weil sie die Unabänderlichkeit deiner Urteile und Aussprüche kennen; aber wo ein Lehrer als Himmelsbote an einen Ort gelangen wird, der von einem harten Fürsten beherrscht wird, so wird er schon offenbar mehr Mutes benötigen denn du als gefürchteter Fürst in deinem weiten Lande.

    Ev04.165,12] Wer da aber ein rechter Himmelsbote ist oder sein will, der trage keinen Stock, noch irgendeine andere Waffe, auch habe er keinen Sack bei sich, um etwas einzustecken; denn Ich Selbst werde ihm schon Freunde erwecken, und diese werden ihm geben, dessen er als Fleisch- und Blutmensch benötigt. Also soll ein rechter Himmelsbote außer im Winter oder in des Nordens kalten Landen nicht mehr denn einen Rock tragen (vgl. Mt.10,10), auf dass niemand ihm darum einen Vorwurf machen könne, als habe er zuviel und dafür ein anderer zuwenig. So ihm aber jemand noch einen zweiten oder auch dritten schenkt, so soll er ihn nur annehmen; denn er wird Gelegenheiten zur Genüge finden, wo derlei fromme Gaben gar gut zu verwenden sein werden."

    Aufgaben und Lehrziele für Jünger/Priester/Propheten

    Belehrung aller Menschen, um Unwissenheit als Entschuldigung auszuschalten

    "Nehmet mit diesen Worten auch Meinen vollen Segen hin und teilet diese Worte auch allen denen mit, die sie jetzt nicht haben vernehmen können, damit sich am Ende der Dinge niemand mit der Unwissenheit entschuldigen kann!"

    Wahre Gotteserkenntnis bewirken

    Ev01.109,12] "Ich sagte aber, dass du (Petrus) in der Hand des himmlischen Vaters eine Wurfschaufel bist, weil du und die anderen Jünger nun von Mir unterwiesen werden, die Menschen zur wahren Erkenntnis Gottes zu erheben."

    Gotteserkenntnis, lebendiger Glaube, Gottesliebe als Lehrziele; Rest lehrt Gott

    Ev05.117,07] "Doch aber sage Ich euch allen hinzu, dass ihr alle vorderhand die Völker nicht alles das lehren sollet, was Ich euch nun gezeigt habe. Lehret sie vor allem Gott erkennen und lebendig an Ihn glauben und Ihn lieben über alles! Alles andere wird ihnen nach dem Bedarfe der Geist selbst enthüllen."

    Ankunft des Gottesreiches, Liebe und Wahrheit als zentrale Lehrinhalte

    Ev05.130,02] "Wir haben darum unserseits nichts zu tun als bloß nur zu lehren den Menschen die volle Ankunft des Reiches Gottes, der reinen Liebe und Wahrheit, im nötigen Falle mit einer kleinen Zutat irgendeines Wunders, das sich aber stets nur als eine Wohltat und nie als irgendeine Strafe oder gar zornsprühende Rache zu erweisen hat, und das sogar dann nicht, so wir von den blinden und somit auch sicher sehr undankbaren Menschen das größte Ungemach zu erdulden bekämen. Wer von euch das täte, der würde statt des Guten nur Böses erzeugen, und Ich wäre genötigt, ihm alle Meine Gnade zu entziehen und ihn am Ende mit zornigen Augen anzusehen."

    Weltmenschen Glaube an Jesu Namen vermitteln; anhalten zur Gebotseinhaltung; Unterrichtsvertiefung durch Gottesgeist

    Ev05.233,03] "Nun habe Ich euch alles klar gezeigt, ohne Mich dabei einer Bildersprache bedient zu haben, wie solches die alten Weisen getan haben. Aber Ich habe das nun auch nur euch gezeigt, weil ihr dazu die nötige Fassungskraft besitzt; der andern Weltmenschheit aber brauchet ihr das nicht wiederzugeben, sondern nur, dass sie glaube an Meinen Namen und die Gebote Gottes halte, die da sind wahrhafte Gebote der Liebe. Alles andere wird dem bekehrten Menschen schon ohnehin sein eigener geweckter Geist, der aus Gott ist, nach Bedarf der Seele offenbaren. Die Kinder dürfen nur mit Milch gesättigt werden; wenn sie einmal männlich und stark sind, dann werden sie auch festere Speisen verdauen können."

    Urwahrheiten durch Lehre und Taten wiederherstellen

    Ev04.247,07] "O des gröbsten Irrtums unter den Juden in dieser Welt! Aber was kann man da wieder anderes tun, als mit aller Geduld und selbst mit der Aufopferung des eigenen Fleischlebens, so es nötig wäre, die Menschen durch Lehre und entsprechende Taten zum Urlichte alles Seins und Lebens zurückzuführen?!

    Ev04.247,08] Und das ist nun Meine Mir Selbst gestellte Aufgabe für euch, und die eure an die Nebenmenschen wird folgen! Freilich dürfet ihr euch nicht der Hoffnung hingeben, als werde das alles schon in wenigen Jahren erfolgen können! Ich sage es euch: In tausend Jahren und darüber wird mehr denn die halbe Bevölkerung der Erde von diesem Meinem Worte noch nicht eine Silbe vernommen haben!"

    Vorrangige Belehrung über Wesen und Weg zum Gottesreich; Zweck von Wissensvermittlung über Natur

    Ev09.132,05] "Meine lieben Freunde, so ihr in Meinem Namen die Menschen zu lehren und zu bilden anfanget, da saget zuerst: "Der wahre Friede sei mit euch! Denn das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen!"

    Ev09.132,06] Dann lehret sie, worin das Reich Gottes besteht, und was ein Mensch zu tun hat, um des Reiches Gottes teilhaftig zu werden schon diesseits und, um so mehr jenseits, was ihr alles wohl innehabt, da erstens Ich Selbst und dann auch mehrere von Mir ausgesandte Jünger bei euch Meine Lehre mit klaren Worten schon verkündet haben.

    Ev09.132,07] Habt ihr auf diese Weise die Herzen und Seelen der Menschen geläutert und gereinigt, dann möget ihr ihnen auch die Dinge in der Naturwelt erklären, um ihren Verstand auf den Stand der Urwahrheit zurückzuführen und ihr Gemüt von allem Aberglauben zu reinigen. Denn es ist das umso notwendiger, weil ein Mensch, der die von Gott geschaffenen Werke irrwähnig erkennt, auch Gott niemals richtig erkennen kann, also auch nicht sich selbst und ebensowenig seinen Nächsten.

    Ev09.132,08] Wo es aber an dieser Erkenntnis gebricht, da wird es dann auch an der verlangten wahren Liebe zu Gott und desgleichen an der Liebe zum Nächsten gebrechen. Denn wer da seinen Nächsten nicht liebt, den er doch als ein Wesen seinesgleichen sieht, wie wird der Gott lieben, den er mit den Augen seines Leibes nicht sehen kann?

    Ev09.132,09] Gott kann der Mensch also nur auf dem reinen und wahrheitsvollen Wege der Erkenntnis der geschaffenen Dinge und Seiner liebevollen und weisesten Ordnung in ihnen mit den Augen seines Geistes schauen und dann aber auch über alles lieben; und wer Gott über alles liebt, der erkennt aus solcher Liebe auch sich und seinen Nächsten und wird in ihm ebenso das Ebenmaß Gottes lieben und achten wie in sich selbst.

    Ev09.132,10] Das aber ist eine richtige und wahre Annahme von euch, dass man sorglichst dahin arbeiten solle, dass am Ende aller Aberglaube von den Menschen weiche; denn solange noch irgendein Fünklein Wahnglauben das menschliche Gemüt belastet, ist der Mensch nicht frei und kann aus diesem Fünklein in viele und grobe Irrtümer verfallen. Darum kann nur die vollends feinste Wahrheit den Menschen auch vollends frei und also auch hier und jenseits vollkommen glücklich und selig machen.

    Ev09.132,11] Das Reich Gottes aber, das in Mir in diese Welt gekommen ist, ist eben also die reinste und vollkommenste Wahrheit, wie auch Ich der Weg, die Wahrheit und das Leben Selbst bin, wovon Ich euch doch sicher schon allorts die genügendsten Beweise gegeben habe, und was nun auch schon gar viele Tausende von Menschen, Juden und Heiden, aus allen Weltgegenden wissen und auch fest daran glauben.

    Ev09.132,12] Das merket euch aber auch, dass es stets ein leichteres ist, dem Menschen von irgendeiner Sache eine Kunde im Bereich seines Wissens zu verschaffen denn sein Gemüt zu einem festen und zweifellosen Glauben zu bewegen! Darum sollet ihr auch auf die Gründung des lebendigen Glaubens ein viel größeres Augenmerk haben denn auf ein pures Wissen; denn im Wissen allein ist das Leben nicht, wohl aber im reinen und durch die Werke der Liebe lebendigen Glauben."

    Vorrang der Herzensbildung vor Wissensvermittlung

    Ev03.175,05] "Darum, Meine Freunde und Brüder, schaffet den Blinden vorerst eine rechte Lebensleuchte ins Herz, und lasset durch solche Leuchte dann erst auch der Seele Verstand erleuchten, und es wird dann alle Wissenschaft dem Menschen zu einem wahren Segen werden!"

    Belehrung soll Kampf zwischen Lüge und Wahrheit ermöglichen

    Ev08.163,06] "Wir aber werden alles aufbieten, um soviel als möglich des lebendigen Wortsamens in das Herzenserdreich der Menschen zu streuen, auf dass sich daraus ehest die größten Kämpfe zwischen Licht und Finsternis unter den Menschen entwickeln mögen. Alle Gräber sollen sich öffnen, und sogar den Toten soll Dein Evangelium gepredigt werden, und das Meer soll die Toten, die es verschlungen hat, an das große Licht herausliefern! Ich meine hier nicht die Gebeine und ihr schon lange verwestes Fleisch, sondern die Seelen; auch diesen soll Dein Wort im Geiste verkündet werden!"

    Freiheit vom Gesetzeszwang als Missionsziel

    Ev08.020,10] "Darum gehe eure Sorge bei der Weiterverbreitung (Meiner Gebote) vor allem darauf hin, dass ihr ihnen damit kein neues und schwer zu tragendes Joch auf den Nacken bürdet, sondern dass ihr sie dadurch von dem alten frei machet!"

    Bedeutung und Begründung der Überwindung der Liebe zur Welt und ihren Schätzen

    Ev08.077,08] "So ihr Meine Lehre den Menschen überbringt in der Wahrheit, die ihr von Mir überkommen habt, so machet sie auch darauf aufmerksam, dass man deren Früchte erst dann ernten kann und wird, so man von der Liebe zur Welt und ihren Schätzen sich im Herzen völlig abgewendet hat; denn die Liebe zu den Dingen der Welt ist eine dunkelgraue Wolke, die sich stets zwischen die Sehe der Seele und das Licht aus den Himmeln stellt!

    Ev08.077,09] Aus diesem Grunde haben die meisten Menschen aus dem schwachen Schimmer, der eine Folge des reinen, hinter der dunkelgrauen Wolke leuchtenden Himmelslichtes ist, wohl nur so ganz schwache Ahnungen von etwas Höherem und Übersinnlichem; aber weil die besagte Wolke nicht weicht und statt heller nur zumeist immer dunkler wird und häufig ganz finster, so begreifen und fassen sie auch nichts von der reinen Weisheit aus den Himmeln, sind sonach denn auch stets voll Sorgen, voll Furcht und voll Ängsten und glauben an allerlei dumme Dinge und suchen Trost und Beruhigung bei den toten Götzen und ihren Priestern, weil sie des wahren Trostes aus den Himmeln nicht gewärtig werden können, indem die besagte Wolke zwischen der Sehe der Seele und der Sonne der Himmel unverrückt liegenbleibt.

    Ev08.077,10] Denn sehet! Der Mensch gleicht da einem Wanderer, der an einem trüben Tage reist, wenn dichte Nebel Täler und Berge belagern. Obwohl solche Nebel die ganze sonst gar herrliche Gegend völlig unsichtbar machen, so besteht aber die Gegend dennoch; nur ihre reinen Abbilder können nicht zum Auge des Wanderers gelangen, und er kann sich darum auch keinen Begriff und keine Vorstellung von dem machen, was der dichte Nebel vor seinen Augen verhüllt. Er betrachtet wohl den Weg und erkennt aus den nur schwach ersichtlichen Wegzeichen, dass er etwa wohl auf dem rechten Wege wandelt. Aber es kommen oft Seitenwege, die erfüllen ihn dann schon wieder mit Furcht und Sorge, weil er nicht recht wissen kann, welcher Weg da wohl der rechte ist. Er wartet, ob nicht ein anderer Wanderer ihm nach- oder entgegenkäme. Es kommen wohl welche; aber es geht ihnen wie dem, der von ihnen das Rechte zu erfahren wünschte. Der eine meint, zu dem angesagten Orte führe etwa wohl der Mittelweg; ein anderer sagt, dass das die Stelle sei, wo der Weg zum angesagten Orte nach rechts abbiegt; ein dritter behauptet das Gegenteil, und ein vierter meint und sagt: "Wir kennen uns hier alle nicht aus; daher kehren wir gerade um und verweilen an dem Orte, von dem wir ausgegangen sind, bis sich der Nebel verziehen wird, und wir können dann mit Sicherheit unsere Wanderschaft antreten!"

    Ev08.077,11] Und sehet, aus diesem Bilde könnet ihr nun recht wohl ersehen, wie es nun den meisten Menschen auf der Wanderung zum Reiche Gottes ergeht!

    Ev08.077,12] Es deckt dieses ewigen herrlichen Reiches reinste Gegenden und Fluren, Berge, Täler, Gärten und Städte, Bäche, Flüsse, Ströme, Seen und Meere der vorbesprochene Nebel der Weltliebe vor den Augen der Seele. Daher sei eure Aufgabe, da Ich in euch den Nebel hinweggefegt habe, dass ihr dasselbe auch bei denen vor allem tuet, bei denen ihr Mein Wort verkünden werdet; denn so ihr das unterlassen würdet, so würdet ihr Häuser auf dem Sande bauen, die nicht halten würden, so da kommen würden Stürme, Regengüsse und Fluten, sondern sie würden zusammenstürzen und von den argen Wassern fortgerissen werden.

    Ev08.077,13] Wenn ihr aber bei der Ausbreitung Meines Wortes die gewissen Nebel zuvor hinwegfegen werdet, da werdet ihr Häuser auf Felsen bauen, und werden da auch kommen Stürme, Regengüsse und Fluten, so werden sie den Häusern, die auf festen Felsen erbaut sind, nichts anhaben können.

    Ev08.077,14] Sehet, niemand kann zwei Herren, die einander anfeinden, dienen; denn er muß es entweder mit dem einen oder mit dem andern halten und muß demnach auch mit ein Freund oder ein Feind des einen oder des andern sein! Also kann auch niemand der Welt und ihrem toten Mammon und zugleich aber auch dem lebendigen Reiche Gottes dienen; denn das ist unmöglich. (vgl. Mt.06,24; Lk.16,13)

    Ev08.077,15] Darum muß der, welcher dem Reiche Gottes dienen will, das Reich der Welt aus seinem Herzen schaffen! Wie aber das zu geschehen hat, das habe Ich euch allen schon gar oft nicht nur mit hellen und lebendigen Worten, sondern auch durch allerlei Taten gezeigt. Tut denn auch ihr desgleichen, und ihr werdet viele und gute Früchte ernten!"

    Aufgabe, Früchte früherer Saaten zu ernten

  • Joh.04,35] Sagt ihr nicht selbst: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf das Feld, denn a es ist reif zur Ernte. (a Mt.09,37; ⇒ jl.ev01.030,05; 35-37: VatB.458)

    Ev01.030,05] "Viele aus euch haben Äcker daheim, und ihr selbst saget es: "Noch vier Monate, und die Zeit der Vollernte ist da, und wir werden müssen nach Hause ziehen und Ernte halten!" Ich aber sage euch: Hebet eure Augen besser auf! Jetzt schon sind alle Felder weiß zur Ernte. Aber nicht diese Naturfelder meine Ich, sondern das große Feld, das da ist die ganze Welt, auf der die Menschen als reif gewordener Weizen stehen, die in die Scheuern Gottes sollen eingeerntet werden!"

  • Joh.04,36] Und wer das schneidet, der empfängt seinen Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich gemeinsam freuen, der da sät und der da erntet. (⇒ jl.ev01.030,06)

    Ev01.030,06] "Und sehet, diese Ernte ist eine rechte Arbeit und diese Arbeit eine rechte Speise, die Ich, wie auch ihr, werde vollauf zu essen bekommen. Wer auf diesem Felde ein rechter Schnitter ist, der sammelt die wahre Frucht zum ewigen Leben, auf dass am Ende der Ernte eine gemeinschaftliche Freude werde Dem, Der da gesät hat, und gleich auch dem, der da geschnitten hat!"

  • Joh.04,37] Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet. (⇒ jl.ev01.030,07-08)

    Ev01.030,07] "Denn es wird nach der Ernte essen der Sämann wie der Schnitter von einer und derselben Frucht und ein und dasselbe Brot des Lebens; und es wird dann der alte Spruch zur vollen Wahrheit: Der eine säet und ein anderer erntet; aber beide werden leben von ihrer Arbeit gleich und essen eine und dieselbe Speise!

    Ev01.030,08] Sehet euch an die große Menge derer, die aus der Stadt zu uns gekommen sind, um zu sehen an Mir den Verheißenen, und wie ihr sehet, dass noch immer mehrere nachkommen! Sehet, das sind lauter schon vollreife Weizenähren, die da schon lange geschnitten hätten werden sollen! Ich sage es euch mit viel Freude: Die Ernte ist groß, aber der Schnitter gibt es noch viel zu wenig; bittet darob den Herrn der Ernte, dass Er mehr Schnitter in Seine Ernte sende!"

  • Joh.04,38] Ich habe euch gesandt, da zu ernten, wo ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit gekommen. (⇒ jl.ev01.030,09-16)

    Ev01.030,09] "Ich habe euch aufgenommen, und mit der Aufnahme habe ich euch auch schon ausgesandt im Geiste, zu schneiden, das ihr nicht gesäet habt; denn andere haben gesäet, und ihr seid nun in ihre Arbeit gekommen, und darob möget ihr euch wohl über die Maßen glücklich preisen! - Denn der da säet, der ist noch fern der Ernte; wer aber da schneidet, der erntet zugleich und hat vor ihm das neue Brot des Lebens! Darum seid nun eifrige Schnitter; denn eure Mühe ist seliger denn die des Sämanns!"

    Ev01.030,10] Die meisten Jünger verstanden diese Lehre wohl und fingen sogleich an, Mein Wort von der Liebe zu Gott und von der Liebe zum Nächsten den Samaritern zu verkünden, und dass Ich wahrhaft Christus sei.

    Ev01.030,11] Aber einige wenige noch so ziemlich Blöde im Verständnis des Herzens traten zu Mir hin und fragten Mich so ganz geheim im Vertrauen: "Herr, woher werden wir Sicheln nehmen, und dazu ist heute Sabbat?!"

    Ev01.030,12] Worauf Ich ihnen erwiderte: "Sagte Ich denn, dass ihr diese vor uns liegenden Gerstenfelder schneiden sollet? O ihr Blöden, wie lange werde ich euch noch also ertragen müssen?! - Verstehet ihr denn noch nichts?! - So höret denn und fasset es:

    Ev01.030,13] Mein Wort vom Reiche Gottes, zuerst in euren eigenen Herzen, und von da heraus über eure Zungen zu den Ohren und in die Herzen eurer Mitmenschen und Brüder gehend, ist die geistige Schnittersichel, die Ich euch gebe, einzuernten die Menschen, eurer Brüder, in das Reich Gottes, in das Reich der wahren Erkenntnis Gottes und es ewigen Lebens in Gott.

    Ev01.030,14] Es ist heute freilich wohl Sabbat; aber der Sabbat ist dumm und unsinnig wie euer Herz, und ihr schauet darob auf den Sabbat, weil es in euren Herzen noch sehr stark sabbatmäßig aussieht. Ich aber sage es euch, da Ich ein Herr auch des Sabbat bin:

    Ev01.030,15] Verbannet den Sabbat ehestens aus euren Herzen, so ihr Meine wahrhaftigen Jünger sein und bleiben wollt! Wir sind an jeglichem Tage gleich da zur Arbeit; wo der Herr des Sabbats arbeitet, so sollen Seine Knechte die Hände nicht in die Taschen stecken!

    Ev01.030,16] Muß nicht die Sonne am Sabbat so gut auf- und untergehen wie an einem Werktage? So aber der Herr der Sonne wie des Sabbats am Sabbate feierte, wäret ihr wohl zufrieden mit einem stockfinsteren Sabbat? Sehet, sehet, wie blöde ihr noch seid! Darum tuet euch auf und tuet, was Ich nun tue und was eure Brüder tun, so werdet ihr eine Mir wohlgefällige, wahrhaftige lebendige Sabbatfeier begehen!"

    Ev01.030,17] Nach diesen Worten begaben sich auch die schwächeren Jünger zu den Samaritern, die da nun schon in einer großen Anzahl aus der Stadt zu Mir gekommen waren, und lehrten sie, was sie von mir wußten.

    Aufgabe, Wahrheit und Einsichten weiterzugeben

    Ev01.071,15] Sage Ich: "Gut so, Mein Freund; so du aber auf diese Weise zum Lichte gelangen wirst, da laß dies dein Licht auch deinen Brüdern leuchten, so wirst du dir damit einen Lohn im Himmel bereiten!..."

    Ev08.122,18] "... Wer ein rechtes Licht in seinem Hause hat und pflegt, der halte es nicht ganz verborgen, sondern lasse es auch von Zeit zu Zeit bei guter Gelegenheit über sein Haus hinaus leuchten! Und wenn das dann viele Häuser tun werden, dann wird auch des Geistes Finsternis in der Welt sich sehr vermindern, und die Nacht selbst wird zum Tage werden... "

    Ev05.251,08] "Wer aber in seiner Seele den Geist Gottes berührt und vollends ergriffen hat, dem wird es dann sein Geist selbst lehren, wie solche Begebnisse entstehen und warum, - und es soll dann erst ein solcher im Geiste geweckter Mensch die Dinge der Natur erforschen und sie allso enthüllt zeigen seinen unkundigen und unmündigen Brüdern, auf dass sie dadurch desto eifriger werden in der Erweckungstätigkeit ihres Geistes in ihrer Seele."

    Willensfreiheit und Reisefreiheit für Evangelisten

    Willensfreiheit trotz göttlicher Weisung bzw. Rat

    Ev05.130,09] "Denn Ich mache euch ja auch zu keinen gebundenen, sondern zu ganz freien Boten zur Verkündigung des Reiches Gottes auf Erden. Wohl sollet ihr von Mir allzeit die Weisung, was da oder dort zu tun und zu reden sein soll, überkommen, - aber niemals eine Willensnötigung dazu, da ja ihr vor allem auch Meine lieben und nun völlig ganz ersten Kindlein seid!

    Ev05.130,10] Ich werde weder euch noch jemand anderm je Meinen Willen nach Meiner Weisheit aufdrängen, sondern ihn nur bekanntgeben durch Worte und durch Rat; da müsset ihr ihn erst selbst durch euren Willen und durch die Tat zu dem eurigen machen, und zwar durch allerlei Selbstverleugnung in den verschiedenen Dingen dieser Welt.

    Ev05.130,11] Denn ihr wisset es nun ja doch, dass alle Welt und ihre mannigfache Materie des Geistes und der Geist ewig nicht der Materie wegen da ist; und so wäre es denn auch mehr als höchst dumm von euch, so ihr euch, als schon mehr denn zur Hälfte eures Seins in den Geist übergegangene Menschen, für die Materie entscheiden möchtet. Aber irgend von Mir genötigt werdet ihr zu einer völligen Entscheidung für den Geist durchaus nicht; denn jede Nötigung ist und bleibt eines jeden Menschen höchst eigene Sache, weil eben davon sein ewiges Leben abhängt."

    Bedeutung der Reisefreiheit; Nutzen und Schaden des Reisens; Vorhersage falscher Christenmissionare; Schutz für Nachfolger Jesu

    Recht auf Reisefreiheit; Reisebeschränkungen und Weggebühren; Motive dafür; negative Folgen

    Ev08.198,15] "... Es solle nun nach Mir unter den Menschen also werden, wie es war in den Zeiten der ersten Menschen der Erde: Sie sollen als wahre Brüder freien Wandel haben auf dem Lande, das ihnen eigen ist, und sollen sich allenthalben mit der wahren Liebe begegnen und im Notfalle unterstützen nach Möglichkeit; aber sich gegenseitig in der gerechten Freiheit durch allerlei Quälereien beschränken, das ist nicht mehr himmlisch, sondern höllisch! Je mehr der Beschränkungen in der gerechten Freizügigkeit unter den Menschen durch habgierige und herrschsüchtige Menschen vorkommen werden, desto mehr der Hölle und desto weniger des Himmels wird unter den Menschen daheim sein.

    Ev08.198,16] Wer aber hemmt die gerechte und zur höheren Seelenbildung so notwendige Freizügigkeit der Menschen? Zuerst die sogenannten Machthaber, deren Macht in feilen Söldlingen besteht. Diese gestatten zwar den reichen Menschen wohl das Reisen, verlangen aber dafür ein Lösegeld, geben ihm dann eine Reisekarte auf eine bestimmte Zeit, nach der er sich eine neue kaufen muß, wenn er noch eine längere Zeit umherreisen will. Es ist das aber in dieser Zeit wohl nicht anders tunlich, weil die blinden Menschen sich schon lange von Gott und somit auch von allem, was des Himmels ist, vollends abgewandt und in Knechtschaft der Sünden und der Hölle begeben haben. - Aber also, wie es nun ist, soll es unter den rechten Menschen nicht verbleiben.

    Ev08.198,17] Die zweiten und noch hartnäckigeren Beschränker der gerechten Freizügigkeit der Menschen sind die verschiedenen Priester, heidnische und jüdische, welch letztere in dieser Zeit den Heiden völlig gleichkommen. Diesen ist die gerechte Freizügigkeit ihrer Gläubigen ein Greuel, weil die Menschen durchs Reisen zu erfahren werden würden und an die heimischen Betrügereien keinen Glauben mehr hätten, was auf die Einkünfte dieser Volksbetrüger und Weltmüßiggänger mit der Zeit ja einen bösen Einfluß ausüben müßte.

    Ev08.198,18] Damit aber eben die bezeichneten Priester sogar jene Freizügigkeit der Menschen soviel als möglich beschränken mögen, so erteilen sie mit heimlichem Einverständnis der nunmaligen Weltregenten verschiedenen rohen Menschen gegen einen gewissen Zehent die Befugnis, die Reisenden anzuhalten, um von ihnen einen solchen Tribut zu verlangen, dass ihnen darauf das Weiterreisen entweder sehr erschwert oder oft ganz unmöglich wird.

    Ev08.198,19] Und siehe, das ist dann schon die vollkommene Hölle unter den Menschen! Denn es entstehen dadurch oft die wildesten Kämpfe und Mord und Totschlägerei. Da die Reisenden es wohl schon zum voraus wissen, was ihnen auf den einen und anderen Wegen und Gegenden begegnen kann, so reisen sie in zahlreichen Karawanen und setzen sich zur hartnäckigen Wehr gegen solche Räuber, wie sie eben in dieser Gegend gar so häufig vertreten sind. Die Wirkungen und Erfolge solcher Kämpfe sind dir nur zu bekannt, und es ist darum gar nicht nötig, sie dir näher zu beschreiben. Glaubst du wohl, dass so etwas im Willen Gottes gelegen sein kann?"

    Reisenutzen; Vorhersage von Tourismusschäden; Begründung unterschiedlicher Reiselust

    Ev08.198,20] "Es ist zwar wohl wahr, dass , so die Freizügigkeit der Menschen nicht irgendwelche weisen Beschränkungen hätte, die Menschen am Ende alle zu reisen anfangen würden, und die fürs physische Leben der Menschen notwendige Kultur des Erdbodens würde großen Schaden leiden. Aber siehe, dafür wird schon von Gott aus gesorgt, der den Menschen, gleichwie den Bienen, verschiedene Talente gegeben hat!

    Ev08.199,01] Wenn du die Bienen betrachtest, so wirst du unter ihnen verschiedene Gattungen antreffen. Zuerst ist der Weisel, der die Hauptordnung im Hause leitet, dann gibt es Arbeitsbienen, die im Hause arbeiten, und wieder gibt es Sammelbienen, die da fleißig Reisen machen müssen, um zu sammeln Honig und Wachs, den Honig zur Nahrung und das Wachs zum Bau der Zellen. Und sieh, so haben auch Menschen schon angeboren den häuslichen Arbeitssinn und sind darum gar nicht reisegierig. Wären alle Menschen also geeigenschaftet (beschaffen), so würden sie nur zu bald ganz verkümmern und in ihren alten Sitten und Gewohnheiten den Tieren gleich verwildern.

    Ev08.199,02] Daher gibt es selbst in einer kleinen Gemeinde denn auch stets solche Menschen, die einen großen Hang zum Reisen haben. Diese machen auf ihren Reisen allerlei gute und oft auch bittere Erfahrungen, mit denen reichlich ausgestattet sie dann wieder heimkehren und ihren Angehörigen dann allerlei geistigen Honigs und Wachses nach Hause bringen und so zu Lehrern und Förderern aller heimatlichen Kultur werden, was gewiß etwas ganz Gutes ist."

    Verwerflichkeit von Reisebeschränkungen für Lehrer, Forscher und Missionare

    Ev08.199,03] "Wenn aber dann jenen Menschen, die von Gott aus dazu erwählt sind, in alle Welt hinauszureisen, um für die Heimischen allerlei Schätze zu sammeln, die Freizügigkeit durch alle möglichen Hindernisse zu sehr beschränkt wird, so geschieht das sicher wider den Willen Gottes, ist somit schlecht und ein Angehör der Hölle.

    Ev08.199,04] Was würde man zu Mir Selbst sagen, so Ich nicht zu den Menschen reiste in viele und verschiedene Orte? Hätten sie eine Schuld, so kein Lebenslicht unter sie käme?

    Ev08.199,05] Ich Selbst aber sagte und sage noch zu allen Meinen Jüngern: "Gehet hinaus in alle Welt zu den Völkern, und prediget ihnen das Evangelium!" So Ich aber das sage, da kann Ich die zu arge Beschränkung der gerechten Freizügigkeit der Menschen ja doch unmöglich billigen, sondern sie euch nur in dem Lichte zeigen, in welchem sie vor Mir steht! Denn bei der gänzlichen Beschränkung der gerechten Freizügigkeit der Menschen ist die Ausbreitung Meiner Lehre doch sicher so gut wie völlig unmöglich, und Ich werde darum auch jeden zu züchtigen verstehen, der solchem Meinem Willen entgegenhandeln wird.

    Ev08.199,06] Und so denn tut ihr Essäer von nun an auch das Eurige für diesen Zweck, und sehet, dass die Straßen und Wege frei werden, und Ich werde euch darum desto mehr segnen und euch geben die Macht wider alle bösen Geister, und es soll geschehen, was ihr in Meinem Namen wollen werdet!

    Ev08.199,07] Denket, ob je ein Mensch etwas finden kann, dem das Suchen verboten ist! Das Suchen, Bitten und Anpochen an des Nächsten Tür muß jedem Menschen völlig freigelassen werden. - Dieses nun, was Ich euch, nun beim Aufgange der Sonne gesagt und gezeigt habe, merket euch wohl, und handelt danach!"

    Welche Missionare Jesu Schutz erhalten; Vorhersage schutzloser falscher Missionare

    Ev08.199,11] "Ein jeder aber, der in Meinem Namen in alle Welt hinausreisen wird, um zu verkünden den Völkern Meine Lehre so rein, wie er sie von Mir vernommen hat, wird auf allen Wegen und Straßen sicher reisen und wird von keinem Straßenräuber angefallen werden. Auf Schlangen und Molchen und Skorpionen wird er einhergehen dürfen, und sie werden ihm keinen Schaden zuzufügen vermögen, und so ihm jemand Gift in die Speise oder in den Trank mischen wird, so wird es seinem Leibe und Blute keinen Nachteil bringen (vgl. Lk.10,19). Und so er unter ganze Herden von Wölfen, Löwen, Tigern, Panthern, Hyänen, Bären und Ebern geraten wird, so werden ihm diese bösen Tiere nicht nur nichts zuleide tun, sondern ihm im Notfalle zu Diensten stehen; denn ein Mensch, der vom Geiste Gottes erfüllt ist, ist auch ein Herr über den Grimm und Zorn der argen Tiere eben also, wie er ein Herr über alle Elemente ist, so er dafür den Glauben ohne Zweifel in seinem Herzen und also auch in seiner Seele trägt.

    Ev08.199,12] Aber es werden mit der Zeit auch gar viele falsche Propheten in Meinem Namen hinausreisen in alle Lande der Erde zu den fremden Völkern - dem Scheine nach wohl, um auszubreiten Meine Lehre unter allen Völkern, aber dem Hauptgrunde nach nur, um von den fremden Völkern viele Erdengüter zu gewinnen, darum sie auch Meine Lehre also verkehren und umgestalten werden, wie sie für ihre Gewinngier am meisten taugen wird.

    Ev08.199,13] Nun, derlei Boten werden solchen euch hier von Mir verheißenen Schutz nicht zu gewärtigen haben! Denn wer da nicht rein für Mich und für die wahre Verbreitung des Reiches Gottes auf Erden unter den Menschen, sondern nur für sich und für seine Welt arbeiten wird, der wird von Mir niemals anerkannt werden und von Mir auch keinen Schutz und keinen Lohn zu gewärtigen haben; der mag in sich und in seiner Welt seinen Schutz, seine Hilfe und seinen Lohn suchen!

    Ev08.199,14] Und wird er in seiner Not auch zu Mir rufen: "Herr, Herr, hilf mir nun in meiner großen Not!", so wird ihm zur Antwort in sein Herz und Gewissen gelegt werden: "Was rufst du, Weltling, zu Mir um Hilfe?! Ich kenne dich nicht (vgl. Mt.07,23; 25,12) und habe dich auch noch niemals als das anerkannt, als was du bei dir selbst, ohne allen Glauben an Mich, nur des Weltgewinnes wegen als ein falscher Lehrer in Meinem von dir vorgeschützten Namen in alle Welt hinausgereist bist. Steckst du nun in der Not und im Elende, so hilf dir nur selbst; denn Ich bin dir keine Hilfe schuldig, da du für Mich auch nichts getan hast und bist weder freiwillig durch den Glauben an Mich, noch durch die wahre Liebe für das Seelenheil der Menschen, sondern nur für dein Erdenwohl in die Welt hinausgerannt! Und noch weniger bist du von Mir je dazu berufen und aufgefordert worden! Du hast dich deiner selbst wegen in die Gefahr begeben, so hilf dir nun auch selbst, oder es mögen dir diejenigen helfen, die dich hinausgesandt haben!"

    Ev08.199,15] Es werden zwar auch Meine wahren Jünger mit den Weltmenschen und in der Folge mit den vielen falschen Propheten und Lehrern, vorgeblich in Meinem Namen, viel Ungemach und viele Verfolgung um Meines wahren Namens willen zu bestehen haben, aber sie werden dabei stets auf Meine Hilfe und auf Meinen besondern Schutz und Lohn rechnen können, - aber die Welt und ihre Propheten niemals! Sie werden sich allein mit dem Schwerte in der Hand schützen und vor den Gefahren sichern können; aber am Ende wird es heißen: "Wer mit dem Schwerte umgeht, der wird auch mit dem Schwert zugrunde gehen!"" (vgl. Mt.26,52)

    Praktische Tips für Evangelisations- und Predigttätigkeit

    Vorrangige Zielgruppen mit Aufnahmebereitschaft

    Wahrheitssuchende als Zielgruppe

    KJug.144,22] "Denn siehe, denen, die da bitten, suchen und anklopfen, muß aufgetan werden die lange verschlossene Pforte in Mein Reich!" (vgl. Mt.07,07 f.)

    Ev08.014,22] "Selbst erleuchtet sein durch Meine Gnade ist ein großes und unschätzbares Glück für den Menschen; aber noch tausend Male schätzbarer ist es, mit seinem wahren Lebenslichte auch andere, die in der Finsternis wandeln, zu erleuchten, das heißt, wenn sie das Licht annehmen wollen. Aber das sei euch auch zu wiederholten Malen gesagt, dass ihr die Perlen Meiner Lehre nicht den Schweinen von Menschen vorwerfen sollet (Mt.07,06)! - Denn welcher Mensch einmal eine rechte Sau geworden, der bleibt auch eine Sau! Denn wenn so ein Mensch in einer gewissen guten Stunde auch ein wahres und gutes Wort recht wohlgefällig anhört und es auch aufnimmt, so geht er aber dennoch bei der nächsten Gelegenheit seiner alten Pfütze zu und wirft sich mit aller Behaglichkeit in dieselbe und bleibt gleichfort die alte Sau. - Also, solchen Menschen ist kein Evangelium zu predigen, und Ich habe für solche dann schon ein anderes, das ihnen ihre eigene Natur predigen wird unter vielen Schmerzen, Heulen und Zähneknirschen!"

    Ev10.141,14] "Umsonst habe Ich es euch gegeben, und also gebet es wieder jedem, den es danach hungert und dürstet (vgl. Mt.10,08); doch den puren Weltschweinen von Menschen sollet ihr diese Perlen nicht vorwerfen!" (vgl. Mt.07,06] a Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit jene sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen. (a jl.ev01.216,12jl.ev02.153,06-07;  jl.ev02.218,14jl.ev04.023,05jl.ev04.086,10-12;  jl. ev04.231,15jl.ev04.240,06jl.ev04.165,07jl.ev05.066,06-07;  jl.ev06.059,03jl.ev06.059,16c-17;  jl.ev06.060,07jl.ev06.136,05jl.ev07.166,20jl.ev08.014,22jl.ev08.078,10jl.ev09.038,06jl.ev09.147,11jl.ev09.148,12jl.ev10.141,14 .21;  jl.ev10.188,24jl.ev10.212,13jl.ev10.219,11jl.3tag.019,07-09;  jl.him3.196))

    Mütter als Zielgruppe

    Ev08.213,09] Ich aber sagte zu allen: "Es ist zwar schon vom Anfange her kein Weib berufen worden, als eine Prophetin vor einem Volke zu weissagen; aber so ein Weib frommen Herzens ist und hält die Gebote und erzieht ihre Kinder weise in der wahren Gottesfurcht und Liebe, so ist sie gleich auch einem Propheten, und der Geist aus Gott nimmt auch in ihrem Herzen Wohnung.

    Ev08.213,10] Darum sollet ihr in der Folge, so ihr Mein Wort predigen werdet, die Weiber nicht, wie es bis jetzt oft der Fall war, ausschließen, sondern auch ihnen nichts vorenthalten, was euch vom Gottesreich geoffenbart worden ist; denn was die Weiber als Mütter und erste Erzieherinnen die Kinder lehren, ist bleibender und mehr wert als der Unterricht aller hohen Schulen auf der Welt!

    Ev08.213,11] Wenn ein Weib weise ist, so werden auch ihre Kinder weise; ist ein Weib aber dumm und ungebildet, so werden auch die Kinder schwerlich zu Propheten gemacht werden können. Da gilt das Sprichwort, laut dem ein Apfel nie weit vom Baume fällt."

    Gutwillige und gutartige Menschen als Zielgruppe

    Ev09.148,12] "Bekennen sollet ihr Mich vor allen Menschen, da auch Ich euch bekenne vor Meinem Vater; aber aufdringen sollet ihr Mich den Weltfinsterlingen nicht und ihnen, als den Weltschweinen, auch nicht vorwerfen Meine Perlen (vgl. Ev09.148,13] Wer zum Leben da ist auf der Erde, der soll durch Mein Wort zum Leben erweckt werden; wer aber da ist durch seinen eigenen Willen und Starrsinn für den Tod, der soll auch in den Tod übergehen. Wer auferstehen will zum Leben aus dem Grabe seiner Materie, der erstehe; wer aber fallen will, der falle!

    Ev09.148,14] Den Teufeln das Evangelium predigen, hieße Öl ins Feuer gießen; darum seid denn auch ihr allzeit wohl klug gleich den Schlangen, aber dabei dennoch so sanft wie die Tauben (Mt.10,16), und ihr werdet so gar sehr tüchtige Arbeiter in Meinem Weinberge des Lebens werden!"

    Ev04.086,10] "Wer sich ohne Not unter die Kleie und Treber menget, muß sich's am Ende gefallen lassen, von den Schweinen aufgefressen zu werden!

    Ev04.086,11] Also verlangt die rechte Demut auch nicht, dass ihr die Perlen Meiner Lehre gerade den Schweinen vorwerfen sollet. ( Ev04.086,12] Sehet aber da nicht etwa aufs Kleid oder auf eine Außenwürde, sondern allein auf das Benehmen eines Menschen seinem Herzen und Gemüte nach! Ist das edel, sanft und geduldig, dann verkündet ihm das Evangelium und saget: "Der Friede sei mit dir im Namen des Herrn und mit allen Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind!" (vgl. Lk.10,05) Ist der also zum voraus gesegnete Mensch eines wahrhaft guten Willens und Herzens, so wird der segenvolle Friede in ihm verbleiben, und das ihm bekanntgemachte Evangelium wird ehest die schönsten Himmelsfrüchte zu tragen beginnen. Und so glaube und meine Ich Selbst nun nach eurer menschlichen Weise, dass ihr alle nun mit dem, was die rechte Demut ist, so völlig zu Hause sein dürftet!"

    Hörer mit echter Wissens- und Herzensbildung als Zielgruppe

    Ev06.124,04] "Ich aber sage euch noch hinzu, dass ihr eure Mühe auch dahin verwendet, dass alle Menschen schon von Kindheit an ordentlich lesen, schreiben und rechnen lernen sollen - nicht nur die Reichen allein - , sonst nützen euch die geschriebenen Bücher wenig. Suchet vor allem eine rechte Bildung des Wissens und daraus des Herzens bei den Menschen zu bewerkstelligen, so werdet ihr euch einen großen Lohn in Meinem Reiche bereiten, und ihr werdet dadurch auch ein leichtes Handeln auf der Erde mit den Menschen haben; denn mit wahrhaft gebildeten Menschen ist leicht zu reden und zu verkehren. Aber suchet eine rechte und ganze Bildung unter den Menschen auszubreiten; denn eine halbe Bildung ist oft schlechter als gar keine!"

    Unterprivilegierte, Kranke und Sünder als Zielgruppe

    Ev01.029,04] "Und doch, Mein Bruder! Sieh dies Weib an! - Ich sage dir: einen Verlorenen zu finden, ist mehr wert denn neunundneunzig Gerechte, die nach ihrem Gewissen der Buße nicht bedürfen (vgl. Mt.18,13; Lk.15,07), weil sie an jedem Sabbat auf Garizim Gott zu dienen wähnen, hier aber sogar am Vorsabbat alle Schöpfgefäße wegnehmen, auf dass sich am Sabbat ja niemand einen Trunk Wassers aus dem Brunnen schöpfe und lösche seinen Durst, wodurch nach der Meinung der Gerechten der Sabbat entheiligt würde. O der großen, blindesten Torheit solcher Gerechten! Hier aber steht eine Sünderin mit einem guten Kruge und dienet uns! Saget, was ist besser: diese oder die neunundneunzig Sabbatheiliger auf Garizim?!" Ev03.225,15] "Gehet aber darauf nun hin, so es euch nimmer gebrechen wird am gerechten und großen Vorrat, in alle Welt zu den verlassenen Brüdern und Schwestern und zu all den Witwen und Waisen und trocknet ihnen die Tränen von ihren Angesichtern, und gebet ihnen reichlich zu trinken von diesem reinsten Weine, den Ich euch allen hier zu trinken gegeben habe in Hülle und Fülle!"

    Ev02.043,17] ...Darauf wollte er (Petrus) diese kleinen Fische wieder ins Meer zurückwerfen lassen. Aber Ich sagte zu ihm: "Behalte, was du gefangen hast; denn die kleinen Fische sind oft recht gute Fische und sind Mir lieber denn die großen, die nicht selten ein zähes und schwer verdauliches Fleisch haben. Merke dir aber diese entsprechende Erscheinung!

    Ev02.043,18] Wenn du als Menschenfischer hinausgehen wirst, so laß es dich nicht verdrießen, so in das Netz des Evangeliums sich kleine Fischlein einfangen lassen werden; denn wahrlich, Mir sind sie lieber denn die großen! Alles aber, was da groß und wertvoll ist vor der Welt, ist in einer gewissen Hinsicht vor Mir ein Greuel (vgl. Lk.16,15)! - Lassen wir aber nun die Fischerei, und begeben wir uns wieder nach Hause! Für heute und morgen sind wir versorgt; der Nachsabbat wird sich dann, so es not täte, schon wieder versorgen."

    Ev01.137,22] "Denn wie der Prophet am Schlusse (Jes.32,20) sagt, so sage Ich euch nun auch: "Wohl euch nun, die ihr da auszusäen habt an den Ufern des Sees; denn auf diesem Boden möget ihr eure Esel und Ochsen, das heißt euren Fleiß fürs Gute und Wahre, wofür Ich euch berufen und erwählt habe, ganz sicher umgehen lassen! Da werdet ihr auf keinen Narrenkönig stoßen und auf keine Weiber voll Stolz und Hochmut, sondern auf Arme, Kranke, Besessene, Lahme, Taube und Blinde, natürlich und noch mehr im Geiste; zu diesen gehet und prediget ihnen das Evangelium vom Gottesreich und heilet jeden, der glaubt, und verschweiget ihm Meinen Namen nicht!"

    Ev03.163,07] "Ich bin der Allerhöchste, so ihr es annehmen wollet, und Ich suche und nehme auf nur das Verachtete und in den Augen der Welt Verlorene. Denn die Gesunden bedürfen des Arztes sicher nicht!" (vgl. Lk.05,31)

    Ungläubige, Unwissende, Irrende als Zielgruppe

    Ev01.048,04] "Ganz anders verhält es sich mit solchen Ortschaften, wo gar keine Gläubigen zu Hause sind! Da mache man zwar einen Versuch, auf dass sich dereinst niemand entschuldigen und sagen könne: "Ich habe davon nie ein Wort vernommen" .

    Ev01.048,05] Findet sich ein Gläubiger vor, so bleibe man bei ihm und offenbare ihm das Reich der Gnade Gottes! Nimmt aber auch nicht einer das Wort an, so gehe man weiter und schüttle auch den Staub von seinen Füßen über eine solche Ortschaft (Mt.10,14); denn solch eine Ortschaft ist dann fürder auch keiner Gnade wert, außer derjenigen, die den Tieren des Feldes und der Wälder erteilt wird. Da hast du nun die Instruktion, wie du dich fürder zu benehmen hast mit all den Ungläubigen!"

    Ev03.163,09] "So ihr einen Blinden auf der Straße wandeln sehet, und sehet aber auch, dass der von ihm betretene Weg ein höchst gefährlicher besonders für einen Blinden ist, werdet ihr da dem blinden Wanderer nicht sobald unter die Arme greifen und zu ihm sagen: "Höre, Freund, der Weg, den du nun wandelst, ist sehr gefährlich; laß dich führen, auf dass du nicht hinabstürzest in einen Abgrund!" Und so er sich euch dann aufs Wort anvertraut, werdet ihr euch schämen, den Blinden zu führen? Sicher keiner aus euch allen!

    Ev03.163,10] Ein Sünder aber ist oft noch um vieles geistig blinder als der fleischlich Blinde; wer kann sich da schämen, einem im Geiste Blinden unter die Arme zu greifen?!

    Ev03.163,11] Darum sei vor euch in der Zukunft kein Sünder so groß, als dass ihr euch seiner schämen könntet, ihm auch einen Führer abzugeben!"

    Glaubensabgefallene, aus Kirchen ausgetretene Wahrheitssucher als Zielgruppe

    Ev01.135,10b] "Aber zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel ziehet allerorts mutig hin!" (vgl. Mt.10,06)

  • Mt.10,06*] sondern geht hin zu den a verlorenen Schafen aus dem Hause Israel. (a Mt.15,24Apg.13,46;  ⇒ jl.ev01.135,10b*;  jl.ev07.166,09-10)

    Ev01.203,04] "... Es werden sich bald mehr Heiden um euch scharen denn Juden!

    Ev01.203,05] Denn wer einen leeren Magen hat, wird ein Mahl gieriger verzehren, als ein Mensch mit einem vollen Magen, besonders wenn der Magen noch dazu schon ganz verdorben ist, wie der Magen der Pharisäer und Schriftgelehrten!"

    Zielgruppen mit geringer Aufnahmebereitschaft

    Fest im Irrtum verwurzelte und daran profitierende Menschen als Problemgruppe

    Ev10.128,03] Es ist aber das eben keine leichte Sache, Menschen, die sich in allerlei Irrtümmern begründet haben, und jene, die aus den Irrtümern irdische Vorteile zu gewinnen verstehen, zu der reinsten Wahrheitslehre aus den Himmeln zu bekehren, indem ein jeder Mensch einen vollkommen freien Willen hat und sonach denn auch allzeit denken, glauben, wollen, handeln und leben kann, wie er will, und sich dann sicher am allerschwersten von seinen großen Irrtümern abwendig machen läßt, so ihm diese, wie schon bemerkt, große irdische Vorteile bieten.

    Ev08.078,10] Aber die Freunde der toten Schätze der Erde, die Freunde ihres Mammons, sind schwer zu einem besseren Lichte zu bekehren. Solches zeigt sich bei den Pharisäern, vielen andern reichen Juden und bei den vielen Kaufleuten, Wechslern und Krämern. Diesen Leuten vom Reiche Gottes zu predigen, hieße die Mohren weiß waschen zu wollen. Diese Art Menschen sind den Schweinen gleich, denen ihr die Perlen aus den Himmeln niemals als ein Futter vorlegen sollet. (vgl. Mt.07,06; jl.ev01.216,12jl.ev02.153,06-07;  jl.ev02.218,14jl.ev04.023,05jl.ev04.086,10-12;  jl. ev04.231,15jl.ev04.240,06jl.ev04.165,07jl.ev05.066,06-07;  jl.ev06.059,03jl.ev06.059,16c-17;  jl.ev06.060,07jl.ev06.136,05jl.ev07.166,20jl.ev08.014,22jl.ev08.078,10jl.ev09.038,06jl.ev09.147,11jl.ev09.148,12jl.ev10.141,14 .21;  jl.ev10.188,24jl.ev10.212,13jl.ev10.219,11jl.3tag.019,07-09;  jl.him3.196)

    Geistig Uninteressierte als Problemgruppe

    Him1.181,20] "Allein, wie ihr schon wisset, ist den (geistig) Tauben und Blinden hart predigen; denn diese empfinden höchstens den Geruch der Speise, wie aber die Speise aussieht, das sehen sie nicht. Und wenn man ihnen sagt, woraus und wie sie verfertigt ist, so hören sie das nicht, weil sie taub sind."

    Weltverlockungen und Trägheit als Missionshindernisse

    Ev09.181,04] "Wie aber der besagte Jünger beschaffen ist aus seinem freien Willen, ebenso sind viele Tausende beschaffen. Vor wie vielen Menschen habe Ich Selbst gelehrt auf dem offenen Felde, auf den Straßen, in den Städten, Flecken, Häusern, auf dem Meere, auf den Bergen, im Tempel und in den Wüsten und habe dabei, um den Blinden die Augen zu öffnen, stets große, nie erhörte Zeichen gewirkt; gehe hin und forsche nach, wie wenige sich von allen, die Mich gehört und gesehen, wahrhaft bekehrt haben!

    Ev09.181,05] Und siehe, wie es nun ist, also war es und wird es auch in der Folge sein; denn ein jeder Mensch hat frei seine Liebe, seinen Willen und seinen Verstand! So er mit dem Verstande auch die volle Wahrheit begreift, so sieht er aber mit seinen begierlichen Augen dennoch auch die Welt mit ihren vielen Reizen, von denen sich sein Herz nicht trennen kann und mag, weil sie seinem Fleische sicher mehr zusagen als die geistigen, die sein sinnliches Auge nicht schauen und sein Fleisch nicht fühlen kann.

    Ev09.181,06] Dazu ist dem Menschen auch die Trägheit sehr eigen. Er macht sich wohl oft einen guten Vorsatz um den andern; aber so er ihn zur vollen, tatsächlichen Ausführung bringen sollte, dann fängt sein träges und genußgieriges Fleisch an, sich dagegen zu sträuben, und zieht auch die Seele in den Schwerpunkt seiner Trägheit und Sinnlichkeit hinab. Was nützt nun der Seele die Klarheit in den Dingen des Geistes, so sie sich nicht selbst verleugnen und vollernstlich die Wege betreten will, auf denen sie zur vollen Einung mit Meinem Geiste in ihr gelangen könnte?!"

    Hochzivilisierte Industrievölker als Problemgruppe

    HaG3.138,04] "Ein blindes und dummes Volk, wie es im Anfange unter Lamech war, ist leicht zu bekehren, - denn es hat bei seiner Blindheit doch ein offenes, gläubiges Herz; aber ein so hoch kulitiviertes Industrievolk hält sich für weiser, als Ich es bin. Ja, es braucht Mich gar nicht; denn die Welt hat sich (nach seiner Meinung) selbst erschaffen und in ihrem Entstehen auch nach und nach notwendig ihre Gesetze, unter denen sie besteht, und alle Dinge auf ihr ... (Evolutionsanhänger...)"

    Weltkluge und Mächtige als Problemgruppe

    Ev06.062,13] "Das sind also die Kinder dieser Welt; sie sind in ihrer Art sehr klug und irdisch reich und mächtig, - aber zur Aufnahme des höheren, geistigen Lebens noch lange nicht fähig."

    Warum Verstandesmenschen schwer belehrbar sind; Grenzen der Bemühungen

    HaG3.176,03] "Menschen, die mit ihrer Vernunft und mit ihrem Verstande es so weit gebracht haben, dass sie den freien Geist und seine Liebe, die sein Wesen und rein aus Gott ist, in Säcke einpferchen wollen, sind keiner höheren Belehrung mehr fähig!

    HaG3.176,04] Denn sie gleichen den Puppen, die sich einmal in ihr eigenes Gewebe eingesponnen und sich dadurch selbst von allem höheren Lichtzuflusse abgeschnitten haben!

    HaG3.176,05] Werden diese Puppen auch mit der Zeit wieder belebt und werden zu schönen Faltern, - was aber ist das für ein elendes Bild?! Denn es stellt nichts als eine lästige Anzahl von allerlei Tagedieben, Müßiggängern und Schöngeistern vor, die ihre Ideen, gleich wie die Falter ihre Eier, in die jungen Pflanzungen des Menschengeschlechtes legen, aus denen gar bald eine Unzahl schädlichster Raupen hervorkommt und ebensobald alle die herrlichen, lebendigen Triebe des geistigen Lebens zernagt und zugrunde richtet!

    HaG3.176,06] Daher lassen wir nun auch diese blindesten menschenartigen Vernunft- und Verstandespuppen sobald als nur immer möglich von dannen ziehen; denn nun scheint unter uns des Geistes ewige und lebendige Sonne! Durch ihre Wärme möchten diese Puppen bald ausgebrütet werden und dann ihre verderbliche Brut in unsere neuen Pflanzungen legen!

    HaG3.176,07] Also werden wir mit diesen Menschen keine vergeblichen Worte mehr wechseln, sondern werden sie alsbald abziehen lassen; und wie ihr Wind sie drehen wird, dahin auch sollen sie ziehen, - denn ein jeder Wurm kennt sein Kraut, das ihm schmeckt, und das er dann begierlich frißt!"

    Reiche und Materialisten als Problemgruppe

    Schwierigkeit der Belehrung Reicher

    Ev06.059,01] Als er zu Mir kam, sagte er (Petrus): "Herr, ich habe in mir Deinen Ruf vernommen! Was ist Dein mir stets über alles heiliger Wille?"

    Ev06.059,02] Sagte Ich: "Nichts anderes, als dass du dem alten, reichen Kauze ganz genug gesagt hast! Wenn ihn das nicht zu einem helleren Erkennen bringt, so wird ihn etwas anderes noch weniger dahin bringen. Aber es war nun des Redens auch schon genug. Es ist da in seinem Vaterlande wohl schwer, die Menschen in die reine Wahrheit zu führen! Denn man hat gleich die alte Frage: "Woher kommt diesem das? Wir kennen ihn von seiner Kindheit an!" Und da ist es dann mit einer weiteren Belehrung schon zu Ende. Denn wen die Person des Lehrers beirrt, den beirrt auch mehr oder weniger seine Lehre. Und solche Menschen, die im Grunde doch nicht böse sind, mit Wundern und außerordentlichen Zeichen zu einem Glauben zwingen, hieße ihnen mit einem Schlage alle Freiheit ihrer Seelen und ihres Willens rauben; daher ist es besser, sie so lange gehenzulassen, bis sie am Ende selbst kommen und um eine weitere Aufklärung bitten.

    Ev06.059,03] So aber da in den etlichen Tagen unseres Hierverweilens dennoch welche kommen sollten, die da verlangeten eine weitere Auskunft über Mich, so saget ihnen über Meine Zeichen, und besonders von den geheim zu haltenden, nicht vieles, sondern nur Andeutungen; aber vor allem gebet ihnen kund, was sie tun sollen, um zu erreichen das ewige Leben. Sind sie mit dem nicht zufrieden, da lasset sie gehen; denn es ist nicht fein, den Schweinen die edlen Perlen als Futter vorzuwerfen ( Ev06.059,04] Es gibt hier Menschen, die so von Zeit zu Zeit über geistige Dinge und Verhältnisse recht gerne stundenlang plaudern, dabei mitunter auch recht erbaut werden und voll guter Dinge und Vorsätze sind; sowie sie aber dann wieder nach Hause in ihre altgewohnten Weltgeschäfte kommen, da ist alles wie abgeschnitten! Ist nur irgend etwas ihnen in die Quere gekommen, so werden sie bei allem früher empfangenen geistigen Troste voll der drückendsten weltlichen Sorgen und wollen sich gar nicht mehr erinnern an die gehabten rein geistigen Tröstungen. Wozu waren diese dann gut?!

    Ev06.059,05] Und so, siehst du, Mein Simon Juda, waren auch deine guten Unterredungen mit deinem alten Freunde! Siehe, er denkt schon jetzt nicht mehr daran, weil ein Handelsmann aus Kana zu ihm getreten ist und die beiden nun einen ganz vorteilhaften Kauf von verschiedenen Handelsartikeln abzumachen haben! Er weiß recht wohl, dass Ich Selbst hier bin, und hätte auch zu Mir hereinkommen können, um sich mit Mir Selbst zu besprechen über Meine von ihm für so außerordentlich erklärten Fähigkeiten. Ich hätte ihn wahrlich nicht zur Türe hinausgewiesen! Aber nein, da steht der Kaufmann aus Kana viel höher, und du darfst nun gar keine Angst haben, dass er noch etwas Weiteres über Mich mit dir besprechen werde!

    Ev06.059,06] Daher sind solche Menschen noch gar lange nicht tauglich und geschickt fürs Reich Gottes. Sie gleichen jenen Ackerbauleuten, die beim Pflügen ihre Augen nicht nach vorwärts, sondern nach rückwärts richten und daher nach vornehin nicht sehen können, wie der Ochse zieht den Pflug, und ob dieser wohl die rechten Furchen schneidet und aufwirft. Solche Leute sind darum noch lange nicht tauglich zum Reiche Gottes (vgl. Lk.09,62). Es ist auch besser, solche Leute stehen zu lassen, wo sie auch stehen mögen, weil sie mit allen Zeichen und mit lichtvollsten Worten von ihren Weltsorgen nicht abwendig zu machen sind."

    'Staub von Füssen schütteln'; Deutung bezüglich weltklugen Rednern

    Ev06.059,07] "... So ihr dereinst als vollendete Jünger Meine Lehre den Menschen in Meinem Namen werdet zu predigen anfangen, da habet darauf acht: Wird man euch irgendwo in einem Orte oder in einem Hause wohl aufnehmen, so bleibet daselbst und unterrichtet die Menschen wohl und gut, und taufet sie dann in Meinem Namen mit Wasser, wie es Johannes getan hat, und Ich werde sie dann taufen mit Meinem Geiste von oben her!

    Ev06.059,08] Wo man euch aber nicht aufnehmen wird oder nur also, wie dein alter Freund nun deine Worte aufgenommen hat, da schüttelt sogar den Staub von euren Füßen, der an einem solchen Orte oder in einem solchen Hause an ihnen klebend ward, auf dass von ihnen ja nichts Weltliches an euch haften bleibt (vgl. Mt.10,14)! Denn ihr wisset, dass Mein Reich nicht von dieser Welt ist, sondern geschaffen werden muß durch die Erkenntnis und durch die Beachtung Meines Wortes im Innern des Menschen. Aber es ist die Erschaffung dieser inneren, geistigen Lebens- und Himmelswelt so lange hin stets eine schwierige Sache, solange an einem Menschen noch irgend etwas Weltsinnliches haftet.

    Ev06.059,09] Ich meine unter dem erwähnten Staube an euren Füßen aber nicht etwa den natürlichen Zimmerstaub oder den Staub auf den Straßen, sondern der Staub, den Ich meine, das sind jene weltklugen Reden solcher Menschen, die deinem alten Freunde ganz ähnlich sind. Sie klingen recht artig, freundlich und dem Weltverstande ganz angemessen; aber sie sind dennoch nichts als ein leerer Staub, weil sie nur Welttümliches befürworten und selbst darin von einem Wahrheitsernste keine Spur vorhanden ist. Wie aber der leere, nichtige Staub der Straßen keinem Wanderer zu etwas nütze werden kann, so auch derlei weltstaubige Reden solcher reichen und weltklugen Bürger.

    Ev06.059,10] Obschon aber solch ein Staub niemandem zum Nutzen werden kann, so kann er einem Wanderer aber dennoch mehr oder weniger schädlich sich gestalten. So ein Wind kommt und den Staub in die Luft hebt, da heißt es die Augen schließen und den Mund zuhalten, ansonst kann man erblinden und ersticken. Auch muß man so lange stehenbleiben oder sich gar, mit dem Gesichte zur Erde gekehrt, auf den Boden legen, bis der Wind den lästigen Staub weithin getragen hat. Und das hat den Wanderer sicher auch Zeit gekostet, infolgedessen er notwendig später an den Ort seiner Bestimmung gelangt, als er ohne die Staubbescherung gelangt wäre.

    Ev06.059,11] Was aber der Straßen- und Gassenstaub dem irdischen Wanderer ist, das ist der eitle, weltkluge Wortstaub dem Lebenspilger auf Meinen euch gezeigten Lebenswegen. Er trübt leicht die innere Sehe und kann sogar sehr erstickend auf das wahre, innere, geistige Seelenleben einwirken. Und mindestens verzögert er bei aller angewandten Vorsicht doch den geistigen Fortschritt! Darum sagte Ich, dass ihr auch sogar den Staub, der an euren Füßen kleben geblieben ist, abschütteln sollet, auf dass gar nichts Welttümliches an euch sei; denn wahrlich sage Ich euch: Solange an einer Seele noch ein welttümliches Atom klebt, kann sie nicht völlig in Mein Reich eingehen; denn alles Welttümliche ist das für die Seele, was das Gift für den Leib ist. Ein kleinster, kaum sichtbarer Tropfen von einem starken Gifte kann dem Leibe den Tod geben, und ebenso kann auch ein Atom Welttümlichkeit eines Menschen Seele ganz verderben oder wenigstens derart zu Schaden bringen, dass sie dann lange zu tun haben wird, um völlig geheilt zum ewigen Leben zu erstehen. Die Erfahrung wird euch darüber die vollste Bestätigung geben."

    Reiche, Weltweise, Schwätzer und Materialisten als hör- und anwendungsunwillige Menschen

    Ev06.059,12] (Petrus:) "Herr, da wird es für uns eben nichts Leichtes sein, Dein Wort den andern Menschen zu verkünden! Denn wie werden wir's erfahren, ob ein Mensch geeignet ist, Dein Evangelium aufzunehmen? Der Alte draußen wäre für mich einmal schon ein ganz geeigneter Mensch gewesen, da er sonst von einer ganz guten Gemütsart ist und sich gerne in seinen Mußestunden über höhere und geistige Dinge bespricht und, soviel mir bekannt ist, auch gerne armen Menschen Gutes erweist. Nun, wenn derlei Menschen auch noch zu den Bedenklichen gehören, mit denen man nicht viel zu tun haben soll, da wüßte ich dann wahrlich nicht, wen man für die Mitteilung Deines Evangeliums für tauglich erachten soll."

    Ev06.059,13] Sagte Ich: "Seid ihr denn auch noch blind und merket nichts von dem, was Ich euch sage? Hast du im vorigen Jahre nicht den reichen Jünglingsmann gesehen? Er fragte Mich, was er tun solle, um das ewige Leben zu erreichen. Und Ich sagte zu ihm, dass er die Gebote halten und Gott über alles und den Nächsten wie sich selbst lieben solle. Da sagte und beteuerte der junge Mann, dass er das schon seit seinen Kinderjahren getan habe. Ich aber sagte darauf: "Nun gut, - willst du mehr, so verkaufe alle deine Güter, teile den Erlös unter die Armen, und komme dann und folge Mir nach, so wirst du dir dadurch einen großen Schatz im Himmelreiche bereiten!" Alsbald ward der junge Mann traurig, kehrte uns den Rücken und zog seines Weges weiter. Ich aber machte euch dann die Bemerkung, dernach ein Kamel leichter durch ein Nadelöhr (schmaler Nebeneingang am Haupttor von Jerusalem zur Zeit Jesu) gehe denn ein Reicher in den Himmel. Damals stauntet ihr darüber und meintet, da dürften äußerst wenige ins Himmelreich gelangen. Und Ich sagte zu euch, dass bei dem Menschen wohl gar vieles als unmöglich erscheine, was aber bei Gott noch immer gar wohl möglich ist. (vgl. Mt.19,16-26)

    Ev06.059,14] Damals sahet ihr diese Sache nicht völlig ein; aber nun dürfte sie euch wohl schon um vieles begreiflicher sein. Was hätten wir zum Beispiel gewonnen, so wir damals jenem jungen Manne so recht zuzureden angefangen hätten, dass er dennoch das tun solle, was Ich ihm angeraten habe? Gar nichts! Er hätte uns mehrere Tage hindurch seine weltklugen Gründe vorgetragen, derentwegen er selbst beim besten Willen Meinem Rate vorderhand nicht nachkommen könne, und wir wären nach mehreren Tagen mit ihm auf demselben Flecke gestanden wie im ersten Augenblicke unseres Zusammentreffens. Wir aber zogen lieber recht schnell weiter und fanden bald eine Gelegenheit, wo wir recht viel Gutes haben wirken können. Sehet, da haben wir auch den Staub, den uns der junge Mann offenbar bereitet hatte, schnell abgeschüttelt und zogen ungehindert unseres Weges weiter!

    Ev06.059,15] Die da draußen im Vorzimmer sind lauter solche Menschen, die an und für sich ganz rechtliche und sehr weltkluge Menschen sind, welche Eigenschaft sie auch sehr weltreich machte; aber für Mein Evangelium sind sie noch lange nicht reif und werden es in dieser Welt auch schwerlich je ganz werden. Daher sollet ihr in der Folge solchen Menschen auch Mein Wort nicht predigen; denn es wird bei ihnen nicht wurzeln und noch weniger je zu einer guten Frucht reifen.

    Ev06.059,16] Du, Petrus, hast dem reichen Bürger wahrlich ganz tüchtige Wahrheiten gesagt, so, als hättest du sie aus Meinem Munde geredet! Welche Wirkung aber haben sie bei ihm gemacht? Sieh, gar keine! Er redet nun so frei und unbeirrt mit seinem Geschäftsfreunde, als ob du nie ein Wort von Mir zu ihm gesprochen hättest! Er weiß, dass Ich hier bin; es sollte ihn wenigstens die Neugierde zu Mir führen, auf dass er sich mit Mir Selbst über das besprechen möchte, was du von Mir ihm kundgetan hast! Allein, das alles ist dem reichen Manne so gleichgültig wie eine auf dem Wege von seinem Fuße zertretene Mücke. Er steht auf uns und unsere für ihn zu geringfügige Hilfe gar nicht an, indem er ja ein sehr reicher und weltkluger Mann ist, - und noch gar viele sind seinesgleichen.

    Ev06.059,17] Sehet, das sind so die rechten Weltwühlschweine, denen ihr Meine Perlen nicht vorwerfen sollet (vgl. Ev06.059,18] Diese Menschen sind sonst recht artig und beachten gegen jedermann eine feine Sitte; aber das alles ist gleich der feinen und zierlichen Tünche eines Grabes, das dadurch äußerlich recht erbaulich anzusehen ist, - aber inwendig ist es dennoch voll Totenmoders und pestilenzialischen Ekelgeruches. Solange so ein Mensch ganz ruhig seinen Gewinn einstecken kann und ihn kein Geschäftsunglück ereilt, wird er stets in der besten und mitunter sogar freigebigen Laune sich befinden; lassen wir ihn aber bei irgendeiner Spekulation nur einmal so recht tüchtig eingehen, da schaue dir dann deinen freundlichen Mann an, und fange an, mit ihm über innere, geistige Wahrheiten zu reden, und Ich stehe dir dafür, dass du noch eher hinausgeschafft wirst, als du den Mund so recht aufgemacht hast! Und sieh, darin liegt auch hauptsächlich der Grund, warum Ich dich von deinem sonst sehr löblichen Eifer abberufen habe; denn bei derlei Menschen ist jedes innere, geistige Wort ein beinahe völlig vergebliches!

    Ev06.059,19] Du hast ihm doch enthüllt, dass diese große Meeresbewegung allein durch Meinen allmächtigen Willen bewirkt wird, dass Ich überhaupt nur wollen darf, und alle Elemente gehorchen Mir. Das ist sicher doch nichts Geringes! Siehe aber nur hinaus, und du wirst dich gleich selbst überzeugen, welch einen nichtigen Eindruck solche deine Kundgebung auf ihn gemacht hat! Er ist nicht einmal nachsehen gegangen, ob das Meer noch in seiner großen Bewegung steht, und ob irgendein Teil desselben ganz ruhig ist!

    Ev06.059,20] Du hast ihm auch zu schmecken gegeben, dass die Ungläubigen Mein Gericht treffen werde. Das kostete ihn höchstens ein kleines Lächeln, und er dachte sich: "O du armer Hungerleider, siehe nur du zu, dass dich nicht nächstens das Gericht des leeren Magens und der nackten Haut ereilt!" - Sage Mir nun, ob solchen Menschen Mein Wort zu predigen ist!"

    Ev06.059,21] Sagte ganz ärgerlich Petrus: "Ah, wenn also, da wäre ich ja um vieles lieber eines Griechen Schweinehirt denn solchen Menschen ein Prediger! Jetzt begreife ich erst so ganz recht Deinen vorjährigen Eifer im Tempel! Denen muß man ein anderes Wort mit Stricken und Knütteln predigen, wie Du es im Tempel getan hast! Diese Brut ist am Ende noch schlechter denn der eifersüchtigste Pharisäer im Tempel; denn jener hat doch wenigstens einen geistigen Schein - der zwar auch zu nichts gut ist -, aber diese Brut hat gar nichts als die purste und allermateriellste Welt! Oh, das ist gut, dass Du, o Herr, uns alle darauf sehr aufmerksam gemacht hast! Wahrlich, mit diesem Gassenstaube sollen unsere Füße nimmerdar beklebet werden! Aber was machen wir nun?"

    Hochmut, Sex und Geiz als Bekehrungshindernisse

    Kaum überwindbare Evangelisierungsprobleme bei Hurern und Ehebrechern

    Ev04.230,05] "Darum aber sei es euch auch für vollwahr gesagt, dass Hurer und Huren, Ehebrecher und Ehebrecherinnen und Unzüchtlinge aller Art und jeden Geschlechts in Mein Gottesreich schwer oder auch gar nie den Eingang finden werden!

    Ev04.230,06] So du nun in deinem Herzen das für etwas zu stark hältst, da versuche du, so einen fleischsinnlichen Menschen umzugestalten! Fange an, ihn auf die Gebote Gottes aufmerksam zu machen, sage zu ihm: "Der Friede sei mit dir, das Reich Gottes ist dir nahegekommen! Laß ab von deinem lasterhaften Leben, liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst! Suche die Wahrheit, suche das Reich Gottes in deines Herzens Tiefen! Laß ab von der Welt und ihrer losen Materie, und suche zu wecken in dir des Geistes Leben! Bete, forsche und handle in der Ordnung Gottes!" - und du wirst diese Worte an völlig taube Ohren gerichtet haben! Er wird dich verlachen, dir den Rücken kehren und zu dir sagen: "Fahre ab, du frömmelnder Narr, reize mich mit deiner Dummheit nicht, sonst nötigst du mich, dich ins Gesicht zu schlagen!"

    Ev04.230,07] Sage Mir, was würdest du dann noch weiteres gegen solch einen Fleischwüstling unternehmen, vorausgesetzt, dass in deinen Händen keine Staatsgewalt läge?! Ermahnst du ihn zum zweiten Male, so hast du eine noch ärgere Grobheit zu erwarten, als da war die erste! Was nachher? -

    Ev04.230,08] Du wirst ein Wunder vor seinen Augen wirken! Wird ihm das vielleicht Ohren und Augen öffnen? O siehe, das wird er für eine Zauberei ansehen und zu dir sagen: "Noch mehr dergleichen unterhaltende Stücke!" - aber ohne Nachteil für ihn, sonst vergreift er sich an dir und kämpft mit dir auf Leben und Tod; und lähmst du ihm die Glieder, so wird er dich bedienen mit den gräßlichsten Flüchen!

    Ev04.230,09] Darum ist ein Hurer nicht nur ein sinnlicher Sündenbock, sondern in seiner Gereiztheit auch ein gar böser Mensch; er ist voll des wilden Feuers und blind und taub für alles Gute und Wahre des Geistes. Einen Räuber bekehrest du lange eher denn einen echten Hurer und Ehebrecher."

    Evangelisierungsprobleme bei Hochmütigen und Geizigen

    Ev06.113,09] "... Wenn das menschliche Gemüt nicht zu sehr vom Hochmute und vom Geize gefangengenommen ist, kann ein jeder für die Wahrheit gewonnen werden; aber der Hochmut und der Geiz sind bei den Menschen stets am schwersten zu besiegen. Das merket euch denn auch, und so ihr danach handelt, so werdet ihr leicht handeln und stets die besten Erfolge erzielen!"

    Welche Orte kaum aufnahmebereit bzw. zu meiden sind

    Meiden zu wüster oder schon missionierter Völker bzw. Orte

    Ev01.135,09] "... meidet auch euch als zu wüst bekannte Völker; denn Hunden und Schweinen sollet ihr nicht das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigen (vgl. Ev01.135,10a] Also ziehet auch nicht in die Städte der Samariter (vgl. Mt.10,05)! Warum? Diesen habe Ich bereits an eurer Seite und unter euren Augen einen Apostel gestellt, und sie bedürfen fürs erste euer nicht, und fürs zweite würdet ihr um so schlechter bei den Juden aufgenommen werden, so sie erführen, dass ihr mit ihren verhaßtesten Feinden eine gemeinsame Sache habt."

    Tips bezüglich Pfarrhäusern und Kirchen

    Ev05.118,08] "Sehet, desgleichen tuet auch ihr als kluge Ausbreiter Meiner Lehre! Lasset stehen die Tempel und die vielen Priesterhäuser; bearbeitet nur das Volk! Ist das mit leichter Mühe einmal auf eurer Seite, dann werden die alten Götzentempel ehestens von selbst allen Wert verlieren und zusammenstürzen. Und ihre Diener werden, aus eigenem Antriebe und durch die Not gedrungen, zu euch übergehen und die neue Lehre annehmen und mit ihr zu handeln und zu wirken anfangen."

    Warum Handels- und Wirtschaftsorte unergiebig sind

    Ev01.012,05] In Kapernaum hielt Ich Mich daher nur kurze Zeit auf, indem allda nahe kein Glaube und noch weniger Liebe daheim war; denn diese Stadt war ein Ort des Handels und des Krämertums. Wo aber Handel und Krämerei getrieben wird, da haben Glaube und Liebe den Abschied im Vollmaße erhalten. Wo aber diese beiden verabschiedet sind, da gibt es für Mich wenig oder nichts zu tun.

    Warum Orte mit sehr schönen, modisch herausgeputzten Menschen unergiebig sind

    Ev03.012,01] "Merket euch das! So ihr kommet in einen Ort, allwo es sehr schön gestaltete und geputzte Menschen beiderlei Geschlechtes gibt, da ziehet ehestens weiter; denn da ist fürs Gottesreich kein Geschäft zu machen, weil da zum wenigsten das halbe Sodom und Gomorrha fertig ist! Von solch einem Orte ist auch das Strafgericht Gottes nimmer ferne; denn solche verfleischte Seelen, die zum größten Teile von ihrem höchst eigenen Dasein nahezu alles Bewußtsein in das Grab ihres Fleisches gelegt haben, sind zu sehr durch und durch geknebelt ..."

    Warum Geilheit und Hurerei wirksame Glaubensverkündigung verhindern

    Ev04.231,01] "Nun, wo unter den Menschen die Geilheit und Hurerei als eine wahre Seelenpest eingerissen ist, da hat das Predigen des Evangeliums sein Ende erreicht! Denn wie sollte man, und wie könnte man vor tauben Ohren reden und vor blinden Augen Zeichen wirken? Wo aber die Wahrheit nicht gepredigt wird und nicht mehr gepredigt werden kann, die allein die Seele stärken und frei machen kann und sie erleuchten durch und durch, weil die Seele nur durch die Wahrheit tätig, voll Liebe und sonach auch voll Lichtes wird, wie sollte da von irgendwo anders her ein Licht in die Seele kommen, und aus was anderem, als aus eben dem Wahrheitslichte der Seele, sollte sich dann die Außenlebenssphäre bilden?!

    Wann rechter Evangelisationszeitpunkt da ist

    Warum Evangeliumsausbreitung Zeit benötigt

    Ev10.002,02] "Was von Zeit zu Zeit schnell entstehen muß, das braucht von der ersten Periode des Entstehungsgrundes bis zu jener des vollen und wirkenden Sachzustandes wahrlich kein halbes Jahr Zeit, zum Beispiel der Wind, der Blitz, der Regen und noch vielerlei derartige Erscheinungen, die, so sie notwendig sind, nach dem Willen Gottes auch sogleich dasein müssen; aber andere Dinge, mit denen sich die Menschen zu beschäftigen haben, haben gleich dem Menschen ihre Zeit, und so auch die Ausbreitung Meiner Lehre, die ausschließlich allein nur für die Menschen von Mir in diese Welt gebracht und gegeben wird in dieser Zeit und ebenso auch in der Zukunft."

    Nutzen von Irrtümern und Unwissenheit

    Ev03.230,03] (Murel:) "Und so glaube ich denn auch, dass des Herrn höchste Liebe und Weisheit über unsere geistige Erde auch zu öfteren Malen mitten am hellsten Mittage der menschlichen Erkenntnis und Weisheit trübe und finstere Wolken über das heilige Antlitz der Sonne unseres Geistes kommen lassen wird, um die Menschen desto lichtdurstiger zu machen. Im Verluste des Lichtes erkennen wir erst, wie groß und unschätzbar der Wert des wahren Lebenslichtes ist.

    Ev03.230,04] Die Menschen fangen dann bald ängstlich an zu fragen: "Wo ist das Licht des Lebens?" Sie seufzen und weinen, und die Tränen, als der Regen aus den geistigen Wolken, fallen auf des beklommenen Herzens Furchen und beleben von neuem die hie und da verkümmert gewordenen Wurzeln des heiligen Wortes in der Seele, und wir leben dann mit den Wurzeln neu auf, und mit der neu gestärkten Sehe erschauen wir dann bald und leicht wieder die Lebenssonne in unserm neu erleuchteten Herzen und freuen uns dann über alle Maßen des neuen Lichtes, dessen wir in allerlei Zank und Hader eine Zeitlang entbehren mußten.

    Ev03.230,05] Ich sage es euch: Der Herr weiß es ganz sicher, was da noch alles kommen wird über unsern naturmäßigen und geistigen Erdkreis, und warum!"

    Falscher und rechter Missionszeitpunkt bei Reichen

    Ev01.219,03] "Sieh, so ein Mensch alles hat, was er benötigt, so fühlt er sich ganz behaglich; er sorgt sich um nichts, er arbeitet nichts, läßt sich bloß gut und bequem geschehen und fragt wenig danach, ob es einen Gott gibt, ob ein Leben nach dem Tode des Leibes, ob der Mensch mehr ist als ein Tier oder das Tier mehr als ein Mensch. Berge und Täler sind ihm einerlei, Winter und Sommer gehen ihn nichts an; denn im Sommer hat er Schatten und kühlende Bäder und für den Winter wohlerwärmende Kamine und warme Kleider.

    Ev01.219,04] Also ist ihm auch gleich, ob das Jahr fruchtbar war oder nicht; denn fürs erste ist er auf zehn Jahre mit Vorräten aller Art versehen und hat fürs zweite Geld in Menge, um sich irgend etwas Abgängiges beizuschaffen.

    Ev01.219,05] Sieh, ein solcher Mensch lebt dann gerade so gemächlich fort wie ein Mastochse im Stall und denkt auch nicht um vieles mehr als ein Ochse und ist sonach auch nichts als ein Genußtier in menschlicher Gestalt.

    Ev01.219,06] Wenn du zu einem solchen kämest, um ihm zu predigen das Evangelium vom Gottesreiche, so wird er dir gerade das tun, was der Ochs im Stalle einer Stechfliege tut, die ihn in seiner Freßbehaglichkeit stört: der Ochs schwingt seinen Schweif über den ihn störenden Gast, und dieser muß schnell Reißaus nehmen, um nicht erschlagen oder doch wenigstens stark beschädigt zu werden.

    Ev01.219,07] Und sieh, ein solcher mit keiner Sorge bedrängter Wohlfresser wird seiner Dienerschaft, die im Grunde auch nichts als des sorglosen Wohllebers Fliegen abtreibender und abwehrender Schweif ist, den Wink geben, dich fortzutreiben; du wirst offenbar so schnell als möglich das Weite suchen und wirst erst in einer bedeutenden Ferne darüber nachdenken können, welch eine Wirkung deine Evangeliumspredigt bei dem Wohlfresser gemacht hat.

    Ev01.219,08] Ich aber verstehe es, solchen Ochsen eine ganz andere Vorpredigt zu machen: Ich lasse ein irdisch Unglück ums andere über sie kommen; dadurch kommen sie in allerlei Sorgen und Angst und Furcht, fangen an zu denken, zu suchen und zu fragen, wie doch solches möglich sei, dass sie nun so von allen Seiten bedrängt werden, indem sie doch nie jemandem ein Unrecht zugefügt hätten und allzeit als ordentliche, wohlanständige Menschen gelebt haben!

    Ev01.219,09] Das geschieht ihnen aber nur der nötigen Gärung wegen.

    Ev01.219,10] Wenn solche Menschen dann so in eine rechte Gärung kommen, so sehnen sie sich nach Freunden, durch die sie wieder zu einer Ruhe gebracht werden könnten; dann gehe du zu ihnen hin und predige ihnen das Evangelium, und sie werden dich hören und nimmer ihren stolzen und wütend um sich herumschwingenden Schweif wider dich erheben!"

    Bedeutung der Läuterung für geistige Aufnahmefähigkeit

    Ev03.114,07] "Übrigens geht das (Empfänglich-machen für Geistiges) bei mehr weltlich gesinnten Menschen eben nicht so schnell, als man sich's vorstellt. Es gehört oft viel Zeit und Geduld dazu, um eine Seele von aller Schlacke zu reinigen.

    Ev03.114,08] Bevor aber solch eine totale Reinigung nicht erfolgt ist, läßt sich mit dem Grundgeistigen nicht viel machen; denn damit den Verstand beschäftigen, heißt ein Haus auf dem Sande bauen.

    Ev03.114,09] Da muß das Herz die Sache ergreifen; ist aber dieses noch voll Materie, so kann ja darin das Reingeistige keinen Anhaltspunkt finden! Daher mußt du bei deinen Schwestern auch vor allem darauf sehen, dass ihre Herzen von allem, was materiell ist, völlig frei werden, dann wirst du eine leichte Arbeit mit deinen Schwestern haben, derer du dich nun gut kümmerst ..."

    Inspiration für rechten Evangelisationszeitpunkt und Worte

    Ev03.225,15] "Gehet aber darauf nun hin, so es euch nimmer gebrechen wird am gerechten und großen Vorrat, in alle Welt zu den verlassenen Brüdern und Schwestern und zu all den Witwen und Waisen und trocknet ihnen die Tränen von ihren Angesichtern, und gebet ihnen reichlich zu trinken von diesem reinsten Weine, den Ich euch allen hier zu trinken gegeben habe in Hülle und Fülle!

    Ev03.225,16] Die Zeit aber, wann ihr solches tun sollet, wird euch allen durch Meinen Geist in euch angezeigt werden. Wenn ihr dann handeln werdet in Meinem Namen wahrhaft und getreu, so wird Mein Geist, Mein Ich, bei euch und in euch sein allzeit und ewig.

    Ev03.225,17] Ihr werdet von nun an nicht zu denken haben, was ihr irgend in Meinem Namen reden sollet; denn zur rechten Zeit wird es euch ins Herz und in den Mund gelegt werden." (vgl. Mt.10,19; Mk.13,12; = Lk.12,11-12;  Lk.21,14-15;  2.Mose.04,12Apg.04,08;  ⇒ jl.ev01.137,20a* jl.ev09.038,07jl.ev09.062,10

    Warum Völker zu verschiedenen Zeitpunkten für Mission reif sind

    Ev02.138,04] "Es steht mit den Völkern der Erde also wie mit den einzelnen Kindern eines Vaters: einige, als früher zur Welt geboren, werden vom Vater anders gehalten als jene, die erst kaum vor zwei, drei, vier bis fünf Jahren das Licht der Welt erschauten. Der älteste Sohn ist schon ein Mann voll Kraft geworden, und eine Tochter ist mannbar; daneben aber gibt es noch ein paar Kinder in deinem Alter, und drei liegen noch in den Windeln. Sage Mir, ob es von dem Vater wohl klug wäre, so er die Kinder in der Wiege genau also behandeln würde wie den zum kräftigen Manne herangereiften Sohn!?"

    Ev02.138,05] Sagt die Jarah: "Das wäre freilich wohl sehr dumm von einem solchen Vater!"

    Ev02.138,06] Sage Ich: "Nun sieh, darin liegt es auch, warum einige Völker erst später zu Meiner Lehre gelangen! Sie sind jetzt noch nicht reif dazu; aber zur rechten Zeit werden sie schon reif werden, und da wird auch Meine Lehre an sie gelangen ..."

    Warum Indien nur sehr langsam durch Seher und Weise zur Wahrheit finden kann

    Ev07.107,01] (Agrikola:) "Aber Herr und Meister, ich habe mir unter Indien ein Land und Reich der Wunder und der größten Bildung nach altägyptischer Art vorgestellt und ein Land, in dem es vor lauter Künsten und Aufklärungen wimmeln muß. Und nun siehe, da ist gerade das schroffst Entgegengesetzte von dem, was ich mir von dem großen Indien ehedem gedacht habe! O Herr, wann wird wohl dieses Volk zum Lichte des Lebens kommen?"

    Ev07.107,02] Sagte Ich: "Es wird auch für jenes Volk gesorgt werden; aber es ist nun noch lange nicht reif dazu. Das gemeine Volk aber ist sehr gehorsam und auch sehr geduldig und in seiner Art fromm und hat den festesten Glauben. Wenn man ihm nun diesen nehmen würde, so würde man es töten, und das wäre übel für des Volkes Seelen. Es ist darum nun noch geratener, Indien vor der rechten Zeit nicht zu sehr aufzuhellen, wohl aber soll es von Zeit zu Zeit mit Tropfen gespeist werden und ist auch schon gespeist worden, weshalb es unter sich auch ganz besondere Weise und Seher hat, wie sie die eigentlichen Juden nun wohl nicht mehr haben. Und diese Weisen und Seher verbreiten schon auch ein ganz gutes Dämmerlicht unter so manchen Menschen. Ohne solch ein Dämmerlicht hätten diese drei den weiten Weg hierher nicht gefunden.

    Ev07.107,03] Als Ich in diese Welt geboren ward zu Bethlehem in einem Schafstalle, da kamen eben auch drei Weise aus demselben Morgenlande und brachten Mir den ersten Gruß und opferten Mir Gold, Weihrauch und Myrrhen und zogen dann wieder in ihr Land zurück; und vor einiger Zeit kamen sie abermals, und dieser Wirt und Nachbar des Lazarus hat sie gesehen und bewirtet. Also gibt es dort schon auch Weise, aber wenige nur!

    Ev07.107,04] Zudem sind nun die indischen Priester gegen so mehr verborgene Weise und Seher nicht mehr so strenge, wie sie noch vor hundert und noch mehr vor drei-, vier- bis fünfhundert Jahren waren; denn mehrere große Seuchen, von den Sehern vorausgesagt, durch die die Indier und namentlich die Großen und Machttragenden zu zwei Dritteln dahingerafft wurden, und große Erdbeben, Stürme und Überschwemmungen haben die Priester samt den Königen etwas sanfter und duldsamer gemacht, obschon sie im allgemeinen noch dieselben alten Grundsätze der Unduldsamkeit und Bußgrausamkeit innehalten. Und so hat es für dies sinnliche Volk schon auch seine Zeit noch lange hin, bis es für ein höheres Licht völlig reif sein wird."

    Verhaltenstips bei Desinteresse und Ablehnung

    Verhalten bei Änderungsunwilligen

    Him2.097,01] "... Wo du nichts ändern kannst zufolge der jedem Menschen eigenen Willens- und Erkenntnisfreiheit, da erspare dir für alle Zukunft jede Mühe und Arbeit! Denn einen aus dem Zentrum ganz verfaulten Baumstock wirst du nimmerdar zum Leben erwecken, wenn du ihn auch noch so emsig täglich begießen möchtest. Him2.097,02] Daher bekümmere dich auch der Rede nicht, welche da aus dem Munde unsauberer, rein weltsüchtiger Menschengeister kommen! Laß diese nur aus dem Schatze ihrer Weltklugheit schöpfen, welche von der Welt ist und rein der Welt angehört! Lasse sie reden und lasse sie ihre hochgepriesenen Geldtugenden üben! Lasse solche Weltweise reden schwarz und weiß, lasse ihnen sogar Mein altes und jedes neue Wort eine allerbarste Torheit sein! Denn siehe, diese wahrhaft elende, kurze Seligkeit müssen wir ihnen für ihre Geldtugenden ja doch zukommen lassen, da sie ja ohnehin auf der Welt mit diesem ihnen so einzig rechtesten Leben auch alles beschließen! Him2.097,03] Siehe, solche allerpurste Materialisten sind allzeit die allerlauesten Geistesmenschen! Ja sie sind ebenso träge wie die Materie selbst, an der sie hängen - weshalb sie sich auch nicht über die tote Natur ihrer und jeder anderen Materie erheben können. Him2.097,04] Da aber die Materie für sie etwas Festes und allein Begreifliches ist, so geht auch ihr Geist ganz in diese über, überläßt sich ganz der Materie und denkt, solange in ihm noch ein Lebensfunke glühet, ganz aus derselben. Und es ist ihm darum alles Geistige nichts anderes als eine allerbarste Torheit."

    Verhalten bei Ablehnung der Lehre und Widerständen

    Ev09.148,11] "Doch wo ihr sehen werdet, dass ihr mit der Liebe und der rechten Weisheit mit den zu verfinsterten Menschen nichts ausrichten möget, denen kehret den Rücken und ziehet von dannen, und ihr werdet schon wieder Menschen finden, mit denen ihr in Meinem Namen gute Geschäfte machen werdet.

    Ev09.148,12] Bekennen sollet ihr Mich vor allen Menschen, da auch Ich euch bekenne vor Meinem Vater; aber aufdringen sollet ihr Mich den Weltfinsterlingen nicht und ihnen, als den Weltschweinen, auch nicht vorwerfen Meine Perlen (vgl. Ev01.136,04a] "Und wo euch in einem Hause dessen Bewohner nicht annehmen wird noch hören eure Rede, so gehet sogleich aus solch einem Hause, wie am Ende auch aus solch einer Stadt und schüttelt sogar den an euren Füßen haftenden Staub zu einem für dereinst gar wichtigen Zeugnisse über sie!"

    Mt.10,14] a Und wo euch jemand nicht annehmen und eure Rede nicht hören wird, so geht heraus aus diesem Hause oder dieser Stadt und b schüttelt den Staub von euren Füßen. (a = Mk.06,11; = Lk.09,05b Apg.13,51Lk.10,10-11;  ⇒ jl.ev01.136,04a*;  jl.ev06.059,08jl.ev07.166,12ajl.him3.088,26 .30 .42)

    Ev04.165,07] "Es soll aber diese Meine Lehre niemandem aufgedrungen werden, sondern ein oder mehrere Glieder sollen zuerst vernehmen die überschwenglich großen Vorteile Meiner Lehre aus den Himmeln. Wollen die Glieder die Lehre hören, so werde sie ihnen gepredigt in kurzer und bündiger Rede; wollen sie aber das nicht oder zeigen sie wenig Lust dazu, dann ziehe der Himmelsbote nur gleich wieder ab, - denn Schweinen sollen die kostbaren Perlen nimmer zum Fraße vorgeworfen werden!" (vgl. Grenzen der Bemühungen in ungläubigen Orten und bei hartherzigen Weltmenschen

    Ev01.048,04] "Ganz anders verhält es sich mit solchen Ortschaften, wo gar keine Gläubigen zu Hause sind! Da mache man zwar einen Versuch, auf dass sich dereinst niemand entschuldigen und sagen könne: "Ich habe davon nie ein Wort vernommen" .

    Ev01.048,05] Findet sich ein Gläubiger vor, so bleibe man bei ihm und offenbare ihm das Reich der Gnade Gottes! Nimmt aber auch nicht einer das Wort an, so gehe man weiter und schüttle auch den Staub von seinen Füßen über eine solche Ortschaft; denn solch eine Ortschaft ist dann fürder auch keiner Gnade wert, außer derjenigen, die den Tieren des Feldes und der Wälder erteilt wird. Da hast du nun die Instruktion, wie du dich fürder zu benehmen hast mit all den Ungläubigen! ...

    Ev01.048,08] Aber zu den harten Weltmenschen, die entweder keinen Glauben haben oder, ob sie schon Glauben haben, dennoch nicht handeln danach, wie sie der Glaube lehrt, werden weder Ich noch Meine Jünger kommen und ihnen nehmen völlig der Zweifel Nacht aus ihren Herzen. Wenn aber über ihr Fleisch das Ende kommen wird, so sollen sie das Übel ihres Unglaubens und die Folgen der Nichtbeachtung Meiner Lehre in der Tat fühlen, während jene, die an Mich tatkräftig glauben werden, des Fleisches Tod weder fühlen noch schmecken sollen!" (vgl. Mt.16,28)

    Empfohlene Aufenthaltsdauer für Evangelisten

    Ev01.141,12] "... Länger als drei Tage verweilet daselbst nicht, wie auch nicht leichtlich an einem andern Orte!"

    Teamgröße für Evangelisation

    Ev07.166,07] "Also gehet denn hin zu je zwei und zwei in die Orte des ganzen Judenlandes, und auch in das Land der Samariter!"

    Ev01.141,07] (Petrus:) "Herr, sollen wir Zwölfe in Gesellschaft oder einzeln, jeder für sich, in eine und in die andere Stadt ziehen und also auch in die Märkte und Dörfer?"

    Ev01.141,08] Sage Ich: "Das steht bei euch; aber besser ist es, so ihr mindestens zu zwei oder drei miteinander gehet, auf dass einer dem andern als Zeuge dienen kann; und Mein Geist wird kräftiger mit euch wirken, so ihr zwei oder drei irgendwo in Meinem Namen versammelt seid und also lehret und wirket. (vgl. Mk.06,07)

    Ev01.141,09] Aber dass ihr gerade in eurer Vollzahl beisammenbleiben sollet, das ist fürs erste gar nicht nötig, und fürs zweite würdet ihr desto schwerer in irgend einem Hause Aufnahme finden wegen des Raumes und wegen der Versorgung. Darum teilet euch entweder zu zwei und zwei, oder zu drei und drei! Erwählet euch aber zuvor die Städte, Märkte und Dörfer und machet es untereinander aus, welche einer oder der andere übernehmen will!

    Ev01.141,10] Ihr könnet dadurch in mehreren Städten zugleich auftreten und werdet dadurch viel an der Zeit gewinnen und desto eher zu Mir wieder zurückkehren können ..."

    Reisegepäck und Schutz für Evangelisten

    Ev07.166,08a] "Ich sende euch als Lämmer unter die Wölfe, die ihr aber nicht zu fürchten nötig habt; denn Meine Kraft wird euch Mut geben wider sie. (vgl. Mt.10,16; Lk.10,03)

    Ev07.166,08b] Traget darum keine Beutel, keine Taschen, keine Stöcke, keine Schuhe an den Füßen, und also sollet ihr auch nicht zwei Röcke tragen!" (vgl. Lk.10,04; Mt.10,09)

    Ev04.165,12] "Wer da aber ein rechter Himmelsbote ist oder sein will, der trage keinen Stock, noch irgendeine andere Waffe, auch habe er keinen Sack bei sich, um etwas einzustecken; denn Ich Selbst werde ihm schon Freunde erwecken, und diese werden ihm geben, dessen er als Fleisch- und Blutmensch benötigt. Also soll ein rechter Himmelsbote außer im Winter oder in des Nordens kalten Landen nicht mehr denn einen Rock tragen (Mt.10,10), auf dass niemand ihm darum einen Vorwurf machen könne, als habe er zuviel und dafür ein anderer zuwenig. So ihm aber jemand noch einen zweiten oder auch dritten schenkt, so soll er ihn nur annehmen; denn er wird Gelegenheiten zur Genüge finden, wo derlei fromme Gaben gar gut zu verwenden sein werden."

    Grund der Armutsempfehlung für Evangelisten

    Ev01.135,19] "Nicht also, Meine Brüder! Ich sage es euch: Ihr sollet weder Gold, noch Silber, noch Erz in euren Gürteln haben; denn ein rechter Arbeiter ist ohne all dem seiner Speise wert (vgl. Mt.10,09 -10)! Wer aber nicht arbeiten will, so er Arbeitskräfte hat, der soll auch nicht gespeist werden! Denn es steht geschrieben: "Im Schweiße deines Angesichts sollst du dir dein Brot erarbeiten!" (vgl. 1.Mose.03,19) Aber dass sich ein Arbeitsscheuer durch ein Almosen von Gold, Silber und Erz soll seine Kost bereiten, das steht nirgends geschrieben! Die Schwachen, Alten und Bresthaften aber müssen ohnehin nach dem Gesetze von der ganzen Gemeinde erhalten und wohl versorgt werden.

    Ev01.135,20] Es wird aber ohnehin nur zu bald eine Zeit kommen, in der das Gold, das Silber und das Erz die Menschen regieren wird und wird bestimmen ihren Wert vor der Welt. Das aber wird eine böse Zeit sein; da wird das Licht des Glaubens erlöschen, und die Nächstenliebe wird hart und kalt werden wie das Erz!

    Ev01.135,21] Darum sollet ihr nun zur Wegfahrt keine Reisetasche nehmen, auch nicht zwei Röcke und keine Reisestecken! Denn, wie Ich schon gesagt habe, so ist ein rechter Arbeiter auch ohne alldem seiner Speise wert!" (vgl. 4.Mose.18,31Lk.10,071.Kor.09,141.Tim.05,18;  ⇒ jl.ev01.135,21*;  jl.ev03.008,04jl.ev03.163,06jl.ev04.165,12jl.ev06.235,06  .09;  jl.ev07.166,09c-10;  jl.ev09.037,02jl.ev09.039,10jl.ev10.117,15  ff.)

    Ev01.093,14] (Zu Nachfolgewilligem:) "Mache dich frei von allem, so wirst du um vieles leichter wandeln; denn die Diebe fallen nur jene an, von denen sie wissen, dass sie etwas bei sich tragen! Hast du aber nichts, so werden sie auch nichts wegnehmen können!"

    Nächstenliebe statt äußerer Höflichkeit

    Lk.10,04] ... grüßt niemanden unterwegs.

    Ev07.166,08b] "... Seid ernst und dabei doch sanftmütig! Grüßet auch niemanden auf der Straße, verlanget aber auch nicht, dass euch jemand grüße; denn ihr seid ja alle gleiche Kinder ein und desselben Vaters im Himmel! Nur einer ist euer Herr und Meister, ihr alle aber seid Brüder. Euer Gruß sei die wahre gegenseitige Bruder- und Nächstenliebe; was darunter oder darüber ist, ist vom Argen! Daraus aber wird man erkennen, dass ihr wahrhaft Meine Jünger seid, dass ihr euch untereinander liebet, wie auch Ich euch liebe."

    Warnung vor Übernahme alter Gebräuche, Satzungen und Zeremonie

    Ev05.131,05] "Daher laßt euch ja durch nichts irgend altgebräuchlich Venerables (Ehrwürdiges) irreleiten! Weder der Sabbat noch der Neumond, noch die Schrift, noch der Tempel, noch die Gräber der Propheten, noch die Orte, an denen Ich Selbst mit euch wirkte, noch die pure Magie Meines Namens, noch die Tempel, noch die Häuser der Patriarchen oder gewisse Stunden des Tages und dergleichen äußeres tolles Zeug mehr führe euch auf irgendeinen Abweg von der hier vernommenen Wahrheit!...

    Ev05.131,08] Werdet also als die Ausbreiter dieser Meiner Lehre nirgends und niemals schwach in was immer für einer alten Satzung, nicht einmal in der Wahl der Speisen; denn was zum Munde hineingeht mit Maß und Ziel, verunreinigt den Menschen niemals, sondern nur das verunreinigt den Menschen, was vom Herzen durch den Mund zum Schaden des Nebenmenschen herauskommt (vgl. Mt.15,07; 17 f.)! So werdet ihr mit dieser Lehre den wahren Segen und das wahre Heil den Menschen geben für bleibend, das in tausend Jahren und abermals tausend Jahren ebenso rein dastehen wird, wie Ich Selbst es nun euch gebe und gegeben habe!

    Ev05.131,09] Werdet ihr aber nur irgendeine alte Zeremonie mit dieser Meiner Lehre verbinden und zu halten anfangen gewisse Gedächtnistage und irgendeine Kleinigkeit nur aus dem Tempel, so wird sich das dann von Jahr zu Jahr vergrößern und in mehreren Jahrhunderten zu einem wahren euch bekannten Augiasstalle werden, der am Ende wieder durch ein allgemeines Gericht wird gereinigt werden müssen."

    Ev02.150,02] (Zu Essäern:) "... Es sei eure Hauptsorge dahin gerichtet, dass ihr alle Meine Lehre, die schon gegeben ward und noch gegeben wird, treu bewahret und nicht, gleich den Pharisäern und Ältesten, darunter menget eure Satzungen! Eure gegenwärtigen Satzungen müssen vom Grunde ausgereutet werden, und Mein Wort muß vollauf an deren Stelle kommen, und das in der freien Tat, ansonst Mein Geist nicht wirken könnte nach der Verheißung, die den Menschen gegeben ward durch den Mund der Propheten!"

    Wo und wie Jesu Lehre zu verbreiten ist

    Warum Mut, Liebe, Geduld und Sanftmut meist mehr bewirken als Druck

    Ev09.148,07] "... Wahrlich, wer die Menschen dieser Welt noch fürchtet, der ist zur Ausbreitung des Reiches Gottes besonders in dieser Zeit nicht geeignet, wo Gewalt gegen Gewalt gebraucht werden muß, um der Wahrheit die Tore zu öffnen und ihr Eingang zu verschaffen!

    Ev09.148,08] Da heißt es nicht mehr im verborgenen wirken, sondern mit dem Lichte aus den ewigen Himmeln Gottes mutvoll auch den Königen und Fürsten dieser Welt entgegentreten und ihnen zeigen, dass auch sie Menschen sind, die so, wie sie sind, nicht ewig leben werden, sondern im großen Jenseits das Gericht und den ewigen Tod zu erwarten haben. Ja, ja, du hast recht: Wie Feuerbrände muß man den Weltlingen die Wahrheit ins Angesicht schleudern und mit flammendem Schwerte gegen die Priester der Lüge, des finsteren Aberglaubens und Betrugs kämpfen, sonst bleibt die Erde ein stetes Jammertal und Totengrab nicht nur ihres Fleisches, sondern auch ihrer Seelen."

    Ev09.148,09] Sagte nun Ich: "Ihr habet recht, und Ich lobe euren Eifer; doch merket euch das zu eurem gerechten Eifer noch hinzu: In der Klugheit des menschlichen Geistes liegt stets eine größere Kraft denn in seiner Faust; und wo der gewisse Ernst für sich wenig oder nichts ausrichtet, da wirkt die Liebe und ihre Geduld und Sanftmut Wunder. Der volle Ernst im eigenen Herzen und dessen Mut beherrsche euch selbst; eure Waffe gegenüber den Menschen aber bestehe stets nur in der Liebe, Sanftmut und Geduld, und ihr werdet auf diesem Wege, den Ich Selbst vor den Menschen wandle, mehr ausrichten als mit dem puren Feuereifer und seinem diamantenen Ernste!"

    Überall Jesus bekennen, aber nicht überall predigen

    Ev09.148,10] "Furcht sollet ihr wahrlich vor den Weltmenschen nicht haben, die in ihrem Grimme wohl euren Leib töten, aber eurer Seele nichts Weiteres mehr anhaben können; fürchten sollet ihr allein nur Den, der ein wahrer Herr über Leben und Tod von Ewigkeit her ist! (vgl. Mt.10,28)

    Ev09.148,11] Doch wo ihr sehen werdet, dass ihr mit der Liebe und der rechten Weisheit mit den zu verfinsterten Menschen nichts ausrichten möget, denen kehret den Rücken und ziehet von dannen, und ihr werdet schon wieder Menschen finden, mit denen ihr in Meinem Namen gute Geschäfte machen werdet.

    Ev09.148,12] Bekennen sollet ihr Mich vor allen Menschen, da auch Ich euch bekenne vor Meinem Vater; aber aufdringen sollet ihr Mich den Weltfinsterlingen nicht und ihnen, als den Weltschweinen, auch nicht vorwerfen Meine Perlen (vgl. Mt.07,06)! Denn Ich sage es euch: Mein Wort ist nur ein rechter Lebensdünger für den Weizen und Meine Lehre ein wahrer Dünger für des Weinberges edle Reben; aber für das Unkraut der Erde habe Ich keinen Lebensdünger, - denn dieses ist nur da, auf dass es zertreten und verbrannt werde und mit seiner Asche dünge den gemeinen Boden der Erde.

    Ev09.148,13] Wer zum Leben da ist auf der Erde, der soll durch Mein Wort zum Leben erweckt werden; wer aber da ist durch seinen eigenen Willen und Starrsinn für den Tod, der soll auch in den Tod übergehen. Wer auferstehen will zum Leben aus dem Grabe seiner Materie, der erstehe; wer aber fallen will, der falle!

    Ev09.148,14] Den Teufeln das Evangelium predigen, hieße Öl ins Feuer gießen; darum seid denn auch ihr allzeit wohl klug gleich den Schlangen, aber dabei dennoch so sanft wie die Tauben (vgl. Mt.10,16), und ihr werdet so gar sehr tüchtige Arbeiter in Meinem Weinberge des Lebens werden!"

    Identifizierung mit allen - dennoch innerlich wahrhaftig bleiben

    Ev05.139,06] Was aber weiter die Beibringung dieser Meiner Gottes- und Lebenslehre betrifft, da sage Ich euch noch ganz eigens hinzu: Seid äußerlich mit allen alles, was sie sind, um sie euch alle zutraulich zu machen und zu gewinnen für Mein Reich! Seid mit den Juden Juden, mit den Heiden Heiden, lachet mit den Lachenden, und weinet mit den Weinenden, seid schwach und voll Geduld mit den Schwachen, und zeiget es dem Starken, dass auch ihr stark seid, auf dass ihn das Bewußtsein seiner Stärke nicht aufblähe und hochmütig mache! Nun, das wird dir, Mein lieber Freund, ja etwa doch genügen, um zu wissen, was Gottes allerhöchste Weisheit, als auch die Schöpferin eurer reinen Vernunft, von euch haben will!

    Ev05.139,07] Glaube du Mir, Meine Weisheit ist nie irgend wider eines Menschen ganz gesunde, nüchterne und vorurteilsfreie Vernunft! Denn diese muß es ja beurteilen, was da irgend vollkommen Rechtens ist!

    Ev05.139,08] Eine Wahrheit, wenn auch noch so verhüllt, ist und bleibt für sich dennoch ewig Wahrheit und wird dereinst als solche offenbar werden. Freund, eine Wahrheit, so es irgend die Notwendigkeit erheischt, kannst du verhüllen und ummänteln, wie du nur immer magst und kannst; das hängt alles von der Fassungskraft desjenigen ab, dem die Wahrheit gepredigt wird. Kinder werden mit Milch und Honig und gar weichem Brote gesättigt, während man dem Manne schon eine festere Manneskost reichen kann. Das ist dann ja schon alles in der besten Ordnung, wenn nur das Innere Wahrheit ist; auf die nötige Hülle wird da wenig oder auch gar nicht geschaut noch geachtet. Das wäre auch wahrlich höchst unweise und aller bessern Vernunft zuwider, so irgendein Mensch Meiner Hilfe bedürfte und Ich wohl wüßte, dass er ehrlich ist, ihn aber darum nicht ansehen würde, weil er einen persischen Rock anhat! Eine Wahrheit nötigenfalls verhüllen ist keine Sünde; aber eine offenbare Lüge und einen offenbarsten Betrug in das Kleid der Wahrheit stecken, das ist Sünde und ist von Mir für ewig verpönt!"

    Krankenheilung nach der Annahme des Evangeliums

    Ev01.135,11] "So ihr zu ihnen kommet, da prediget ihnen und saget und zeiget es ihnen in verständlicher Weise, wie nun das Himmelreich nahe zu ihnen gekommen sei! Und so sie euch hören werden und werden annehmen eure Predigt, da machet dann gesund ihre Kranken, reiniget die Aussätzigen, wecket auf ihre Toten, - wo es nötig ist, wie es euch der Geist zeigen wird, dem Leibe nach, allenthalben aber und vor allem geistig! - (Mt.10,07 .08; Lk.10,05 .09) (NB. Dies hat Matthäus aus dem Grunde nicht niedergeschrieben, weil unter dem Gebote, die Toten zu erwecken, ohnehin hauptsächlich die geistige Erweckung zu verstehen ist.)

    Ev01.135,12] Treibet die Teufel aus und verwahret sie vor deren möglicher Rückkehr!"

    Bedeutung des eigenen Vorbildes und guter Taten vor und nach der Lehrverkündigung

    Warum reines Lebensvorbild und Toleranz mehr als Kritik bewirken

    Ev06.161,01] "Ein jeder aber, der aus Meinem Munde die Wege des Lichtes und des Lebens kennt, der sorge für sich hauptsächlich nur dahin, dass er rein stehe vor Gott, und richte nicht seinen Nächsten! Wer das tut, der tut alles und gibt durch sein Beispiel seinem Bruder die beste und wirksamste Lehre.

    Ev06.161,02] So dein Bruder dich gut und edel handeln sieht, da wird er bald zu dir kommen und dich fragen: "Was hast du für einen Grund, dass du solches tust?" Und du wirst ihm dann treu und wahr den Grund angeben und sagen: "Gehe hin und tue desgleichen, so wirst du leben!" Und siehe, er wird hingehen und sich bald anschicken, das zu tun, was er an dir als Tat gesehen hat! Wenn du aber hingehst und ihm seine Fehler vorhältst und ihm dann erst die Lehre gibst, wie er in der Folge handeln soll, so wird er erbost werden und wird dich fragen: "Wer hat dich mir zum Richter bestellt? Kehre du vor deiner Türe, und ich werde schon allein die Türe meines Hauses besorgen!"

    Ev06.161,03] Daher sage Ich allen: Lasset die guten Werke der Lehre vorangehen, und die Menschen werden daraus am ehesten erkennen, dass ihr wahrhaft Meine Jünger seid! Tuet Gutes sogar den Feinden, und ihr werdet glühende Kohlen auf ihre Häupter sammeln!" (vgl. Spr.25,21 .22)

    b) Bedeutung des Vorbilds in Lehre und Tun für Lehr- und Ausbildungstätigkei

    Ev06.163,04] "... Vor allem muß der Prediger für sich selbst ganz in der Ordnung sein, bevor er jemand anderen lehrt; denn sonst ist die Lehre hohl und läßt auch den Lehrling hohl. So jemand selbst ein eifriger Befolger dessen ist, was er lehrt, so werden auch seine Jünger sich mit allem Eifer bestreben, so vollkommen zu werden, wie vollkommen da ihr Meister ist. So aber die Jünger hie und da Lücken und Unvollkommenheiten an ihrem Meister nur zu bald entdecken, so werden sie auch bald in ihrem Eifer nachlassen und am Ende sagen: "Der Meister ist selbst ein Stümper, - was soll aus uns werden?!" Und Ich sage euch: Die Jünger werden solch einem Meister bald den Rücken weisen; denn das Stümpern gehört stets unter das gemeine Handwerk und nie in die Sphäre der Künste, und noch weniger in die Sphäre der Weisheit. Darum müsset ihr zuvor selbst in allem vollkommen sein, das heißt, in der Lehre und in der Tat danach, ansonst ihr nicht fähig wäret, wahre Ausbreiter Meines Evangeliums zu sein."

    Zuerst Kranke heilen bzw. Todkranke segnen, dann lehren

    Ev04.165,13] "Mit dem hast du... nun alle Regeln, unter denen sich die wahren Lehrer zu bewegen haben; nur eines füge Ich hinzu und sage: Ein jeder rechte Himmelsbote wird von Mir aus die Fähigkeit erhalten, jeden Kranken zu heilen durch die Auflegung seiner Hände. Und es sollen die rechten Boten auch in einer Gemeinde zuvor irgend da seiende Kranke heilen; solches wird in den Gemeinden einen guten Sinn erwecken, und diese werden dann eher für die neue Lehre aus den Himmeln gestimmt werden, als durch eine noch so wohlgeordnete Rede.

    Ev04.165,14] Ein jeder Mensch aber horcht ohnehin lieber auf die Worte eines Arztes denn auf jene eines noch so leuchtenden Propheten. Was Ich tue, dasselbe tue auch ein rechter Himmelsbote, als von Mir gesandt in alle Lande der Erde. Nur soll ein rechter Himmelsbote auch vor der Händeauflegung stets wohl erkennen, ob eine Krankheit nicht von einer solchen Art ist, durch die ein Mensch schon mehr jenseits als diesseits sich befindet. Wenn der wahre Himmelsbote schon einmal des Kranken Seele außer dem Leibe erschaut, da soll er ihm nimmer die Hände auflegen, sondern nur beten über ihn und in Meinem Namen segnen die von dieser Welt scheidende Seele. Kurz gesagt aber: Ein jeder rechte Himmelsbote wird es zur Stunde wohl erkennen, was er zu tun hat ..."

    Zuerst gute Taten verrichten, danach erst mit schlichten, nicht-mystischen Worten predigen

    Ev01.202,05] So ihr aber die Menschen lehret in Meinem Namen, da tuet allzeit, wie Ich tue, zuerst durch gute Taten und dann erst mit schlichten, einfachen und wahren Worten, und ihr werdet dadurch bald viele wahrhaftige Jünger zählen können.

    Ev01.202,06] Aber so ihr selbst euch bis nahe über die Sterne hinaus in lauter tiefste Geheimnisse einkleidet und den Menschen begreiflich machen wollet, dass ihr von Gott berufen seid, sie zu richten, zu segnen oder zu verfluchen, und ärgert euch dann noch obendarauf, so euch Meine Engel bei solchen Dingen nicht unterstützen wollen, so muß es euch ja klar sein, dass also zu handeln durchaus nicht Mein Wille ist, der euch geoffenbart ist, sondern ihr euch selbst eine Ordnung geschaffen habt und aus dieser eine neue, wohleingefriedete Kirche an der Stelle der alten mosaischen habt aufbauen wollen, vor der eure Lämmer ihre Knie schon von weitem hätten beugen sollen!"

    Geistesgaben, Geduld, guter Wille und Vorbild als gute Evangelisationsmittel; Sieg des Lichts

    Bedeutung und Schwierigkeit der Überwindung der Liebe zur Welt

    Ev08.078,01] Sagte Markus, der Römer, und mit ihm einstimmig auch Agrikola: "Herr und Meister, verstanden hätten wir Dich wohl und sehen es auch ein, dass das Hinwegfegen des gewissen Weltliebenebels eine unerläßliche Vorbedingung bei jedem Menschen sein muß, weil er ohne sie nie wahrhaft und in sich lebendig überzeugt in Dein Reich eingehen kann; aber uns deucht es, dass es eben mit dem Hinwegfegen des gewissen Weltliebenebels, der gar starr zwischen der Sehe der Seele und dem Reiche Gottes haftet, wohl seine größten Schwierigkeiten haben wird, und das aus gar außerordentlich vielen Gründen.

    Ev08.078,02] Einmal ist und bleibt für die jüngere, leiblich gesunde und mit den nötigen Lebensbedürfnissen wohlversehene Menschheit die Erde mit ihren zahllos vielen und anmutigsten Abwechslungen sicher ein um so überwiegender großer Reiz, weil ein solcher Mensch von der inneren Herrlichkeit des in ihm kaum noch keimenden Reiches Gottes keinen Dunst hat und durch seine wenn noch so sittliche äußere Welterziehung auch keinen hat bekommen können.

    Ev08.078,03] Wenn man nun solch einem Menschen sagen wird, dass er an allen den Schönheiten der Erde nicht hängen solle, weil solche Erdliebe wie ein dichter Nebel ihm die Herrlichkeit des höheren und ewigen Reiches Gottes verhüllt und den Blicken seiner Seele entrückt, wird er da nicht sagen: "So zeiget mir jene Herrlichkeiten, und ich will denen dieser Erde den Rücken zeigen!?" Wie werden wir bei solch einem Menschen, der am Ende doch auch recht hat in seiner Art, seinen Weltnebel ausfegen?

    Ev08.078,04] Aber es seien das Menschen weltlich guter Art, und wir können uns dabei wohl denken, dass kein Baum auf einen Hieb mit einer noch so scharfen Axt zum Falle kommt, - und kommt Zeit, kommt auch Rat! Aber es gibt eine übergroße Menge solcher, die von ihrer Weltstellung in allem abhängen; zu denen gehört einmal der Priesterstand, dann der weitverzweigte Staatsbeamtenstand und endlich der zumeist noch ganz rohe Soldatenstand. Bei allen diesen vielen Legionen von Menschen ist der Weltliebenebel eine feste, finstere Masse, und das zum größten Teile. Wie wird der auszufegen sein? Von den Dienern und Sklaven, die doch auch Menschen sind, aber gewöhnlich in aller besseren Bildung tief unten stehen, wollen wir hier gar nicht reden. Es wird mit dem vorauszugehen habenden Wegfegen des Weltliebenebels schon bei den meisten Juden eine schwere Arbeit sein, wie schwer erst dann bei den andern Völkern der Erde! Darum, weil diese erste Arbeit, so schwer sie sei, eine gar wichtige ist, bitten wir Dich, o Herr und Meister, um eine noch nähere Aufklärung, wie wir das anstellen sollen, um nicht vergeblich zu arbeiten!"

    Geistesgaben und Vorbild als beste Evangelisierungsmittel

    Ev08.078,05] Sagte Ich: "Meine lieben Freunde, dass nun diese Arbeit keine leichte ist und gar manche Anstrengungen und große Opfer kosten wird, bis von ihr die erwünschten Lösungen zum Vorschein kommen werden, das weiß ich wohl am allerbesten; aber Ich gebe euch ja auch die Mittel und die nötigen Behelfe an die Hand, durch die ihr an geeigneten Stellen das ebenso, wie Ich nun an euch, werdet bewirken können, - und mehr kann Ich euch doch nicht geben, als was Ich Selbst habe! Zur rechten Stunde und zur rechten Zeit wird es euch schon Mein Geist in euch völlig klar anzeigen, was ihr zu tun haben werdet, um das zu bewirken, was zum Empfange des Reiches Gottes nötig ist.

    Ev08.078,06] Die Menschen werden dadurch inne, was ihnen fehlt und abgeht, und werden sich dann vielfach bestreben, das zu erlangen, was sie an euch wohl gewahren werden. Denn da sage auch Ich in eurer Zunge: Exempla trahunt (Beispiele ziehen). Denn so jemand es an euch sehen wird, was das heißt, im Besitze des Reiches Gottes sein, dann wird er sicher kommen und euch fragen: "Wie seid denn ihr dazu gekommen?" Und sehet, dann werdet ihr auch leicht zu reden haben, und die gewissen Nebel werden dann vor euren Worten und Taten bald flüchtig werden, gleichwie auch die eurigen vor Meinen Worten und Taten flüchtig geworden sind!

    Was Mensch zu leisten hat, was Gott ergänzt

    Ev08.078,07] Daß ihr nun aber schon gleich etwa in einem Jahre oder gar an einem Tage alle Berge und Hügel den Tälern gleichmachen sollet, das verlange Ich von euch ja gar nicht. Es genügt, dass ein jeder von euch mit seinem eigenen guten und redlichen Willen nur das tut, was er kann; um das Weitere werde dann schon Ich Selbst sorgen. Ich werde von euch doch nicht mehr verlangen, als Ich Selbst bei dem Stande des freien Willens der Menschen tun kann! Oder wäre es nicht töricht von einem starken Vater, von seinen noch schwachen Kindern zu verlangen, dass sie um vieles schwerere Bürden tragen sollen, als er sie trägt? Ich sage es euch, und ihr werdet es selbst erfahren, dass das Joch, welches Ich euch auferlegt habe, sanft und die Bürde zu tragen leicht ist. (vgl. Mt.11,30; Lk.11,46; 1.Joh.05,03)

    (4) Schwer zu bekehrende Berufsgruppen; Sieg des Lichts

    Ev08.078,08] Aber dessenungeachtet wird sich die Welt sträuben, von ihrem Scheinlichte zu lassen, und wird zur Zeit, wenn das Licht aus den Himmeln schon bei gar vielen Menschen volle Aufnahme wird gefunden haben, große Kämpfe gegen das Eindringen des reinen Himmelslichtes führen, und es wird da viel unschuldiges Blut vergossen werden; aber am Ende wird dennoch das Reich Gottes auf dieser Erde für ewig den Sieg davontragen, und alles Scheinlicht der Welt wird untergehen und allen Wert verlieren wie ein falsches Gold und Silber vor den Augen des Kenners.

    Ev08.078,09] Daß aber die Menschen auch eine Freude an der schön gezierten Erde haben können, das habe Ich ja nie untersagt; aber nur sollen sie dabei allzeit Dessen in ihrem Herzen gedenken, der die Erde so schön gemacht und geziert hat, so werden sie in ihrem Herzen und Gemüte erbaut werden. Denn wer Gottes Werke mit den rechten Augen betrachtet, der kann schon auch eine eitle Lust daran haben. Die Freunde der schönen Natur der Erde sind auch sicher bessere Menschen und sind leicht zum Reiche Gottes reif zu machen.

    Ev08.078,10] Aber die Freunde der toten Schätze der Erde, die Freunde ihres Mammons, sind schwer zu einem besseren Lichte zu bekehren. Solches zeigt sich bei den Pharisäern, vielen andern reichen Juden und bei den vielen Kaufleuten, Wechslern und Krämern. Diesen Leuten vom Reiche Gottes zu predigen, hieße die Mohren weiß waschen zu wollen. Diese Art Menschen sind den Schweinen gleich, denen ihr die Perlen aus den Himmeln niemals als ein Futter vorlegen sollet. (vgl. Mt.07,06)

    Richtlinien für Wohltaten und Segnungen als Missionsmittel

    Ev10.128,15] Seht, auf diesem Wege, der aus dem weiten Morgenland nach den vielen Abendländern führt, ziehen das Jahr hindurch gar viele Menschen hin und her! Sie haben bei euch wohl nur selten - außer Wasser - etwas genommen und sind von hier nach Aphek gezogen; so aber nun auch euer Ländlein durch Meine Segnung euch weit über euren Hausbedarf allerlei Früchte tragen wird und auch eure Herden zahlreicher werden, dann werdet auch ihr gar manchen Wanderer ganz wohl beherbergen können! Und so er euch sicher fragen wird, wie denn diese ihm wohlbekannt so wüste Gegend in eine so blühende und reiche umgestaltet worden ist, da benutzet die Gelegenheit und zeiget dem noch blinden Wanderer das Licht der Wahrheit aus den Himmeln, und nennet vor ihm Meinen Namen!

    Ev10.128,16] Und so er euer Licht annehmen und eures Glaubens werden wird, dann segnet ihn in Meinem Namen, und er wird dessen alsbald gewärtig werden und wird dann in seinem Lande bald viele seiner Freunde, Bekannten und Verwandten zu seinem Glauben bekehren und dadurch einen guten Vorläufer für jene Verkünder Meiner Lehre machen, die Ich zur rechten Zeit dahin entsenden werde!

    Ev10.128,17] Werden Leute aus Bethsaida und auch andern Orten zu euch kommen und euch fragen, wann und auf welche Art euer Ländlein so blühend geworden ist, da tuet dasselbe, das Ich euch riet, mit den Fremden zu tun; die da leicht voll Glaubens werden, die segnet denn auch in Meinem Namen, und sie sollen des Segens innewerden!

    Ev10.128,18] Der Segen aber bestehe darin, dass ihr den gläubig Gewordenen die Hände aufleget und in eurem festen Vertrauen auf Mich und im lebendigen Glauben an Mich ihnen saget: "Gott der Herr, der im Menschensohne Jesus zu uns gekommen ist und durch die Macht Seines Wortes und Willens bezeugte, dass Er der verheißene Messias ist, sei mit euch und durch Ihn der Friede den Menschen auf Erden, die an Ihn glauben, Seine Gebote halten und eines guten Willens sind!"

    Ev10.128,19] So ihr das über die Bekehrten werdet ausgesprochen haben, so werden sie des Segens von Mir alsbald innewerden und auch sicher eure wahren Freunde werden, - doch denen, die nur so halbgläubig geworden sind, tut das erst, so sie mit der Zeit auch voll Glaubens wurden; denn ein halber Glaube taugt für den Empfang Meines Segens nicht!"

    Verhalten gegen Arbeitssuchende

    Ev05.167,09] "Es werden darum viele kommen und hier das Heil ihres Fleisches suchen und auch finden. Mit deinen Kindern wirst du die vielen nicht zur Genüge zu bedienen vermögen; daher wirst du dir dienstbare Helfer aufnehmen müssen. Da wird dir im Anfange Mein lieber Freund Cyrenius an die Hand gehen. Für späterhin wirst du der dienstbaren Geister in Hülle und Fülle haben, denn alle die Dienst- und Brotlosen werden dich zu finden wissen. Wer da kommt und Arbeit sucht, dem gib sie nach seinen Kräften; aber allen soll auch dies Mein Evangelium gepredigt werden, auf dass aus den dienenden Sklaven auch freie Menschen werden."

    Voraussetzungen zur Erfüllung göttlicher Verheißungen

    Handeln bewirkt Erfüllung der Verheißungen, nicht bloßes Glauben

    Ev05.130,12] "Das Wissen und das noch so ungezweifelte Glauben allein hilft niemandem etwas, sondern nur das Handeln danach! Darum sollet ihr auch die Menschen, die in der Folge von euch die Wahrheit aus Mir werden kennenlernen, vor allem zur Tätigkeit danach ermahnen; denn ohne solche könnten die in der Lehre enthaltenen Verheißungen ebensowenig je erfüllt werden, als ein Mensch sicher niemals nach Damaskus kommen wird - wenn ihm der Weg dahin auch noch so bekannt ist und er auch den allerfestesten und überzeugendsten Glauben hat, dass der ihm wohlbekannte Weg nahe ganz geradlinig nach Damaskus führt - , so er nie einen Schritt auf demselben machen will, oder wenn er sich auch öfter vornimmt, die Reise werktätig in der Wahrheit zu unternehmen, aber, im Grunde durch allerlei kleine Geschäfte verhindert, dennoch nie zum Betreten des Weges nach Damaskus kommt.

    Ev05.131,01] Es ist also vor allem von euch bei euren künftigen Jüngern darauf zu sehen, dass sie nicht eitel Hörer und Glauber der neuen Lehre, sondern allereifrigste Täter nach der empfangenen und als überzeugend wahr angenommenen Lehre werden; denn erst dadurch wird dann diese Lehre in jedem Menschen zur Vollwahrheit werden, wenn er an sich auch die Erfüllung der in ihr stehenden Verheißungen wahrzunehmen anfängt und sich dann endlich selbst zuzurufen anfangen muß und sagen: "Ja, die Lehre ist wahrhaft aus Gott, weil sich bei mir durch die tatsächliche Beachtung eine darin vorkommende Verheißung um die andere in aller Tat und Wahrheit zu erfüllen anfängt!"

    Ev05.131,02] Hat es jemand einmal dahin gebracht, so hat er es schon gewonnen und mit ihm Meine Lehre auch als Beispiel für viele andere, die noch im Probieren stehen, aber noch zu keiner Wirkung haben gelangen können. Sie werden, dadurch ermuntert, selbst eifriger Hand ans Werk zu legen anfangen, was ihnen erst die Früchte, wenn anfangs auch noch so spärlich, wird zu tragen anfangen.

    Ev05.131,03] Darum also seid in der Verbreitung und Austragung Meiner Lehre ja schlau und klug wie die Schlangen und Füchse, aber dabei stets so sanft wie die Tauben (vgl. Mt.10,16), deren oft zornscheinendes Girren und Murren nichts als eine verhüllte Liebe ist, darum denn auch den Alten die Taube schon als ein Symbol der Liebe galt."

    Wodurch Macht, Kraft und Wirkung göttlicher Worte zu erleben ist

    Ev01.140,10] "Gleichwie aber ihr selbst vor allem wahre Volltäter Meines Wortes sein sollet, so ihr es in euren Herzen lebendig erfahren wollt, wer Der ist, Der euch diese Lehre und das Gebot der Liebe gegeben hat, also sollet ihr auch alle, denen ihr Mein Wort verkünden werdet, zur Tat antreiben; denn solange das Wort bloß im Gehirn haften bleibt, hat es keinen höheren Wert als das leere Geplärr eines Esels, das auch von andern vernommen wird.

    Ev01.140,11] Nur wenn das Wort ins Herz dringt, da wird es lebendig, bemächtigt sich bald des Willens, der der Schwerpunkt der Liebe ist, und treibt daraus den ganzen Menschen zur Tat an.

    Ev01.140,12] Durch solches Tun wird dann im alten Menschen ein neuer Mensch, und Mein Wort wird dann ein wahrhaftigstes neues Fleisch und Blut.

    Ev01.140,13] Und dieser Neumensch in euch erst wird es euch laut kundtun, dass Meine Worte wahrhaft Gottes Worte sind, die heute und alle Zeiten der Zeiten dieselbe Macht, Kraft und Wirkung haben wie vor Ewigkeiten der Ewigkeiten; denn alles, was ihr sehet, fühlet, riechet, schmecket und vernehmet, ist im Grunde des Grundes nichts als das Wort Gottes."

    Warum Vorsicht mit göttlichen Offenbarungen bei Unvorbereiteten nötig ist

    Him2.187,04] "Siehe, dieses Wort (Neuoffenbarung) ist in sich gar mächtig, entweder zum Beleben oder zum Töten. Daher muß im Anfange damit wohl überaus vorsichtig mit ihm zu Werke gegangen werden. Wen es ergreift, den läßt es nimmer aus - entweder zum Leben oder zum Tode!

    Him2.187,05] Da es aber ebenso mächtig wie zum Leben, so auch zum Gerichte leitet, so lasse Ich es auch nun geschehen, dass eben dieses mächtige Wort den, der es lebendig ergreift, auch lebendig macht und gar gewaltig wiedergebäret - den aber, der es nur ein wenig lau ergreift, sobald hinausstößt und ihn abhält, es ferner aufzunehmen, damit er möglicherweise dadurch noch dem Gerichte entgehe!

    Him2.187,06] Denn es ist besser, von Meiner Liebe nichts zu vernehmen, als diese in sich lau zu handhaben, so sie an ihn einmal in solcher lebendigster Fülle ergangen ist.

    Him2.187,07] Wer das Licht bekommen hat und wendet sich wieder vom selben, der kommt in die Finsternis. Wer aber die Liebe, als Mein eigenes Leben, bekommen hat und verläßt dann diese wieder, der kommt in den Tod, daraus es um so schwerer wieder zu entkommen sein wird, je mehr der Liebe jemand schon aus Mir in sich aufgenommen hat.

    Him2.187,08] So sind auch Einzelstrahlen des lebendigsten Liebelichtes tötend für den, der sie aufnimmt in einem unvorbereiteten Zustande - während die alleinigen Gnadenstrahlen für niemanden tötend sind, gleichwie die Strahlen des Blitzes niemanden töten; wenn aber jemand vom Blitze selbst, d.i. von seinem Grundstrahle, getroffen wird, so wird er getötet, so er noch im Naturzustande ist. Ist aber jemand ein Somnambule, so hält er ein ganzes grundelektrisches Meer ohne den geringsten Schaden aus, da er in seinem Zustande demselben als Somnambule völlig verwandt ist.

    Him2.188,09] Daraus aber sollst du ersehen, warum Ich nicht will und vor der Zeit nicht wollen kann, dass da jemand eine Abschrift von diesem Meinem lebendigen Liebeworte (betrifft "Geistige Sonne" von J.L.) machen soll in unvorbereitetem Zustande, da dadurch seines Geistes Leben in die größte Gefahr käme!

    Him2.188,10] Du wirst freilich wohl nicht ganz gründlich einsehen, wie solches möglich ist. - Bedenke aber: Wenn ein verkrüppelter Baum an einem Felsen sitzet und (daselbst ein schwaches) Leben hat, wirst du ihm dadurch das Leben retten, so du ihn von seinem mageren Platze nimmst und ihn in ein fettes Erdreich setzest? - Also ist es auch besser, die Begründeten da zu lassen, wo sie sind. Denn eine gewaltsame Umsetzung kostet ihnen das Leben!"

    Wichtigste Eigenschaften beim Lehren

    Freundlichkeit und Liebe als Grundhaltung von Evangelisten

    Ev04.039,06] "So rede auch niemand zu seinem Bruder ein versöhnlich Wort, so er in der eigenen Brust den Stachel des Ärgers fühlt; denn am Ende überredet er sich in seinem ärgerlichen Eifer selbst, wird erbost und hat dadurch seinen Bruder nicht nur nicht zur Versöhnlichkeit umgewandelt, sondern nur noch mehr zum Gegenteile gereizt und den sich vorgestellten guten Zweck in einen weiten Hintergrund zurückgedrängt!

    Ev04.039,07] Ja, ihr sollt bei der Verbreitung Meiner Lehre stets nur ein freundliches Gesicht machen; denn mit Meiner Lehre kommet ihr ja mit einer freundlichsten und freudenreichsten Kunde aus den Himmeln zu den Menschen und müsset sie ihnen auch mit der freudigsten und freundlichsten Gebärde verkünden!

    Ev04.039,08] Was würde dir aber jemand sagen, zu dem du kämest und ihn einlüdest zu einem Freudenmahle, die Einladung aber folgendermaßen von dir gäbest: "Höre, du nicht werter, von Gott verfluchter Sünder! Ich hasse dich zwar deiner Sünden und der Gerechtigkeit Gottes wegen, komme aber dennoch und fordere dich mit all den mir zu Gebote stehenden Gewaltmitteln auf, zu meinem Freudenmahle um so gewisser zu kommen, als ich widrigenfalls dich für immer verfluchen und verdammen würde; kommst du aber, so sollst du wenigstens für den Freudentag meiner Gnade und meines Wohlwollens versichert sein!"

    Ev04.039,09] Sage Mir, was der Eingeladene zu solch einer Einladung für ein Gesicht machen würde, und ob für ihn das anberaumte Freudenmahl wohl auch ein Freudenmahl sein würde! Ich meine, für solch eine Einladung wird sich jeder noch so dumme Mensch bedanken! Er wird wohl, so er sich schwach fühlt, kommen, um damit die angedrohten üblen Folgen von seiner Haut abzuwälzen; fühlt er sich aber stark genug, so wird er den groben Einlader ergreifen und ihn aus seinem Hause werfen. Und dass er solch eine Einladung sicher nicht annehmen wird, läßt sich leicht von selbst verstehen.

    Ev04.039,10] Ebendarum ist bei der Ausbreitung Meiner Lehre, die auch eine wahre Freudenmahlseinladung aus den Himmeln ist, das vor allem zu beachten, dass alle die, welche Meine Lehre unter den Menschen der Erde ausbreiten werden, als wahre Boten aus den Himmeln voll Freundlichkeit und Liebe unter den Menschen auftreten und also das Evangelium verkünden. Denn etwas überaus Erfreuliches und Gutes kann man ja doch nicht mit einer wie vom jähsten Zorne entbrannten Gesichtsverzerrung verkünden. Und täte jemand das, so wäre er entweder ein Narr oder ein Possenreißer und als solcher gänzlich untauglich zur Ausbreitung Meines Wortes. - Hast du und auch ihr andern alle dies von Mir nun Gesagte wohl treulich verstanden?"

    Liebe und Geduld sind wichtigste Eigenschaften bei Verkündigung

    Ev10.068,01] Sagte Ich: "Liebe und Geduld sind die zwei größten Dinge zu allem in dieser Welt, wie auch in der ewigen Unendlichkeit. An der Liebe fehlt es dir wahrlich nicht, darum Ich Mich auch von dir habe finden und bald erkennen lassen; aber an der rechten, mit der Liebe im vollen Einklang stehen sollenden Geduld fehlt es dir noch.

    Ev10.068,02] Siehe, tue denn heute in Meinem Namen nur soviel, als dir möglich ist, und es wird dir dann der nächste Tag schon sagen, was du zur Erreichung eines edlen Zweckes ferner zu tun haben wirst! Denn siehe, in dieser Meiner übergroßen, für euch Menschen (bestimmten Welt) läßt sich nichts übers Knie also brechen wie ein altes, morsches Stück Holz! Denn ginge das also, da hätte Ich wohl niemals Fleisch und Blut angenommen, (wäre nie) als Mensch zu euch Menschen gekommen und (würde) euch nicht in den Dingen Meines Reiches gewisserart mit aller Mühe und übergroßer Geduld Selbst unterweisen.

    Ev10.068,03] Ein jeder Mensch hat seinen vollkommen freien Willen, und dieser muß vor allem geachtet und berücksichtigt werden. Es wäre daher nicht am besten, besonders die Menschen, die sich mit der Lehre der Stoiker noch nicht absonderlich befaßt haben, gleich auf dieses von Mir gewirkte große Wundertatszeichen hinzuweisen, sondern sie sollen über Mein Dasein, das im Geiste keinen Anfang und kein Ende hat, das heißt über den einen, allein wahren Gott belehrt werden; dann werde ihnen Sein Wille bekanntgemacht, und der Mensch, der ihn erfüllt, hat das rechte Ziel ("hat das rechte Ziel" ist im Manuskript Lorbers von fremder Hand ergänzt) erreicht.

    Ev10.068,04] Und nehmen die Menschen das ohne einen äußeren Zwang - ob er ein physischer oder moralischer sei - an und fangen an, nach solcher Lehre ernstlich zu handeln, dann möget ihr mit ihnen auch von Meinen besonderen Zeichen und von Meiner Allgegenwart mit ihnen zu reden anfangen, und das wird sie stärken im Glauben und im Tun nach demselben.

    Ev10.068,05] Doch die starren Stoiker könnet ihr schon mit den von Mir gewirkten Zeichen zu bekehren anfangen; denn die Verächter des Lebens und Wünscher des Todes und des Nichtseins halten schon einen heftigeren Stoß aus, ohne dadurch in der Freiheit ihres Willens einen Schaden zu erleiden."

    Was Liebe als Handlungmotivation bewirkt

    Ev10.084,08] "Doch alles, was ihr tut und tun werdet in Meinem Namen, das tut aus Liebe, um die Liebe im Herzen derer zu wecken und zu beleben, die ihr für Mein Reich gewonnen habt.

    Ev10.084,09] Ist deren Liebe in ihren Herzen kräftig und voll Lebens geworden, und werden sie euch irgend Gegenliebe erweisen wollen, so lasset das mit freundlichem Herzen auch angehen; denn nur die mächtige Liebe und Gegenliebe beleben sich und erzeugen ein vollkommenes, neues Leben!

    Ev10.084,10] Doch im Anfang müsset ihr, als die zuerst mit der rechten Liebe aus Mir Erfüllten, auch nur mit dieser Liebe zu wirken beginnen! Denn so da jemand, der sich ein rechtes Weib nehmen möchte, sich um die Hand einer Jungfrau bewirbt, zu den Eltern hingeht und seinen Wunsch ausspricht, aber dabei die Jungfrau wie auch ihre Eltern nichts von einer Liebe merken läßt, sondern nur gleich sich um die Größe und um den Wert ihrer Schätze erkundigt, - wird der wohl die Liebe der Jungfrau und ihrer Eltern je für sich gewinnen? Ich meine, dass er dabei schlecht zum erwünschten Ziele gelangen wird. Denn wer die Liebe nicht hat, der wird auch schwer eine Gegenliebe finden. Wer aber mit aller Liebe die Gegenliebe sucht, der wird sie auch finden; und hat er sie gefunden, so wende er sich von ihr nicht ab, so sie ihm mit aller Freude werktätig entgegenkommt.

    Ev10.084,11] Seht und nehmt euch alle an Mir ein rechtes Exempel! Ich kam ungerufen aus purer Liebe zu euch hierher und erwies euch sofort auch alle Liebe, ohne irgend von jemand ein Entgelt zu verlangen; da ihr Mich aber erkannt habt und Mir nun mit aller Liebe entgegenkommt, so nehme Ich solche eure Liebe auch mit freudigem Herzen auf und verschmähe es nicht, an eurem Tische mit Meinen Jüngern zu essen und zu trinken. Und würde Ich das nicht tun, möchte das freudig stimmen eure Herzen? Sicher nicht, und so denn erweiset den Menschen zuerst Liebe ohne Entgelt; so euch dann die Menschen mit aller Liebe wieder entgegenkommen, da nehmet - aber allzeit mit Ziel und Maß - von ihnen, was sie euch bieten!

    Ev10.084,12] Werdet ihr also handeln, so werdet ihr auch bald Mein Reich auf dieser Erde unter den Menschen in Hülle und Fülle ausgebreitet und keine Not zu erleiden haben."

    Wirkung der Klugheit mit Wahrheit und Sanftmut

  • Mt.10,16*] a Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum b seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. (a Lk.10,03b Röm.16,19;  ⇒ jl.ev01.136,05*;  jl.ev02.166,06jl.ev02.167,13jl.ev05.131,03jl.ev06.113,03jl.ev06.114,01-05jl.ev07.130,10jl.ev07.158,03jl.ev07.166,08jl.ev09.038,06jl.ev09.148,09-14jl.bmar.015,12jl.hag1.107,08-10;  jl.hag1.109,14jl.him1.093jl.him3.352,01-09;  jl.gso1.094,16gm.pred.030, S. 191gm.pred.033, S. 209)

    Liebe, Sanftmut, Geduld und Klugheit als Richtlinien unter 'Wölfen'; Warnung vor Kooperation mit Weltmenschen

    Ev01.137,11] "Aber es ist nun die Zeit gekommen, die dem Elias gezeigt wurde, als er in der Grotte auf dem Berge verborgen lag. Nicht im Sturme, auch nicht im Feuer, sondern im sanften Wehen zog Jehova einher! (vgl. 1.Kön.19,12) Und diese Zeit des sanften Wehens Jehovas vor der Grotte dieser Welt ist nun da! Darum wollen und dürfen wir nun auch weder mit Sturm noch mit Feuer ausziehen, sondern nach der ewigen Ordnung Gottes mit aller Liebe, Sanftmut und Geduld! Aber die Klugheit sollt ihr nicht außer acht lassen! Denn wohl sehe Ich, dass ihr nun als Lämmer unter die reißenden Wölfe ziehet; aber so ihr klug seid, so werdet ihr dennoch vieles ausrichten!

    Ev01.137,12] Hütet euch darum vor den gewissen (Wolfs-)Menschen und habt keine Sache mit ihnen; denn solche sind es, die euch überantworten werden und ziehen vor ihre Rathäuser und werden euch auch geißeln in ihren Schulen, - und das ehestens, so ihr dumm und zu wenig klug seid! So ein Lamm auf dem Söller des Hauses sich befindet, dahin der Wolf nicht gelangen kann, so wird ihm der Wolf nichts anhaben trotz aller seiner Blutgier. So aber das Lamm vorwitzig ist und geht vom sichern Söller hinab, um den Feind sich näher anzusehen, so muß es sich selbst zur Schuld schreiben, so es von Wolfe zerrissen und verzehrt wird." (vgl. Mt.10,17; Apg.05,40; 2.Kor.11,24; Lk.21,12; Mt.24,09)

    Bedeutung von Liebe und Klugheit beim Lehren und Heilen

    Wie Zeichen, Heilgabe und Macht über Dämonen einzusetzen sind

    Ev10.084,05] (Wirtsnachbarn:) "Aber dennoch danken wir Dir, o Herr und Meister, auch für die hier gewirkten großen Zeichen und auch für den schönen, heiteren Tag, der uns durch Deine göttliche Macht zuteil geworden ist; denn die von Dir hier gewirkten Zeichen werden auf unsere stockblinden entweder Abergläuber oder stoischen Allen-Glauben-Verwerfer erst in der Folge, wenn sie von uns werden bearbeitet werden, eine nachhaltig beste Wirkung machen.

    Ev10.084,06] Wir sind nun der Zeugen zur Genüge hier, haben auch Mut, nun mit allen Mächten der Nacht und Finsternis unter den Menschen in den Kampf zu treten und auch zu siegen in Deinem Namen, und Du, o Herr und Meister, dem alle Mächte und Kräfte aller Himmel und dieser Erde untertan sind, wirst uns im Kampfe für die lebendige Wahrheit, die wir aus Deinem heiligen Munde vernommen haben, sicher nicht verlassen!"

    Ev10.084,07] Sagte Ich: "Dessen könnet ihr, als nun Meine lieben Freunde, völlig versichert sein, und Ich erteile nun auch euch die Macht, die Kranken durch das Auflegen eurer Hände in Meinem Namen zu heilen, mit welch einer Krankheit sie auch behaftet sein möchten, und die bösen Geister aus den von ihnen Besessenen zu treiben. Und also von Mir ausgerüstet, könnet ihr euch schon - doch stets behutsam und klug - mit der Macht der Lüge und des schwarzen Tages in den Kampf begeben, und die Palme des Sieges wird nicht unterm Wege verbleiben."

    Bedeutung der Liebe bei Glaubensverbreitung; Wirkung der Liebe als Handlungsmotivation

    Ev10.084,08] "Doch alles, was ihr tut und tun werdet in Meinem Namen, das tut aus Liebe, um die Liebe im Herzen derer zu wecken und zu beleben, die ihr für Mein Reich gewonnen habt.

    Ev10.084,09] Ist deren Liebe in ihren Herzen kräftig und voll Lebens geworden, und werden sie euch irgend Gegenliebe erweisen wollen, so lasset das mit freundlichem Herzen auch angehen; denn nur die mächtige Liebe und Gegenliebe beleben sich und erzeugen ein vollkommenes, neues Leben!

    Ev10.084,10] Doch im Anfang müsset ihr, als die zuerst mit der rechten Liebe aus Mir Erfüllten, auch nur mit dieser Liebe zu wirken beginnen! Denn so da jemand, der sich ein rechtes Weib nehmen möchte, sich um die Hand einer Jungfrau bewirbt, zu den Eltern hingeht und seinen Wunsch ausspricht, aber dabei die Jungfrau wie auch ihre Eltern nichts von einer Liebe merken läßt, sondern nur gleich sich um die Größe und um den Wert ihrer Schätze erkundigt, - wird der wohl die Liebe der Jungfrau und ihrer Eltern je für sich gewinnen? Ich meine, dass er dabei schlecht zum erwünschten Ziele gelangen wird. Denn wer die Liebe nicht hat, der wird auch schwer eine Gegenliebe finden. Wer aber mit aller Liebe die Gegenliebe sucht, der wird sie auch finden; und hat er sie gefunden, so wende er sich von ihr nicht ab, so sie ihm mit aller Freude werktätig entgegenkommt.

    Ev10.084,11] Seht und nehmt euch alle an Mir ein rechtes Exempel! Ich kam ungerufen aus purer Liebe zu euch hierher und erwies euch sofort auch alle Liebe, ohne irgend von jemand ein Entgelt zu verlangen; da ihr Mich aber erkannt habt und Mir nun mit aller Liebe entgegenkommt, so nehme Ich solche eure Liebe auch mit freudigem Herzen auf und verschmähe es nicht, an eurem Tische mit Meinen Jüngern zu essen und zu trinken. Und würde Ich das nicht tun, möchte das freudig stimmen eure Herzen? Sicher nicht, und so denn erweiset den Menschen zuerst Liebe ohne Entgelt; so euch dann die Menschen mit aller Liebe wieder entgegenkommen, da nehmet - aber allzeit mit Ziel und Maß - von ihnen, was sie euch bieten!

    Ev10.084,12] Werdet ihr also handeln, so werdet ihr auch bald Mein Reich auf dieser Erde unter den Menschen in Hülle und Fülle ausgebreitet und keine Not zu erleiden haben.

    Ev10.084,13] Wie aber Hochmut, Zorn, Neid, Geiz, Habsucht und dergleichen Laster mehr auch dasselbe bei den andern Menschen hervorrufen, so auch ruft die wahre, uneigennützige Liebe sich selbst bei den andern Menschen hervor; darum tuet alles aus Liebe, und ihr werdet dadurch den Samen der Liebe in die Herzen der andern Menschen säen, der für sie und für euch bald zu einer segensreichsten Ernte wird schon hier, und um so mehr dann erst jenseits im andern und ewigen Leben der Seele durch Meinen Liebegeist in ihr!"

    Bedeutung von Klugheit, Sanftmut oder Ernst, Liebe und Geduld beim Lehren

    Ev02.166,04] "Wahrlich, so ihr hinausgehen werdet und werdet lehren die Völker in Meinem Namen, da gedenket der Worte, die dies überliebe und zarte Mägdlein nun zu Meinem Engel geredet hat, und eure Schritte und Tritte werden von allem Segen begleitet sein! Seid geduldig und in allem voll Sanftmut, so werdet ihr den vollsten Segen streuen in die Herzen der Menschen! - Aber Mein Engel Raphael mußte also reden, damit er diese Meine allerliebste Jarah zu der gegebenen Lehre verlockte; im übrigen aber ist er ebenfalls so sanft wie eine sanftkühlende Abendluft und so weich wie die zarteste Wolle eines Lammes."

    Ev02.166,05] Diese Worte merkten sich alle wohl und waren vollkommen damit einverstanden. Nur der Hauptmann bemerkte und sagte: "Dies ist alles göttlich, rein und wahr; aber so ich eine zu sanfte Sprache redete mit meinen Soldaten, so würde ich damit wohl eine schlechte Figur machen, und die Soldaten würden mir kaum gehorchen! So ich aber so recht zu blitzen und zu donnern anfange, da geht dann alles gut und sicher!"

    Ev02.166,06] Sage Ich: "Es ist hier aber auch nicht so sehr von einer äußeren als vielmehr von einer inneren, wahren Sanftmut die Rede. Wo es absolut nötig ist, von der himmlischen Schlimmheit einen weisen Gebrauch zu machen, da tue man das; denn die eigentliche Regel aller Weisheit ist: "Klug sein gleich den Schlangen und dabei dennoch sanft gleich den Tauben!"" (vgl. Mt.10,16)

    Ev02.166,07] Sagt der Hauptmann überfreundlichen Angesichtes: "Herr, nun habe ich alles; also ist durch alle Himmel hindurch gerechtfertigt die Handlung eines Gerechten! Aber man muß dabei sich auch aufs Rechnen verstehen, auf dass man sich in der vermeinten Klugheit nicht verrechne, und da meine ich nach der Kunst des Euklid, dass man zu einer bestimmten Größe von Klugheit eine gleiche Größe von Liebe, Geduld und Sanftmut hinzuaddiert, und man wird dadurch ein fehlerfreies Resultat herausbekommen!"

    Ev02.166,08] Sage Ich: "Ja, ja, also wird die Rechnung am besten gestellt und des gesegnetsten Resultates vollkommen sicher sein, und alle Gerechtigkeit und jegliches Gericht wird darin seine volle Rechtfertigung haben! Das ist ein Grund, auf dem sich bauen läßt; wo aber kein Grund ist, da läßt sich auch kein Gebäude aufführen. Leget sonach allenthalben solchen Grund, bevor ihr bauen wollt, und eure Mühe wird keine vergebliche sein!

    Ev02.166,09] Ihr seid aus Gott und sollet daher auch in allem Gott gleich sein; Gott aber läßt Sich Zeit im Schaffen. Zuerst wird der Same, daraus der Keim. Aus dem Keime erst erwächst der Baum; dieser aber treibt zuerst Knospen, dann Blätter, dann Blüten und endlich erst die wohlschmeckende Frucht, in die abermals der Ursame gelegt ist und zur weiteren Fortpflanzung in der Frucht ausgereift wird.

    Ev02.166,10] Wie es aber zugeht mit einer Pflanze im kleinen, also geht es auch zu mit einer ganzen Welt. Die Sonne steigt nicht unangekündigt über den Horizont, und einem Sturme gehen allzeit warnende Boten voran, die allzeit wohl zu erkennen sind.

    Ev02.166,11] Wenn denn Gott Selbst in allen Dingen solch eine Ordnung des Nacheinanderwerdens allerstrengst und mit der größten Geduld und Ausharrung beachtet, so werdet wohl auch ihr, als Meine wahrhaftigen Jünger, Mir in allem dem Nachfolge tun, was Ich euch gezeigt und wozu Ich euch den Weg gebahnt habe, auf dass ihr nicht irre werdet am selbstgemachten Wege!"

    Differenziertes, individuelles Vorgehen

    Wie Wahrheitsunwillige und Begriffsstutzige zu behandeln sind

    Ev07.114,12] "Es ist aber auch ein Unterschied zu machen zwischen dem, der die Wahrheit nicht annehmen will, und dem, der infolge seiner Geistesarmut die Wahrheit nicht begreifen und annehmen kann. Ersterer verdient eine längere Geduld nicht, die man sich mit ihm nehmen solle, weil er aus Hochmut und Eigendünkel die Wahrheit nicht annehmen will, und nur will, dass sich alles nach ihm richten soll. Aber mit dem zweiten habe Geduld; denn dem fehlt es nicht am Willen, sondern am Verstande! Wenn er durch deine Geduld und Liebe verständiger wird, dann wird er die Wahrheit schon annehmen."

    Umgang mit Schwächen und Vorlieben des Hörers

    Him2.281,23] "Du wirst zwar den Stil sehr gelehrt finden. Ich aber sage dir: Wer alle gewinnen will, der muß auch mit allen alles sein. Er muß weinen mit den Weinenden, scherzen mit den Scherzenden, lachen mit den Lachenden, fröhlich sein mit den Fröhlichen, traurig sein mit den Trauernden, leidend mit den Leidenden, gesund mit den Gesunden, krank mit den Kranken, stark mit den Starken, schwach mit den Schwachen, ein Narr mit den Narren und somit auch ein Gelehrter mit den Gelehrten (vgl. Röm.12,15)! - Denn ein jeder ist nur in seiner Schwäche, die sein Joch, sein Netz und seine Schanze ist, zu fangen!

    Him2.281,24] Also muß man zuerst auch hier mit den zumeist gelehrten Protestanten gelehrt sprechen und sie so fangen in ihrer Schanze, so man sie für die absolute Stimme des Vaters, der Ewigen Liebe, will empfänglich machen!"

    Berücksichtigung geographischer Herkunft und des moralischen Reifestandes beim Lehren

    Ev06.153,01] "Die Juden von Jerusalem benötigen eine ganz andere Behandlung als die Galiläer oder die Samariten oder gar die Heiden, und diese wieder eine ganz verschiedene nach ihren Ländern und Gemeinden.

    Ev06.153,02] Überall ist vor allem darauf zu sehen, auf was für Boden sie erstens naturgemäß, und auf welchem sie moralisch stehen. Wenn man das erforscht hat, dann erst kann man die Wege bestimmen, auf denen man sich diesen und jenen Menschen fruchtbringend nähern und sie für die Wahrheit und für das Licht des Lebens gewinnen kann. Daher würden wir hier in Jerusalem ganz schlechte Wirkungen hervorbringen, so wir mit den Mitteln von Chotinodora, Malaves, Samosata, Serrhe u. dgl. m. diese Menschen zum Lichte bekehren wollten.

    Ev06.153,03] Die Heiden stecken ohnehin bis weit über die Ohren im finstersten Gerichte. Wenn Ich dort ein großes Zeichen wirke, um ihren alten Aberglauben und ihr altes Gericht durch ein neues Gericht zu brechen, so schadet ihnen das darum nicht, weil sie durch ein sanftes Gericht von ihrem alten und harten befreit worden sind und sich im neuen Gerichte ganz frei bewegen können durch ihren Glauben an Gott und durch ihre Liebe zu Ihm. Wenn Ich aber hier in Jerusalem - besonders jetzt in dieser Zeit - dasselbe tun würde wie am Euphrat, so würden nicht wenige Juden vor lauter Schreck und Angst verschmachten und sterben, und wir hätten dann eben nicht gar zu viele Menschen mehr, denen wir das Evangelium vortrügen. Die da noch am Leben blieben, die würden fliehen vor uns, und die Priester würden heulen, fluchen und schreien: "Sehet, nun hat Beelzebub das Werk Jehovas vernichtet! Wehe uns! Jehova hat uns, Sein Volk, verlassen und uns den Teufeln übergeben!"

    Ev06.153,04] Ich habe vor ihren Augen nur etwas Kleines getan, - und sie schrien schon, dass Ich ein Sabbatschänder und Gottesleugner sei und Meine Werke mit Hilfe des Beelzebub wirke! Was würden sie erst sagen und dann tun, so Ich ihnen nun im Augenblick den Tempel mit allem darin Seienden vernichtete?! Oh, so Ich das nun täte, so würdet ihr Greuel über Greuel erleben und am Ende selbst gar jählings die Flucht ergreifen. Aber da es geschrieben steht, dass das Heil von Jerusalem ausgehen wird (vgl. Jes.02,03; Joh.04,22), so müssen wir hier nur durch Worte wirken und am Ende lieber selbst den Leibestod bestehen, als diesem Volke irgendeine solche überirdische Gewalt antun, durch die es physisch und geistig unfehlbar aufgerieben würde."

    Didaktische Hinweise Jesu

    Verhaltensempfehlung bei Kritik

    Ev09.007,12] Ich aber sagte zu ihm, auch mehr mit leiser Stimme: "Lassen wir sie reden und urteilen über uns, denn dadurch schaden sie uns wahrlich nicht! So ihr in Meinem Namen den Menschen in aller Welt das Evangelium predigen werdet, so werdet ihr allerlei Urteilen, die die Menschen über euch schöpfen werden, nicht entgehen. Werden die Urteile zwar blind und dumm sein, da lasset die Menschen reden, so ihre Urteile nur kein Böses in sich enthalten! Sind die Urteile aber böser Art, dann möget ihr die bösen Beurteiler entweder vor einem Richter zur Rede stellen, oder ihr verlasset den Ort und schüttelt auch den Staub von euren Füßen über solch einen Ort (vgl. Mt.10,14; Lk.10,11), und Ich werde dann im geheimen schon den Richter über solch einen Ort und seine Bewohner machen! Und so lassen wir diese nun auch über uns reden und urteilen, wie sie wollen, und wie sie es verstehen; denn über sein Verständnis hinaus kann kein Mensch ein Urteil über eine Sache oder über irgendein Verhältnis schöpfen, sowenig als es einem Ochsen möglich ist, einen Psalm Davids zu singen, oder einem Blinden, zu führen einen Blinden! Darum sollen euch in der Folge derlei Vorkommnisse durchaus nicht mehr beirren!"

    Bedeutung eigener Anstrengungen für die Entfaltung von Gaben und echtem Verständnis

    Ev01.220,01] (Ahab:) "O Weisheit, o Weisheit! Was für Hohes und Wahres fassest du in dir, und wie ungeheuer dumm ist unsereins dagegen! Es ist eine ewige Wahrheit, dass nirgends etwas entstehen kann, wenn zuvor nicht eine kämpfende Tätigkeit vorausgeht; und ich wollte doch nun sogleich zu den Bethlehemiten gehen und sie zu beleuchten anfangen! O ich Mittelpunkt aller Dummheit! Sagen doch die Weisen der Griechen: "Jede Tätigkeit wird durch einen Kampf bedingt, und jeder Effekt ist die Folge dessen!", - und ich sah das nicht ein! Wie kommt es, dass ich's nun einsehe?!

    Ev01.220,02] Ja, so beim Menschen in seinem Innern nicht ein rechter Kampf mit sich selbst und seinen verschiedenen Lebenselementen vorangeht, ist alles eitel, was man mit ihm von außen her vornimmt!

    Ev01.220,03] Ich bin nun völlig im klaren über die instruktiven Lebensverhältnisse des Menschen, und ich möchte hier beinahe einen Hauptlebensgrundsatz aufstellen und glaube, dass ich das Ziel eben nicht zu weit verfehlen dürfte!" Sage Ich: "Laß ihn hören! Ich will ihn in Mir nicht eher beschauen, als bis du ihn ausgesprochen hast."

    Ev01.220,04] Sagt Ahab: "Was sich der Mensch von seinen ihm vom Anbeginne verliehenen Eigenschaften nicht zuvor selbst gegeben hat, das kann, ohne ihn zu verderben, ihm kein Gott geben! Gott sind wohl alle Dinge möglich; aber der Mensch gewinnt dabei nichts!

    Ev01.220,05] Wer sich zuvor nicht selbst erkennt, wie soll er jemand ändern und endlich gar Gott erkennen?! - Das wäre mein Grundsatz. Herr, bin ich weit vom Ziele?"

    Ev01.220,06] Sage Ich: "Nein, Freund Ahab, wahrlich, dass hast nun den Nagel fest auf den Kopf getroffen; also ist es! Was sich der Mensch mit seinen ihm verliehenen Kräften nicht als selbsttätig verschafft, das kann und darf ihm auch Gott nicht verschaffen, ohne ihn zu richten!"

    Empfehlungen für Umgang mit körperlich und seelisch Kranken

    Ev08.023,11] "Zu einer gewissen Zeit aber werde Ich, wenn die Trübsal zu groß wird, die Erde vom alten Unflate schon zu reinigen verstehen! Solches aber habe Ich euch schon gezeigt, was da sind die bösen Folgen der Sünde leiblich und moralisch für die Seele; der Körper wird verfallen in allerlei böse Krankheiten, und die Seele in allerlei Zweifel durch den Unglauben oder falschen Glauben und in aus diesem hervorgehende dumme und böse Handlungen.

    Ev08.023,12] An allem dem aber wird der, der im reinen Lichte des Lebens steht, bald und leicht erkennen, in welchem Geisteslichte die physisch und moralisch geplagten Menschen sich befinden. Wo ihr solche sehen werdet, da gehet hin und saget zu ihnen: "Der Friede sei mit euch! Ihr wandelt auf Irrwegen, und wir sind zu euch gekommen, vom Geiste des Herrn geführt, um euch zu verkünden das wahre Evangelium, die Wege zum Lichte des Lebens, welches ist das wahre Heil der Seele in Gott!""

    Lebensunterhalt und Bezahlung geistiger Leistungen

    Zusage materieller Grundversorgung für Jünger

    Ev08.163,10] "Darum trachte ein jeder vor allem nur nach den Besitztümern des Geistes, welcher ist das Licht, die Wahrheit und das Leben in der Seele! Was der Leib in rechter Mäßigkeit bedarf, das wird auf dieser Erde jedem treuen Arbeiter in Meinem Weinberge schon ohnehin wie von selbst hinzufallen; denn Ich weiß es sicher wohl am besten, was dem Menschen auch in jeder leiblichen Beziehung not tut ..." (vgl. Mt.06,33)

    Verdienst durch Lehrtätigkeit während der Missionstätigkeit

    Ev06.059,07] "... So ihr dereinst als vollendete Jünger Meine Lehre den Menschen in Meinem Namen werdet zu predigen anfangen, da habet darauf acht: Wird man euch irgendwo in einem Orte oder in einem Hause wohl aufnehmen, so bleibet daselbst und unterrichtet die Menschen wohl und gut, und taufet sie dann in Meinem Namen mit Wasser, wie es Johannes getan hat, und Ich werde sie dann taufen mit Meinem Geiste von oben her!"

    Warum Unterhaltsleistungen angenommen werden dürfen

    Ev07.166,09a] "Wo ihr aber in einem Orte in ein Haus kommet, da sprechet: "Der Friede sei in diesem Hause!" (vgl. Lk.10,05 Mt.10,12) So daselbst ein Kind des Friedens sein wird, da wird auch euer Friede auf ihm ruhen; wo aber nicht, da wird euer Friede sich wieder zu euch wenden (vgl. Lk.10,06; Mt.10,13). Wo ihr aber den Frieden finden werdet, in dem Hause bleibet, und esset und trinket ohne Angst und Gewissensskrupel, was man euch auf den Tisch setzen wird! Denn so ihr als Arbeiter für das Reich Gottes in einem Hause seid, da seid ihr auch, wie ein jeder fleißige Arbeiter, eures Lohnes wert. (vgl.Lk.10,07; Ev07.166,10] Wo aber einmal zwei von euch hier und da in einem Hause eines Ortes aufgenommen sind, da bleibet auch im selben Hause und ziehet der Versorgung wegen nicht von einem Hause in ein anderes; denn es ist das nicht fein, weil ihr in einen Ort oder in ein Haus nicht als irgendwelche arbeitsscheue Bettler kommt, sondern als reichbegabte Überbringer Meines Wortes und dadurch des wahren Reiches Gottes und Seines ewigen Segens.

    Ev07.166,11] Werdet ihr aber selbst in eine Stadt kommen, in der zum größten Teile Heiden wohnen, und würdet daselbst in einem solchen Hause gut aufgenommen sein, so bleibet auch daselbst, und esset, was man euch auftragen wird! Denn was zum Munde hineingeht, verunreinigt den Menschen nicht, sondern nur das verunreinigt den Menschen, was zum Munde heraus geht, - wie Ich solches euch schon am Ölberg klar gezeigt habe, worin das besteht, was als aus dem Munde herausgehend den Menschen verunreinigt." (vgl. Lk.10,08)

    Warum Unterkunft und Lebensunterhalt durch Gläubige berechtigt ist

    Ev01.136,01] Es fragte aber der Judas und sagte: "Herr, das wäre alles recht, und wir werden bei den Landleuten sicher ohne Geld versorgt werden; aber wir werden doch sicher auch müssen in die Städte und Märkte gehen, in denen es mit der einstigen Gastfreundschaft schon lange ein volles Ende genommen hat! Wie werden wir da durchkommen und was anfangen ohne Geld?"

    Ev01.136,02] Sagte Ich: "Wenn ihr in eine Stadt oder in einen Markt gehet, da erkundiget euch (denn ihr wisset es doch, was ihr vermöget!), ob jemand darinnen sei, der euer wert ist und dessen benötigt, das ihr geben könnt! Habt ihr einen solchen gefunden, so bleibet bei ihm, bis ihr wieder von dannen irgendwo andershin zieht!" (vgl. Mt.10,11; Lk.10,08)

    Wann Unterhalt durch Gläubige für Missionare enden soll

    Ev08.089,06] "Ah, etwas anderes ist es jetzt für die, welche Ich nun in alle Welt aussende, um zu predigen das Evangelium allen Völkern der Erde! Diese Meine ersten Boten haben weder Zeit noch die Gelegenheit, sich mit den Händen ihr Brot zu erwerben; darum heißt es für sie auch: Esset und trinket, was euch aufgesetzt wird auf den Tisch (vgl. Lk.10,08)! Und weiter: Sorget euch nicht für den kommenden Tag, was ihr essen und trinken und womit ihr den Leib bekleiden werdet - denn dies wäre stockfinster und ganz heidnisch! - sondern suchet vor allem nur das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit unter den Völkern auszubreiten mit allem Fleiß und Eifer, so wird euch alles andere schon wie von selbst zufallen; denn der Vater im Himmel weiß, wessen ihr bedürfet (vgl. Mt.06,25 .33)! Aber wie gesagt, das gelte nur für die von Mir nun in alle Welt Ausgesandten; wo aber einmal feste und stehende Gemeinden, in Meinem Namen gegründet, bestehen werden, da soll dann Meine früher ausgesprochene Meinung (Selbstunterhalt des Priesters) zur aktiven Geltung kommen!

    Ev08.089,07] Denn Ich will es durchaus nicht, dass dann die Gemeinderabbi regelmäßig sechstägige Trägheitsdiener sein sollen, da in der Trägheit die Wurzel aller Laster zu Hause ist. Ein in Meinem Namen wahrhaft vollauf tätiger Gemeinderabbi aber wird eben auch unter den sechs Tagen öfter die Gelegenheit finden und haben, den Gemeindegliedern mit allerlei guten Beispielen voranzugehen, um sie zur tätigen Nachahmung zu ermuntern im wahren und lebendigen Geiste, und da ist dann ein jeder solcher Tag gleich dem Sabbat ein Heilstag für die ganze Gemeinde."

    Auftrag zur Mitarbeiterheranziehung und Ausbildung

    Ev05.127,07] "Ja, ja", sage Ich, "wohl haben wir eine große Arbeit vor uns, und der Arbeiter gibt es noch wenige! Groß könnte die Ernte ausfallen, die Saaten sind reif geworden; aber der Schnitter und Ährenleser gibt es wenige nur (vgl. Mt.09,37; Lk.10,02). Darum ist es hoch an der Zeit, die Hände ans Werk zu legen, dass das Weizenkorn in Meine Scheuer gebracht wird, ehe da kommen die Stürme und ausschlagen und zerstreuen das edle Lebenskorn und die Vögel dann kommen und ihren Heißhunger damit stillen."

    Ev08.163,08] "... Die Arbeit ist groß und schwer, und der rechten Arbeiter gibt es noch wenige; darum strebet vor allem auch danach, dass ihre Zahl bald eine große werde! Jeder Arbeiter in Meinem Lebensweinberge wird auch nach seinem Fleiße und Eifer einen großen Lohn zu gewärtigen haben. Hier auf dieser Erde wird er zwar stets nur ein magerer sein für euren Leib, wie er es bisher war, aber ein desto größerer und fetterer für Seele und Geist."

    Ev06.021,11] "... Es wird zwar noch sehr viele Mühe und Arbeit geben; denn der Weingarten Gottes ist groß und hat jetzt noch wenig Reben. Darum heißt es graben und neue edle Reben setzen ohne Ruhe und Rast, damit der Weinberg voll edler und fruchtbarer Reben werde, dann wird die große Ernte uns den tausendfachen Lohn für unsere Mühe und Arbeit geben!"

    Ev01.048,03] (Zu bekehrtem Judenpriester): "Hast du doch auch der Gläubigen in großer Menge um dich; mache sie zu deinen Helfern, und dir wird die Mühe leicht werden. Denn so irgend ein Mensch eine große Last heben soll, hat aber nicht hinreichende Kraft dazu, da nimmt er sich einen Gehilfen. Tut es sich mit dem einen noch nicht, so nimmt er noch einen zweiten und dritten hinzu und wird sodann Meister der Last. Wo einmal eine gleichgroße Anzahl Gläubiger sich vorfindet, ja hier leicht größer denn die der Ungläubigen, da ist die Arbeit leicht."

    Tipps bei Problemen durch Priesterschaften

    Priester als Verdammer und Aufwiegler gegen Wahrheit

    Ev09.184,07] "... Wenn du den Heiden - und haben sie auch alle die hohen Weltweisheitsschulen mit allem Eifer durchgemacht - das, was du von Raphael vernommen hast, vorzupredigen beginnst, so werden sie es nicht begreifen und es als eine Torheit ansehen und verlachen, und die finsteren, über alles selbst- und herrschsüchtigen Priester werden solch eine neue Lehre, weil sie unmöglich für ihren alten Götzen- und Betrugskram paßt, mit aller Hast und Wut verdammen und das Volk gegen sie aufwiegeln."

    Vorhersage, wie sich christheidnisches Pharisäertum benehmen wird und wie schwer es zu bekehren sein wird

    Ev08.023,01] "... Etwas, das unser Freund Agrikola auch als eine große Gegensache bei der Ausbreitung Deiner Lehre dargestellt hat, hast Du nun doch noch nicht besonders berührt, und das ist die schwer mögliche Besiegung des über alle Maßen hartnäckigen heidnischen Priestertums.

    Ev08.023,02] Es geht schon hier mit den Judenpriestern, die doch einen Begriff von dem einen, wahren Gott haben, schwer, um wie vieles schwerer wird sich das denn erst bei den materiellst verknöcherten Heidenpriestern machen, die von einem wahren Gott gar keine Ahnung haben und ihre Götter, die sie vor dem Volke anbeten, und denen das Volk opfern muß, aus der oft gröbsten Materie - wie Stein, Erz und Holz - bei den Bildnern anfertigen lassen. Da wäre es demnach wohl auch gut, so Du uns darüber etwas sagen würdest."

    Ev08.023,03] Sagte Ich: "Auch darum sollet ihr euch keine leere und eitle Sorge machen! Denn fürs erste sage Ich euch, dass ihr eher hundert heidnischer Priester für Meine Lehre gewinnen werdet denn einen Pharisäer. Denn erstens haben die heidnischen Priester durch die griechischen und auch nach ihnen gebildeten römischen Weltweisen ungeheuer viel an ihrem alten Ansehen verloren; und zweitens ist durch die vielen umherziehenden Magier, die von allen Orten der Erde nach Rom kamen, auch ihr Wunderwirken in einen großen Mißkredit beim Volke gekommen. Es macht des gewissen Anstandes und Ansehens wegen wohl noch so manches mit und schaut des Zeitvertreibes wegen die Spektakel an; aber es hat keinen besonderen Glauben mehr daran. Und es wird sonach auch geschehen, dass im Volke bald gar kein heidnischer Priester mehr bestehen, während das Pharisäertum der Juden sich noch gar lange fort erhalten wird. Und was aber noch ärger als das alte Pharisäertum sein wird, das wird leider darin bestehen, dass sich unter Meinem Namen ein neues Pharisäertum bilden wird, das viel ärger denn das gegenwärtige sein wird!

    Ev08.023,04] Als Ich euch die zwei Kapitel des Propheten Jesajas erklärt habe, da habe Ich euch auch das neue Pharisäertum gezeigt und brauche es euch nun nicht noch einmal zu zeigen und zu enthüllen.

    Ev08.023,05] Was aber nun die heidnischen Priester betrifft, so fängt sie ihre eigene Finsternis bereits schon selbst sehr zu drücken an, und es sehnen sich viele nach einem möglich besseren und wahren Lichte..."

    Tips zum Umgang mit christheidnischem Priestertum

    Umgang mit glaubensunwilliger Priesterschaft; Bekehrung von Wahrheitssuchenden

    Ev10.141,12] "... Bevor sie (bekehrte Pharisäer) aber noch von Mir Abschied nahmen, fragte Mich der Älteste, ob sie nicht auch nach Jerusalem ziehen sollten, um daselbst den blinden Templern die Augen über Mich zu öffnen.

    Ev10.141,13] Sagte Ich: "Das lasset bleiben; denn so sie Mich Selbst nicht hören und Mir nicht glauben trotz der vielen Zeichen, die Ich vor ihren Augen gewirkt habe, so werden sie euch noch weniger hören und euren Worten glauben, - wohl aber würden sie euch ins Gefängnis werfen und euch züchtigen lassen! Darum lasset das, und bleibet, wo ihr seid, und prediget Mein Evangelium bei schicklicher Gelegenheit den Heiden, und gebet ihnen das Licht der Wahrheit, das Ich euch gegeben habe; doch setzet nichts hinzu und nehmet auch nichts hinweg!"

    Umgang mit Hierarchie; Unzufriedenen Wahrheit und weise Gesetze geben

    Ev05.118,01] "Wohl liegt nun die Menschheit in einer allerdicksten Nacht begraben und schläft einen Schlaf der Toten; all ihr Wissen ist ein eitles Träumen, und niemand weiß dem andern einen Bescheid zu geben. Es gibt wohl eine Menge von Lehrern und Führern aller Art, - aber was nützen sie?! - Denn sie alle sind ebenso blind wie ihre Führlinge; kommen sie an eine Grube, so fallen Führer und Führling hinein, und keiner findet einen Ausweg aus der verderbenbringenden Grube.

    Ev05.118,02] Aber darum denke man ja nicht, dass sich die Menschen nicht gern einem rechten Führer anvertraueten! Was ist einem Blinden wohl erwünschter als ein sehender Führer, und dann noch um so mehr, so der Führer zum Blinden sagen kann mit einem guten und reell wahren Gewissen: "Freund, nun bist du zwar noch blind; aber so du treu und gläubig mir folgst, so sollst da in Kürze selbst sehend werden!" Und wenn dann trauig der Blinde mit dem sehenden Führer wandelt und in kurzer Zeit seine Augen anfangen, einen nicht unbedeutenden Tagesschimmer wahrzunehmen, - wie wird sein Herz in aller Freude anzuschwellen anfangen!

    Ev05.118,03] Oh, Ich sage es dir, es ist nicht gar so schwer, wie du es meinst, einem wahrhaft lichtbedürftigen Blinden ein rechter Führer zu werden! Schwer wird dieses Geschäft erst dann, so der zu führende Blinde von dem ein Irrlicht erzeugenden Wahne beseelt ist, dass er selbst ein Sehender sei. Solche Blinde sind unsere Pharisäer und Schriftgelehrten; auch der Heiden allerlei Priester sind davon nicht ausgenommen. Aber was ist da zu tun? - Ein kurzes Beispiel soll dies Verhältnis, und was da zu tun ist, näher bezeichnen!

    Ev05.118,04] Es zog ein Feldherr mit seinem Heere aus wider einen sehr lästigen, bösen Nachbarfürsten, der sein Reich mit vielen Festungen und festen Burgen wohl versehen und befestigt und alle mit Kriegern und allerlei Kriegswaffen wohl bespickt hatte. Als der Feldherr sich mit seinem Heere den Grenzen des feindlichen Gebietes zu nahen begann, da sprachen seine Unterfeldherren und Äführer zu ihm: "Herr, da werden wir alle nichts oder nur sehr wenig ausrichten; denn der Feind hat sich ganz kurios befestigt, bis an die Zähne bewaffnet, und wir werden mit aller unserer großen Heeresmacht nichts ausrichten gegen ihn und werden mit Mann und Maus in seinem Lande zugrunde gehen! Daher wäre es etwa doch vernünftiger, diesmal diesen Feldzug ganz aufzugeben und irgendeine günstigere Zeit abzuwarten!"

    Ev05.118,05] Darauf entgegnete der große Feldherr: "Bei dem wird die Zeit nie günstiger, und alle die vielen Ermahnungen sind an seinen tauben Ohren und an seinem Herzen stets total abgeprallt. Da heißt es mit bewaffneter Hand ihm zeigen, dass nicht er allein der Mensch ist, alle Güter der Erde für sich in Beschlag zu nehmen. Er hat in seinem Lande wohl eine Menge Festungen und Burgen erbaut und sie bis an die Zähne bewaffnet; allein die gehen uns nichts an! Wir dringen dort ins Land, wo keine Festungen und Burgen stehen, ziehen mit leichter Mühe seine mit ihm höchst unzufriedenen Völker an uns, geben ihnen Licht und weise Gesetze, und er soll da sehen, was ihm alle seine Festungen und Burgen nützen werden. Greift er uns aber an, die wir vom Kopfe bis zur kleinen Zehe bestens gewappnet sind und das Schwert, die Lanze, die Pfeile und die Wurfspieße wohl zu gebrauchen verstehen, so reiben wir ihn durch unsere große Übermacht und durch unseren Mut und durch unsere anerkannt größte Waffengebrauchsgeschicklichkeit bis auf den letzten Kriegsmann auf!"

    Ev05.118,06] Als die Unterfeldherren solchen weisen Angriffsplan von ihrem Oberfeldherrn bekamen, da bekamen sie nicht nur die sehr löbliche Einsicht, dass es also sicher am allerbesten gehen werde, sondern auch den rechten Kriegsmut und die volle Überzeugung für ein sicheres Gelingen ihres Kriegsplanes. Sie kamen an des Feindes Landesgrenze, allwo keine Festungen und Burgen standen, und drangen also ohne einen Schwertstreich ins Land. Das Volk strömte ihnen mit weißen Fahnen haufenweise entgegen und begrüßte sie als seine Lebensretter.

    Ev05.118,07] Als des Tyrannen Kriegsleute aus ihren Burgen das sahen, wie alles Volk sich um das fremde Heer stets mehr und mehr zu scharen begann, da fingen sie an, sehr ernstlich zu beraten, was da nun zu tun sein werde. Der Tyrann gebot ihnen, alles aufzubieten, um den Feind aus dem Lande zu treiben; aber seine Feldherren sagten zu ihm: "Das ist zu spät! Was nützen uns unsere Festen und Burgen?! Der Feind hat alles Volk für sich und daher schon eine ungeheuer große Macht. Unser Kampf gegen sie wäre wie ein Mann gegen tausend. Wir sind total besiegt, und unsere Festen und Burgen nützen uns nichts mehr; denn die festeste Burg ist das Volk, und dieses ist in den Händen der Feinde, und uns bleibt daher nichts übrig, als ganz ehrlich zu kapitulieren!" Der Tyrann rümpfte hier freilich ganz entsetzlich die Nase; aber was wollte er tun?! Er mußte sich am Ende dennoch nach dem Rate seiner Feldherren richten.

    Ev05.118,08] Sehet, desgleichen tuet auch ihr als kluge Ausbreiter Meiner Lehre! Lasset stehen die Tempel und die vielen Priesterhäuser; bearbeitet nur das Volk! Ist das mit leichter Mühe einmal auf eurer Seite, dann werden die alten Götzentempel ehestens von selbst allen Wert verlieren und zusammenstürzen. Und ihre Diener werden, aus eigenem Antriebe und durch die Not gedrungen, zu euch übergehen und die neue Lehre annehmen und mit ihr zu handeln und zu wirken anfangen."

    Rolle von Zeit und Geduld bei der Überwindung von Kleruswiderständen

    Ev10.128,09] "Aber wie den Hindernissen der Hölle begegnen, wie die beinahe zahllos vielen Priester, die bei ihren Völkern und Königen in größtem und gefürchtetstem, nahezu übergöttlichen Ansehen stehen und durch ihre Zauberkünste und durch ihre Irrlehren sich schon seit gar langer Zeit unermeßliche Weltreichtümer und dadurch auch eine übergroße Weltmacht erworben haben, zum Lichte der ewigen Wahrheit aus den Himmeln bekehren?

    Ev10.128,10] Seht, das wäre auf dem von Mir nun des wahren Heiles der Menschen wegen (gezeigten), ganz natürlichen Wege Mir Selbst ebenso unmöglich, wie das jedem von euch selbst bei dem allerbesten und ernstesten Willen möglich wäre!

    Ev10.128,11] Mit Meiner Allmacht wirken aber hieße alle diese Menschen so gut wie völlig zunichte machen und aus ihnen Tiere zeihen. Denn die Tiere brauchen für ihr gerichtetes Naturleben keinen Unterricht, sondern sie handeln alle nach dem Trieb, den Meine Weisheit und Macht in ihnen nach ihrer Art und Gattung erweckt und aufrechterhält, und sind darum keiner wahren, aus ihnen hervorgehenden Lebensvervollkommnung fähig; nur gewisse Haustiere können durch den Verstand und festen Willen des Menschen dahin über ihren Naturstand gezogen werden, dass sie ihm dann die bekannten, ganz groben und untergeordnetsten Dienste erweisen können.

    Ev10.128,12] So Ich nun alle die in den tausendmal tausend Irrtümern stehenden Menschen auch also behandeln würde, - was Unterschieds wäre da hernach wohl zwischen ihnen und den Tieren?

    Ev10.128,13] Was sonach tun, um allen Menschen die Lehre, die Ich nun Selbst von neuem aus Meinen Himmeln zu euch besseren Menschen brachte, zu verkünden, und das mit der besten Wirkung?

    Ev10.128,14] Da heißt es, Zeit und Geduld niemals außer acht lassen und dabei aber auch stets den festen Willen haben, bei jeder schicklichen Gelegenheit vor den Menschen, welches Glaubens sie auch immer sein mögen, Meinen Namen zu bekennen und ihnen Meinen Willen bekanntzugeben. Denn wer Mich ohne Scheu und Furcht bekennen wird vor den Menschen, in der Absicht, sie zu erleuchten für ihr ewiges Heil, den werde auch Ich bekennen im Himmel vor dem Throne des Vaters, welcher da ist die ewige und reinste Liebe in Mir."

    Bekehrungstips bezüglich Priestern; Verhalten bei Zwang zu Götzenglauben und Opfern; Hilfe für bekehrte Priester

    Ev06.092,11] "Du hast aber noch eine Frage in deiner Seele, dernach du auch nicht weißt, was du nun mit den heidnischen Götzenpriestern machen sollst, die auch zumeist deine Gäste sind und sich bei dir gerne einfinden. Ich sage dir: die laß du vorderhand sein, wie sie sind! Sie selbst glauben an ihre Götzen wohl noch weniger, denn du ehedem geglaubt hast; aber sie haben als das, was sie vorstellen, ihr Amt und ihr Brot und werden darum von dem nicht leichtlich abstehen, was sie sind. Aber mit der Zeit kannst du dem einen oder dem andern schon so ganz gemächlich etwas von Meiner Lehre kundtun, und sie werden euch wenig oder gar keine Anstände machen. Nach und nach werden auch die Götzentempel fallen. Aber Ich gebe euch dennoch kein Gebot, dass ihr sie zerstören sollet; denn es genügt vollkommen, dass sie in euren Herzen zerstört sind.

    Ev06.092,12] So aber irgend ein solcher Priester jemanden mit Gewalt dazu anhalten sollte, an seine Götzen zu glauben und ihnen das verlangte Opfer darzubringen, so saget ihm die volle Wahrheit! Will er sich aber nicht bescheiden lassen, so rufet Mich im Geiste an, und wirket ein Zeichen in Meinem Namen vor seinen Augen! Wird er das sehen, so wird er wohl glauben, so er einigen Wahrheitssinn in seinem Gemüte hat; glaubt er aber nicht, da lasset ihn gehen - und ihr bleibet bei der Wahrheit Meiner Lehre! Denn wie jetzt die Statthalter Roms denken und auch handeln, so sind die Menschen völlig frei im Wissen, Denken und Glauben.

    Ev06.092,13] Wenn aber solch ein heidnischer Priester euren Lichtglauben annimmt, so unterstützet ihn als ein Glied der neuen Gemeinde Gottes auf Erden, so er einer Unterstützung bedürftig ist, und sorget für sein zeitliches Fortkommen; ist er aber dessen nicht bedürftig, so sei er euer Freund!"

    Didaktische Tips im Umgang mit Priestern

    Wie mit Herkunft des Wissens umzugehen ist

    Ev01.163,09] (Zu bekehrten Priestern:) "Was Ich aber hier gelehrt habe, darüber besprechet euch mit euresgleichen also, als hättet ihr es nicht von Mir vernommen, sondern als wäre solches auf eurem höchst eigenen Grund und Boden gewachsen! Nur wenn eure Freunde gleichsam in solche eure Lehre lebendig eingegangen sein werden, sodann erst möget ihr es ihnen unter vier Augen sagen, von wem ihr solche Lehre empfangen habt, und welche Zeichen ihr vorangegangen sind!"

    Zurückhaltung vor ehemaligen Mitpriestern; Bibel lehren; wahre Gottesgebote halten; (widergöttliche) Kirchengebote ignorieren

    Ev02.054,05] Sagen die beiden (Engel): "Nicht so, liebe Freunde; denn der Herr ist billig in allen Dingen! So ihr im Herzen Ihm anhanget, lebendig an Ihn glaubet, und dass durch Ihn allein die Schrift erfüllt wird und zum großen Teile schon erfüllt ist, so tut ihr genug; sonst aber bleibet, wie ihr seid, auf dass die Diener der Welt und des Teufels, von denen der Tempel vollgestopft ist, nicht vor der Zeit geweckt werden! Lehret das Volk Moses und die Propheten und haltet auf die Beachtung der wahren Gebote Gottes; aber auf die Beachtung der weltlichen Satzungen des Tempels haltet wie auf laues Wasser, so werdet ihr dadurch ebensogut Seine Jünger sein wie jene, die Er aus den Fischern berufen und erwählt hat."

    Bekehrten Priestern helfen

    Ev06.092,13] "Wenn aber solch ein heidnischer Priester euren Lichtglauben annimmt, so unterstützet ihn als ein Glied der neuen Gemeinde Gottes auf Erden, so er einer Unterstützung bedürftig ist, und sorget für sein zeitliches Fortkommen; ist er aber dessen nicht bedürftig, so sei er euer Freund!"

    Toleranzgrenzen gegenüber Dienern zweier Herren: Entscheidung für einen Herrn

    Ev10.038,05] (zu einem Rabbi): "... So du noch einmal auch Heil den hohen Göttern Roms schreien wirst, so wird der Tod nicht ferne von dir sein! Aller Menschen, ob sie Juden oder Heiden sind, der Wahrheit nach Freund sein, ist gut und recht, und es ist also auch Mein Wille - denn auch Ich lasse Meine Sonne über Juden und Heiden im gleichen Maße scheinen und leuchten Ä; aber Menschen, die in der alten Blindheit schmachten, in ihrem Irrwahne noch bestärken, anstatt sie auf den Weg des Urlichtes zu leiten, aus wahrer, reiner und uneigennütziger Nächstenliebe, ist schlechter denn ein Dieb und Straßenräuber sein. Das merke dir, du alter Doppellehrer, der du den Juden den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs oft mit einem glühenden Eifer lehrtest, gleich darauf in die Schule der Heiden gingest und vor ihnen den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs herunter- und lächerlich machtest! Sei entweder ein vollkommener Jude, oder werde ein Heide, so du im Heidentum für deine chamäleonartige Seele eine größere Beruhigung findest!"

    Umgang mit Abgefallenen, Heiden, Glaubenslosen und Atheisten

    Umgang mit Abgefallenen bzw. Heiden

    Ev01.203,02] "Nun erst erfahren wir den wahren Geist Deiner heiligsten Lehre und werden solchen auch unter das Volk zu verbreiten auf das eifrigste bemüht sein! Nur sind nun viele zu den Heiden gegangen; diese wissen wir kaum zurückzubekommen! Was sollen wir da tun?"

    Ev01.203,03] Sage Ich: "Mit denen tuet also, wie da ich tue mit den Heiden, und sie werden samt den Heiden eure Jünger sein.

    Ev01.203,04] Seht, dies Haus ist auch nun heidnisch und hatte sich schon eine geraume Zeit zur Doktrin der griechischen Weltweisen bekannt, und nun ist es mehr auf Meiner Seite denn je ein Haus im Judentume! Machet ihr es denn auch also, und es werden sich bald mehr Heiden um euch scharen denn Juden!

    Ev01.203,05] Denn wer einen leeren Magen hat, wird ein Mahl gieriger verzehren, als ein Mensch mit einem vollen Magen, besonders wenn der Magen noch dazu schon ganz verdorben ist, wie der Magen der Pharisäer und Schriftgelehrten!"

    Ev01.203,06] Sagen die beiden: "Was soll denn mit denen geschehen, die Deinen Namen verflucht haben ihrer Habe wegen, dass sie ihnen nicht genommen werde?"

    Ev01.203,07] Sage Ich: "Wer gefallen ist, den hebet auf und bringet ihn auf einen guten Weg und führet ihn, auf dass er zur Einsicht seiner Sünde kommen möge und solche getan zu haben bereue! Das soll euch obliegen!

    Ev01.203,08] Ich aber bin nicht gekommen, zu richten und zu verderben diese Welt (vgl. Joh.03,17), sondern zu suchen das Verlorene und aufzurichten, was darniederliegt (vgl. Lk.19,10)! So ihr das nun wisset, da gehet hin und handelt also!"

    Wie Götzenanhänger bekehrt werden sollen

    Ev08.218,10] (Jesus zum Essäerobersten Roklus): "Die Krüppel und Siechen sind pur Heiden und hängen noch an ihren alten Götzen. Machet sie zu Bekennern des einen, wahren Gottes, und zeiget ihnen die Kraft des Geistes aus Gott im Menschen, erwecket in ihnen den Glauben und die Liebe nach Meiner Lehre, und heilet sie dann, so werdet ihr von ihnen nichts mehr zu befürchten haben; sie werden euch dann noch gar manchen guten Dienst erweisen. Da sie aber einmal schon zu euch gehören, so sollen sie denn auch bei euch verbleiben! Ihr aber wollet hier ja ohnehin vieles umgestalten, damit von den alten, falschen Dingen nichts mehr vorhanden sein solle; da werdet ihr vieler Arbeiter benötigen und werdet alle, die in diesen Mauern hausen, gar wohl brauchen können. Zudem habt ihr der irdischen Güter in solcher Hülle und Fülle, dass ihr damit leicht zehntausend Menschen erhalten und ernähren könnet tausend Jahre hindurch, und so werdet ihr auch alles, was nun hier in diesen Mauern weilt, gar wohl auf eine ganz kurze Zeit hin wohl erhalten und ernähren können..."

    Verfolgungen: Vorhersagen und Verhaltensempfehlungen

    Verfolgungsvoraussagen für Glaubensverkünder

    Ev01.138,11] Ich sage euch: "Also wird es kommen, und muß so kommen, dass um Meines Namens willen ein Bruder den andern zum Tode überantworten wird, und also der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören wider ihre Eltern und werden ihnen zum Tode helfen! Ihr selbst aber müsset gehasset werden von jedermann der eigentlichen Welt, wie sie jetzt ist, um Meines Namens willen! (vgl. Mt.10,21)

    Ev01.138,12] Wer aus euch sich aber daran nicht stoßen, sondern beharren wird bis ans Ende, der wird selig werden, denn leichten Kaufs gibt der Satan seine Beute nicht aus seiner Tatze! Habt ihr Mich verstanden?" (vgl. Mt.10,22)

    Ev10.115,09] "Ich werde aber fürderhin bis ans Ende der Welt Meine Boten senden aus den Himmeln, auf dass von den argen Kindern dieser Welt Mein Wort nicht vertilgt und zu sehr verunglimpft werde; aber auch diese werden um Meines Namens willen verfolgt werden, mehr oder weniger, bis zur Zeit, da Ich wiederkommen werde wie ein Blitz, der vom Aufgange bis zum Untergange alles hellst erleuchten wird, was auf Erden ist und gut oder böse wirkt."

    Ev06.021,12] "Wir werden bei dieser Arbeit wahrlich viel Ungemach aller Art zu bestehen haben, wir werden noch auf das äußerste von groß und klein verfolgt, verachtet und verspottet werden; aber da wir wohl wissen, was wir haben, und was wir geben, so werden wir die blinde Bosheit der Welt auch leicht in aller Geduld, Demut und Sanftmut ertragen. Denn der Vater will es also, dass die Seinen in dieser Welt so recht bis auf das äußerste sollen zuvor gedemütigt werden, ehe sie erhoben werden zu der unvergänglichen Ehre, die ihnen ewig niemand mehr nehmen wird."

    Ev01.048,07] "Und es wird dann auch in den verschiedenen Orten der Erde also sein, dass die halsstarrigen Menschen die Überbringer des Evangeliums dem Leibe nach töten werden. Aber eben solch ein Tod wird sie dann erst gläubig machen, da sie daraus ersehen werden, dass alle jene, die aus Meinen Worten leben ein geistiges Leben, nimmer zu töten sind! Denn die Getöteten werden zu ihren Schülern unterschiedlich wiederkommen und werden sie lehren Meine Wege!"

    Ev01.209,06] "... Auf der Erde wohnen noch mehrere Menschen und Völker, denen das Evangelium ebenso not tut als euch, und sie sind erschaffen von dem Vater, der auch euch erschaffen hat! Zu diesen müssen wir trotz aller Verfolgungen, die uns noch erwarten, gehen und ihnen geben die gute Nachricht aus den Himmeln! Sie werden uns zwar auch verfolgen; aber mit der Zeit sich dennoch bekehren und als Lämmer in unseren Schafstall einkehren!

    Ev01.209,07] Wir sind gut, und die Welt ist böse; also können wir von ihr auch nichts Gutes erwarten - außer hie und da eine süße Erdbeere zwischen dem übervielen Unkraute!..."

    Zulassungsgrund von Verfolgungen; Tips zur Problemüberwindung

    Warum Verfolgungen zugelassen werden

    Ev01.201,01] "Freunde, Ich wußte wohl darum, dass es in aller Kürze also kommen werde, auf dass der Satan sein Werk voll mache; aber die zu den Heiden geflohen sind, hätten auch hier in Galiläa ihre Unterkunft gefunden, und die Meinem Namen geflucht haben, um ihre irdische Habe nicht zu verlieren, hätten besser getan, sich von aller ihrer Welt loszumachen, als sich unter dem Fluche Meines Namens ihrer Habe zu versichern, an der der ewige Tod haftet. Denn jeder Mensch muß einmal denn doch alles verlassen.

    Ev01.201,02] Wie schwer wird es dem sein, der viel hat, sich einst davon zu trennen, und wie leicht wird sich der trennen von der Welt, der aus ihrem giftigen Schoße keine Güter besaß und zudem noch allenthalben um Meines Namens willen Verfolgung erlitt! Der verachtet die Welt, und es wird ihm um sie sicher nicht leid sein, wenn er mit klarster Sehe ins Himmelreich diese finstere Pestilenzwelt verlassen wird.

    Ev01.201,03] Siehe, wie das Gold sich im Feuer bewährt und erst darin zu seinem hohen Werte gelangt, also muß es auch der Fall sein bei euch allen, die ihr wahrhaft Meine Jünger und Nachfolger sein wollet; denn Mein Reich, für das wir alle nun arbeiten, ist ja nicht von dieser Welt (Joh.18,36), sondern von jener großen, die auf dieses irdische, materielle, kurze Probeleben als ewig unvergänglich folgt!

    Ev01.201,04] Und deshalb gebe Ich euch für diese Welt auch keinen Frieden, sondern das Schwert (vgl. Mt.10,34); denn durch den Kampf mit der Welt und mit allem, was sie euch bietet, müßt ihr euch des ewigen Lebens Freiheit erringen!

    Ev01.201,05] Denn Mein Reich leidet Gewalt, und die es nicht mit Gewalt an sich reißen, die werden es nicht einnehmen." (vgl. Mt.11,12)

    Wie mit Worten und Gegnern umzugehen ist

    Ev01.201,06] "Es ist freilich recht leicht, in einem eingefriedeten Orte und für sein irdisch Leben bestens versorgt, Mir einen Jünger abzugeben, die Lämmer Tugend zu lehren und sie mit reinem Wasser zu tränken; wahrlich, dazu gehört nicht viel! Aber ein ganz anderes ist es, Löwen, Tiger und Panther zu zähmen und sie zu nützlichen Tieren umzugestalten! Dazu aber gehört auch mehr Klugheit, Mut, Kraft und Ausharrung als zur Zähmung der Lämmer!

    Ev01.201,07] Daher müßt ihr diese Erscheinung in Sichar auch also betrachten und nehmen, wie sie ist, und müßt mit ihr einen natürlichen Kampf eingehen, bei dem Ich euch schon unterstützen werde; aber so ihr alsbald über die Blindheit und Bosheit der Menschen bis über die Ohren in Ärger und Zorn geratet und über solche Frevler nichts als ein verzehrendes Feuer vom Himmel rufet, dann kann es euch unmöglich anders ergehen, als wie es euch ergangen ist!

    Ev01.201,08] Auch können und dürfen euch Meine Engel in solchen Fällen nicht dienstlich sein, weil solch ein Dienst schnurgerade gegen Meine ewige Ordnung wäre.

    Ev01.201,09] Wollt ihr aber siegende Kämpfer für Mein Reich sein, so machet aus der reinen Wahrheit ein scharfes Schwert (vgl. Jes.49,02 Hebr.04,12); aber dasselbe sei aus der reinsten, uneigennützigsten Liebe angefertigt! Mit solchem Schwerte kämpfet dann mutig und habt keine Furcht vor denen, die im äußersten Falle wohl euren Leib töten, weiter aber dann nichts mehr tun können!

    Ev01.201,10] So ihr aber schon eine Furcht habt, so fürchtet Den, der ein wahrer Herr über Leben und Tod ist und die Seele des Menschen verwerfen oder annehmen kann. (vgl. Mt.10,28)

    Ev01.201,11] Wer immer im rechten Kampfe für Mich sein irdisch Leben verliert, der wird es wiederbekommen in Meinem Reiche im Vollmaße (vgl. Mt.10,39); wer aber sein irdisch Leben zu erhalten strebt im Kampfe für Mich, der ist ein Feiger, und des ewigen Lebens Siegerkrone wird nicht sein Anteil sein! Welches Verdienst hat er, so er mit Mücken kämpft und Fliegen totschlägt? Ich sage euch: So ein Held ist nicht des Anpissens wert!

    Ev01.201,12] Ah, ganz was anderes ist es, wohlgepanzert und mit einem scharfen Schwert in der Hand in eine Herde von Löwen und Tigern sich begeben! So er die Herde erlegt hat und als Sieger heimkehrt, so werden ihm Ehrenbogen errichtet, und ein großer Lohn für seine Heldentat wird ihm nicht vorenthalten werden!

    Ev01.201,13] Gehet sonach wieder heim und streitet nach der Weise, wie Ich es euch nun gezeigt habe, und es wird euch am rechten Siege nicht fehlen!

    Ev01.201,14] Wie arg der Satan diese Erde zurichtet, weiß Ich wohl schier am besten, und Ich hätte Macht genug, ihn vollends zu vernichten; aber Meine große Liebe und Geduld läßt solches niemals zu.

    Ev01.201,15] Denn wer seinen Feind nur dadurch zu besiegen wähnt, dass er ihn vernichtet, der ist ein feiger Kämpfer! Denn nicht der Mut, sondern seine große Furcht nur hat sich durch die Tötung den gefürchteten Feind vom Halse geschafft.

    Ev01.201,16] Wer ein rechter Held sein will, der darf den Feind nicht verderben, sondern er muß sich alle Mühe nehmen, den Feind mit aller Klugheit, Geduld, Liebe und Weisheit im Herzen zu gewinnen; dann erst kann er sich rühmen, einen wahren Sieg über seinen Feind erkämpft zu haben, und der erkämpfte Feind wird selbst sein größter Lohn sein."

    Wie Verfolgern zu begegnen ist

    Ev01.202,01] "...Kehret ... bald wieder nach Sichar zurück und tuet daselbst nach Meinem Worte, so werden dort all die mißlichen Dinge bald ganz anders stehen.

    Ev01.202,02] Aber ihr müßt dort nicht als erzürnte Richter, sondern als wahrhaft weise Lehrer und Freunde der Blinden, Tauben und Stummen auftreten, so werden sie sich dann von euch schon lenken lassen!

    Ev01.202,03] Wer kann denn wohl weisermaßen in einen Ärger geraten, so ihm ein Blinder auf den Fuß tritt? Wenn du Augen hast zu sehen, ist es nicht deine Schuld, wenn du vom Blinden getreten wirst?! Ziehe ab deinen Fuß von der Stelle, dahin der Blinde tritt, so wirst du nicht getreten werden!

    Ev01.202,04] Ersiehst du aber, dass der Blinde am Rande eines Abgrundes steht, so eile hin, ergreife ihn und bringe ihn in Sicherheit und führe ihn dann zum Lichte hin, das jede Blindheit der Seele heilt, und er wird dir ein bester, dankbarster Freund und Bruder werden."

    Geistige Machtanwendung bei Feinden; Notwehrrecht

    Vorbild Jesu im Umgang mit Hilfesuchenden und Gegnern; wann Jesus scharf züchtigte

    Ev06.161,03] "... Tuet Gutes sogar den Feinden, und ihr werdet glühende Kohlen auf ihre Häupter sammeln! (vgl. Spr.25,21 .22)"

    Ev06.161,04] Nehmet euch alle an Mir ein Beispiel! Denn Ich Selbst bin von ganzem Herzen demütig und sanftmütig und richte niemanden und verdamme niemanden; aber ein jeder, der mühselig und mit allerlei Gebrechen behaftet ist, der komme zu Mir, und Ich werde ihn erquicken! (vgl. Mt.11,28 f.)

    Ev06.161,05] Wie aber Ich Selbst bin gegen alle Menschen, so sollet auch ihr sein! Oder könnet ihr, Meine alten Jünger, von Mir sagen, dass Ich hart und grausam war gegen die Menschen, die ohne ihr Verschulden als erzschlecht vor Mich gebracht worden sind?"

    Wann geistige Macht strafend angewendet werden soll, wann Macht begrenzt wird

    Ev06.161,06] Nur jene wenigen bekamen die Schärfe Meines gerechten Zornes irdisch zu verkosten, die mit dem bösesten Willen von aller Welt Mich und euch verderben wollten vor der Zeit, die da bestimmt ist von oben. Auch darin gab Ich euch ein Beispiel, nach dem auch ihr bei vorkommenden ähnlichen Fällen handeln könnet; denn an Macht dazu soll es euch nicht mangeln. Aber bevor ihr den Ernst eintreten lasset, sollet ihr keinen Weg der Milde unversucht lassen. Der Ernst ist aber nur dann zu gebrauchen, wenn euch der Menschen mutwillige Bosheit entgegentritt, euch verfolgt und von euch kein versöhnendes Wort annimmt.

    Ev06.161,07] Wer euch um Meines Namens willen verfolgen wird, darum, dass er einen Lohn von den Hohenpriestern und ihren Genossen bekäme, den ermahnet ernstlich! Wird er sich an eure Ermahnung kehren, dann lasset ihn in Frieden ziehen; wird er sich aber an eine mindestens dreimalige Ermahnung nicht kehren, dann bedrohet ihn ernstlich! Kehrt er sich an diese Drohung auch nicht, so lasset die Drohung ins Werk übergehen zum warnenden Beispiele für alle jene, die euch eines irdischen Gewinnes halber hartnäckig zu verfolgen sich vorgenommen haben! Aber auch nur in diesem einzigen Falle habt ihr das Recht, den Ernst zu gebrauchen."

    Ev06.161,08] Sagte Petrus: "Herr, was soll denn dann geschehen, so sich jemand die Mühe nähme, uns durch Lügen und schmeichelhafte Worte zu verlocken? Wir würden solche böse List wohl sicher sogleich erkennen; aber so wir das erkennen und dem Menschen das vorhalten, er aber dennoch mit allen Beteuerungen fortfährt, uns zu verlocken, - was sollen wir mit solch einem Menschen machen?"

    Ev06.161,09] Sagte Ich: "Aber könnet ihr noch immer nicht so viel denken und einen vergleichenden Schluß ziehen, dass es da nicht auf das Mittel, sondern auf die durch das Mittel zu erreichende Absicht ankommt, die der so oder so tätige Mensch mit jemandem erreichen will? Ob das jemand mit Schwert, Lanze und Ketten oder mit lügnerischen Schmeichelreden zu erreichen strebt, das ist ja ganz einerlei; kehrt er sich nicht an eure wiederholte Ermahnung, so werde er bedroht, und kehrt er sich auch an die Drohung nicht, so werde sie an ihm zur Tat! Ich meine, dass ihr nun wohl einsehen solltet, wie und wann ein Ernst im vollsten Sinne des Wortes anzuwenden ist.

    Ev06.161,10] Aber es ist dabei noch eines zu berücksichtigen, und zwar das: Wenn eines jeden Zeit kommen wird, so wie da jüngst kommen wird die Meine, da ist es dann mit dem eigenen Ernste nichts, sondern da heißt es, sich den Ernst Gottes gefallen lassen, wenn man im Geiste zu Gott kommen will."

    Wann äußere Macht berechtigt und anzuwenden ist

    Ev04.251,01] "Es werden Zeiten kommen, wo die Weisen aus Meinem Worte rufen werden: "Herr, nun ist es wahrhaftig schwer, Mensch zu sein; die Wahrheit darf man bei angedrohter Strafe nicht reden, sondern höchstens ganz geheim! Das aber, was die falschen Propheten wollen, ist offenbare Lüge und somit Gotteslästerung! Herr, so rüste Dich doch einmal und ziehe aus gegen Deine Feinde, bevor sie ganz verderben Deinen Lebensacker!"

    Ev04.251,02] Ich aber werde noch und noch verziehen und sagen zu jedermann, der Mich also fragend anrufen wird: "Geduldet euch noch eine kurze Weile, bis voll wird das gegebene Maß! Verharret bis ans Ende, und ihr werdet selig sein; denn der Zwang der Welt wird euch Reinen von keinem Schaden sein an euren Seelen, und ihr als Meine jüngsten Kinder, die ihr in allerlei Drangsal, Not und Elend den Weg des Fleisches durchgemacht habt, werdet desto näher ruhen an Meinem Herzen in Meinem Reiche, und euch werde Ich zu Richtern machen der Welt und derer, die euch mit Not und Drangsalen aller Art gepeinigt haben ohne Grund und Recht von Mir aus!"

    Ev04.251,03] Kurz, daran werden allzeit Meine wahren Jünger zu erkennen sein, dass sie sich untereinander lieben werden also, wie Ich euch alle liebe, und dass sie Meinen Namen und Mein Wort niemals mit dem Schwerte verkünden!

    Ev04.251,04] Ja, wenn einmal ein Volk ganz in Meinem Lichte stünde, und es wäre bedroht durch hartnäckige, blinde, äußere heidnische Völker, die den Glauben an Mich durchaus nicht annehmen wollten, wohl aber verfolgen mit aller Hast und Wut Meine Lämmer, dann ist es Zeit, das Schwert zu ergreifen und die Wölfe von den frommen Herden für immer zu verscheuchen. Wird aber einmal gegen die Wölfe in Meinem Namen das Schwert ergriffen, dann soll es aber auch mit allem Ernste ergriffen sein, auf dass die Wölfe des Schwertes gedenken, das sie in Meinem Namen ergriffen hat. Denn wo einmal ein Gericht in Meinem Namen auftritt, soll es nicht das Aussehen eines nur kaum halben Ernstes haben!

    Ev04.251,05] Gegen blinde Heiden, deren Seelen zu weit noch von Meiner Ordnung entfernt sind und Mein Wort unmöglich verstehen können, aber ihrem Glauben sonst mit einem besonderen Eifer obliegen, soll das Schwert bloß als ein Hüter der Grenzen auf so lange aufgestellt sein, bis die nachbarlichen Heiden sich nach und nach in Meine Ordnung zu fügen angefangen haben; ist dieses erfolgt, dann vertrete des Schwertes Stelle das Zeichen der brüderlichen Eintracht und Liebe.

    Ev04.251,06] Aber ganz was anderes ist es, wenn fürder Menschen, die vom Anbeginne das "Volk Gottes" genannt und belehrt und beschützt wurden, - ah, wenn die anhaltend sich dieser Meiner Lehre widersetzen werden und werden sie verfolgen mit ihrem allerbösesten und selbstsüchtigsten Eifer, ja, gegen die wird es wohl kein anderes Mittel mehr geben denn das allerschärfste und unnachsichtigste Schwert! Wehe ihnen, wenn es losgelassen wird; dann wird es keinen Stein auf dem andern lassen, und die Kinder im Mutterleibe werden nicht verschont werden! Und wer da fliehen wird wollen, den werden die Pfeile des Bogens ereilen und ihn töten, darum er aus Selbstsucht wider seine innere Überzeugung ein Mörder Meines Wortes und Meiner hatte werden wollen; denn gegen die Ich mit den Meinen ins Feld ziehen werde, die werden einen schweren Kampf zu bestehen haben, aus dem sie ewig nimmer als Sieger hervorgehen werden!

    Ev04.251,07] Nun habt ihr auch die Regel, wie und wann ihr in Meinem Namen das Schwert zu gebrauchen habt!..."

    Warum äußeres Kämpfen Jesus überlassen werden soll

    Him1.013,04] "Denn sehet, Mein Joch ist sanft und Meine Bürde ist leicht (vgl. Mt.11,30). Nur die Kinder der Welt müssen Meinem Reiche "Gewalt" antun, wenn sie es an sich reißen wollen (vgl. Mt.11,12). Meine Kinder dagegen sollen nicht ins Feld ziehen für Mich und sich verwunden lassen von Meinem Feinde - für sie werde schon Ich kämpfen. Denn die Liebe steht höher als aller Kampf.

    Him1.013,05] Wer aber selber kämpfen will und Freude hat am Kampfe, der muß sich schon auch auf allerlei Wunden gefaßt machen und sehe zu, dass er nicht unterliege im Gefechte. Der Sieger aber steht nicht über der reinen Liebe, sondern ist unter derselben, solange er nicht die Siegerkrone in die Flamme der Liebe wirft.

    Him1.013,06] Daher: Die Mich lieben, für die werde Ich kämpfen und siegen, und ihre Liebe wird Mir die schönste Siegeskrone sein. Die aber mitkämpfen wollen, die werde ich verteilen auf ihre Posten. Und sie werden kämpfen müssen mit ihrer Kraft in großer Angst und Hitze, und es wird ihnen der Sieg oft sehr sauer werden und teuer zu stehen kommen, und dereinst werden sie viel Rechnung zu legen haben."

    Wahrheit, Liebe, Sanftmut und Demut als Waffen

    Ev09.101,07] "Sehet euch alle die großen Reiche der euch bekannten Erde an! Wo sind die einst so mächtigen Könige von Babylon, von Ninive und von Griechenland, und die mächtigen Ägypter und ihre Pharaonen? Sie sind verdorrt alle; und ebenso wird es auch andern solchen Großreichen in Zukunft ergehen, ihres Wuchers und ihrer zu großen Herrschsucht wegen! Denn der zu selbstsüchtige Wucher und die zu große Herrsch- und Glanzsucht der Menschen ist der eigentliche Satan, ein Fürst dieser Welt, die - weil ohne alles Lebenslicht aus den Himmeln - vollkommen Hölle selbst ist, der es wohl gestattet ist, sich wegen der Probung des freien Willens und seiner Liebe sich bis zu einer gewissen Höhe zu erheben; wird diese Höhe aber überschritten, so kommt das Gericht, und Hölle und Satan werden in den Abgrund des Verderbens gestürzt. Darum bleibet denn alle in Meiner Lehre, und kämpfet mit reiner Liebe, gutem Willen und mit aller Sanftmut und Demut wider die Hölle und wider den Satan, und ihr werdet dafür des ewigen Lebens Siegeskrone überkommen und schon auf dieser Erde ein wahres Gottesreich gründen!

    Ev09.101,08] Ich bin sonach denn auch nicht in diese Welt gekommen, um ihr, wie sie ist, Frieden und Ruhe zu bringen, sondern das Schwert zum Kampfe wider sie, und Ich Selbst bin als die ewige Wahrheit das Schwert (vgl. Mt.10,34)! Und dieses Schwert habe Ich auch euch zum Kampfe wider die Hölle und ihre tobende Macht gegeben. Fürchtet darum diejenigen nicht, die euren Leib töten, aber der Seele nicht schaden können; so ihr aber schon jemanden fürchtet, so fürchtet Den, dem alle Macht zu eigen ist im Himmel und auf aller Materiewelt, und der allein ein Herr und Meister des Lebens ist und eine mit Sünden erfüllte Seele in den tiefsten Abgrund der Hölle und ihres ewigen Todes verstoßen kann! - Habt ihr das begriffen?" (vgl. Mt.10,28)

    Vollmachten und Geistesgaben für Evangelisten

    Ev01.134,04] "Ich gebe euch zwölfen die Macht, auszutreiben aus den Menschen die unlauteren Geister und zu heilen allerlei Seuchen und andere Krankheiten." (vgl. Mt.10,01 .04)

    Ev10.084,07] "... Ich erteile nun auch euch die Macht, die Kranken durch das Auflegen eurer Hände in Meinem Namen zu heilen, mit welch einer Krankheit sie auch behaftet sein möchten, und die bösen Geister aus den von ihnen Besessenen zu treiben. Und also von Mir ausgerüstet, könnet ihr euch schon - doch stets behutsam und klug - mit der Macht der Lüge und des schwarzen Tages in den Kampf begeben, und die Palme des Sieges wird nicht unterm Wege verbleiben.

    Ev10.084,08] Doch alles, was ihr tut und tun werdet in Meinem Namen, das tut aus Liebe, um die Liebe im Herzen derer zu wecken und zu beleben, die ihr für Mein Reich gewonnen habt."

    Hilfe- und Schutzverheißungen für Evangelisten

    Inspirationshilfe bei Rechenschaft vor Obrigkeiten; Nachstellungen nicht fürchten

    Ev01.137,13] "Man wird euch aber später, nachdem Ich werde in die Himmel wieder aufgefahren sein, um für euch ewige Wohnungen zu bereiten in des Vaters Hause, wohl vor Fürsten und Könige ziehen um Meines Namens willen zum Zeugnisse über sie und über die Heiden (Mt.10,18), auf dass da auch nun voll werde, was Jesajas, Mein Prophet, für alle Zeiten und für Mein nun zu gründendes Reich auf Erden über die dummen Könige geweissagt hat ..." (vgl. Jes.32,06 .20)

    Ev01.137,20] "Wenn ihr sonach von bösen Toren dieser Welt zu den von Jesajas bezeichneten Narrenkönigen geführt und überantwortet werdet, da sorget euch ja nicht, was ihr da reden sollet und wie euch verantworten; denn es soll euch zur Stunde gegeben werden, was ihr reden und wie ihr euch verantworten sollet! (Mt.10,19) Denn ihr seid es ja nicht, die da reden; sondern Mein Geist, des Vaters Geist ist es, der da redet durch euch!" (vgl. Mt.10,20)

    Wie Jünger Prüfungen und Verfolgungen ertragen sollen; Hilfe durch Inspiration

    Ev09.062,08] Sagte Ich: "Darum werden sie späterhin, so Ich in dieser Meiner sichtbaren Person nicht mehr bei ihnen sein werde, sondern dort, von wannen Ich gekommen bin, aber auch um so stärkere Lebensproben und allerlei Verfolgungen von seiten der Welt zu bestehen bekommen; denn die Welt, wie sie nun ist, ist blind und taub, wird sie hassen um Meines Namens willen, wie sie auch Mich haßt, weil sie Mich noch nie erkannt hat und auch nicht erkennen und so in ihren Sünden und Greueln zugrunde gehen wird.

    Ev09.062,09] Und sehet, da werdet ihr es in dieser Welt leichter haben, obwohl man auch euch häufig erforschen wird, ob auch ihr an Mich glaubet und nach Meiner Lehre handelt und lebet!

    Ev09.062,10] So man aber euch darum fragen wird, da werdet nicht ängstlich und denket auch nicht nach, was ihr den Fragern und Versuchern zur Antwort bringen sollet! Es wird euch zur Stunde, wann ihr es benötigen werdet, die rechte Antwort schon in den Mund gelegt werden (vgl. Mt.10,19), und eure Versucher werden euch auf tausend auch nicht eins zu erwidern imstande sein. Auch dessen kann Ich euch völlig versichern."

    Warum Furcht bei Jesu Allwissenheit, Allmacht und steter Fürsorge unnötig ist

    Ev01.138,19] "Darum sollet ihr euch auch nicht fürchten vor ihnen, da ihr sie kennet. Meinet ihr denn, dass es Mir verborgen sein werde, was man euch tun wird? Ich sage es euch: Es ist nichts verborgen also, dass es nicht möchte offenbar werden vor Mir, und auch nichts so Geheimes, dass Ich nicht wüßte davon. (Mt.10,26)

    Ev01.138,20] Da es Mir aber nicht verborgen bleiben kann, das man euch ansinnen und antun wird, so möget ihr auch zu jeder Zeit Meiner Hilfe gewärtig sein! Verläßt doch die Löwin ihre Jungen nicht und setzt zur Zeit der Gefahr ihr Leben für jedes Junge ein, das man ihr entreißen will; so werde doch etwa Ich euch zur Zeit der Gefahr auch zu schützen verstehen mit Meinem Leben!?

    Ev01.138,21] Habt also keine Scheu vor den Weltmenschen! Was Ich euch lehrte in der Nacht, das redet vor ihnen am Tage; und was Ich einem oder dem andern aus euch sagte geheim ins Ohr eures Herzens, das verkündiget nun auf den Dächern (vgl. Mt.10,27) und fürchtet euch sonach gar nicht vor allen denen, die wohl den Leib des Menschen töten können, gleich einem reißenden Tiere, aber die Seele, die allein lebt und Leben hat, nicht töten können und ihr nicht irgendeinen Schaden zuzufügen imstande sind! (vgl. Mt.10,28)

    Ev01.138,22] So ihr aber schon eine Furcht habt, da fürchtet vielmehr Den, Der auch ein Herr über eure Seelen ist und diesen ein Gericht zur Hölle geben kann, wann Er will (Mt.10,28)! Und Diesen kennet ihr nun schon, da Er es ist, Der euch nun dieses sagt!

    Ev01.138,23] Da sehet hin vor uns: eine noch bedachte Scheune! Sehet, wie sich darauf die Sperlinge lustig machen; sie fliegen bald hinauf, bald wieder fallen sie förmlich vom Dache herab! Auf dem Markte kauft man zwei um einen Pfennig; wie gering doch ist ihr Wert! Und doch fällt auch nicht einer vom Dache zur Erde ohne den Willen des Vaters im Himmel (vgl. Mt.10,29)!

    Ev01.138,24] Ich sage euch aber: Eure Haare sind gezählt, und es kommt keines ohne Wissen und Willen des Vaters von eurem Haupte (vgl. Mt.10,30)! Wenn aber der Vater für solche euch überaus geringschätzig dünkende Dinge also sorget, wird Er euch wohl unversorgt lassen, die ihr austraget Sein Wort und Seine Gnade?

    Ev01.138,25] Darum ist eure Furcht eitel, und ihr sollet euch nimmer fürchten; denn ihr seid ja doch besser denn gar viele Sperlinge. (vgl. Mt.10,31)

    Ev01.138,26a] Darum gehet ohne weitere Furcht hinaus und bekennet Mich vor den Menschen! Wahrlich, wer Mich bekennen wird vor den Menschen, den werde auch Ich bekennen vor dem Vater im Himmel!" (vgl. Mt.10,32)

    Innere Schulung echter Missionare/Nachfolger

    Ev08.200,11] Sagte nun noch der Oberste (zu Jesus): "O Herr und Meister, wir alle haben diese Deine gewichtigsten Lebensworte wohl vernommen, begriffen und auch tiefst beherzigt; nur eines ist wenigstens mir bis jetzt noch nicht völlig klar. Wir haben das, was wir in Deinem uns anvertrauten Amte zu tun und zu beachten haben, nun wohl von Dir als von dem allein wahren Meister vernommen und erlernt; wie aber werden das diejenigen vermögen, die späterhin in unser Amt treten sollen, indem Du doch sicher nicht allzeit also persönlich unter uns sein wirst, wie das eben jetzt der für uns so überglückliche Fall ist?"

    Ev08.200,12] Sagte Ich, schon im Fortgehen vom Hügel: "Ihr habt aber nun selbst noch lange nicht alles von Mir erlernt, was ihr zur vollguten Verwaltung Meines euch anvertrauten Amtes benötigt, und doch werdet ihr in Kürze ohne Meine persönliche Gegenwart alles Abgängige dennoch von Mir erlernen! Denn bin Ich auch nicht in dieser Meiner nun leiblichen Person irgend gegenwärtig, so bin Ich es aber im Geiste Meiner Liebe, Weisheit, Macht und Kraft; und dieser Geist wird euch allzeit lehren, was ihr zu tun und zu reden haben werdet. Er wird euch die Worte ins Herz und in den Mund legen, die ihr zu reden haben werdet.

    Ev08.200,13] Und wie ihr allzeit also von Meinem Geiste belehrt werdet in aller Weisheit aus Gott, also werden auch eure gerechten Nachfolger ohne Dazwischenkunft Meiner leiblichen Persönlichkeit in allem belehrt werden. Denn wahrlich sage Ich es euch: Wo Ich nun rede und wirke, da redet und wirkt auch nur Mein Geist, der da ist Gott als der Vater in Ewigkeit, und nicht diese Meine leibliche Person, die erst aufgelöst werden muß, um vollends in des Vaters Herrlichkeit einzugehen.

    Ev08.200,14] So du aber nun das weißt, da wirst du nun wohl auch begreifen, wie da ein Mensch von Mir allzeit auch ohne diese Meine leibliche Persönlichkeit fürs ewige Leben belehrt werden kann und auch werden wird!"

    Vorhersagen bezüglich Evangelisationsschicksal

    Was Menschenaufgabe und was Gottesaufgabe bei Glaubensverkündigung ist; Haltung zum Schicksal

    Ev01.109,04] (Petrus:) "Sieh, des Herrn Wort und Tat ist heilig; wie glücklich könnten alle Menschen auf der Erde sein, so sie diese Lehre schon hätten und nach derselben lebten! Aber wenn so, das, dies und jenes, - oh, wann wird diese Lehre ein heiliges Gemeingut aller Menschen der Erde werden? Und so der Herr daneben noch dies und jenes wird geschehen lassen, wie wird dann in kurzer Zeit diese Lehre aussehen?! Wahrlich, also wird es geschehen, dass aus dieser allerköstlichsten Seelenspeise am Ende ein Hunde- und Schweinefutter wird! Und siehe, Bruder, das ist es, was mich den Kopf schütteln und die Achseln zucken macht!"

    Ev01.109,05] Sagte Ich: "Petrus, laß du das! Du wirst tun, was zu tun dir auferlegt wird; um die Wirkung hast du dich weiter nicht zu kümmern! Was da kommen wird und in aller Tiefe der Weisheit und Liebe kommen muß so oder so, darum weiß bloß der Vater und der auch, dem es der Vater offenbaren will, wie, wann und warum solches alles zugelassen wird, dass es geschehe!"

    Vorhersagen zur Verbreitung der wahren Lehre Jesu

    Was Wahrheitslehrer zu erwarten haben

    Ev08.128,05] "Gott ... ließ auch unter solchen Heiden stets Männer aufstehen, die durch Lehren und Taten ihnen zeigten die große Trübsal, in der sie lebten, und ihnen auch zeigten des Lebens rechte Wege. Solche Männer aber bekamen stets nur wenige Jünger und wurden von andern Volkslehrern und Priestern und sogenannten Weltweisen verachtet, verfolgt und für Narren erklärt, und die Hohen und Weltmächtigen wollten von solchen Demutspredigern schon gar nie etwas hören.

    Ev08.128,06] Wenn aber also, wie nun heutzutage die vielen Beispiele selbst Mir gegenüber nur zu klar zeigen, - was hätte Gott den Menschen denn noch tun sollen und können, um sie beim lebendigen Glauben an Ihn zu erhalten bei stets gleicher Belassung ihres freien Willens?

    Ev08.128,07] Auch diesmal, wo Ich persönlich unter die Juden gekommen bin, um sie wieder um Mich zu versammeln, habe Ich dafür gesorgt, dass die Kunde von Mir in allen euch bekannten Weltteilen den Menschen gemacht wurde auf die jedem Volke entsprechende Art. Gehe aber hin und frage die Menschen und Völker, und du wirst Antworten bekommen, über die du sicher höchlichst erstaunen wirst!"

    Ev08.014,09] "... Und so wisset ihr nun, dass trotz all der späterhin auftauchenden falschen Propheten und Lehrer im Stillen und Prunklosen Meine reine Lehre bis ans Ende der Zeiten unter den Menschen fortbestehen wird.

    Ev08.014,10] Daß aber diese Meine Lehre erst nach und nach unter alle Völker der Erde ausgebreitet wird, davon habe Ich euch die Gründe schon mehrfach klar gezeigt; denn wann ein Volk zur Aufnahme Meiner Lehre reif ist, das weiß Ich sicher wohl am besten!

    Ev08.014,11] Was aber zur möglich schnellen Ausbreitung Meiner Lehre in alle nur etwas reifen Punkte der Erde geschehen konnte, das ist auch geschehen und wird bald ein viel mehreres noch geschehen ..."

    Vorhersage der Evangeliumsverbreitung bis zur Wiederkunft Christi

    Ev01.138,15] "... Denn wahrlich sage Ich euch: Ihr werdet lange nicht in allen Städten Israels gepredigt haben, bis Ich als des Menschen Sohn wieder zu euch kommen werde als Einer, der jedermann das Gericht, ein verderbend Feuer in seinem Herzen, entzünden wird und erregen den bösen Wurm in der Frevler Brust, und das Feuer wird nimmer erlöschen und nicht sterben der Wurm (Mk.09,48:); ihr aber werdet darinnen gerechtfertigt werden. Denn wehe einst allen denen, die euch verfolgt und ihre Hände an euch gelegt haben!"

    Bedeutung von Hindernissen und Wahrheitsverfälschungen

    Warum Hindernisse, Wahrheitsverfälschungen und geringe Glaubensverbreitung unmaßgeblich sind

    Ev08.013,06] (Agrikola:) "Wie möglich kann ein Mensch gegen alle diese kolossalsten Hindernisse kämpfen und wie sie besiegen? Du bist doch der Herr Selbst, und alles gehorcht Deinem Willen, und dennoch stößt Du Selbst hier in den Ländern der Bildung auf unübersteigbare Hindernisse. Auf welche Hindernisse werden dann erst die wenigen Jünger stoßen?

    Ev08.013,07] Ja, gut wäre es, wenn man Deine göttliche Lehre so über eine Nacht hin in aller Menschen Herzen legen könnte samt dem Eifer, danach zu handeln! Aber das liegt nicht in Deiner Absicht, weil ein jeder Mensch sich alles das nur durch den Unterricht von außen her zu eigen machen muß und dann den ernsten Willen fassen, danach zu handeln. Aber es wird auf diese Weise mit der Menschheit wohl nur sehr langsam vorwärtsgehen, und es ist da gar keine Zeit zu ermessen, in der alle Menschen auf der ganzen Erde Deine Lehre überkommen werden, und so wird Deiner Lehre reinstes Lebenslicht nur stets ein Eigentum weniger Menschen bleiben, und es fragt sich selbst da, wie langehin ganz rein!

    Ev08.013,08] Denn solange die Menschen nicht von der Wahrheit Deiner Lehre lebendigst durchdrungen sein werden, werden sie in ihren Weltgelüsten nebenbei dennoch stets verharren, mehr oder weniger, was am Ende gleich ist, und werden sich aus Deiner Lehre bald mit manchen Zusätzen eine irdische Erwerbsquelle schaffen, und es wird dann mit Deinen späteren Jüngern um nichts besser stehen, als wie es nun steht mit den vielen Juden und Heiden, und der wahre Segen und die lebendige Frucht Deiner Lehre wird ferne sein den Menschen. Ich bin zwar kein Prophet; aber es sagt mir das so mein ziemlich klarer Verstand, der mir durch meine vielen Erfahrungen zuteil geworden ist, und ich glaube, dass ich in dieser Sache ein ganz wahres Urteil ausgesprochen habe."

    Ev08.014,01] Sagte darauf Ich: "Das hast du zwar wohl, und Ich weiß es wohl auch, dass es zum größten Teil also gehen wird, aber es macht das im ganzen dennoch nichts aus, denn in Meiner Schöpfung gibt es für die Seelen noch eine Menge Schulhäuser. Wer es in Jerusalem nicht lernt, dem wird es andernorts verkündet werden!"

    Worin wahre Evangelisationsbedeutung liegt

    Ev01.081,09] (Pharisäeroberster:) "Wie aber Deine wahrlich heilige Lehre sich auf einem möglichst hindernisreichen Wege die Bahn brechen wird in der Nacht, in der nun die Menschheit begraben liegt, das ist mir noch so unklar wie ehedem! Auf einem fein wunderbaren Wege würde sie nach Deiner eigenen Aussage den Menschen nicht viel nützen, weil sie auf diese Weise aus den frei werden und sein sollenden Menschen nur Maschinen machen würde; auf dem ganz natürlichen Wege aber wird sie viel Blut kosten und eine überlange Zeit brauchen! Ja, ich möchte nahe mit Gewißheit behaupten, wenn ich auch keine prophetische Gabe besitze, dass , wie ich die Menschheit so ziemlich weit und breit in Asien, Afrika und Europa herum kenne, von nun an gerechnet, in 2000 Jahren noch lange nicht die Hälfte der Erdenmenschen sich im Lichte dieser Deiner Lehre sonnen wird! - Habe ich recht oder nicht?"

    Ev01.081,10] "Da hast du im Grunde durchaus nicht unrecht. Aber es liegt im allgemeinen auch nicht soviel daran als du meinst; denn es handelt sich hier nicht so sehr um die allgemeinste Annahme Meiner Lehre auf dieser Erde, als vielmehr um die durch Meine gegenwärtige Darniederkunft und durch Mein Wort und Meine Lehre endlich einmal errichtete Brücke zwischen dieser materiellen und jener geistigen Welt, deren ewige Gefilde jenseits des Grabes liegen!

    Ev01.081,11] Wer Meine Lehre diesseits vollernstlich annehmen wird, der wird diese Brücke schon im Leibe überschreiten; wer aber auf der Erde Meine Lehre entweder lau, unvollständig oder auch gar nicht annehmen wird, der wird in großer Nacht in jener Welt anlangen, und es wird ihm sehr schwer werden, diese Brücke zu finden!

    Ev01.081,12] Den Menschen aber, die nie in den Stand kommen sollten, noch diesseits von Meiner Lehre etwas zu erfahren, werden jenseits Führer gegeben werden, die sie zu dieser Brücke leiten werden. Werden die von Meiner Lehre noch nichts wissenden Geister den Leitern folgen, so werden sie auch über diese Brücke kommen zum wahren ewigen Leben; werden sie aber hartnäckig bei ihrer Lehre verbleiben, so werden sie aus ihrem Lebenswandel nach ihrer Lehre bloß geschöpflich gerichtet werden und werden zur Kindschaft Gottes nicht gelangen! ..."

    Warum Wahrheitsverfälschungen unter Weltmenschen nicht bekümmern sollen

    Ev04.250,05] "Ich sehe es leider, wie es auch mit dieser Meiner Lehre in wenigen Jahren, nachdem Ich wieder heimgegangen sein werde, gar recht sehr traurig im allgemeinen aussehen wird. Aber Ich sehe auch, wie sie sich in kleinen Gemeinden sonnenrein bis ans Ende der Zeiten dieser Erde erhalten wird! Und das ist eine große Erquickung Meinem wahrhaftigsten Vaterherzen. Aber das Allgemeine kümmere euch Reine wenig oder auch gar nicht; denn aus den vielen Schweinen werdet ihr nie Philosophen bilden. Für diese Geschöpfe ist dann auch bald ein Futter gut genug. Wohl rufe Ich: "Kommet alle zu Mir, die ihr mühselig und beladen seid, denn Ich will euch alle erquicken!" (vgl. Mt.11,28); aber dieser Mein Lebensruf wird von gar vielen unerhört und unbefolgt bleiben!"

    Vorhersage des Wahrheitssieges trotz Schwierigkeiten

    Ev08.046,04] "Wie ihr aber nun in der Morgengegend allerlei Wolken sich bilden und sich am Horizonte hinlagern sehet, als wollten sie sich dem Aufgange der Sonne hinderlich entgegenstellen, also wird sich gegen den einst kommenden großen Aufgang der geistigen und ewigen Wahrheitssonne auch eine große Masse von allerlei Hinderungswolken aufzutürmen anfangen und unter den Menschen vielen Schaden anrichten, aber den endlich großen Aufgang der Wahrheitssonne doch nicht verhindern können."

    Ev08.014,21] "Siehe, so denn geschieht es, dass neben den Erleuchteten sich auch stets Unerleuchtete aufhalten und fortpflanzen werden! Aber darum wird es auf dieser Erde an wahrhaft erleuchteten Menschen nie einen Mangel haben, und diesen wird stets die Gelegenheit geboten sein, die Unerleuchteten mit ihrem wahren Lebenslichte zu erleuchten; und welche Erleuchteten das tun werden in Meinem Namen, deren Lohn wird groß sein in Meinem Reiche dereinst!"

    Ev08.014,07] "Ja es wird sogar geschehen, dass die falschen Propheten sich auf goldene Throne emporschwingen werden und die wahren von Mir Erwählten und Berufenen mit aller Hast verfolgen werden. Wenn aber das eintreffen wird, dann wird auch ihr Gericht und ihr Ende über sie kommen, und Meine Lehre wird dennoch fortbestehen unter gar vielen Menschen auf der Erde; aber sie wird stets nur als ein freies Gut unter den Menschen im stillen glänzen, leuchten und trösten, nie aber als eine Herrscherin über ganze Völker auf einem Herrscherthrone mit Krone, Stab und Zepter gebieten."

    Verheißungen für Glaubenswillige; was Gegner und Offenbarungsverfälscher zu erwarten haben

    Him1.080,04] "Wahrlich, wahrlich, wahrlich sage Ich: Diese ganze Erde wird verwehet sein wie Spreu mit all ihren schönen Herrlichkeiten, ja, in der ganzen Unendlichkeit wird jede Sonne ewig zunichte werden - aber höret, was da Ich gesagt habe, wird bestehen wesenhaft, solange Ich, Gott, der Unendliche, der Ewige, bleiben werde!

    Him1.080,05] Wehe aber dem, der es wagen wird, böswillig daran auch nur ein Häkchen zu ändern, für den wäre es besser, er wäre nie geboren worden. Denn ewig verflucht sei der, der da widerstreben wird dem Geiste Meiner großen Gnade!

    Him1.080,06] Ich lege der Welt keine Hindernisse in den Weg und lasse sie wandeln ihre Schlammwege; aber das sage Ich: Den Spötter werde Ich stürzen in die Gräber der Finsternis, den Verächter strafen mit dem plötzlichen Tode, und wer da wird aufhalten wollen Meine Schritte, der wird zerquetscht werden gleich einem Wurme. Wer aber aus zeitlichem Interesse Meine Wege mit vernichtenden Augen ansehen wird, den wird Mein Blick vernichtend fressen, und da soll ein (blinder) Teufel eher Gnade finden als ein solcher Satansbruder!

    Him1.080,07] Einst trat Ich als Bettler arm und schwach auf die Erde und wurde gekreuzigt. Nun komme Ich als starker Held und Mein Gericht mit Mir! Wer Mich ergreifen wird mit Liebe, der wird leben ewig; wer aber auch nur einen Finger gegen Mich kehren wird, der soll gekreuzigt werden im Feuer Meines Grimmes!

    Him1.080,08] Das sei euch eine sichere Urkunde aus Meinem Munde, dass ihr nichts zu besorgen habt. Denn jetzt nehme Ich jeden auf, zu dem Ich komme und der Mich aufnimmt. Wer da hören wird Meine Stimme, der wird leben; der Taube aber wird zugrunde gehen."


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